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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1925
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- 1925-11-05
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- 05.11.1925
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talogisierung über die etwaigen relativ geringen der handschrift lichen Aufnahme hinaus. Wenn nun von allen aus einem Katalog bestellten Werken je noch ein Exemplar verkauft werden könnte, so ist es klar, daß die Kosten der Katalogisierung, die von dem Bruttogewinn abgehen, sich um die Hälfte ermäßigen könnten. Ein solch günstiger Full wird aber nie eintreten, zumal da ja nicht nur eine zweite Bestellung einlaufen, sondern bei ihrem Ein treffen auch ein zweites Exemplar des betreffenden Werkes vor handen sein oder in absehbarer Zeit zu beschaffen fein muß, um geliefert werden zu können. Bei einer großen Zahl gerade der hochwertigen Bücher ist dies nicht ohne weiteres anzunehmen, da ja auch der Umstand mitspricht, daß die Beschaffung zu einem Ein kaufspreise möglich fein muß, der dom Verkäufer einen Gewinn gewährleistet. Um wieviel also die genannte hohe Belastung durch Verkauf von mehr als einem Exemplar vermindert wird, ist leider aus keinem Wege sestzustellen. Eine weitere Verminderung tritt auch in dem Falle ein, daß ein Werk, das aus einem Katalog unverkauft geblieben ist, nun in 'den nächsten zu gleichem oder zu geringerem Preise ausgenommen wird. Dadurch tritt eine Ersparnis der Kosten ein, die aber, da >fie recht klein ist, außer Kalkulation bleiben kann. Man erspart dann eben nur eine sonst nötig gewesene Revision der handschriftlichen Ausnahme des Buches. Die hauptsächlichsten Ausgaben aber, also in erster Linie die an die Druckerei zu entrichtenden, müssen von neuem gemacht werden. Wenn wir also aufs Geratewohl diese Abzüge für Doppelverkäuse mit dem sicher zu reichlich errechneten Satz von ION der Spesen in Abzug bringen, so würde sich die fchließliche Belastung durch Katalogisierung auf 20?L des Verkaufspreises stellen. Diese Reduktion tritt aber, wohlgemerkt, nur bei den Katalogen großer Spezialfirmen ein, die lange Gültigkeit haben und Beachtung finden, nicht aber bei denen kleiner Antiquare, die von der Hand in den Mund leben, und die nicht die Chancen haben, daß von einem ihrer Kunden noch nach Jahren auf einen ihrer früher ausgegcbenen Kataloge zurückgegrisfen wird, und deren notwendigerweise niedrige Preisfixierung weiter auch die Wieder- beschasfung eines verkauften Werkes zu einem Preise, der einen Gewinn zuläßt, erschwert. Aus 80 3ahren. Von Otto Säuberlich. Da es mir nach Mitteilungen aus beteiligten Kreisen nicht vergönnt sein soll, unvermerkt aus dem 50. in das 51. Berufs jahr hinüberzuschlüpsen, wie es mein Wunsch war, so habe ich mir ausgebetcn, zum I. November, wo dieses Ereignis sich voll zieht, wenigstens meinen eigenen sozusagen autobiographischen Steckbrief schreiben zu dürfen. Das ist eingestandenermaßen in der Absicht geschehen, persönliches Unterformat möglichst hinter den vielgestaltigen druckgewerblichen Geschehnissen dieses Zeit raumes verschwinden zu lassen. Als ich am 1. November 1875 mit 22 Jahren aus rein kauf männischer Tätigkeit in das Kontor der Noten st echereiund Musikaliendruckanstalt F. W. Gar brecht eintrat, hatte ich nur soviel Begriff vom Druckwesen, wie jeder gebürtige Leipziger von vornherein mit auf die Welt bringt. Es war ge rade hinreichend, in wenigen Wochen mit dem zuvor niemals er schauten Betriebe einer Druckerei einigermaßen vertraut zu wer den. Leipzig war damals noch viel mehr als jetzt nicht nur der erste, sondern beinahe der einzige Platz der Welt, wo Noten stecherei und Musikaliendruck in vollkommener Vereinigung aller zugehörigen Techniken des Notenstiches, Tiefdruckes, der Litho graphie und des Steindruckes und teilweise auch des Buchdruckes betrieben wurde. Als Mutterhaus der Leipziger Notendruckereien kann die seit über 200h Jahren bestehende Firma Breitkopf L Härtel bezeichnet werden. Dort erlernte C. G. Röder, im Alter von 26 Jahren und aus einem ganz anderen Berufe kommend, das Notenstechen und gründete 1846 mit einem Stecherlchrling das nachmalige Wclthaus. Bei C. G. Röder war der Lithograph F. W. Garbrecht in Stellung, der sich 1862 selbständig machte, ebenfalls ganz, klein ansangend. Sein Betrieb beschäftigte nach 12 Jahren, bei seinem Tode 1874, aber bereits etwa 70 Leute und wurde einige Jahre nach Ableben des Gründers von dessen Bruder, der gleichfalls Lithograph