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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1927
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- 1927-08-25
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- 25.08.1927
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Passiven noch eigenen und fremden Mitteln und letztere wiederum nach kurzfristigen und langfristigen unterscheiden. Das sind be achtenswerte Ansätze für ein« allgemein einzuführende einheit liche Bilanzterminologie, wie sie bei der Rechnungslegung der Genossenschaften bereits in ähnlicher Weise im Gebrauch ist. Angesichts der wirtschaftlichen Werschiedenartigkeit-der reinen verlegerischen Unternehmungen gegenüber den Betrieben des Druckgewcrbes usw. ist die bisherige (1926, s. Nr. 172) Trennung zwischen Verlagsbuchhandlungen (I) und buchgewerblichen Unter nehmungen (II) beibehalten worden. Die Kapitalver- hältniss« (die Zahlenangaben verstehen sich in Millionen Mark) zeigen bei beiden Betriebsarten im letzten Jahre eine auf strebende Entwicklung; denn die Meservenbildung hat sich im Vergleich zum Aktienkapital etwa um das Doppelte erweitert, wie die folgende prozentuale Gegenüberstellung zeigt: Betriebe Aktienkapital Reserven in Prozenten I II I II I II I II 1924: 6 16 2,76 11,35 0,3 0,8 11,4 7,1 1925: 18 22 4,36 21,6 0,27 1,43 6,17 6,62 1926: 18 42 4,2 25,1 0,6 3,6 14,3 14,4 Im Ltq uidi tätsb ld« treten die wirtschaftlichen Ver- änderungen deutlicher als in der zahlenmäßigen Entwicklung der Kapitalbildung hervor. Es stehen sich gegenüber: kurzfristige Schulden flüssige Mittel in Prozenten I II I II I II 1924 1,12 3,1 0,27 0,8 24,2 27,0 1925 3,17 7,99 0,29 2,47 9,1 30,9 1926 2,7 12,30 0,4 2,7 14,8 21,8 sofort greifbare Mittel in Proz. d. Gesomtverpslicht. in Proz. d. -Eigenkapitals I II I II 1924 6.4 5,5 8,8 6,6 1925 3,8 7,7 6,2 10,7 1926 5,5 6,4 8P 9,4 Zweifellos macht sich bei den Betrieben I sowohl als bei den Betrieben il der Mangel an flüssigen Mitteln in offensicht licher Weise bemerkbar; denn wenn auch bei den Verlagsbe- triebcn das prozentuale Verhältnis sich erheblich günstiger als im Vorjahre stellt, so sind doch die liquiden Mittel im Vergleich zu den kurzfristigen Schulden weder vom StandpMikt der Kredit wirtschaft noch von dem der Betriebsrentabilität aus als aus reichend anzusehen, zumal da das Liqui-ditätsverhLltnis sich noch ungünstiger gestaltet hätte, wenn daneben die Umwandlung der kurzfristigen Schulden in langfristige Kredite nicht entsprechend fortgeschritten wäre. Denn di« langfristigen Kredit« zeigen im Verhältnis zu den Gesanitverpslichtungen folgende Entwicklung^ langfristige -Kredite in Proz. Gesamtverpflichtungen der Gesamtverpflichtungen I I-I I II 1924: 4,2 15,26 0,8 3,1 1925: 7,76 31,88 2,9 7,1 1926: 7,2 41,9 4,2 10,5 Darnach sind die langfristigen Kredite im Vergleich zu den Gesamtverpslichtungen nicht unwesentlich gestiegen, was natur gemäß für den Liquiditätsgrad von Bedeutung ist. Anderer seits fördert der langfristig« Kredit die Arbeitsfähigkeit der Be triebsmaschine weit mehr als der verhältnismäßig teure kurz fristige Kredit. Zwischen diesen beiden Kreditarten hat der Akzeptkredit eine ungewöhnliche Ausdehnung erfahren; es betrug der Akzeptkredit in Prozenten der laufenden Verbindlichkeiten 1924: 3,4 2,6 1925: 0F7 1,2 1926: 14,8 12,9 Es scheint demnach, als ob sich diese Kreditart wieder wie in der Vorkriegszeit eine bevorzugte Stellung in der Kreditwirt schaft erobern wollte. 