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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1924
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- 1924-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1924
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Das neueste Urteil über Earl Ludwig Schleich: „Es läuten die Glocken Phantasien über den Sinn des Lebens Ein befreiendes Gefühl ist es, womit wir das Erscheinen der 16. Auflage des Schleichschen Meisterwerkes begrüßen, ein Gefühl der Freude und inneren Genugtuung, daß es in dieser Zeit, welche die Ungunst der Verhältnisse ganz und gar auf den Tiefstand des ausgesprochensten Materialismus herabzudrängen scheint, doch noch eine Gemeinde und eine nicht zu kleine Gemeinde gibt, welche die idealen Goldkörncr zu würdigen weiß, die der verewigte Verfasser ausgestreut hat. Es läuten die Glocken! Will er uns abseits vom Boden der Wissenschaft in ein Märchcnreich, in eine Welt müßiger Träume locken? Keineswegs. Wohl führt er uns in eine Wundcrwclt, aber in eine Welt natürlichster Wunder, durch dio er der andachtsvoll aufhorchcn- den Menlchenseele den Sinn des Lebens erschließt, und seine Träume sind in gewisser Hinsicht realer als die sog. Wirklichkeit, den» sie rühren an die tiefsten Quellen des Seins. Was sollen wir mehr bewundern, die Genialität, mlt der Schleich aus dem Quadrat alle Zahlen und Buchstaben, alle anorganischen Bildungen ablcitet, oder aber seine tiefgründigen Gedanken, mit denen er uns aus der Kugelform den Werdegang alles organischen Lebens erschließt? In welch eindrucksvoller Weise weih er den in jedes Menschenleben hinein greifenden Gegensatz zwischen Gut und Böse zu versöhnenl „Wohl ist es ein Kampf, und jede Kreatur leidet unter diesem wirbelnden Zwiespalt auf zum Licht und wieder zur Finsternis, aber jeder kann seinen Schritt zum Ausgleich tun, der ihn auf höhere Pfade führt." Mit Meisterhand ausgeführt sind die Bilder, durch welche uns der Verfasser in anschaulichster Weise den Zusammenhang alles irdischen Lebens mit der Sonne darstellt. Unerbittlich ist die Logik, mit der er Goethes Farbentheorie in ihr Recht gegenüber Newton cinsetzt. Unübertrefflich schön und klar zugleich, womit er die Organisation des menschlichen Körpers, vor allem des Blutkreislaufes in märchenhaftem Gewände beschreibt. Manchem Leser werden ungeahnte kosmische Zusammenhänge lichtvoll, gleichsam spielend zu bestaunenswerter Deutlichkeit entwickelt. Aber auch ln die Welt des unendlich Kleinen führt uns der Verfasser und zeigt uns auch hier die Endlosigkeit des Lebens. Nie aber darf die Frage lauten: „Was ist das Leben?" Denn das ist zwecklos, da wir keine darauf gegebene Antwort zu fassen imstande wären. Die Frage muß lauten: „Wie ist das Leben?" „Und da springen tausend Schlösser auf, viel hundert Tore weichen und viele Wundergärten laden ein." An der Hand des Verfassers diese zu betreten, ist belehrend und beglückend zugleich. Ist die Wahrheit selber doch auch eine Wunderblume, die Jedem in einem anderen Licht erscheint. Der wahre Forscher ist bescheiden. Denn „immer gleitet den Forschern der Boden unter den Füßen weg bei jeder neuen Entdeckung vom Bau der Welt nach dem Großen wie nach dem Kleinen, weil jede Erkenntnis das Gebiet des noch nicht Erkannten nicht einengt, wie man glauben sollte, sondern es dem Ehrlichen und Kühnen ins Bodenlose erweitert". Unerschütterlich fest steht des Verfassers Glaube an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele. „End los zurück reicht dein Anfang, ebenso endlos ist dein Weg nach vorne. Ich habe dir gezeigt, Else: selbst das Rohe, ungefügig Gegenständliche, der Stoff, die Lebensferne des rein Körperlichen haben ihren Kreis lauf/ kein Tütelchen kann daran vergehen — und etwas, was so schön geklungen, was schöner ist als Himmel und Sterne, der geheiligtste Kristallspiegel, in den, die Idee sich selbst spiegelt, zum erstenmal sich mit eigenen himmlischen Augen sah und sich tief erschauernd begriff — die Menschenseele - die allein sollte sterben können? ,Tod° ist ein Menschenwahn!" Was aber ist die Krönung dessen, was man Leben nennt? Die Liebe. Und Liebe ist Opfer. „Für Götterohren lst das Licht Gesang, Daß Leben nichts als — Liebe seil" Das ist es, was die Glocken läuten. Zahlreiche bedrückte Menschcnherzen haben sich an ihrem Klange er baut, möchte ihr sinniges Tönen noch in Vieler Gemüt Frieden und Ruhe senden! vr. M6ä. Frendenberg in „Medizinische Literatur". Inzwischen sind wieder I I Auflagen verkauft, und in 14 Tagen erscheint die 28. Auflage aus seinem holzfreien Papier und auch sonst in neuem/ noch schönerem Gewände als bisher. Halbleinen M. 10.- (Schw. Fr. 12.50), Ganzleinen M. 12.50 (Schw. Fr. 15.60) Bel 400 Seilen Lexikon-Format, 212 teils mehrfarbigen Abbildungen und einer Farbendrucktafel gewiß ein mäßiger Preis. Halten Sie das stets gangbare, köstliche Werk ständig auf Lager! Verlangzettcl anbei! Loncordia Deutsche Verlags-Anstalt, Engel L Toeche, Berlin SW 11
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