war, verwaltet. Nach dessen Austritt wurde mir 1877 von den Garbrechtschen Erben die ver antwortliche, alleinige Leitung des für damalige Verhältnisse schon ansehnlichen Betriebes unter schwierigen Verhältnissen übertragen. Es fehlte infolge eines 1873 ausgeführten Fabrikbaues fast gänz lich an Betriebskapital, was um so schwerer fühlbar war, als die Auftraggeber, zumeist Musikalienverleger, fast allgemein in buchhändlerischer Jahresrechnung arbeiten ließen, d. h. die im Lause eines Kalenderjahres hergestellten Berlagswcrke zur Ostcr- messe des nächsten Jahres, und manchmal auch dann noch nicht, bezahlten. Da gab es jede Woche große Schwierigkeiten, Gelder für die Löhne zu beschaffen, und es gehörte alle jugendliche Elasti zität dazu, sich im technischen und wirtschaftlichen Wettbewerb zu behaupten. Immerhin gab es auch schon in jener Zeit Kunden, die vor der Ostermesse zahlten. Zu den ältesten und namhaftesten gehörten die noch jetzt in regem Verkehr mit der Firma Brand stetter stehenden Musikalienverlage von I. Schuberth L Co. und Carl Merseburger in Leipzig und P. I. Tanger In Köln. Etwas später hinzugekommene sind Steingräber-Verlag in Leipzig und Friedrich Pustet in Regensburg. Zur Firma Tanger bestehen seit 50 Jahren besonders freundschaftliche persönliche Beziehungen, die sich von einer Generation auf die andere übertragen haben. Die finanziellen Schwierigkeiten wurden 1880 behoben, als Oscar Brandstetter, der bis -dahin sich in ausländischen kauf männischen Geschäften betätigt hatte, die Firma F. W. Garbrecht samt dem zugehörigen Grundstücke Jnselstraße 12 käuflich über nahm. Die Firma wurde demzufolge in F. W. Garbrechts Nach folger, später in Oscar Brand st etter geändert. Nach der nunmehr eingetretenen Besserung der finanziellen Verhältnisse konnte alle Aufmerksamkeit auf den Ausbau des Betriebes ver wendet werden, und er vergrößerte sich dann schnell. Im Jahre 1886 trat ich durch Verschwägerung in verwandtschaftliche Be ziehungen zu Oscar Brandstetter, der sich -dem kaufmännischen Teil der Geschäftsführung widmete und mir in der technischen Leitung jederzeit völlig freie Hand ließ. Die Musikaliendruckerei ist ein interessantes Gewerbe, schon weil sie eine gewisse Vertrautheit mit der Musik bedingt und erhebliche Ansprüche an verschiedene graphische Techniken stellt. Anderseits erleichtert die Jnternationalität der Musik und der Notenschrift die Anknüpfung geschäftlicher Verbindungen im ge samten Auslande, zumal da infolge der Schwierigkeit der Technik des Notenstiches und der im Verhältnis zum Buchverlage nicht großen Produktion -des Musikverlags -die Stich- und Druckaus- träge spärlich und unregelmäßig sind und so das Auskommen von Konkurrenz erschwert wird. Die Konzentration an einem Platze von der Tradition und der Leistungsfähigkeit Leipzigs ergab sich sonach fast von selbst, wie überhaupt beim Musikaliendruck eine engere Bindung zwischen Auftraggeber und Drucker besteht. Das kommt auch mit daher, -daß die Stichplatten beim Drucker für Neudrucke in Verwahrung bleiben. Erst um die Jahrhundert wende sind in New Dort und anderwärts in Amerika, begünstigt durch Schutzzollpolitik, Notenstechereien und Musikalicndruckan- stalten eingerichtet worden, und leider hat die zehnjährige Ab sperrung Deutschlands durch den Krieg dann auch in England und Frankreich größere Betriebe entstehen lassen. So ist es ge kommen, daß -die Leipziger Notenstechereien und Musikaliendruck- anstalten zwar keineswegs in ihrem Umfange zurückgegangen sind, diesen aber auch nicht in dem Maße wie vor dem Kriege vergrößert haben. Die Ausgestaltung hat sich in der Richtung des Buchdrucks vollzogen und durch die Aufnahme -des Offsetdrucks und der photo lithographischen Verfahren. Die Entwicklung der Firma Garbrecht-Brandstetter hatte es mit sich gebracht, daß größere, ursprünglich vermietet gewesene Rümpe ihres Grundstücks in eigenen Gebrauch genommen wurden, und als auch das nicht mehr genügte, wurde das große Nachbar- grundstück Jnselstraße 10 erworben und auf diesem 1887 erstmalig ein umfänglicher Erweiterungsbau errichtet. Damit konnte nicht nur die Musikaliendruckerei räumlich besser untergebracht werden, sondern es ergab sich auch die Möglichkeit, ein« Buchdruckabtci- lung einzurichten. Die vielfach benötigten Buchdruckarbeiten hatten bisher anderwärts aushilfsweise hergestellt werden müssen. Die Anfänge waren recht bescheiden. Ein knappes Dutzend Setzer Börsenblatt I. den Deutschen Buchhandel. S2. Jahrgang. rs«o
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