Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1927
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- 1927-09-03
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Xr 2V6,3. September 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. An der in Wien abgehaltenen Herbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine haben die Herren C. E. Lang und C. Langlois -als Vertreter des Schweiz. Buchhändlervereins teil genommen. 6. Das Bureau des internationalen Verleger kongresses hat im verflossenen Jahre in aller Stille wciter- gearbeitet. Es besteht nun die bestimmte Hoffnung, daß das durch den Krieg gestörte Zusammenarbeiten der früher im Kon greß verbundenen Staaten bald wieder ausgenommen werden kann, und alsdann die von den wenigen neutralen Landesver bänden für die interimistische Geschäftsführung gebrachten Opfer ihren verdienten Erfolg zeitigen werden. Der Umsatz des Vereins-Sortiments Olten hat sich auch in diesem Geschäftsjahr etwas gehoben, doch blieb er hinter den Erwartungen zurück. Die Vorteile, die unser Vereins- Sortiment den Mitgliedern bietet, sollten viel mehr ausgenutzt werden. Nur dann kann es seinen Zweck voll und ganz erfüllen und das Lager ständig aus der Höhe halten. Trotzdem im letzten Jahre übersehen wurde, den bisherigen Friedensrichter, Herrn F. Schüler, in seinem Amte zu bestätigen, so hat er sich doch in recht kollegialer Weise bereit- sinden lassen, einen ihm übertragenen Streitfall zwischen zwei Mitgliedern zu behandeln und ein gründlich erwogenes und ge wissenhaft begründetes Urteil zu sällen. Es sei ihm auch hier für diese Arbeit der Dank des Vereins ausgesprochen. Auch in diesem Jahre ist von unserm Sekretariat ein unvermindertes Maß von Arbeit geleistet worden, und Herr vr. von Stärker und sein Personal haben für die gewissenhafte und sachgemäße Erledigung der Geschäfte Dank und Anerkennung des Vereins vollauf verdient. Neben der laufenden Korrespon denz waren es namentlich die zahlreichen Protokolle, Eingaben an Behörden sowie Berichte und andere umfangreiche Schrift stücke, welche vom Sekretär zusammengestellt oder vorbereitet werden mußten, Arbeiten, welche von den Borstandsmitgliedern in diesem Umfange niemals hätten allein bewältigt werden können. Die laufenden Geschäfte wurden in vier Vorstandssitzungen und auf dem Zirkularwege erledigt. Die Unterhandlungen mit der Studentenschaft wurden von den Herren Lang, Schürch, dem Präsidenten und Sekretär geführt, diejenigen mit der S. B. B. von Herrn Lang und dem Sekretär. Es ist mir eine angenehm« Pflicht, den Herren Kollegen vom Vorstand für ihre verständnis volle Mitarbeit und stete Hilfsbereitschaft herzlich zu danken. Zum Schluffs möchte ich noch eine Anregung bringen, deren Erfüllung dem Vorstände besonders am Herzen liegt: Zahlreich« Kollegen haben das Glück, in ihrer Berufsarbeit von hevange- wachsenen Söhnen unterstützt zu werden. Da möchten wir die Bitte aussprcchcn: lassen Sic dies« jungen Kräfte teilnehmen an unserer Vcreinsarbeit; bringen Sie sic mit in unsere Versamm lungen: lassen Sie sie hincinwachsen in das Verständnis aller der Fragen, die unscrn Beruf betreffen; nur so können wir für den Verein einen Nachwuchs heranziehcn, der uns dereinst ersetzen und die begonnene Arbeit weiterführen kann. Denn der Jugend gehört die Zukunft — auch die Zukunft unseres Berufes. Basel, im Mai 1927. Hans Lichtenhahn. Die Vuchillustration in frühen spanischen Drucken. Freundlich ist der Eindruck, den Lyells Werk über die Buch- illnftration in frühen spanischen Drucken dem ersten Anblick bietet, freundlich ist Ser Eindruck, der von genauerer Lektüre zurllckblctbt*). Die Freude des Liebhabers und der Stolz des Sammlers, eine Fülle erlesener Stücke eines erst wenig gepflegten Gebietes vor uns aus breiten zu können, stecken an. Wir genießen mit ihm den Reiz der *> Ismus ?, l!. vz-oii: Lsrly voolc Illustration in Spsill, rritd an introckuetion bv i)r. llourscl Haebler, llluslrsieck rvitb uumerous reproäuetious, 1-onckon tV 6 1, Orskton snck 6o., voplio Hause, 1SLS. L 4. 4. 1078 Narisfima oder Unica, die im Lause der Jahrhunderte vielfach durch die Hände berühmter Vorbefitzer gingen oder die das Auge des Kundigen erst aus Gleichgültigem herausjand. Wir teilen feine Be friedigung, wenn dieser oder jener Band dem Bibliographen ein Rätsel löst. Denn der Bibliophile ist der Bahnbrecher des Gelehr ten: Eine katalanische Vits Oboist!, in fünf unvollständigen Exem plaren, wird 1826 von Salvs angesetzt: »Montserrat um 1500«, 1904 von Haebler »Barcelona um 1494«, zehn Jahre später in der Biblio- silia »Montserrat um 1518«, 1919 von Alvareda »Montserrat um 1519/22«: ein Exemplar mit Unterschrift, das zusälltg und abenteuer lich oder vielmehr durch eine ganz natürliche Anziehung in des Sammlers Besitz gelangt, -ergibt: »Barcelona 1522«. Und solche Pionierarbeit gilt nicht nur, wie in -diesem Kalle und in anderen, dieser und jener EinzclheitI Das vorliegende Werk enthält allein etwa ein viertel Tausend Abbildungen von Büchern, von denen meist nur eine beschränkte Anzahl zerstreut dem Forscher im Original zur Verfügung stehen wird. So läßt sich schon aus diesen Abbildungen eine Anschauung von der spanischen Bllcherillustratton des 15. und 16. Jahrhunderts gewinnen. Dazu kommen wertvolle Hinweise aus Nachschnitte im Gegensinne, aus die Verwendung desselben Holz schnitts oft durch Jahrzehnte hindurch in Büchern verschiedener Drucker in verschiedenen Städten, auf die Herkunst von auswärts, aus Italien (der Holzschnitt eines Toledaner Drucks von 1511 wird sogar bis auf ein Bild im Pflaster der Kathedrale von Siena aus dem Jahre 1372 zurückgesührt), und namentlich ans der großen Straße über Basel und Lyon aus Slldd-utschland (Zaln-cr, Koberger, Schös ser, Dürer) und aus Südsrankreich sPariser Einfluß wird eigentlich nur sür die Stuliakeose usves des Badius Ascen-sius nachgeivtesen, die Fadriqnc de Basilea in Burgos um 1591 Thielmann Aerver nach druckte). Dazu -die Hinweise aus den mannigfachen Inhalt, aus den kulturellen Hintergrund der glorreichsten Zeit Spaniens! Was dem Gelehrten, der nun das Wort hat, vor allem obliegen dürste, find schärfere stilistische Scheidungen und genauere Untersuchungen über die Künstler, auf deren Initialen der Verfasser schon immer wieder Hinweise. Ein wichtigstes betont Lyell bereits selbst: Gerade einige der be-deutenbsten Drucker sind Ausländer, deutscher Abstammung: Hans Nosenbach*) in Barcelona, Georg Coci in Zaragoza, die Crombevger in Sevilla, wahrscheinlich südsranzösischer Arnaldo Guillön Brocar, der von Pamplona (seit 1489?) über Logroüo lseit 1503) immer weiter südwärts ins Innere bis AlcalL de Henares (seit 1511), Valladolid (1514/19) und Toledo <1519/21) zieht: sie sind Ausländer, aber sie passen sich rasch der spanischen Eigenart an. Auch viele Holzschnitte stammen unmittelbar oder mittelbar vom Auslan-de, aber es sin-d solche, die der spanischen Eigenart entspre chen. Und die Drucktypen, die sich nebenbei noch aus den Abbil dungen studieren lassen, zeigen dasselbe Bild: die gotische Rotunda, die bis Mitte des 18. Jahrhunderts vorherrscht, stammt a-us Italien, aber wie klar und unverkennbar scheidet sich hier ebensalls von dem weicheren Italien das kräftigere Spanien. Die Einführung schrieb, die Korrektur las der deutsche Altmeister der spanischen Friihdruck- sorschung; ihm ist das Werk auch gewidmet. Wir erkennen gerne, wie gemeinsame Kulturinteressen sich über den politischen Gegensatz der Völker hin die Hände reichen: Lzreglo voetori vourscko Haeb ler, xietstis erxo, boe opusouluw wsxistro ckiscipul-us ck. (l. Ernst Crous. Cantatcseier im Biedermeier. Ein Quodlibet in Prosa. (Von vr. Walter Lange, Kustos des Stadtgeschichtlichen Mu seums im Alten Rathause. Leipzig, Kantate 1927.) 8" Die Firma Fischer L Wittig, Buchdruckerei und Buchbinderei in Leipzig, widmete dieses zierliche Bändchen den Kantaieteilnehmern. Der Verfasser, vr. Walter Lange, ein guter Kenner der Sladt- gcschichte Leipzigs, schildert in amüsanter Plauderei eine Buchhänd- lcr-Kantatefeier im Biedermeier. Wir fahren mit ihm in der Post kutsche gen Leipzig, das schon aus weiter Ferne am dickleibigen Pleißenburgturm erkenntlich ist, durchwandern die damaligen Leipziger Lokale, von denen er höchst interessante Einzelheiten über bekannte Gäste aus der geistigen Sphäre Leipzigs erzählt. Den Buchhändler sehen wir bei der Arbeit sür sein Geschäft und nach gehabter Mühe bei seinem Vergnügen. Es dürfte wohl keine be rufenere Feder geben, die in so humorvoller Welse unter Einschal tung von pikanten Zitaten aus zeitgenössischen Beschreibungen das Leben und Treiben zur Reisezeit im Biedermeier skizziert. Der Ver lag sorgte für eine glänzende Ausstattung der Schrift, die auf Bütten mit farbigem Titel meisterhaft gedruckt ist. Vier hand- koloricrte Bilder, von vr. Walter Langes fachkundiger Hand auS- *) 1502 druckte er in Perpignan ein deutsch-katalanisch und katalanisch-deutsches Wörterbuch.
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