Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270723
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192707231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270723
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-23
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 170. 23. Juli 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. amerikanischen Postvcrwaltung als »8eeonck class matter« für den Ver sand zum billigen Tarif besonders angemeldet sind. Die amerikanische Postverwaltung verlangt, das; auch die auszerhalb der Verein. Staaten erschienenen Zeitungen und Zeitschriften, sofern für sie das ermäßigte Porto in Anspruch genommen wird, bei der Post angemeldet und ein getragen werden. Jede Zeitungs- oder Zeitschriften-Nummer muß außerdem nach erfolgter Eintragung den Vermerk enthalten: »enteieck (Datum), as seeonck e1a88 matter, ?08t Okkioe (Stadt)«. Die Verbreiter deutscher Zeitschriften in den Vereinigten Staa ten würden es sehr begrüßen, wenn die Zeitschriftenverleger ent sprechend verfahren würden. Berliner amtliche Devisenkurse am 21. Juli 1927 am 22. Juli 1927 Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs l ^ 20.414 20,454 20,405 20,444 WO Guld. 168.50 168.84 168,43 168,77 Auen. Aires(Pap.-Pcs.)l Peso 1,784 1,788 1.784 1.783 Oslo 100 Kr. 108.63 108,85 108,54 108.76 100 Kr. 112.49 112,71 112,43 112,65 100 Kr. 112,64 112,86 112,68 112,77 New York. . 1 S 4,2055 4,2135 4,2035 4.2145 Belgien . . 100 Velga 58.455 58,575 58,41 58,53 Italien. . . . 100 Lire 22,87 22,91 22,88 22,92 100 Frcs. 16,46 16,50 16.45 16,49 100 Frcs. 80,975 81,135 80,93 81,09 lOOPesetas 71,85 71,99 71,88 72,02 0,495 0,497 0,496 0.498 1 Yen 1,975 1,979 1,977 1,981 Prag . . . . 100 Kr. 12,46 12,48 12,46 12.48 Helsingfors . 100 Finnin. 10,59 10,61 10.555 10,605 100 Escuto 20,78 20.82 20,76 20,80 Sofia . . . 100 Lewa 3,042 3,048 3.044 3,048 Jugoslawien. 100 Dinar 7.400 7.414 7.393 7.407 Wien . . . . 100 Schill. 69,17 59,29 59,16 59,28 Budapest . . 100 Pengö 73,26 73,39 73,23 73,37 Danzig. . . . 100 Guld. 81,40 81,56 81,54 81,50 Konstantinopel 1 lürl. 2,148 2,152 2.153 2,157 Athen . . . lOODrachm. 6,594 5,606 1 ägypt. F 20,29 20.99 Bukarest . . 100 Lei 2,544 2,556 100 Zloty 46,925 47,125 Riga. . . . 100 Lats 80,83 81,17 Reval . . 100 Estn.M. 1,121 1,127 K°wn°. . . 100 Lilas 4I.43Ü 41,615 Ve rso nalnaclirickten. Gestorben: am 2V. Juni, wie wir verspätet erfahren, Herr Buchhändler Emil Gaede in Celle. Mit ihm ist ein sehr kenntnisreicher Fachgenossc und tüchtiger Geschäftsmann dahingcschieden. Aus Greifswald gebürtig und dort aus dem Gymnasium und in einer strenge» Lehre vorgebildct, er warb er sich reiche Bücherkenntnissc als wisscnschastlicher Buch händler und Antiquar in seinen Wanderjahren, die ihn u. a. nach Leipzig, Dresden, Berlin und Basel führten. Nachdem er mehrere Jahre der Evangelischen Vereinsbuchhandlung in Danzig vorgestänben hatte, machte er sich im Jahre 190S durch Ankauf der altaugesehenen, 1818 gegründeten Schulze'schen Buch handlung ilt Celle selbständig. Seiner unermüdlichen Arbeit und Umsicht gelang es, das gute Geschäft zu immer höheren Er trägnissen zu bringen. Ende August 1928 verlauste er das Ge schäft und zog sich ins Privatleben zurück. Aus seinen Planen, wieder in den Buchhandel zurückzukehren, riß den immer strebsamen Kol legen ein plötzlicher Tod; seiner: am 19. Juli Herr Erich Lylauder, Inhaber der Buchhand lung Carl Hübscher in Bamberg. Der Verstorbene war der Schwiegersohn von Carl Hübscher, dem Sohn des Gründers der Firma. 19l"> wurde er Prokurist der Hand lung und sieben Jahre später Mitinhaber. Seit dem Tode seines Schwiegervaters, 19W, war er Alleininhabcr. Unter der Mitarbeit Erich Xylanders hat sich die Handlung, die sich in bester Lage der schönen Stadt Bamberg, am Grünen Markt, befindet, gut entwickelt; ferner: am 18. Juli Herr Karl Lcvi, Mitinhaber der Firma R. Lcvi, Buchhandlung und Antiquariat in Stuttgart. Seit 1898 war Herr Karl Levt gemeinsam mit seinem Bruder Inhaber der Firma, deren HauMweig das Antiquariat bildet; ferner: am 19. Juli der Buchhändler Herr Eduard Günther in Essen im Alter von 69 Jahren. Der Verstorbene war seit dem 1. April 1889 Mitinhaber der Firma Günther L Schwan in Essen. SprecksacU. dlon olel. Anknüpfend an die Aussprache vr. Ruprechts und Ernst Was- muths möchte ich mir gestatten, daran zu erinnern, in welcher