Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1927

X- 228, 27. Septemher 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Hindcnburg-Wohlfahrtsbricfmarkcn. — Aus Anlaß des 80. Ge burtstages des Herrn Reichspräsidenten gelangen gemäß Beschluß der Reichsregierung und der Regierungen der deutschen Länder am 26. September 1927 Hindenburg-Wohlfahrtsbrief- marten zur Ausgabe. Während die Hindenburgspende in Ver bindung mit den großen Spitzenorganisationen des wirtschaftlichen Lebens usw. durchgeführt wird und dem Herrn Reichspräsidenten zu gunsten der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen übergeben werden wird, sollen die Hindenburg-Wohlsahrtsbrtefmarken weite ren Kreisen die Möglichkeit einer Beteiligung an einem Geburtstags geschenk für den Herrn Reichspräsidenten geben. Ihr Ertrag wird durch den Herrn Reichspräsidenten vorzugsweise für schwcrnot- letdende Mittelstandsangehörige und Sozialrentner usw. verwendet werden. Die Hindenburg-Wohlfahrtsbriefmarken gefangen in folgenden Werten zur Ausgabe: Eine 8 Pf.-Marke (Postkarten und Orts briefwert) zum Verkaufspreis von —.15 Mk. Eine 15 Pf.-Marke (Jnlandsbrieswert) zum Verkaufspreis von —.30 Mk. Eine 25 Pf.-Marke (Anslandsbriefwert) zum Verkaufspreis von —.50Mk. Eine 50 Pf.-Marke zum Verkaufspreis von 1.— Mk. Ferner wird eine künstlerisch ausgestattete amtliche Postkarte mit eingedruckter Hindenburg-Wohlfahrtsbriefmarke zum Verkaufspreis von 15 Pf. ausgegeben. Außerdem gelangen Markenheftchen, enthaltend vier 8 Pf.-Marken und drei 15 Pf.-Marken, zum Verkaufspreis von 1.50 Mk. zur Ausgabe. Die Hindenburg-Wohlfahrtsbricfmarken sind ebenso wie die frü her zugunsten der Deutschen Nothilfe ausgegebenen Wohlfahrtsbrief marken vollgültige Postwertzeichen, gültig zur Freimachung sämt licher Postsendungen nach dem In- und Auslände. Die Auflage der Marken ist beschränkt; etwaige Nestbestände werden vernichtet wer den. Die Hindenburg-Wohlfahrtsbriefmarken gelangen in der Zeit vom 26. September d. I. bis 31. Januar 1928 zum Verkauf und können für den gesamten Buchhandel und das graphische Gewerbe von der Hauptgeschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes, Leipzig, Ho- spitalstr. 25, und dessen Zweiggeschäftsstelle: Berlin SW 11, Königgrtttzer Str. 86, bezogen werden. Berliner amtliche Devisenkurse am 2«. September ISS? am SS. September ISS? Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs 20,399 20,439 en.m 20,444 100 Guld. 168.05 168.40 168.08 168.42 1.790 1.794 1,79 1.794 Osli' 100 Kr. 110.76 110.98 110,69 110,91 100 Kc. 112,29 112.51 112,31 112.53 100 Kc. 112.76 112,98 112,79 113.01 New York. . 1 8 4.1905 4,1985 4,1902 4.1920 Belgien . . 100 Belga 58.39 58 39 58,51 Italien. . . 100 Lire 22.875 22,865 22,905 Paris . . . 100 Frcs. 16,445 16.485 16,44 16,49 100 Frcs. 80,81 80,97 80,835 80.995 lOOPesetas 73.48 73,62 73,83 74.07 Riv de Janeiro 1 Milreis 0.4095 0.5015 0.499 0,501 1 Ben 1.950 1.964 1,948 1,950 Prag . . . 12.423 12,426 12,446 100 Escuta 10,57 20,55 10.57 20.58 10,59 20.62 3.024 3,024 3,030 7.386 7,383 7,397 Wien . . . 59.095 59,10 59.22 100 Pengö 73,35 73,33 73,47 100 Guld. 81.33 81,35 81,51 I türt. ^ 2,145 2.155 Athen . . . lOODrachm. 5,494 5,544 1 ägypt. ^ 20,92 Bukarest . . 100 Lei Warschau . . 100 Zloty 100 Lats 80.83 81,17 lOOEstn.M. 1,120 U-mn». . . 100 Lilas - — — 17. September im Alter von 74 Jahren Gcheimrat vr. Max von Gruber. Professor für Hygiene nnd Bakteriologie an der Uni versität München: im Alter von 78 Jahren in München der frühere Ordinarius für innere Medizin in Erlangen Professor vr. Franz Penzoldt, Verfasser des Lehrbuchs der klinischen Arzneibchand- lung und Mitherausgeber des Handbuchs der klinischen Therapie. Sprecksaal. Zettelpaket über Leipzig. Im Börsenblatt Nr. LV8 nimmt der Verein Leipziger Kommis sionäre zu der Verteuerung des direkten Bezuges durch die Er höhung der Postgebühren und ihre Ausschaltung beim Verkehr über Leipzig Steilung. Im grossen ganzen läuft diese Stellungnahme in erster Linie aus eine Empfehlung des Verkehrs über Leipzig hinaus, weil dadurch dem Sortiment Spesen erspart werde»; doch auch der Verlag könnte wesentlich davon profitieren, wenn das altbewährte Zettelpakct über Leipzig wieder Anklang sinden würde. Bis 1814 hatte der Verlag die Möglichkeit, seine Zirkulare in erster Linie über Leipzig zu ver senden. Jetzt ist es Sitte geworden, auch die unwichtigsten Sachen direkt per Post zu schicken, weil ersahrungsgemätz die meisten Kollegen vom Sortiment das Zettelpakct überhaupt nicht mehr regelmäßig kommen lassen und noch weniger pünktlich durcharbeiten. Dem Ver lag erwachsen dadurch sehr wesentliche Unkosten, die letzte» Endes doch tn einer Verteuerung des Buches zum Ausdruck kommen und damit auch den Umsatz des Sortiments verringern. Für den Verlag würde ei« Wiedeveinsiihrung des regelmäßige» Zettelpakets also ein« wesentliche Kostenersparnis bedeuten und siir das Sortiment m. E. eine Vereinfachung, indem es auch wichtigere Zirkulare nicht mit jeder Post ins Haus geschneit bekommt, sondern wenigstens den An fall einer halben Woche auf einmal als Zetielpaket über Leipzig er hält. Vorbedingung ist allerdings, daß sämtliche Firme» wenigstens wieder den Zettelpakctverkehr über Leipzig ausnehmen — wie mir gesagt wurde, verbehren selbst größte deutsche Sortimente nicht mehr über Leipzig. Der Vorschlag des Vereins Leipziger Kommissionäre, durch Benutzung der Avise des Vereins der Buchhändler zu Leipzig eine Aussonderung derjenigen Firmen zu veranstalten, die nicht über Leipzig verkehren, ist natürlich siir den rechnenden Verleger ungang bar. Entweder der Verleger hat die Gewißheit, baß er aus rasche stem Wege sämtliche Sortimenter über Leipzig erreicht, oder aber, er muß andere Wege benutzen, auch wenn cs mehr kostet. Es ist nun Sache der Herren Kommissionäre als der meist Inter essierten, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und siir eine Übersendung der Zirkulare über Leipzig beim Verlag, andererseits aber auch für eine pünktliche und regelmäßige Durcharbeitung der Zirkular« bei den Sortimentern zu werben. Stuttgart. K. Thienemanns Verlag. An den unverbesserlichen Verlag. Heute erhielt ich eine Monatsschrift, der 5 Prospekte beilagori. Hieraus mußte ich »v i e r« entfernen, da dieselben den Sortimenter schädigen. Zwei Prospekten liegen an den Verlag adressierte Be stellkarten bei, der dritte trägt die Firma mit genauer Adresse, Postscheck und Telephon-Nummer, und der vierte hat den Text: Alle Bestellungen richte man kurz an: Hier steht die Firma des Verlags nebst Postscheck-Nr. Der Verlag könnte sich viel Geld sparen, denn jeder aufmerksame Sortimenter besitzt «inen großen Papicrkorb. Lörrach. CarlPolticr-Weeber. Versonalnackrickten. Todesnachrichten. — Im Alter von 41 Jahren starb tn Lugano der Schriftsteller Hugo Ball, sein letztes Werk war das Buch über Hermann Hesse; am 1A. September Geh. Oberbaurat Professor Kranz Baltzer, früher Prosessor an der Technischen Hochschule Charlottenburg; in München Prosessor Fritz Goetz, bis 182S Lehrer sür künstlerische Reprodnktionsversahren an der Staatlichen Akademie sür graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig; am Anfragen. Wer kennt ein H i n d e n b u r g - Kopfbild. Blattgröße etwa 70X52 cm, signiert B. W. 1914? Wer kann Auskunft geben, ob die Memoiren der Frau Kathi Schratt, die in Amerika bei Drummond erscheinen sollen, auch in deutscher Sprache erscheinen werden? Wer kennt das Buch, in dem ein längeres Kindergedichl »Der Matkäferkasfee« abgedruckt ist? Frdl. Auskünfte gibt die Schriftleitung des Börsenblattes weiter. Verantwort!. Schriftleiter: F Druck: E. H e d r i ch N a ch f. 1168 — Verlag: Der Börscnveretn der Deutschen Buchs,ändlcr — Anschrift d. Schrtstlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 zu Leipzig. Deutsches VuchhändlerhauS. sBuchhändlerhauS), Postschltcbfach 274/78.