Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270813
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192708131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270813
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-13
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMMfck-mDeMckmVllcklmÄkl Nr. 188 (N. 182). Leipzig, Sonnabend den 13. August 1927. 94. Jahrgang. Redaktioneller TA Zur Wirtschaftslage. Von Professor vr. G. Menz. Das Gesamtbild der Wirtschaftslage im Mo nat Juli zeigt nach der Zusammenstellung des preußischen Mini steriums für Handel und Gewerbe auf Grund der Berichte preußischer Industrie- und Handelskammern und des Deutschen Handwerks- und Gewerbskammertages gegenüber den Vormona ten keine wesentlichen Änderungen. Die gut« Beschäftigung, insbesondere des Baugewerbes und der Eisen-, Stahl-, Ma schinen- und elektrotechnischen Industrie, hält an. Über die Preislage dagegen wird vielfach geklagt. Die Zahl der Unter stützungsempfänger hat im Juli eine weitere Senkung erfahren. Die Belebung des Jnlandmarktes, besonders des Baumarktes, hat daran neben den durch die Jahreszeit bedingten Schwan kungen den Hauptanteil. Der Auslandmarkt ist infolge des Drucks auf die. Preise und der Schwierigkeit der Absatzverhält- ntsse, welche durch die noch immer in vielen Ländern bestehen den hohen Schutzzölle bedingt sind, im allgemeinen wenig be friedigend. Im Einzelhandel ist man teilweise mit dem Monat Juli ganz zufrieden gewesen. Die Industrie- und Handslszei- tung saßt di« ihr zugegangenen Berichte in ihrer üblichen Kon junkturübersicht dahin zusammen: Reisezeit und Saisonausverkäufe, sowie ber plötzliche Witte- rungsumschlag zum Monatsbeginn haben für die spezifisch kon junkturempfindlichen Zweige des Einzelhandels nach der Klaute des Vormonats die erwünschte Geschästsbelebung gebracht. Aller dings zeigte es sich, daß die Werbekrast der Ausverkäuse vielfach aus die ersten Tage beschränkt blieb, sodaß jene Firmen, die die Ausverkäufe auf eine Woche beschränkten, relativ am besten ab- geschnitien haben dürsten. Bezeichnend siir die immer noch geringe Kaufkraft für die Massen ist es, daß im Westen und Südwesten Deutschlands, wo der Ausverkaussbeginn aus. die zweite Julihälste fiel, trotz des dort späteren Ferienanfangs vielfach weniger be friedigende Umsätze erzielt worden sind als im Osten, wo der Ausverkaussbeginn aus den Monatsansang fiel. Die Nachfrage beschränkte sich überwiegend aus die billigeren und im Preise stark zurllikgesetzten Qualitäten. Besonders lebhaft waren die Umsätze in Badebedarfsartikeln und leichter Sommerkleidung. In Kon fektion war das Geschäft angesichts der niedrigen Preise meist zufriedenstellend, während für Stofse sich die Umsätze in engeren Grenzen hielten. Völlig verfehlt war das Herausstellen modisch veralteter Damenkleidung, die in ihrer weit überwiegenden Mehr heit trotz der außerordentlichen Preisdifferenz zwischen »Früher und Jetzt« nur geringe Nachfrage auslöste. Weniger günstig lauten die Bericht« der Preußischen Han delskammern. Dort «heißt es: Im Monat Juli war die Geschästsbetätigung des Einzel handels infolge der Sommerserien sehr ruhig. Dies« an sich stille Lage des Einzelhandels wurde noch dadurch ungünstiger, daß die Landwirtschast, welche die Geschäfte des Einzelhandels maßgebend beeinflußt, zurzeit völlig verausgabt ist und alle verfügbaren Mittel für die Erntearbetten zuritikhält. Auch die zu Beginn des Monats eröfsneten Saisonausverkäufe brachten nur in den ersten Tagen größere Umsätze. Späterhin flaute das Geschäft vollständig ab. Ganz besonders leiden alle Hochsommerartikel, sowohl in Meterware wie in fertiger Kleidung, welche trotz herabgesetzter Preise nicht unterzubrtngen sind, und deren übrigbletben einen großen Verlust bedeuten wird. Das Schuhgeschäft litt ganz all gemein unter ungünstiger Witterung. Die Nachfrage nach hell farbigen Schuhen und Sommerartikeln nahm nicht