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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1927
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- 1927-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1927
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X- 188, 13, August 1927. Redaktioneller Teil. die Übersicht über das Ergebnis des Geschäftsjahres 1926 rar, das am 31. März 1927 abgelaufen ist. Die gesamten Betriebs einnahmen haben sich danach mit 1,72 Milliarden Mark ledig lich auf der Höhe des Vorjahres gehalten, während der Vor anschlag einen um 108 Millionen Mark höheren Betrag vor gesehen halte. Ans der anderen Seit« sind die Betriebsausgaben von 1,39 aus 1,44 Milliarden Mark gestiegen. Nach erhöhten Abschreibungen «von den Sachwerten (160,49 gegen 147,02 Mil lionen Mark) verbleibt nur ein wesentlich geringerer Reingewinn, nämlich 126,78 Millionen Mark gegen 262,23 Millionen Mark im Vorjahre. Veranschlagt worden war ein Reingewinn von 208,33 Millionen Mark. Es ist demnach nur eine Verzinsung des Kapitals mit 5V-A erreicht worden. Der Reingewinn wird mit 65,78 (217,87) Millionen Mark dem Vermögen zugesührt, während das Reich einen «Betrag von 70 (12,1) Millionen Mark erhält. Di« erheblich« Verringerung der Zuweisung zum Ver mögen beruht hauptsächlich darauf, daß von dem Vermögcns- zugong di« im Laufe des Jahres ausgenommen« Anleihe von 150 Millionen Mark in Abzug zu bringen ist. Der Vermögems zugang als solcher bleibt mit 231,07 Millionen Mark nicht er heblich hinter dem Vorjahr mit 264,86 zurück, aber der Ver mögensabgang hat sich, wie gesagt, hauptsächlich durch die An leihe von 46,99 auf 175,29 Millionen Mark erhöht, sodaß als Zuweisung zum Vermögen nur der obige Betrag von 55,78 Mil lionen Mark übrig bleibt. Das Sondervermögen der Deutschen Reichspost erscheint in der Bilanz nunmehr mit 2,04 Milliarden Mark, während di« gesetzlich« Rücklage 100 Mllionen Mark «und di« Betriebsmittel 45 Millionen Mark ausmachen. Das Post scheck-Guthaben betrug am 31. März 1927 552,49 (498,89) Mil lionen Mark. Die gesetzliche Rücklage von 100 Millionen Mark, die ausschließlich in Darlehen an das Reich und an Staatsbanken angelegt «war, soll, wie bekannt, unter Umständen zusammen mit den Betriebsmitteln und mit Mitteln aus dem Postscheck- Guthaben zur teilweisen Deckung «des Defizits 1927 herangezogen werden. Ohne Kenntnis aller Details läßt sich zu diesen Dar legungen nicht «viel sagen. Hervorzuheben ist, daß nach den Äußerungen der Presse die Balancierung des Postetats auch jetzt noch in Frag« steht. Das wird noch mehr der FM sein, wenn die Gsbührenerhöhung, wie es den Anschein hat, zu einem Berkehrsrückgang «führt, der größere Ausfälle bringt als «ver anschlagt. Man wird also Wohl doch nicht um «ne grund legende Revision der gesamten Postwirtschaft herumkommen. Die Lage im Buchgewerbe und den ver wandten G es ch äst sz weigen ist durch «di« übliche sommer liche Stille gekennzeichnet. Inder papiererzeugenden Industrie war nach den Berichten der preußischen Handelskammern die Rohstoff versorgung sowohl aus «dem Inlands wie aus dom Auslande aus reichend. Die Versorgung mit Rohbraunkohle und Steinkohle genügt« ebenfalls. Die Verkehrsverhältnisse in Zufuhr und Ver sand waren normal. Die Beschäftigung «war wieder wie bisher ein« volle. Die Absatzmöglichkeiten im Inlands waren weiter gut, dagegen im Auslande gedrückt. Die Preisverhältnifs« «waren schlecht. In der papierveravbeitenden Industrie ist der «Beschäf tigungsgrad nicht unerheblich zurückgegangcn, was mit der Jah reszeit zusammenhängt. Ein Teil «der Betriebe ist noch verhält nismäßig gut beschäftigt und arbeitet mit Überstunden. Im Stein druckgewerbe war die Beschäftigung im allgemeinen zufrieden stellend. Infolge Erhöhung des Reichsbankdiskonts ist die Kre ditnot wieder in den Vordergrund gerückt. Im Zsitungsgeschäft «bracht« der Juli einen «merklich größeren Jnseratenumsatz. In Geschäftsdrucksachen und Kalendern ist die Geschäftslage im all gemeinen zufriedenstellend. Der Auftragseingang ist gut. Die Preise sind jedoch sehr gedrückt. In «der ostpreußischen Zellstoff industrie war der Beschäftigungsgrad nach wie vor befriedigend, wenngleich die Absatzlage auf dem Auslandsmarkt «sich etwas schwieriger gestaltet hat. Die Industrie- und Handelszeitung äußert sich in ihrer Konjunkturübersicht zur Papierindustrie fol gendermaßen: Weiterhin gute Beschäftigung der Papier-Industrie; günstiger Auftragsbestand; Hereinnahme neuer Aufträge, teilweise nur mit längeren Lieferfristen. Im allgemeinen auch gute Beschäftigung der Prägeanstalten; unbefriedigender Geschäftsgang in der Karton- nagen-Jnduftrte. Rege Nachfrage in der Papier-Industrie, vor allem aus dem Inlands; uneinheitliche Lage der Auslandsnachfrage; unsichere Beurteilung der Nachfrage für die nächsten Monate; teilweise Er wartung geringerer Absatzmöglichkeiten. Indexziffer des Statisti schen Reichsamtes sitr die Gruppe »Papierstoffe und Papier» am 27. Juli: 150,3 gegen 1SV,2 am 29. Juni. Im wesentlichen unver änderte Preise in der Papier-Industrie. Teilweise Facharbeiter mangel. — Gute Betriebswasserverhältnisse, teilweise allerdings Störung durch Hochwasser. Der letzte Bericht der Handelskammer Leipzig über «die Ge schäftslage in ihrem Bezirk bemerkt beim Buchbindereigowerbe, daß der Auftragsbestand nach wie vor nur mäßig sei und daß sich deswegen eine gewisse Depression im Gewerbe fühlbar -mache. Di« Lage «sei durch neue Forderungen der Gehilfenschaft noch besonders erschwert. Im Buchdruckereigewerbe «sei der Rückgang der Arbeitslosenziffern nur eine Folge «der Ferienzeit des Standpersonals. Es mehrten sich Anfragen seitens der Industrie, di« allerdings wegen unerfüllbar langer Ziele das AustragÄon- ttngent noch nicht zu erhöhen vermochten. Di« Lithographie hatte weiter ruhiges Geschäft. Die Preise wurden häufig unter boten infolge «des Verlustes am Export und der im allgemeinen schwachen Beschäftigung «des Steindruckgewerbes. Die neuen Lohnerhöhungen seien «bei den an und für sich schon außerordent lich hohen Lohnsätzen der graphischen Branche, vor allem bei den Hilfssparten und in der Weiterverarbeitung kaum noch zu ertra gen. In einem Bericht der Handelskammer München heißt es ähnlich: Die Lag« «des lithograph-artistischen Gewerbes entsprach der allgemeinen Situation, indem auch hier eine teilweise «bedeu tende Besserung der Inlandsnachfrage festzustellen ist, während der Export nach wie vor gegen die sehr starke Konkurrenz des Auslandes nicht auskommt. Im allgemeinen konnte voll gearbei tet werden. Auch die Jnlandbestellungen unterlagen schärfstem Preisdruck, der es nicht zuließ, daß di« Lohnerhöhungen den Prei sen aufgeschlagen wurden. -So lange-, heißt es in dem Auszug «der Münchner Neuesten Nachrichten weiter, »das starke Über angebot in Kupfertiefdruck (allein 150 Firmen anstatt vor dem Krieg« 50 bis 70) herrscht, dürfte es kaum gelingen, eine befrie digend« Betriebsrentabilität zu erreichen, dies «um so mehr, als hier wie bei aller Oualitätsfabrikation ein geschulter Arbeiter stamm über die toten Zeiten durchgehalten werden muh und große Leerloufaufwendungen erfordert. Der Kunstverlag hat sich nach wie vor der heftigen Konkurrenz vor allem norddeutscher und ausländischer Kitschproduktton zu erwehren, die «dem Geschmack der Masse entgegenkommt. Gute Reproduktionen wirklicher Ge mälde sind kaum mehr absetzbar. Besser ließ sich in letzter Zeit lediglich der Export nach den Vereinigten Staaten an. Der Ab satz «des Verlagsbuchhandels stand, soweit es sich nicht um Kunstlitevatur handelte, im allgemeinen unter einem baffe ren Zeichen als im ersten Vierteljahr. So weit Auslandabsatz zu erzielen war, handelt es sich hauptsächlich um wissenschaftliche Literatur. Die Lohnerhöhungen im Buchdruckgewerbe haben zu einer Umgestaltung des Buchdruckpreistarifs geführt, die der Buchhandel als untragbar bezeichnet. So beläuft sich z. B. dis Erhöhung der Satzkosten für Werke auf 15^, für Zeitschriften auf 23?S, während die reinen Druckkosten um ungefähr 6A ange wachsen sind. Die Umsätze im Kunstbuchhandel sind während der Monate April und Mai weiter um einen geringen Prozentsatz gegen das Vorjahr gestiegen, bis «di« ersten Wochen des Juni wieder einen Rückschlag brachten«. Auf die Lag« im Buchhandel im engeren Sinn warf ein« Veröffentlichung einige «Streiflichter, die vor einigen Tagen durch einen Teil der Presse ging. Es hieß dort: Eine Umfrage bei führenden deutschen Vcrlagsanstalten über die neuere Entwicklung und die Zukunstsmöglichkeiten auf dem Büchermarkt ergab, daß man zwar im allgemeinen von einem Fortbestand der vielbesprochenen »Bücherkiste» überzeugt ist, daß aber doch die deutsche Verlegerwelt mit ungebrochenem Wagemut sich daraus einstellt, durch genaueste Beobachtung der Stimmungen und Bedürfnisse des Publikums und durch das Suchen nach neuen Talenten dieser Krise zu begegnen. Freilich erscheint die Zukunft durchaus unsicher; Radio, Kino, Sport werden In den meisten Antworten als große Hemmnisse für den Bücherabfatz, besonders der schönen Literatur, bezeichnet. Das Unterhaltungsbedürfnis wirb mehr und mehr von Magazinen, Zeitschriften und Zeitungen 989
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