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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1927
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Spreckjaal. (Ohne Verantwortung der Nedaktton,' jedoch unterliege« alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Der neue Posttarif wirb sich für den Buchhandel geradezu katastrophal auswirken. Zu nächst trifft den Buchhandel besonders schwer die Erhöhung des Por tos für seine Werbedrucksachen, Die Erhöhung um L Psg. sür das Stück, die MI. Süd.— bei 16 030 Stück bedeutet, wird in sehr rieten Fällen de» überhaupt möglichen Gewinn auszehrcn und damit einen wirtschaftlich vernünftigen Vertrieb auf dem Weg« durch dt« Post unmöglich machen. Die Werbung wird wieder mehr durch Zeitschrif tenbeilagen und Anzeigen betrieben werden müssen. Die Leidtragen den sind die Buchdruckereien, die weniger Prospekt« herzustellen haben, und die Post, die auSgeschaltet werden must. Dast bi« Drucksache in Postkarten- oder Doppelkartcnsorm noch zugelassen ist, ist dabei ein schwacher Trost. Es gibt eben doch sehr viele wertvollere Bücher, di« man nicht nur durch ein« einfach« Doppelkart« vertreiben kann- — Daß auch die Erhöhung des Brief- und Postkartenportos eine außer ordentlich drückende Last bedeutet, versteht sich ganz von selbst; wird doch eine mittlere Firma, di« einen täglich«» Postausgang von 11X1 Briefen und 200 Postkarten hat, mit jährlich rund 3000 Mk. belastet. Die wenigsten Firmen sind in der Lage, einen solchen Betrag auf Un kosten zu schreiben und aus die Kunden abzuwälzen. Es wird also auch hier wieder zu sogenannten Nationalisierungsmaßnahmen, d. h. znr Verschärfung der Arbeitslosigkeit kommen. — Die Erhöhung des Kreuzbandportos ist sür den Buchhandel geradezu vernichtend. Der Sortimenter wird versuchen müssen, die erhöhten Portosäste seinen Kunden in Rechnung zu stellen. Wo dies aber nicht gelingt, wirb er sehr bald mit erhöhten Rabattsovderuugen an den Verlag herantreten, und die unerguicklichen Auseinandersetzungen zwischen Verlag und Sortiment können von neuem beginn«». Schlimmer noch aber als dies« zahlenmäßigen Erhöhungen der Portosätze wirkt sich di« Aushebung des 2 Kilo-Kreuzbands aus. Während bisher unteilbare Drucksachen, also einbändige Werke, bis zu 2 Kilo für 80 Psg. befördert werben konnten, müssen nun diese Bücher als Postpakete verschickt werden. Das einzeln« Exemplar wird also mit 80 Psg. statt mit 30 Psg. belastet, ein Buch zu 10 Mark netto also mit SA mehr. Ein« Ausnützung der Pakete wird in den meisten Fällen unmöglich sein. Dazu kommt noch, daß di« Herstel lung von Paketen den Verlag und bas Sortiment mit Arbeit, Pack material und den Kosten ganz erheblich belastet, daß die Postpaket« zum Teil sehr lange unterwegs sind und daß damit auch für die Bücherkäufer wieder eine wesentliche Vcrkehrsvcrschlechttrung ein» tritt. Den Nutzen haben die dem Ausland verpfändete Eisenbahn und der Kommissionsbuchhandel. Bei aller Anerkennung der Verdienste des letzteren bleibt doch zu befürchten, daß die Lieferung von Büchern von über 1 kg Gewicht künftighin erheblich verzögert wird. Ob die Post unter all diesen Umständen den von ihr erwünschten Erfolg erzielen wird, ist sehr fraglich. Der Buchhandel wird sedensalls tu seinem eigensten Interesse daraus sehen müssen, soweit als irgend möglich vom Postvertrieb abzuwandern. Wollte er die Porto- und die sicher bald geforderte, aber völlig unmögliche Rabatterhöhung durch eine Erhöhung seiner Preise ausgleichen, so würde er sehr rasch sein« letzten Absatzmöglichkeiten zerstören. Es mag notwendig sein, daß die Post höhere Einnahmen erhält. Daß dabei aber in derartig rücksichtsloser und unverständiger Weise die Tarife erhöht werden, erscheint nicht notwendig. Eine der wich tigeren Einnahmequellen der Post soll der Rundfunk sein, ein Ge biet, auf dem es wohl, ziemlich gleichgültig ist, ob man monatlich 2 oder 3 Mark bezahlt. Diese Gebühren sind selbstverständlich nicht erhöht worden, weil man nicht wagt, den Massen ihre »Spiele- zu nehmen; ungesährlicher erscheint es, die »kapitalistische- Wirtschaft, die angeblich immer mehr aufblliht, wieder einmal zu schröpfen. Außerdem wird das kräftig gefördert, was ein Leiter der Entente als die Hauptausgabe der Nachkriegszeit bezeichn«! hat, das wirt schaftlich niedergerungen« Deutschland nunmehr auch geistig zum Weißbluten zu bringen, über diesen Portotarif, der dem Buchhandel die Möglichkeit nimmt, großzügig Propaganda zu machen, wird die Entente ihre Helle Freude haben. Seit langem ist keine Maßregel er- grifsen worden, die so geeignet ist wie diese, die geistige Erzeugung abzuwllrgen. Wenn man nun hört, daß sür einen Sportplatz der Postbeamten in München 100 OM.— Mk. ausgegeben werden. Latz die Herren Direktoren Villen als Dienstwohnungen erbaut bekommen, weil man ihnen wohl nicht zumute» kann, wie andere Sterbliche in Mietwoh nungen zu wohnen; wenn man liest, welche LuxuSansorderungen die Post bei der Herstellung ihrer Bauten stellt svgl. »Fridericus« in Nr. 28), dann muß sich der geplagte Staatsbürger doch allen Ernstes die Frage vorlegen: sind solche Erhöhungen notwendig und ist es gerechtfertigt, daß der Volksvertretung der Einfluß aus die Gebühren- sestsetzung entzogen ist? Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die Ver treter der Wirtschaft im Beirat der Postverwaltung ihr Möglichstes getan haben, aber sie Haben neben den von der Postverwaltung ab hängigen Beamtenvertretern, den nach parteipolitischen Gründen ab- ftiwmenden Parlamentariern und den amtlichen Vertretern der fis kalischen Interessen keine Macht, sich durchzusetzen. Pflicht des Bür- senvereins wird es sein, möglichst bald Unterlagen über die Wirkung der Portoerhöhung zu sammeln und der Poftrerwaltung als Beweis für die völlige Untragdarkeit der neuen Gebühren vorznlegcn. Als vordringlich wäre zu erstreben, daß die Höchstgrenze sür Kreuzbänder von 2 kg wiederhergestellt wird. München. vr. K. Lehmann. „HIon ölet". Vgl. Bbl. Nr. 170 und den Angrisf von vr. Ruprecht gegen den Verlag Ernst Wasmuth wegen der Aufnahme von Bildern aus dem Elsaß In seinen »Frankreich- Band sOrbis Derrarum). Warum herrscht immer noch so wenig politische Mäßigung in unseren Reihen, neun Fahre nach dem Weltkrieg? Ist denn unser Börsenblatt ein parteipolitisches Organ? Ist es in der Ordnung, daß einer unserer besten deutschen Verlage von einem politischen Gegner wie ein Schuljunge abgekanzelt wird? Wasmuths vor nehme, sachliche und maßvolle Antwort sollte Vorbild sein sür das Berühren politischer Dinge im Börsenblatt, das von Angehörigen aller politischen Richtungen finanziert und gelesen wird und ein Kachorgan ist. Wir sollten nicht vergessen, daß unser Börsenblatt auch in Frankreich gelesen wird. Warum muß Herr I. F. Lehmann seine französischen Anekdoten ausgerechnet dem Börsenblatt zum Druck geben, wo er doch eigene Zeitschriften hat? Sie gehen uns im Zusammenhang mit der Aussprache vr. Ruprecht-Wasmuth nicht das Geringste an, sie find nur geeignet, erneute Mißstimmung hervorzurusen tm Augenblick, wo wir aus dem Wege sind, die alten Verstimmungen zu beseitigen. Herr Ruprecht und Herr Lehmann können es sich vielleicht leisten, auf das Geschäft mit Frankreich zu pfeifen, der deutsche Buchhandel in seiner Gesamtheit aber, dessen Organ das Börsenblatt ist, nicht. Warum soll man Politik nicht auch so sehen wie die Herren vr. Ruprecht und I. F. Lehmann, das mutz jeder mit seinem Ge wissen allein abmachen. In Deutschland und in Frankreich gibt es Menschen, die den beiden Herren Kollegen begeistert zusttmmen, sicher aber nicht mehr drüben als hier. Aber in Frankreich gibt es sicher auch ebensoviele Menschen wie bet uns, die der menschlich meines Erachtens vornehmeren Haltung des Kollegen Wasmuth zusttmmen. Für die Auseinandersetzung zwischen beiden Richtungen ist aber das Börsenblatt als reines Kachorgan aus keinen Kall der richtige Platz. Karl Hetdkamp. Anfragen. Gasösen als Labenheizung. Da einer Einrichtung von Dampfheizung infolge großer Gewölbe ungeheure Schwierigkeiten cntgegenstehen, ist beabsichtigt, Gasheizung im Laden und in Kontor- ränmen einrichten zu lassen. Die Herren Kollegen, die Erfahrungen mit Gasheizung gemacht haben, werden um ihr Urteil gebeten. Rechtsfragt. Wer trägt Li« dem Sortiment erwachsenen BarsKommissionör)--Spes«n, wenn der Verleger, der der BAG ange schlossen ist, in Leipzig bar erhebt, trotzdem mein« Bestellzettel sämt lich das BAG-Zeichen tragen? Wer kennt den Fabrikant der »Saxmayer-Umschnür- masch ine-? Diese Maschine dient dazu, Briefbunde, Kreuzbän der, Zeitungspakete usw. selbsttätig zu umschnüren. Kann jemand Mitteilen, wer die Verfügung über die Rcpro- duktionsrechtc der Bilder des Malers Professor Jessen be sitzt, bzw. die Anschrift seiner Angehörigen angeben? In den letzten Jahren vor dem Kriege ist in den Kabaretts ein Lied — Chanson — »Die Fischhochzeit- nach dem Aufbau und nach der Melodie »Die Vogelhochzeit» viel zum Vortrag gebracht worden. Ist einem der Herben Kollegen vielleicht der Autor bzw. die Liedersammiung, in der es enthalten ist, und der Verleger dieses Stückes bekannt? Frist. Auskünfte und Beantwortungen gibt die Red. d. Bbl. weiter. Berantworil. Redakteur: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Bucht,ändter zu Leipzig. Deutsches BnchliänblcrchauS. Druck: E. Hedrich Nacht- Sämtlich in Leipzig. — Adrette der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 IBuchbändlcrbauSI. Posttchltebtach 271/78. 952
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