den erwarteten Umsang an. Der Lebensmitteleinzelhandel hatte kleine Umsätze bei stark gedrückten Preisen. Ebenso war der Geschäftsgang im Kleinhandel mit Haus- unk Küchengeräten mäßig. Speziell in der Konfektion, deren Konjunktur ja für den Buchhandel immer am ehesten gewisse Rückschlüsse aus die Stim mung im Publikum zutläßt, ist man jedoch mit dem Ergebnis des ersten Halbjahrs zufrieden, da man unter Berücksichtigung der allgemeinen Wirtschaftslage nicht viel erwartet hatte. Schon der April und Mai hatten gegenüber den gleichen Monaten 1926 ein nicht unbeträchtliches Mehr erbracht (113,8??, bzw. 109,5??). Die besonders günstigen Ergebnisse des Jahres 1925 konnten in diesen Monaten allerdings noch nicht erreicht werden; die Ver gleichszahlen waren 95,8?? und 83,3^. Der Junmmsatz ist zwar gegen den Vormonat um 1226 zurückgeblieben, hat aber gleich wohl den Reichsdurchschnittsnmsatz des Monats Juni 1926 um 301? überholt. Auch gegenüber dem Monatsdurchschnitt des Jahres 1926 bracht« der Juni 1927 ein Mehr von 13,5??, und an den Monatsdurchschnitt 'des Jahres 1925 ist der Bekleidungs- einzeilhamdel im Reichsdurchschnitt schon fast ganz herangekom- men; er zeigt nur noch einen Abstand von 2,5??. Der Umsatz im ersten Halbjahr 1927 aber hat nun den Umsatz des ersten Halbjahrs 1926 um 13H überholt und den Umsatz des ersten Halbjahres 1925 erreicht. Berücksichtigt man die Preissenkung, die seit 1925 «imgetreten ist, so bedeutet dieses Ergebnis ein« Steigerung des mengenmäßigen Umsatzes von mehr als 20??. Allerdings sind einig« Bezirke noch nicht in dieser günstigen Lag«, namentlich wirkt sich in Oberschlesien die Schwierigkeit des Grenzverkehrs noch recht ungünstig aus. Auch diejenigen Plätze, die überwiegend auf di« ländliche Bevölkerung ange wiesen sind, klagen, wie schon erwähnt, über unzulängliche Ge- schäftsbelebung, weil dies« Kundschaft zurzeit mit Einkäufen sehr zurückhält. Im Zusammenhang mit dieser Umsatzentwicklung, aber auch bedingt durch das Anziehen der Rohstoffpceise, hat sich bei der Konfektionsindustrie eine Preissteigerung bemerkbar ge macht. Bei Beginn der diesjährigen Reisetätigkeit waren die Preise im allgemeinen die gleichen wie vor Jahresfrist, zum Teil sogar etwas geringer, haben aber von Woche zu Woche an gezogen. Di« Steigerung beträgt nach Mitteilungen der In dustrie- und 'Handelszeitung bei Berufskleidung bis zu 15??, bei Hosen und Stoffen bis zu 10A, bei Grohkonfektion bis zu 5?? imd mehr. Man hat sich wohl zu dieser Preiserhöhung 'imstande gefühlt mit Rücksicht aus di« Steigerung der allgemeinen Kauf kraft, die sich darin äußert, daß di« Verbraucher in zunehmendem Maße sich den besseren und teureren Qualitäten zuwenden. Der Prozentsatz der Käufer, die Anzüge in den höheren Preislagen (über 80 MI.) erwerben, hat wiederum zugenommen; während er im Januar dieses Jahves nur betrug, weist die Junistatistik des Einzelhandelsverbandes der Textilbranche I1N aus. Aus den Berichten der verschiedenen Bezirke spricht im allgemeinen eine zuversichtliche Hoffnung auf das Geschäft in den nächsten Monaten. Es 'werden aber doch auch schon ander« Stimmen laut, die glauben, warnen zu müssen. Seit EndeZuni hat sich «in ge wisser Rückgang 'des neuen Äuftvagsernganges bemerkbar gemacht, der zum Teil daraus zurückgeführt wird, daß der notwendigste Be darf gedeckt worden ist, zum Teil darauf, daß man «iin Sinken der Preise in den nächsten Monaten erwartet. Das letztere müßt« natürlich eintretem, sobald etwa di« Arbeitslosigkeit zunimmt. Damit «st bereits die vielleicht brennendste Frage aller gegen wärtigen Wirtschafts- und Betriebspolitik gestreift, die Frage nach der v or ausfichtli chen Dauer der augenblick lichen Konjunktur. Mit dieser Frage beschäftigt man sich auch im Ausland sehr angelegentlich. Die riuawMl Ksvisv äußerte in dieser Hinsicht kürzlich einmal ihre Ansicht dahin, daß SS7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder