Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1928
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- 1928-03-13
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M 82, 13. März 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 19. il. 20. März. Sotheby L C o., L o n d o n. Bücher aus dem Besitz von H. E. Wilbraham und aus der Bcwick Collection. 339 Nrn. 20. —22. März: Francisque Lefran^ois, Paris. Col lection L. M. Illustrierte Bücher des 15.—18. Jh. 400 Nrn. 20. u. 21. März: Friedrich Meyers Buchst., Leipzig. Bibliothek Professor vr. Ed. v. Bamberg. Tl. 1: Zeitschriften, gesammelte Werke und Sammlungen. 792 Nrn. 20. März: N. W. P. de Vries, Amsterda m. Illustrierte Bü cher und Graphik aus der 2. Hälfte des 19. Jh. Bibliothek eines deutschen Sammlers. 754 Nrn. 21. März: S. Martin Fraenkel, Berlin. Verschiedenes. 22. März: Max Perl, Berlin. Büchcrvcrsteigerung. 26. —30. März: Sotheby L Co., London. The Holford Library. Tl. III. 1006 Nrn. 27. —29. Mürz: Ludwig Röhr scheid, Bonn. Dubletten aus d. Bibliothek des Fürsten von Fürstenberg, Donaueschingen u. d. Universitätsbibliothek Marburg. 1261 Nrn. 2.—4. April: Sotheby L C o., L o n d o n. Verschiedenes. 631 Nrn. 2. u. 3. April: H o rst Stobbe, München. Bibliothek Günther Hildebrandt, vorzugsweise moderne Literatur in Erstausgaben und besonderen Exemplaren, vollständige Reihe der Drucke der Bremer Presse, Manuskripte Panizzas. Etwa 1200 Nrn. 16. u. 17. April: Paul Graupe, Berlin. Inkunabeln, Holz schnittbücher, Alte Naturwissenschaften, Jllustr. deutsche u. fran- zös. Bücher, Luxus- u. Prefsendrucke, Kunst, Bibliographie. 1445 Nrn. 23. u. 24. April: Sotheby L Co., London. Americana. 172 Nrn. 8.—10. Mai: C. G. B o e r n e r, L e i p z i g. Deutsche, niederländische und italienische Graphik. Mai: M. Lempertz' Antiquariat, Bonn. Bibliothek des f Gcheimrats Prof. vr. Schaaffhausen, Bonn, sowie die Biblio thek eines holländischen Bibliophilen. Literarische Seltenheiten, Kulturgeschichte, Illustrierte Bücher, Altere Reisewerke, Kunst u. a. Goethe- und Schiller-Erstdrucke in Wien versteigert. Aus Wien wird uns geschrieben: In der Bücherabteilung des Dorotheums in der Währinger-Straße fand am 1. und 2. März eine große Sonderauktion statt, bei der eine größere Anzahl Erstdrucke von Goethe und Schiller zum Ausgebot gelangte. Dabei erzielte die erste rechtmäßige Ausgabe von Goethes Schriften, Band 1—8, bei Göschen in Leipzig, 230 Schilling, die seltene Gesamtausgabe von Cotta, 1815—1819, 80 Schilling. Die Wiener Originalausgabe in 26 Bänden, 1816—1822, von Kaulfuß und Armbruster erzielte 220 Schilling. Der erste selbständige Druck des ersten Teils des »Faust« (Cotta, Tübingen, 1808) stieg von 120 auf 240 Sch., die erste Gesamtausgabe des »Faust«, Cotta 1834, brachte 130, die erste gesonderte Ausgabe des zweiten Teils, Cotta 1833, 95 Sch. Eine Ausgabe von »Hermann und Dorothea« zum Besten der Opfer der Überschwemmung von 1835, nur in hundert Exemplaren erschienen, mit Stichen, kam auf 50 Sch., die erste Ausgabe der Wahlverwandt schaften, Cotta 1809, auf 80 Sch. Von sonstigen interessanten und größeren Werken brachten neun Drucke Grillparzers, darunter sechs Erstdrucke, 50 Sch., die Bibliothek des Literarischen Vereins in Stutt gart, Band 1—268, 1842—1925, 3500 Sch., die Schriften der Goethe- Gesellschaft, Band 1—34, Weimar 1885—1910, 170 Sch. Von den am folgenden Tage versteigerten Schillerdrucken er zielte die seltene Erstausgabe der »Braut von Messina« (Cotta 1803) 35 Sch., die erste Sonderausgabe des »Don Carlos«, mit vielen Ab weichungen gegenüber dem Erstdruck (Göschen 1787), 75 Sch., die erste Buchausgabe der »Jungfrau von Orleans« (Berlin 1802) 20 Sch., der erste Musenalmanach 50 Sch., die seltene Erstausgabe des »Teil«, mit Kupfern, 320 Sch. Die vollständige »Thalia« mit vielen ersten Fassungen erzielte 440 Sch., der Briefwechsel mit Goethe (1828/29) 22 Sch. Von sonstigen berühmten Werken sind Schopen hauers »Parerga« (Erstausgabe, Berlin 1851) und Schlegels Vor lesungen über dramatische Kunst sowie Scalssields Werke und der vollständige »Zwicbelsisch« mit je 50 Sch., sowie Molieres Lust spiele und Possen (deutsch 1805/6) mit 100 Sch. zu nennen. Ein scharfer Kampf entspann sich schließlich um das Stammtischschild der Tafelrunde »Die grüne Insel«, der einst Grillparzer angehört hatte. Das Schild zeigt eine tropische grüne Meeresinsel mit zwei Aufschriften. Es wurde mit 40 Schilling ausgerufen und dann in rascher Steigerung bis zur Höhe von 240 Schilling emporgetrieben, um welchen Preis es von einer ungenannt sein wollenden jungen Dame erworben wurde; mit dem üblichen Aufgeld beträgt der Preis 288 Schilling. An dem Wettbewerb hatte sich auch das Wiener Städtische Museum bis zur Höhe von 220 Schilling beteiligt. 8. 290 Ein Sammlerlebcn: Professor vr. Ed. v. Bamberg auf Schloß Braunshardt. — Bamberg war Sammler, soweit es sich für ihn darum handelte, seine reichhaltige Bibliothek als Mittel für seine literarisch-historischen Studien zu benutzen. Ein guter Schuß Bü cherleidenschaft steckte freilich in ihm, denn er legte Wert auf schöne Exemplare, tauschte gern minder gut Erhaltenes gegen das Bessere. Zwanzig Jahre lang habe ich mit ihm in geschäftlicher Verbindung gestanden (er unterhielt Beziehungen zu allen Antiquaren), bis weilen große Aufträge für ihn ausgeführt; dann wieder verschwand er spurlos für kürzere oder längere Zeit. Plötzlich aber war der an Gestalt mittelgroße Gelehrte wieder da, stand auf der Leiter in Uberrock und Pelzmütze und feuerte aus den Regalen herunter, was er haben wollte; oft schleppte er die zusammengeknüpften, schweren Bücherpakete mit eigenen Händen davon. Dabei ließ er die Zigarre nicht ausgehen, und im thüringisch-sächsischen Dialekt prüfte er mit überlegener Ironie, wie weit man in der oder jener Materie be schlagen mar. »Nu, nu«, gurgelte er hervor, einem mit seinen grau grünen Augen hinter der goldenen Brille sarkastisch betrachtend. »Da sitzen sie nun und knaupeln an der Feder«, scherzte er zu meiner Frau, die Bücher anfnahm; in diesen Tönen ging seine Unterhaltung. Sein Hauptziel war, Shakespeare deutsch neu herauszugeben, da er keine der vorhandenen Übersetzungen gelten ließ; wie weit dieser Plan gediehen ist, weiß ich nicht, wahrscheinlich ist er stecken geblieben, v. Bamberg war nicht nur Büchersammler, sondern kaufte auch Ge mälde, Möbel und Sonstiges. Auf seinem Nokokoschloß Brauns- Hardt, das er vom Großherzog von Hessen erworben, hatte er er lesene Rokokomöbel stehen; auch in Frankfurt besaß er in der Bok- kenheimer Straße eine ganze Wohnung mit Möbeln und Gemälden angefüllt, gleich einem Antiquitätenladen. Als ich das letzte Mal ihn im Hotel Savoy besuchte, saß er auf dem Bette, weil Tisch und Stühle und der Fußboden mit Büchern bedeckt waren. Sein Leben scheint sehr auf- und niedergegangen zu sein; ich erinnere mich, daß schon einmal vor Dezennien seine Bibliothek in Schlesien versteigert werden sollte, was in letzter Stunde aber abgesagt wurde, obgleich schon der gedruckte Katalog vorlag. Als die französische Besetzung seine Bibliothek und die Zimmereinrichtungen im Schlosse Braunshardt arg verwüstet, zum Teil weggeschleppt hatte, half ihm sein Optimis mus, gepaart mit etwas Menschenverachtung, auch darüber hinweg; wahrscheinlich ist ihm der Schaden vergütet worden. Ich kenne v. Bambergs Leben nicht näher, wenn er Memoiren hinterlassen haben sollte, dürften sie ein interessantes Charakterbild geben, da er entschieden Sin origineller und sehr kenntnisreicher Bibliophile ge wesen ist. Den ersten Teil der 26 000 Bände umfassenden Bibliothek bringt jetzt Friedrich Meyers Buchhandlung in Leipzig unter den Hammer. Miltenberg a/M. Max Ziegert. Die Tarisverhandlungcn im Bnchdruckgcwcrbc haben am 8. März ihren Anfang genommen. Von Gchilfenseite ist der Antrag aus eine Erhöhung des Spitzenlohnes um 10 NM gestellt worden. Der Deutsche Buchdrucker-Verein seinerseits hat beantragt, das bis zum 31. März 1928 geltende Lohnabkommen um ein Jahr unverändert zu verlängern. Verband deutscher Notationsmaschincn-Fabrikcn. Vor Weih nachten war in der Fachpresse des Buchdruckgemerbes (s. a. Bbl. 30) zu lesen, daß der am 1. Januar 1927 gegründete Verband deutscher Rotationsmaschinen-Fabriken, der bei den deutschen Buchdrnckerei- besitzcrn und Zeitungsverlegern auf eine heftige Gegnerschaft gestoßen war, wieder eingegangen sei. Diese Nachricht scheint aber auf einem Irrtum zu beruhen, denn der genannte Verband machte vor kurzem bekannt (siehe »Neichsanzeiger« Nr. 53 f1928f), daß er seinen Sitz von Frankfurt a. M. nach Wttrzburg verlegt habe, wo sich ja auch der Sitz der Vereinigung »deutscher Druckinaschinenfabriken befindet. ?ersonalnackrlckten. Max Perl zum 60. Geburtstage. An anderer Stelle habe ich einmal darauf hingewicscn, daß über wenige Berufe das Publikum und leider auch oft der Kollege vom Sortiment sich so falsche Vor stellungen macht wie über das Antiquariat. Wer auf diesem Gebiet des Buchhandels etwas erreichen will, bei dem muß sich intensives Wissen mit größter Geduld und eisernem Fleiße paaren. Und trotz aller dieser Voraussetzungen bleibt oft genug noch der große Erfolg aus; das liegt daran, daß die Umsätze von Natur aus zu gering sind, als daß große Güter erworben werden könnten, und liegt nicht zum mindesten auch an der häufig völlig fehlenden kaufmännischen Begabung. Um so mehr verdient der Antiquar Lob und Anerken nung, der literarisches Wissen mit Fleiß und kaufmännischer Ge schicklichkeit vereinigt.
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