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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1925
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- 1925-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1925
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l7I9KV«r,»H>-8 », d. Dqchu. yuqhanda. Redaktioneller Teil. X: 259, 5. November 1925. den ganzen Vormittag fitzen.) Der dann znm Druck beförderte Zettelkatalog kostet an Herstellung nach den augenblicklich gültigen Berechnungen (September 1925): Satz (i> Bogen mindestens 100.— Mk.) 500.— M. Druck (d Bogen 35.— Mk.) 180.- „ Buchbinder 80.- „ Papier (1000 Doppelbogen L 15.— Mk.) 120.- „ Korrekturspesen im Minimum 50.— „ und dann die Spesen für die Versendung: Ausschreiben der Adressen 60.- „ Material für Verpackung und Kuvertie- rung mit den dazugehörigen Arbeiten mindestens 100.- „ Frankatur (700 Inländer L 5 Pf., 2300 Ausländer L 10 Pf.) 265.- „ Also kostet ein solcher Normalkatalog von dem handschriftlichen Zettel bis zum Einwurs in iden Briefkasten über 1550.— Mi. Und wiederum: Die sehr große und zeitraubende Arbeit des Zu- sammenstellens der handschriftlichen Zettel, die der genauen Prüfung auf deren Richtigkeit und Uniformität, die Durchführung der wissenschaftlichen Einteilung, selbstverständlich auch di« der Preis-Feststellung (Ladenpreise und Verkaufspreise), dann die Korrektur-Lesung — alle diese Arbeiten, die in bedeutenden Fir men wenn nicht vom Chef, so doch von einem gut be zahlten Gehilfen vorgenommen werden müssen, sind in obige Berechnung nicht mit einbegriffen. Ziehen wir nun das Resul tat dieser für «inen wissenschaftlichen Katalog einfachster Art aus gestellten Daten, so ergibt sich also, daß die 4890 Zeilen 1550 Mk. kosten, d. h. jede Zeile über 30 Pf. Da aber jedes Werk, wie oben festgestellt, mindestens 2 Druckzellen für sich in Anspruch nimmt (der Fachmann weiß, daß dies äußerst gering gerechnet ist), so ergibt sich, daß eine jede Nummer eines solchen Katalogs etwa 65 Pf. Katalog-Spesen erfordert. Dieses Ergebnis würde wenig besagen, wenn wir es nicht in Relation brächten zu 2 ande ren Zahlen: 1. zu den Verkaufspreisen, 2. zu den Beträgen, die auf Grund des Katalogs als Erlös dem Antiquar zufließen. Hier wird das Fundament, auf dem wir das Kalkulationsgebäude errichten wollen, womöglich noch schwankender. Auf Grund meiner Errechnung möchte ich sagen, daß der Durchschnitts-Preis eines Werkes, das in einem guten Spezial-Katalog einer bedeuten den deutschen wissenschaftlichen Firma angezeigt wird, 10.— Mk. beträgt. Hier muß aber eine wichtige Feststellung eingeschaltet werden. In den wissenschaftlichen Antiquar-Katalogen der schönen Vorkriegszeit war die Katalogisierung jeder kleinen Broschüre, die das Thema, dem der Katalog gewidmet war, betraf, eine Selbstverständlichkeit. Es war in allererster Linie die Vollstän digkeit, die solchen Katalogen die hohe Bedeutung gab; und zu dieser gehört eben, und zwar in erster Linie die Aufnahme auch ganz kleiner Werke, Dissertationen, Abhandlungen, Ausschnitte, die 1.— Mk. bis 1.50 Mk. kosteten. Zu den Nackenschlägen, die der Krieg und seine Folgen der deutschen Wissenschaft austcilte, muß auch der gezählt werden, der den deutschen wissenschaftlichen Antiquar mit seiner hohen Schätzung in ider ganzen Welt betrifft, der nämlich, daß die Aufnahme solcher Literatur, die einen ge ringen Preis hat, unterbleiben muß und also seinen Katalogen das wesentliche Charakteristikum, das der Vollständigkeit, der Bi bliographie, genommen wird. Dies wenigstens, solange die jetzige Teuerung anhält. Denn ich kann natürlich für ein Werk, das mir, wenn ich es verkaufen sollte, 1.50 Mk. einbringt, nicht, wie oben ausgeführt, allein 6b Pf an Katalogspesen ausgeben, zu welchem Betrage ich doch natürlich noch meinen Einkaufspreis und meine allgemeinen Geschäftsspesen hinzuzurechnen habe. Andererseits lehrt die tägliche Erfahrung, daß es bisher nicht mög lich war, ohne auf allgemeine Ablehnung zu stoßen, die Verkaufs preise der Kleinliteratur entsprechend zu erhöhen. Diese Steige rung müßte ja auch, um zu genügen, prozentual eine ungewöhn lich hohe sein (vgl. den jetzt notwendig gewordenen Preis der Rcelam-Hefte). Ich habe also bei dem oben genannten Durch schnittspreis von IO.— Mk. pro Nummer eines Katalogs nur ein solches Verzeichnis im Auge, in das nur höher bewertete Werke, also von mindestens 3.