1038 Welche Entwicklung die -Kapitalsicherheit einerseits und der Liquiditätszustand andererseits genommen hat, zeigen folgende weitere Zahlenvergleiche, und zwar betrugen: a> die kurzfristigen Schulden in Prozenten des Eigenkapitals: I II 1924: 33,5 21,7 1925: 68,2 34,7 1926: 56,2 43,2 b) die fremden Mittel in Prozenten des Eigenkapitals: I II 1924 : 36,5 25,5 1925: 73,1 44,6 1926: 62,5 58,5 c) die teilweise liquiden Betriebsmittel in Prozenten des Eigenlapitals: I II 1924: Außenstände 35,6 28,9 1925: „ 53,0 40,2 1926: „ 77,1 47,7 ä>) die illiquiden Betriebsmittel in Prozenten des Eigenkapitals: I II 1924: Warenvorräte 37,8 51,1 1925: „ 87,0 31,1 1926: „ 56,8 30,7 Hiernach hat die Kreditanspannung nach beiden Seiten hin eine Erweiterung erfahren; denn es ist nicht nur der in Anspruch genommene Kredit weiter gestiegen und hat teils den Mittel punkt des Eigenkapitals überschritten, teils nahezu erreicht, son dern auch der gewährte Kredit zeigt «ine scharfe Kurve nach oben, namentlich bei den Betrieben I, die bereits mehr als drei Viertel ihrer eigenen Mittel an ihre -Kundschaft (im Sortimentsbuch handel usw.) verborgt haben. Diese Feststellung steht in einem offensichtlichen Gegensätze zu der Auffassung, daß der -Kredit, den der Verlag dem Sortiment gewährt, unter den heutigen Ver hältnissen ungenügend sei. -Mehr als je wird heute seitens -des Publikums wieder Kredit verlangt und muß auch gewährt wer den, wenn der Verkauf nicht völlig stocken soll. ... Es ist des halb nicht richtig, wenn -der Verlag über schlecht« Zahlungsweise des Sortiments klagt, vielmehr sind die Zahlungsfristen des Verlages -das -Übel, und ihre Überschreitung durch -das Sortiment ist angesichts der Notlage des Sortiments durchaus verständlich. Der Verlag sollte allgemein einen Dreimonatskredit einräumen, wie es einige große Verlags-Häuser schon tun, -gewiß, nicht zum Schaden für den Umsatz. Längere -Kredite wiederum sind für das Sortiment nicht vorteilhaft, weil sie zu größeren Bestellungen verlocken, als zuträglich ist, -und -große Verbindlichkeiten oft schwer abzudecken sind*)--. Damit wird zwar ein bestimmter Kredit als notwendig -angesehen, andererseits aber doch -die -Kreditbsgrenzung im Interesse des Wi-ederver-käufers als unerläßlich bezeichnet. Nach den vorstehenden zahlenmäßigen Feststellungen erscheint aber eine weitere Ausdehnung des Lieferantenkredits auch aus bctriebspolitischen Gründen nicht ratsam, denn wenn bereits drei Viertel des Eigenk-apitals in Kundenkrediten fest-gelegt und somit der Betri-ebsmaschine entzogen sind, kann eine Verlängerung dieser Kredit-fristen nur dazu beitragen, -den Arbeitsgang der Be- triebsmaschine zu verlangsamen und deren Wirtschaftlichkeit zu beeinträchtigen. Im Interesse eines gesunden Produktionspro zesses drängt sich gerade hier di« Frag« einer Rationierung der Lieserantenkredite erneut auf. »Eine solch« Rationierung der Kundenkredite im Verhältnis zu den eigenen Mitteln hat nun in erster Linie nach dem Umfange der Geschäftsverbindung zu ge schehen, welche der Kredit in Anspruch nehmende -Kunde mit dem kreditgewährenden Betriebe unterhält. Um in dieser Hinsicht das *) Buchhändlergilbe-Blatt Nr. 4, 1827.
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