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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1923
- Strukturtyp
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- 1923-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1923
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- Deutsch
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297, 22. Dezember 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8856 sei, diesem Durcheinander zu steuern, und daß erst soviel nutzlose Arbeit, Zeit und Geld vergeudet wurde. Er führt dazu folgendes Beispiel an: Montag, 26. November: 500 Sortimenter bestellen ein Buch, 500mal 16 Milliarden Porto. Mittwoch, 28. November: x Verleger, 500 Vorfakturen, wiederum L 16 Milliarden Porto. Freitag, 30. November: 500 Sortimenter, 500 Eilbotenbriefe mit eingelegtem Geld. Nochmals Porto, und zwar jetzt L 240 Mil liarden. Montag, 3. Dezember: also 8 Tage nach Aufgabe der 1. Bestellung, senden nun die Verleger ab. Mittwoch, 5. Dezember, kommen die Bücher -bei den Sortimentern an, abermals 500 Eilbotenbriefc mit den Nachzahlungen, wiederum Portogebnhren. Eine geordnete Kontenstthrung sei nicht möglich, Verleger und Sorti menter seien verärgert und die Kunden würden mißtrauisch durch die Verzögerungen. Dies alles sei nur darauf zurückzuführen, daß der Buchhandel keine Organisation schaffen könne, und ebenso aus den Unfrieden zwischen Verlag und Sortiment. Er hofft, daß diese Mißstände nur ein Übergang sind und die BAG baldigst ihre Pforten wieder öffnet*). Denjenigen Verlegern aber, die den Schwierig keiten des Sortiments Rechnung tragen und erträgliche, sogar das Sortiment erleichternde Bedingungen stellen, spricht er seinen Dank aus. Um das Vertrauen des Publikums wiederzugewinnen, ist der Vorstand der Ansicht, daß unbedingt zu wahren Goldpreisen zurück gekehrt werden muß und nicht zu konstruierten Grundpreisen. —Weiter berichtet er, wie gut sich die vom Verein eingerichtete Zeitschriftcn- zcntralc entwickelt habe. Das Institut sei, unabhängig von jeder Hilfe, nicht nur ein Bindemittel für den Bremer Buchhandel, sondern es fände auch mehr und mehr dankbarste Anerkennung des Bremer Publikums. Zum Schluß gedenkt der Vorstand mit Worten der Teilnahme des verstorbenen Mitglieds Johannes Morgen- besser. Sodann berichtet er noch von dem Neueintritt eines Mit glieds, und daß dadurch die Mitgliederzahl unverändert geblieben sei. Wochenbericht. — Die Direktion der Matgra-Akticngcsellschaft, Materialbeschaffungsstelle für das graphische Gewerbe, und des Wirt schaftsamtes für Deutschlands Buchdrucker (Leipzig, Nanftsche Gasse 14) schrieb uns unterm 18. Dezember 1923: Tie Wirtschaftslage hat sich in der letzten Woche wenig verändert. Die bisherige Ungewißheit ist keiner Klarheit gewichen. Es herrscht noch auf keinem Gebiete völlige Gewißheit darüber, was die nächsten Wochen bringen werden. Im Ausland wird die dentsche Wirtschaftslage jetzt etwas zuversichtlicher betrachtet, mit aus dem Grunde, weil die französische Negierung sich anscheinend z-u Verhandlungen bereit erklären will und weil es Deutschland gelungen ist, in den letzten Wochen eine gewisse Stabili sierung durchzuführen. Diese Besserung im Ausland zeigt sich darin, daß einig« der nach Deutschland importierenden Firmen an Stelle von Devisen Nentenmark annehmen, allerdings nur bei Zahlungen, die noch im Monat Dezember vorgenommen werden. Für Waren, die mit den Schiffen im Januar, Februar oder später eintreffeu, wird Zahlung in Edelvaluta verlangt. Die deutsche Negierung muß jetzt danach trachten, das Vertrauen, das das Ausland eben zu der deut schen Lage gewonnen hat, nicht nur auf Wochen, sondern für die Dauer zu befestigen. Es könnte aber ein Fehler begangen werden, und wenn das geschieht, könnte die gegenwärtige optimistische Beurteilung der deutschen Wirtschaftslage sehr schnell ins Gegenteil Umschlagen. Von gewissen Kreisen wird der Handel mit der Rentenmark an den Börsen verlangt. Das sind aber Volksschichten, denen die Wohlfahrt Deutschlands kaum am Herzen liegen kann. Der Börscnhandel mit der Nentenmark muß solange unterbleiben, bis unsere Wirtschafts lage stabil geworden ist und die Nentenmark, die doch nur eine Zwischenwährung sein soll, einer wirklichen Goldmark Platz gemacht