Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1927
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>§ 208, 3. September 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhanbe!. Aus den Vereinigten Staaten »an Amerika. — über die Zu nahme von Zweiggeschäften im Buchhandel wurde schon aus der Kon vention gesprochen, jetzt wird in einem Aussatz genau darüber be richtet. Es wird sogar zu dieser Art Geschäfte ermuntert, weil, wie der Aussatzschreiber sagt, es sonst unmöglich ist, ein so großes Gebiet, wie die Vereinigten Staaten es sind, buchhändlerisch noch mehr als bisher zu durchdringen. Es hat sich nicht gezeigt, heißt es in dem Artikel, daß nun die Zweiggeschäfte durchaus di« Individualität des Buchhändlers und seine Anpassungsfähigkeit vernichten müssen, im Gegenteil enthielten die Zweiggeschäfte genau so viele Möglichkeiten zur Entwicklung der Fähigkeiten des Buchhändlers wie ein eignes selbständiges Geschäft. Gerade di« Erfahrung größerer Buchhand lungen käme so auch neuen Gegenden zugute, und man kann sofort zur Durchdringung neuer Gegenden kommen, ohne erst di« Kinder krankheiten ganz n«u«r Geschäfte durchmachen zu müssen. Es werden nun viele Buchhändler ausgezählt, di« Zweiggeschäfte da und dort unterhielten, aber man könne sich in Amerika noch in keiner Weise messen mit der englischen Großbuchhandlung W. H- Smith de Sou und ihrer Zweiggeschästsentwicklung (etwa SMD). Tagesberllhmtheiten müssen in heutiger Zeit sehr schnell aus genutzt werden, bevor sie der Vergessenheit anheimfallen; auch der amerikanische Buchhandel weiß es, und so sind schon Ende Juni zwei Bllch«r erschienen über den Flieger Lindbergh. Sein eignes Buch hat den kurzen, aber trefflichen Titel: -Vs« vom Flieger Colonel Lindbergh. Fm Text von kndlistwr«' v,'ooül>- wird allerlei über das Buch erzählt. Der Mann, der so genau seine Fahrt berechnet habe, habe gerade so genau sein Buch ausgearbeitet, um sich vor seinen Fachgenossen keine Blöße zu geben. Mitten zwischen all dem Trubel, der ihn in Amerika erwartete, habe «r in größter Ruh« die Handschrift fertig gemacht und zwei Tage nach dem Empfang bei Coolidge sein Buch als eine Unmenge mit eigner Hand teils mit Tinte, teils mit Blei voll geschriebener Blätter abgeliofert. Gleich zeitig schreiben Putnams einen Schaufensterwettbewerb sür die beste Ausstellung des neuen Buches aus, dabei wirb ein bemerkenswerter Unterschieb in der Größe der Fenster gemacht. Es sind zweimal je drei Preise von IM, SV und 2ö Dollar ausgeschrieben, und zwar sür Schausenster bis 6 Kuß Breite und sür solche über l> Fuß Breite. pudliader«' lVeeklx enthielt wieder einen hübschen Aufsatz in Er- zählungssorm mit einem Gespräch zwischen einem alten und einem jungen Buchhändler. Der Jüngere sagt zu seinem Vorgesetzten: »Barum hüben Sie mir eben die alte Dame nicht gelassen, sie hat nichts gekauft, ich hätte ihr sicher etwas verkauft. Genau so wie in den letzten Tagen, wo Sie mir den alten Seemann und den Studenten der Theologie Wegnahmen, die ebenfalls nichts gelaust haben». Ter alte Buchhändler lächelte und sagte: »Das sind Büchersammler», daraus der Jüngere: »Jeder Büchcrkäufer ist Bllchersammler». Dann drückte sich der Alte genauer aus: »Die alte Dame, dl« hier war, ist eine berühmte Köchin gewesen, sie sammelt jetzt alle Bücher über Kochkunst »sw., natürlich keine teuren Sachen, nur soweit ihre Mittel das erlauben. Der alte Admiral ist begeistert für alle Seeräuber geschichten, von denen er nicht genug kaufen kann; jetzt hat er ein« zweite Liebe, für seinen siebenjährigen Enkel kauft er alle Kinder bücher, die sich mit solchen Räubergeschichten befassen. Der Student der Theologie schwärmt sür deutsche Dichtkunst in englischer Sprache, er sammelt besonders Bücher über Goethe, Schiller, di« Wagnersche Musik und über deutsche Volkskunde. Ich kenn« diese Leute und habe sie mir erzogen, und es hat keinen Zweck, sie zu veranlassen, irgendein anderes Buch zu kaufen: sie geben ja doch alle verfügbaren Mittel für ihre besondere Liebhaberei bei mir aus». Ter junge Buchhändler fragte dann, ob sich diese Geschäfte lohnen: »Nicht immer unmittelbar, aber immer mittelbar. Di« Mühe, die man manchmal hat, Biich«r sür diese Liebhaber zu beschossen, macht sich nicht immer bezahlt, aber sie empfehlen mich in ihren Kreisen, der Admiral hat eine Menge Seeoffiziere zu mir gebracht und der Student hat mir mindestens ein Dutzend Kunden verschasst. so ist es immer ein lohnen des Geschäft», und er fügte zum Schluß hinzu: »kosterinZ Oollscior» (Sammler erziehen, die Überschrift des Aussatzes) ist eine schön« Nebenaufgabe unseres Beruses». — Hierbei ist zu bemerken, daß es in dem Sport-, Sammler- und Rekordland Amerika nicht so schwer ist, jemand so zu bearbeiten, daß er sich für einen besonderen, wenn auch noch so dürren Zweig der Literatur begeistert, um ihn dann durch ständig neue Angebote in Büchern seines Faches weiter bei diesem Steckenpferd zu halten. Sch. Eine französische Stimme zum Urheberrecht in Sowjet-Nußland ss. a. Bbl. 172, S. 93Z). — Der französische Schriftsteller Georges Duhamel schreibt in seinen Reiseberichten aus Moskau in den »kivu- rollos lüttöraires» sNr. 2S1): »Das literarische Eigentumsrecht ist innerhalb der Grenzen der russischen Union durch genügende Gesetz« geschützt, und die Schriftsteller, die nur einigermaßen bekannt find, ziehen einen anständigen Gewinn aus ihrer Arbeit. Der Sowjet- Staat ist aber durch tausend Probleme in Anspruch genommen, die er sedensalls sür besonders wichtig hält, sodaß er noch nicht Zeit fand, eine gerechte Bestimmung betreffs der Übersetzung oder des Abdrucks ausländischer Werke ausfindig zu machen und auszustellen. Das Gesetz begnügt sich mit der Erklärung, baß Über setzung und Abdruck ausländischer Werke bis aus weiteres frei sind. Ich bin aber überzeugt, daß diese Angelegenheit sofort in den Vorder grund gestellt zu werden verdient, denn sie interessiert das geistige Leben noch mehr als den Buchhandel. Infolge der den Übersetzern gewährten schrankenlosen Freiheit ist den Urhebern oder ihren Bevoll mächtigten jede Kontrolle entzogen. Gewisse französische Werke wer den in Rußland in S oder 4 verschiedenen Übersetzungen veröffent licht. Da die russischen Verleger kein regelrechtes, ausschließliches übersetzungsrecht erwerben können, suchen sie sich gegenseitig an Schnelligkeit zu Übertressen, wenn es sich um ein hervorragendes Werk handelt. Darunter leibet natürlich die Arbeit, und so sind alle Übersetzungen von sehr ungleichem Werte. Da der ausländische Ver fasser kein Mittel hat, gegen Kürzungen oder Einschaltungen in sei nem Werke vorzugehen, so sind die schöngeistigen Bücher den schlimm sten Behandlungen ausgesetzt. Ich behaupte nach wie vor, daß Ruß land selbst an einer Reform bas größte Interesse hat, denn da es sich so eisrig bemüht, die Weltgedanten kennen zu lernen, so muß es sich auch die Gewähr verschaffen, daß diese Gedanken weder verstümmelt noch verfälscht werden. Wenn Rußland durch ein vernünftiges Über einkommen den Arger der Intellektuellen beseitigen würde sund man hat allen Grund, daraus Rücksicht zu nehmen, da es ihr Beruf ist, zur Bildung der öffentlichen Meinung beizutragens, so würbe es bald einen Vorteil aus dieser hochdiplomatischen Handlung ziehen.» — Da auch die deutschen Schriftsteller unter dem jetzigen Zustand zu leiden haben, kann man dem Wunsche Duhamels nur zustimmen. T. K. verkekrHnacknekten. Berliner amtlich« Devisenkurse am 1. September 1927 am 2. September 1927 Geldkurs I Briefkurs G-ldinrS s «rlcllurS London . . . 1 ^ Holland . . . 100 Guld. Buen.Aircs(Pap.-Pes.)1 Peso Oslo 100 Kr. Kopenhagen . . 100 Kr. Stockholm... 100 Kr. New York. . . 1K Belgien . . . 100 Belga Italien.... 100 Lire Paris .... 100 FrcS. Schweiz ... 100 FrcS. Spanien . . lOOPescta» Japan .... 1 Yen Prag .... 100 Kr. HelsingforS . . 100 Finnm. Lissabon ... 100 Escuto Sofia .... 100 Lewa Jugoslawien. . 100 Dinar Wien .... 100 Schick. Budapest . . . 100 Pengö Danzig.... 100 Guld. Konstantinopel . 1 türk. ^ Athen .... lOODrachm. Kairo .... 1 ägypt. ^ Bukarest ... 100 Lei Warschau ... 100 Zloty Riga 100 Lats Reval . . . lOOEstn.M. Kowno.... 100 LitaS 20.423 168.33 1.792 109.84 112,45 112.76 4.201 58.48 22,88 16,465 80.98 70.95 0,4975 1.984 12,449 10,574 20,08 3,034 7,395 59.20 73.49 81,42 2.118 5,494 20,94 2,599 46,875 80,81 1,117 41,685 20,463 168.67 1,796 110,06 112.67 112,98 4,209 58.60 22,92 16,505 81,14 71,09 0,4995 1,988 12,469 10,594 20.12 3,040 7,409 59.32 73,63 81,58 2.122 5.506 20,98 2,611 47,075 61,22 1,123 41,865 20.41 168.22 1^791 109,84 112,40 112.73 4.199 58.455 22,78 16.455 80.945 70.945 0,497 1,987 12,444 10.571 20,03 3,034 7,395 59,18 73.49 81,39 2.125 5,494 20,45 168,57 1,795 110,06 112,62 112,95 4.207 58.555 22,82 16.495 81.105 71.105 0,499 1,991 12,464 10,591 20.07 3,040 7,405 59,30 73,63 81.55 2.127 5,506 ^ersvnalnackrlckterr. Jubiläum. — Am 1. September 1SL7 war Frau Auguste BelsenLS Jahre Inhaberin der seit 1888 bestehenden Firma Herm. Belsen in Teterow. Neben Buch-, Kunst- und Musikalienhandel wird ein umfangreiches Piano-Magazin sowie eine Sprcchmaschinen- handlung betrieben. Der ältere Sohn Waldemar steht der Mutter als Mitinhaber seit 38 Jahren zur Seite, während der jüngste Sohn Egon seit 1818 in dem Geschäft gleichfalls als Mitinhaber tätig ist. Die Firma wurde am 1. Oktober 1888 von dem im Jahre 1882 ver storbenen Buchhändler Hermann Belsen gegründet, sie kann somit im nächsten Jahre ihr 40jähriges Bestehen seiern. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wann er. Druck: E. HedrtchNachf. Samt!, in Leipzig. 1080 — Verlag: Der Vörsenverein der Deutschen Buchhändler — Anschrift d. Schriftlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus. (Buchhändlerhaus), Postschließfach 274/75.
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