Weise Frankreich bei der Bugra seinem nationalen Empfinden Ausdruck gegeben hat. 43 Jahre, nachdem das alte Neichsland Elsaß-Lothringen, daL> sich auch in 200jähriger französischer Pflegschaft, oder man könnte wohl besser sagen Knechtschaft, in seiner ländlichen Bevölkerung fast rein deutsch erhalten hat, stellte der französische Buchhandel bei der Inter nationalen Buchgewerbeausstellung in Leipzig aus. Wer in ldie fran zösische Ausstellung hereintrat, hatte sofort im ersten Saal ein Erleb nis. Sämtliche Atlanten Frankreichs, sämtliche Landkarten Frank reichs waren alle zur Ausstellung gebracht und lagen wie eine höh nende Herausforderung an Deutschland offen ausgeschlagen an erster Stelle bei jedem Buchhändler. Sämtliche Landkarten von Frankreich, es waren über 100 verschiedene, zeigten das deutsche Neichsland Elsaß- Lothringen in den Farben Frankreichs als zum französischen Reich gehörig. Die französische Negierung, die diese Ausstellung arrangiert hat, wollte damit bewußt Deutschland zeigen, daß die französische Ne gierung, wie der gesamte französische Buchhandel, geschlossen für die Rückeroberung von Elsaß-Lothringen eintreten würden. Als ich diese Ausstellung sah, sagte ich mir: das ist ein Zeichen eines klaren Volks willens, der vor nichts zurückschreckt, auch nicht davor, dem Lande, bei dem er zu Gaste ist, als Willkommsgruß einen Tritt aus den Magen zu versetzen. Ich wendete mich sofort beschwerdesührend an die Direktion der Ausstellung und fragte, wieso sie es dulden könne, daß man das Deutsche Reich in dieser Weise heraussordere. Der betreffende Herr zuckte mit der Achsel und sagte: ja da kann man nichts machen, worauf ich sagte: wenn das Deutsche Reich so wenig Rückgrat hat, seine Ehre zu wahren, wird auf den ersten Fußtritt bald der zweite folgen, und es dauerte ja kein Vierteljahr, so stand ganz Europa gegen ein Deutschland, das sich so etwas bieten ließ, in Waffen. Ein zweites Erlebnis, das ein unwürdiges deutsches Gegenstück zu dem zielbewußten Auftreten der französischen Negierung dar stellt: Bei der letzten Pariser Weltausstellung wurde ich von der Deut schen Seewarte, die eine deutsche Flottenausstellung für die Pariser Weltausstellung einrichtete, ausgesordert, auch meine Flottenwerke zur Ausstellung zu bringen. Ich sandte die Originalgemälde von Pro fessor Petersen ein zu dem Werke: Deutschlands Nuhmestage zur See. Unter diesen 20 Bildern befand sich ein Bild, das den hamburgischcn Admival Karpsanger darstellt, wie er in der Mündung der Elbe fünf Dünkircher Seeräuber vernichtet, die im Begriffe waren, eine große Hamburger Walfischflotte abzufangen. Dies Bild, das die Zurück weisung französischer Seeräuber auf deutschem Hoheitsgebiet zur Dar stellung brachte, wurde zurückgewiesen, weil es die Franzosen als eine Beleidigung des französischen Volkes auffassen könnten. Ich habe selbstredend gegen diese Dienstbotengesinnung Verwahrung eingelegt. Als meine Verwahrung keinen Erfolg hatte, verlangte ich meine sämt lichen Bilder zurück und verweigerte meine Beteiligung an einer Aus stellung, bei der die deutsche Ehre von der eigenen Negierung in dieser Weise vergewaltigt wurde. Als ich dann die Landkartenausstellung bei der Bugra sah, sah ich, wie ein Volk handelt, das Ehre im Leibe hat, und sah auch, wie ein Volk handelt, das bis in die Spitzen seiner Fachorganisationen in erster Linie international eingestellt ist und das stets bereit ist, die eigene Ehre preiszugeben, damit der Gegner nicht gereizt werde. Ich kann mich daher nur den Ausführungen meines Berufsgenossen Ruprecht auch in diesem Falle wieder vollinhaltlich anschließen. Als ich den Band von Wasmuth über Deutschland in die Hand nahm und sah, daß Elsaß-Lothringen darin fehlt, da mußte ich an die Bugra im Jahre 1913 denken und an das mannhafte Vor gehen der französischen Kollegen. Frankreich hat erreicht, was es zielsicher erstrebte. Und uns wurde Elsaß genommen, weil mir es nicht zielsicher zu verteidigen wagten. Möchte die Zeit nicht allzufern sein, wo so etwas auch in Deutschland unmöglich ist! I. F. Le h m a n n. Verantivortl. Redakteur: Franz Wagner. Vertag: Der Börse «verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerbaus. Druck: E. Hcdrich N a ch f. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhandlerhausl. Postschlicstfach 274/75. 924
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder