Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280313
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192803136
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280313
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-13
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 62, 13, März 1928, Redaktioneller Teil, nis zum Druck seiner »Grazer Zeitung» und am 19. Januar 1785 die bemerkenswerte Bewilligung, auch die amtlichen Verord nungen darin bekanntzumachen, wodurch die Zeitung den Cha rakter eines Amtsblattes erhielt, in dessen Anzeigenteile auch alle andern amtlichen Verlautbarungen erschienen. Bald darauf bot auch ein beigelegtes sogenanntes »Jntelligenzblatt» Anzeigen von Verkäufen u, dgl. Bedeutendere Grazer Buchhandlungen legten schon in den ersten Jahrgängen selbständige Verzeichnisse der bei ihnen vorfindlichen neuen literarischen Erscheinungen bei. Von 1796 an wurde dem Blatte ein »Sonnabends-Anhang» bei gegeben, der aus berufenen Federn Mitteilungen über Literatur, Kunst, Land- und Volkswirtschaft und namentlich auch Theater besprechungen enthielt. Als Redakteur der »Grazer Zeitung» wirkte seit 1787 bis 1800 der auf topographisch-historischem Ge biete und auch als Kartograph hervorragende Joseph Karl Kindermann, Im neuen Jahrhundert fügte Leykam sogar eine Art Unterhaltungsbeilage dem Hauptblatte bei, die unter dem Titel: l.Dec Aufmerksame» von 1812 an dreimal in'der Woche erschien. Um jene Zeit wandte der große Kultursörderer und Wohltäter der Steiermark Erzherzog Johann, der Bruder des Kaisers Franz, dem insbesondere auch die Gründung des »Joanneums» in Graz zu verdanken ist, die Wichtigkeit eines im Lande schon viel verbreiteten Blattes erkennend, dem »Auf merksamen» große Beachtung zu. Der Einwirkung dieses weit ausblickenden Fürsten war es zu verdanken, daß häusig be lehrende ökonomische und wirtschaftliche Aussätze, in gemeinver ständlicher Weise abgefaßt, von dem hierzu durch den Erzherzog angeregten Redakteur Joseph Kollmann neben Erzählungen, Ge dichten und Sagen im »Aufmerksamen» veröffentlicht wurden. Während der ganzen übrigen Lebenszeit Andreas Leykams führte der auch als dramatischer Dichter hervorgetretene I, Kollmann weiterhin die Redaktion der »Grätzer Zeitung», die bereits sehr weite Verbreitung und ausschlaggebende Bedeutung erlangt hatte*). Einen guten Blick über die Leistungsfähigkeit der Buch druckerei Andreas Leykams bietet das nur noch in einigen Exem plaren vorhandene Musterbuch derselben, das noch vor des Be gründers Tode erschien mit dem Titel: »Schriften, Zeichen, Vi gnetten . . ,, wie sie anfangs 1825 in der A, Leykamschen Buch druckerei zu Grätz vorhanden waren« (Grätz, 4", 228 S.>. Diese reiche Sammlung enthält längere Druckproben aller Schrift gattungen in den vorhandenen Größen und in verschiedenen Sprachen, auch eine große Zahl von Vignetten, Kopf- und Schlußstücksn, Kalenderbildern und andern Einzelbildern, die vielfach den Zeitgeschmack des 18, Jahrhunderts aufweisen, da die Druckstöcke noch aus dem alten Bestände Widmanstetters mit erworben wurden, aber oft schönes künstleres Gepräge zeigen. Auch verschiedene Initialen und Zierbuchstaben deuten aus das Entstehen in jener früheren Zeit, Im Jahre 1813 schied Andreas Leykams Gattin und schon 1818 seine Tochter Elise aus dem Leben, welche mit Jakob Lenk verheiratet war. Männliche Nachkommenschaft war ihm nicht beschicken. Der unermüdlich tätige Gründer des so bedeutend gewordenen Geschäftes selbst starb am 12, November 1826, Sein dereinst ihm gesetztes Grabmal auf dem St, Peter-Friedhofe zu Graz besteht nicht mehr. An dessen Stelle befindet sich eine Gruft der Nachkommen seines Schwiegersohnes Lenk und der übrigen späteren Familienangehörigen, Doch liegt mir auf einem gedruckten Einzelblatte alter Tage die dadurch erhaltene Grabschrift dieses für das Grazer Buchdruckgewerbe denkwür digen Mannes vor. Sie ist von Leykams langjährigem Freunde, dem Dichter Franz Schram ('s 1834) abgefaßt, von dem schon 1790 eine Sammlung »Gedichte» in Graz bei Leykam, vermutlich auch aus des letzteren Kosten gedruckt und herausgegeben wurde. *> Ausführlicheres über das Blatt enthält meine Festgabe zu dessen Ivüjährigem Bestände: »Die Grazer Zeitung« (Graz 1883). — Die von mir herausgegebenc Bricfsammlung: »Erzherzog Johann und sein Einfluß aus das Kulturleben der Steiermark« (Wien 1878) erweist viele Ansichten des gelehrten Erzherzogs über den »Aus- merksamen« in Stellen von des Fürsten eigenen Briefen. Die bezeichnenden Sätze der erwähnten Grabschrift mögen hier ihre Stelle finden: »Mehr durch Thatkraft als Glück, Das Zeitgunst ihm bot, Durch seltene Bürgertugendeu, Gewerbsleiß, Muth, Festsinn, Klugheit und Redlichkeit, Schwang er sich aus dem Staube Uber die Höhe des Wohlstands, Dem Staate nützend durch hundert Hände Und Gründete sein Haus, Unedles hassend, bestand sein Stolz In Rechtthun und Charakter-Reinheit. Reich an Garben War die Saat seines Lebens, Sein mildes Herz Der schönsten Palmenkrone Werth». Das Erbe der Tätigkeit Andreas Leykams hat in ausge dehntem Umfange die heute bestehende Aktiengesellschaft »Leykam» übernommen, die bleibend auch dessen nie zu vergessenden Namen in ihrer Firma bewahrt. Sperlings Zeitschriften- und Zeitungs-Adreßbuch. Handbuch der deutschen Presse. 84, Ausg. 1928. Bearb, v, d. Adreßbllcher- Redaktion der Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler zu Leipzig, Leipzig: Verlag des Börsen- vcreins der Deutschen Buchhändler, VI, 798 S,, 58 S. An zeigen u. 4 S, Nachtrag, Lwd, Mk, 29,—, für Mitglieder des Börsenvcreins 1 Exemplar Mk. 12,—, für Nichtmttglteber Mk, 14,—, Der neue Jahrgang des Sperling bietet zwar aus den ersten Blick nicht viel Änderungen, Einteilung und Jnhaltsanordnung sind geblieben wie bisher, und zwar mit Recht, weil sie sich bewährt haben und die Benutzer längst daran gewöhnt sind. Es gab auch keine neue Erfindung, die eine solche Flut neuer Zeitschriften hervorgeruscn hätte wie vor wenigen Jahren der Rundfunk, Im Sperling ist das Radio als besondere Unterrubrik der Post und Telegraphie ange schlossen und unter Verkehrswesen gestellt. Nun dient das Radio zwar der Übermittlung von Nachrichten, aber das große Publikum kennt es in erster Linie als ein Unterhaltungsmtttel, und tnsosern könnte man es auch unter die Unterhaltungsschristen einreihcn, zumal ein großer Teil der Rundsunkblätter zu wirklichen Unterhaltungszeit- fchriften geworden ist. Andere waren aber von Anfang an renn technisch gehalten und sind es auch geblieben, sodaß sie eigentlich zur Technik gehören. Wieder andere sind technisch und unterhaltend zugleich. Aus diesem Beispiel kann man sehen, wie heikel manchmal die Unterbringung einer neuen Rubrik ist. Bei der Benutzung des Handbuches macht das aber keine Schwierigkeit, da man sich ja schnell über die Einteilung orientieren kann und zudem das alphabetische Register der Schlagworte wie der Titel sofort Auskunft erteilt. Be treffs der Radiozcitschristen war es übrigens zu erwarten, daß viele der wie Pilze emporgeschossenen neuen Blätter die Konkurrenz nicht lange anshaltcn würden. Ein guter Teil ist längst eingegangen, aber im vorigen Jahre waren es immerhin noch 48, und dieses Jahr ist ihre Zahl sogar auf 58 gestiegen, und dabei mögen noch all-rlei kleinere Blätter rein lokalen Charakters nicht berücksichtigt s in. Auch aus andern Gebieten ist eine Überproduktion sestzustellen aber cs ist nicht Sache des Sperling, daran Kritik zu üben. Er hat nur das Bestehende genau zu verzeichnen, und aus seinen tatsächlichen An gaben oder Nichtangaben (z, B, Auflage) kann man ja auch schon vielfach Schlüsse ziehen. In der Abteilung Zeitschriften ist die Zahl der ausgenommenen Blätter von 8789 auf 6869 gestiegen. Zum Ver gleich sei erwähnt, daß sie 1914 den höchsten Stand mit 8689 erreicht hatte. Nun war damals die Erfassung der Blätter noch nicht so gründlich wie heute, sodaß man wohl sagen kann: die Zeitschriften- literatnr hat ietzt rein zahlenmäßig wieder völlig den Kriedcnsstand erreicht. In der Auflage sind viele Blätter wesentlich über den frü heren Friedensstand hinaus, namentlich billige illustrierte Blätter, sowie Sportblätter, Dagegen mögen bei vielen andern die wirtschaft lichen Verhältnisse noch bet weitem nicht so günstig sein wie vor dem Kriege. Durch Stichproben kann man leicht feststellen, daß die Angaben bei den einzelnen Blättern berichtigt und ergänzt sind, aber nur der Fachmann vermag zu beurteilen, welche gewaltige Arbeit bet einer 285
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder