Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1927

234. 6. OttoLn 1927. Redaktioneller Teil. Veranstalter des 3. Internationalen Kongresses der Fachpresse, zu gleich Mitglieder des Börsennereins sind. Ich sreue mich besonders, daß Sie im Anschluß an den glanzvollen Kongreß in Berlin einen Ausflug nach Leipzig gemacht haben und daß Sie hier im Zentrum des deutschen Buchhandels nicht nur das Buchhändler-Viertel, son dern im besonderen auch die dem Börsenverein unterstellte Deutsche Bücherei besichtigt haben und jetzt auch dem Buchhändlerhaus selbst die Ehre Ihres Besuches gönnen. Als Alt-Vorsteher -des Börsenvereins heiße ich Sie in diesem Saale, von dessen Wänden die Bilder hochangesehencr buchhändleri scher Kollegen früherer Zetten herabblicken, herzlich willkommen und hoffe, daß Sie hier eine Stunde der Erholung nach anstrengenden Tagen finden. Ich hoffe auch, daß die Deutsche Bücherei Jhneu einen dauernden Eindruck verschafft hat, Liese Bibliothek, die das deutsche Schrifttum seit 1913 lückenlos sammelt und die auch die erste und einzige Bibliothek Deutschlands ist, die die gesamten deutschen Zeit schriften sammelt, aufbemahrt und zur Verfügung stellt, und zwar nicht nur die hochberühmten und angesehenen Blätter, sondern auch jedes unscheinbare und Spezialblättchen, mag es nun den Namen führen: »Kaminkehrer«, oder »Kanarienvogel«, oder »Der Alte, Monatsschrift für Freunde des Kartenspiels«, oder »Der kleine Postillon«, und mag sein Dasein auch nur ein ganz kurzes sein. Ich grüße Sie, meine Herren, die Sie von Deutschland und aus dem Auslan.de hierher geeilt sind, im besonderen den verdienten Präsidenten des Kongresses, Herrn Greisfenhagen, die Herren Mou- nier, Thuan, Andreis, Senator Mauger, Kabinettchef Lainel vom französischen Handelsministerium. Ich bitte meine Leipziger Kollegen, auf unsere verehrten Gäste ein Hoch auszubringen.« Den Dank des Kongresses und des Neichs-verbandes der Deut schen Fachzeitschriftenverleger brachte, nachdem Herr Hofrat vr. Mei ner seine Worte französisch wiederholt hatte, der Präsident des Kon gresses, Herr Greisfenhagen, in beredten Worten zum Aus druck, wobei er insbesondere des Börsenvereins und der Deutschen Bücherei sowie der sächsischen Kollegen gedachte, von denen sich Herr Verlagsbuchhändler Schick um die Organisation der Leipziger Ver anstaltungen besonders verdient gemacht hat. Anschließend daran brachte Herr Mounier, der französische Vizepräsident des Kongresses, den Dank der ausländischen Gäste zum Ausdruck, was von Herrn Verlagsduchhändler N. Schwarz aus Wien unter besonderer Beto nung des Anschlußgedankens unterstrichen wurde. Sodann wurde der Internationalen Buchkunst-Ausstellung ein Besuch abgestattet, bei dem die Gäste von Herrn Professor Steiner-Prag, dem Präsidenten der Ausstellung, in geistvoller Weise begrüßt wurden. Nach einem eingehenden Nundgang, bei welchem die ausgestellten Schätze der Buchkunst bei den Besuchern lebhafte Bewunderung erweckten, folgte ein vom Rate der Stadt Leipzig gegebener Tee im Ausstellungs- Pavillon, bei welchem Herr Bürgermeister Hoffman« in seiner Be grüßungsansprache vor allem die Bedeutung der objektiven Bericht erstattung der Fachpresse hervorhob. Damit fand der harmonisch verlaufene Besuch in Leipzig seinen Abschluß. Der größte Teil der Teilnehmer fuhr am Abend nach Dresden zum Besuch der Papier- Ausstellung weiter. Musik- und Vortragsabende in Glogau. — Am 7. Oktober: Klavierabend Frieda Kwast-Hodapp, Kammervirtuosin; am 23. Ok tober: Kunst der Heimat. Michael Willmanns Gemälde in der Josephskirche zu Grüssau. Vortrag von ?. Nikolaus v. Lutterotti (mit 50 Lichtbildern); am 25. Oktober: Lieder- und Arienabend Kammersängerin Ottilie Metzger-Lattermann; am 1. November: Symphoniekonzert des Glogauer Stadtorchesters; am 25. November: Walter von Molo liest aus seinen Werken. Veranstalterin ist die Konzertleitung der Buchhandlung Hellmann in Glogau. Wiener Büchervcrstcigerung. — Vom 22. bis 24. September fand in den Räumen des Dorotheums eine Sonderversteigerung alter Bücher, darunter zahlreiche Inkunabeln und seltene Frühdrucke, statt, die bei starker Nachfrage gute Preise brachte. An besonders wich tigen Stücken sind hervvrzuheben (Preise in Schilling): ^s>osis Vsr- xilians. Lyon 1517. 100.—. — Berg-Buch. Frankfurt a. M. 1698. 65.—. — Liblia, deutsch. Franks, a. M., I. Feyerabend 1583. 55.—. VensLia 1743. 480.—. — Geßner: Schlangenbuch. Zürich 1589, und drei andere Werke von Geßner. 260.—. — Herold, I.: Heydemveldt und ihrer Götter anfänglicher Ursprung. Basel 1554. 120.—; Ders. Wunderwerck oder Gottes unergründliches Vorbilden . . .' Basel 1557. 170.—. Hortleder: Handlungen und Ausschreiben etc. von den Ursachen des Teutschen Kriegs Carls V. Gotha 1645. 2 Bde. 80.—. — UyginuZ: kabullrn-um Uber. Basel 1670. 100.—. — ko8tiUa 6uiUsrmi supsr spistoI^Z et svaußslis 6s tsmpors. Stvaßburg 1488. Beigeb.: 8srmou68 parati cks tempore et cke 8sneti8. 8. I., a. et t>p. 400.—. — Löhneiß, G. E.: Bericht vom Bcrgwerck. Zellerfeld 1617. 130.—. — Merian, Ike»trum Lurupasum. Franks, a. M. 1635 ff. ?. I—XII. 750.—. — dlisgalv ssouuckum edorum ^rekiepi8cop3tu8 kraßsugig . . . Vsuetüs 1507. 320.—. — Nüxner: Anfang, Ursprung und Herkommen des Thurniers. Siemern, H. Rodler. 1532. Beigeb.: Das Buch der geschicht des großen Alexanders wie die Eusebius beschrieben und geletscht hat. (Nicht bei Hain. Vermutlich eine der Ausgaben des Augsburger Verlegers Sorg vor 1500.) 420.—. — Lsncts Ko rnaus 6ee1s8is kiäsi cksksnZionäs . . . Olmütz 1618. 460. — Valentin, Schau-Bühne oder Natur- und Matcrialien-Kammer. Fraukfurt 1714. 85.—. Arbciter-Turnverlag A.-G. in Leipzig. — An Abschreibungen 57 667 93 Unkosten und Löhne 482 233 44 Reingewinn 88 228 08 628 130 40 Per Rohgewinne 628 130 40 628 130 40 Bilanz am 31. Dezember 1926. An Kasse 10 538 48 9 192 10 377 166 82 Debitoren 210 975 86 Grundstücke und Gebäude 1 562 263 59 Maschinen 53 802 40 2 223 939 25 Per Kapital 300 000 100 000 106 152 51 1 465 976 06 Pension 70 740 70 Hypotheken 92 832 Gewinn 88 228 98 2 223 939 25 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 223 vom 23. September 1927.) Wiedemannsche Druckerei A.-G. in Saatfeld i. Thür. — Bilanz per 31. Dezember 1926. Grundstückskonto 42 000 Gebäubekonto 273 200 Maschinenkonto 126 000 Einrichtungs- und Werkzeugkonto 22 000 45 000 32 000 Cyemigraphie-Einnchtungskonto 1 200 Kassekonto 5 606 39 Wechselkonto 9 770 74 Postscheckkonto 249 07 189 335 29 330 650 15 4 000 Verlust 71 017 77 1 161 029 41 Aktienkapitalkonto 688 000 1,9 230 Akzeptenkomo Verpflichtungen 343 799 41 1 161 029j41 Gewinn- und Verlustrecbnung. Geschäftsunkosten 300 455 35 Abschreibungen 46 167 46 345 622 81 Geschäftsgewinn 237 256 23 Mieten- und Pachtkonto 27 400 85 Reservefonds 9 047 96 Verlust 71 017 77 345 622 81 (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 195 vom 22. August 1927.) 1203