— Mk. an, oder allenfalls billigere, von denen der Antiquar — was ja eine Ausnahme ist — eine Zahl von Exem plaren besitzt, ausgenommen sind. Wenn ich dies nicht tun würde, so würde das hier schließlich zu errechnende Resultat noch weit ungünstiger in bezug auf die Belastung des Antiquars durch Ka talogspesen ausfallen. Es tritt also für jedes angezeigte Werk eine prozentuale Minderung von M ein (Verkaufspreis 10.— MI., Katalogspesen 65 Pf.). Das heißt, sie würde nicht höher sein, wenn es dem Antiquar gelingen würde, sämtliche Werke aus dem Katalog zu verkaufen, Gelingt ihm dies aber nicht, so verteilen sich die Katalogkosten natürlich nur aus den Erlös für die ver kauften Werke, während di« unverkauft bleibenden Bücher nicht in Betracht kommen können. Und nun tritt wiederum eine Frage an uns heran, deren Beantwortung vielleicht die schwierigste und am meisten schwankende ist. Welchen Prozentsatz verkauft der Antiquar im Durchschnitt aus seinem Katalog? Ich glaube auf Grund jahrzehntelanger Erfahrung sagen zu können, daß ein großer, also nicht durch Schleuderpreise lockender Antiquar, der im Laufe einiger Jahre ein Fünftel der in einem Katalog ange zeigten Werke aus Grund dieses Katalogs zu verkaufen in der Lage gewesen war, mit dem Resultat zufrieden sein kann. Er wird gewiß, wenn er sachverständig eingekaust hat, nur eine nicht ins Gewicht fallende Zahl von Werken auf Lager haben, die er nicht — sagen wir, im Laufe eines Jahrzehntes — verkauft haben wird. Aber darum handelt es sich nicht. Es handelt sich hier nur um den finanziellen Erfolg eines bestimmten Katalogs und nicht um das finanzielle Ergebnis einer Reihe von Jahren, das erzielt wird z. B. durch eine wiederholte Aufnahme eines Werkes, das in dem Katalog, der uns beschäftigt, angezeigt war, in einer Reihe von späteren Katalogen. Wenn also nach obigem eine Be lastung jeder Nummer um über 6A eintritt, ich aber nur jede fünfte Nummer aus meinem Katalog verkaufe, so ergibt sich das Resultat einer Belastung durch Katalogisierung bei jedem ver kauften Buche von über 30?L des aus dem Verkauf gelösten Betrages. Ich wiederhole, daß dies eine Summe ist, die unter keinen Umständen zu hoch errechnet ist. Ich Habs in obigem immer wieder darauf verwiesen, ldaß ich bestrebt war, das pekuniär gün stigste Resultat für den Antiquar zu errechnen. Demgegenüber kommen erfahrungsgemäß also die Verkäufe mit geringeren Spesen nicht in Betracht, so z. B. die Verkäufe von Büchern, die noch nicht katalogisiert waren, die von Büchern, die man in mehr facher Anzahl erworben hat, deren Dubletten also nur die ge ringen Kosten einer handschriftlichen Ilufnahme verursacht haben. Natürlich haben auch die — aber relativ seltenen — großen Ver käufe, also z. B. die von Serien, die Tausende von Mark kosten, Katalogspesen, die prozentual in einem weit günstigeren Ver hältnis zum Katalogpreise stehen. Aber erstens sind dafür auch die Preise, die der ,Antiquar für die Erwerbung solcher Reihen selbst zahlen muß, Prozentual weit höher als diejenigen, die er sonst zahlt — und die Seltenheit derartiger Verkaufsmöglich keiten bildet eine Ursache schwerer Zinsvcrluste für ihn. Und zweitens müssen diesen Großverkäufen gegenüber die zahlreichen Verkäufe von Büchern in Betracht gezogen werden, deren Preis auch nicht entfernt den hier angenommenen Durchschnittspreis von 10 Mark erreicht. So also tritt eine enorme Spezialbelastung ein, die wohl kein anderer Beruf in dieser Höhe kennt, und die hier sicher noch viel zu niedrig errechnet ist; und es ist natürlich, daß der Antiquar auf deren möglichste Herabsetzung hinzuwirken bestrebt ist. Das kann er nur auf einem Wege (über dessen Art und Weise und Vor teile ein anderes Mal gesprochen werden muß): möglichst lange Gültigkeit des Katalogs, zu erreichen dadurch, daß der Kunde ihn nicht nach Durchsicht wegwirft, wie es mit der Überzahl kleiner Antiquariatskataloge der Fall ist, sondern chaß er ihn aufbewahrt. Damit wird leichter erzielt, daß ein und dasselbe Werk von mehreren Kunden bestellt werden kann. Es ist nun in einem Spezial-Antiquariat eine recht große Möglichkeit vorhanden, daß dieses Geschäft — zum mindesten im Laufe der Zeit — weitere Exemplare einiger katalogisierter Werke, also über das in einem Katalog angezeigte Exemplar hinaus erwirbt, wenn es sie nicht schon überhaupt bei Herausgabe der Liste besessen hat. Für diese weiteren Exemplare entstehen nun natürlich kein« Kosten der Ka-
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