hat. Wenn die zuständigen Stellen den Handel mit der Nentenmark nicht verbieten können, dann wird es sicher dahin kommen, daß die Nentenmark an den Auslandplätzen nicht mehr 100 Mark, also 4,20 Mark — 1 Dollar, notiert wird, sondern schwächer. Diese Kurs herabsetzung hat aber vielleicht gar nicht ihren Grund in der Wirt schaftslage des Deutschen Reiches, sondern kann auf einer Stagnation auf dem Geldmarkt beruhen oder wird herbeigeführt durch Ele mente, die gern im Trüben fischen. Die Folgen der Unterbewertung würden aber für unsere innere Lage katastrophal sein. Fast für alle tu Deutschland hergestellten Waren ist irgendein Rohprodukt einge führt worden. Diese Rohstoffe müßten, sobald die Nentenmark im Red. Ausland unterbewertet wird, höher bezahlt werden. Die natürliche Folge davon wäre ein Ansschnellen aller Preise. Ter Postscheckvcrkehr ist diese Woche ans Nentenmark umgestellt worden. Der Bureaukratismus ist aber auch heute trotz der Not der Zeit von den amtlichen Stellen noch nicht verschwunden. DaS Postscheckamt nimmt nämlich bei Einzahlungen nur Nentenmark oder Goldauleihe an, keine anderen wertbeständigen Zahlungsmittel. Die Auszahlung seitens der Post erfolgt aber mit allen nur denkbaren wertbeständigen Geldern. Es ist vorgekvmmeu, daß in Leipzig Ge schäftsboten, die Postscheckeinzahlungen vornehmen wollten, zurückge- wiescu wurden, weil sie Leipziger Meßamtgcld oder Handelskammer scheine brachten. Es ist aber kaum denkbar, daß das Postministerium bei dem Erlaß, daß das Postscheckkonto in Nentenmark zu führen sei, gemeint habe, daß nur Nentenmark angenommen werden dürften. Die Banken haben restlos Neutenmarkkonten eingeführt und sind abermals mit ihren Spesensätzen heruntergegangen, sodaß anscheinend bald der Zeitpunkt gekommen ist, mit den Banken wieder einen regel rechten Verkehr ausnehmen zu können. Die Lage auf dem Materialienmarkt des graphischen Gewerbes ist fast unverändert geblieben. Preisermäßigungen sind nicht zu verzeichnen, wohl aber immer noch kleine Preissteigerungen. So ist z. B. 6ummi arabicum corckokau um 40°/o im Preise erhöht worden. Wahrscheinlich bedeuten diese 40°/o eine Nisikoprämie dafür, daß neben den Devise» Nentenmark in Zahlung genommen wird und werden muß, weil es die Negierung verlangt. Dieses Beispiel zeigt, daß die Negierung den Importeuren etwas schärfer auf die Finger sehen könnte. Die cingetretenen Preisschwankungen bei den Materialien für das graphische Gewerbe finden die Interessenten in der nachstehenden Tabelle, deren Zahlen aus der Basis: 1 Goldmark 1 Billion errechnet wurden. Ni. Oollar^M. 4 240.500 Millionen. 1 Goldm. -- 1 Billion Papiermark Name Goldmark «" Milliarden Anzahl Pappen —.18 bis —.21 180 bis 210 per Kilo Briefumschläge.... 2S0 3 — 2500 3000 1000 St. Hcfigaze .53 .— .81 530 810 Meter -.96 I.I6 960 1160 1.22 I 30 1220 >300 Moleskin 3 30 4.- 3300 4000 Uberzug-Papiere . . . 7.10 9.60 7i00 9600 °/«Bogen Cambric-Papiere. . . 7 91 7S00 Kleisier 29.- 37.- 29000 37000 Kilo Knochenleim 1.05 I 15 105" 1150 Kita Lederleim 1.25 1.36 1250 1300 Heftdraht, verzinkt . . 1.35 2.40 IZSO 2400 Leinenzwirn 14.46 26.50 1446" 26500 Kaptaiband 13.— 22.— 13000 22000 Meter Zurichteseidenpapiere . Siereotripieseidenpap. . 3.08 6 50 -- I 3080 6500 - » Ries Aufzugkarton .... -80 890 Kilo -Auszugpapier .... —.82 820 Druckfilz 17.90 34.- 179(lO 34000 Meter Unleriogsfilze .... 8.25 10 70 8250 107 0 Wischwalzenstoff . . . 5.10 6.90 5100 5900 Gummidrucktücher . . 6.50 w.- 6500 10000 Wachstuch 7.45 9.35 7450 935" Walzenmasse .... 2.60 3.- 2600 3000 Kilo Hanfbindfaden, dünn. 5.30 5300 Hanskordel 2.86 2860 Gtnziehsaden.... - 10.20 102' >0 Kolumnenschnur . . . 6 25 6250 Maschinenband . . . 2.05 22.- 2050 22000 "/o rn Roßhaarbesen .... 3.30 3300 Stück Handseaer 160 1600 Kokosfaserbürsten . . > 35 >350 Borstbürsten 2.30 2300 Roßhaarbürsten . . . 2.70 2700 Leimpinjel Nr. 6 . . . 295 2050 „ „ 8. . . 3.65 3650 Motorenöl —.82 820 Kilo Schnellpressenöl . . . —.88 880 —.65 — 650 Liter .45 450 Fußbodenölersatz —.80 — 800 - " Kilo („Staubfrei") . . . -.20 200 Ausmaschlinktur, schwär, 1.25 1250 dto exira farblos 1.05 — 1050 — „ Schleispuiocr „Z-mMs" -.70 — 700 — 0 Inzwischen geschehen, siehe Bbl. Nr. 294, S. 8793. 1175*
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