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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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I 544 «SrlmdUü» t. d. Dttch». Buchh-nd-l. Redaktioneller Teil. X- 24, 29. Januar 1925. zu suchen sind, ist die Ausstellung pünktlich am Vorabend des Erössnungstages fix und fertig geworden. Die Mancomunidad de Eatoluüa (d. i. die Provinzialregierung der vier katalonischen Provinzen) hat drei prachtvoll eingerichtete Räume in ihrem Regierungspalast zur Verfügung gestellt, in denen das gesamte Ausstellungsgut (über 6099 Bände von etwa 165 Verlegern) bequem Platz finden konnte. Die Aufstellung der Bücher, Kunst mappen und Musikalien geschah nach Wissenschaftsgruppen- und -Untergruppen und erweist sich als sehr übersichtlich. Für die vorbereitende Organisation, den Verkehr mit den verschiedenen Behörden und den Aufbau des gesamten Ausstellungsgutes hatte sich der Unterzeichnete bereits vierzehn Tage vor der Er öffnung nach Barcelona begeben, und die einige Tage vor der Fertigstellung eingelrofsenen Herren Max Röder und Hof rat Lin ne mann sowie die beiden hiesigen deutschen Buch. Händler C. Seither und P. Schneider und andere Hilfs kräfte hatten in den letzten Tagen noch reichlich zu tun, um die Ausstellung aufbauen zu helfen. Wärmster Dank gebührt auch dem hiesigen deutschen Generalkonsul für Spanien Herrn von Hassell und dem Vizekonsul Herrn De. Jäger, die den schwierigen diplomatischen Teil der Arbeit meisterhaft erledigten. 11m das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Ausstellung darf als ein glänzender Erfolg des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler gebucht werden. Sie fand bereits am Eröffnungstage die rückhalt lose Anerkennung aller Kreise, die sie besucht haben, und wird sich als eine vorzügliche Kulturpropaganda der deutschen Wissen schaft erweisen, der auch ein wirtschaftlicher Erfolg beschieben sein wird. Im folgenden wird zunächst nur Wer die feierliche Eröff nung berichtet werden. Ein weiterer Bericht über die Aus stellung selbst, den Katalog und anderes wird später folgen. Am 29. Januar mittags 12 Uhr fand in einem kleineren Sitzungssaal der Mancomunidad die feierlich« Eröffnungsver- sammlung statt, an der etwa 200 Personen, darunter die Spitzen der Behörden, der spanischen wissenschaftlichen Welt sowie eine große Zahl Angehöriger der deutschen Kolonie mit ihren Damen teilnahmen. Als Ältester der Ehrenpräsidentschaft eröffnele der Zivil« gouverneur von Barcelona Excmo. Sr. Don Joaquin Milans del Bosch die Sitzung mit einer Begrüßung der erschienenen deutschen Gäste. Darauf erteilte er dem ersten Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herrn Max Röder-Mülheim, das Wort zu der nachfolgend abgedruckten Rede, di« er in deutscher Sprache hielt, und die satzweise von dem Bibliothekar an der Deutschen Bücherei, vr. Hans Praesent, in spanischer Sprache wiederholt wurde. Herr Röder führt« folgendes aus: Meine Damen! Meine Herren! Ich rechne cs mir zur besonderen Ehre an, Sie im Namen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, der Spitzen- organifation des deutschen Buchhandels, hier begrüßen und den hohen Behörden in Barcelona, insbesondere Sr. Exzel lenz dem Herrn Präsidenten der Mancomunidad unseren ver bindlichsten Tank für alles auszusprechen, was Sie für die Ausstellung getan haben. Als der Plan einer deutschen Buchausstellung in Spanien bei uns laut wurde, haben wir ihn mit großer Freude aus genommen. Wir wußten, daß wir hier eines Empfanges sicher waren, der uns in unserer schweren Lage doppelt wohl tut, hat uns doch das spanische Volk schon so viele Beweise seiner ritterlichen Anteilnahme gegeben, durch die es seit Jahr hunderten bekannt und berühmt ist. Wir wußten auch, daß wir hierher nicht in die Fremde kamen. Unsere beiden Völker sind alte Freunde, die sich seit langem kennen und schätzen. Vor 10 Jahren bei der Eröffnung der Bugra konnten die Vertreter Ihres schönen Landes in Leipzig mit Recht begrüßt werden vis alte treue Kameraden in dem Ringen der Mensch heit um das gemeinsame Ziel, die Kultur mit Hilfe der Werke Gudenbergs zu fördern. Mir persönlich ist es eine bescheiden« Genugtuung, daß cs mein« rheinische Heimat war, die, soweit wir wissen, einst zuerst mit Hilf« des Buches die Brücke von Spanien nach Deutschland schlug. Di« »Siete 1>stL«!<>s. von Pater Mariana, die >607 dort erschienen, dürften das erste spanische Buch ge wesen sein, das auf deutschem Boden in Druck gegeben wurde. Seitdem sind die Beziehungen nicht mehr abgebrochen. Es würde zu weit führen, wollte ich alle Schätze Ihrer Literatur hier aufzählen, die bei uns übersetzt und verbreitet wurden. Darauf darf ich aber wohl Hinweisen, daß die Werke des klassischen spanischen Theaters, alle großen Dichter von Vicent« Espinel, Hurtado de Mendoza und anderen an, sowie die katalanische Literatur und Geschichte bei uns stets das größte Interesse gefunden haben. Es wird Ihnen bekannt sein, daß di« Zahl der deutschen Verlage, di« sich besonders für Spanien und seine Kultur interessieren, ständig zunimmt, desgleichen die Zahl der Gelehrten bei uns, die sich ausdrück lich dem Studium Spaniens widmen. Wir haben in Hamburg das Jbero-amertkanische Institut, in Berlin ein ähnlicher und außerdem eine besondere Vertretung Spaniens an der Universität. Drei Zeitungen in spanischer Sprache erscheinen in Deutschland, die »Laceta <!« klunicb-, der »Herold« 6« Hom burg«- und ein« Ausgabe des Berliner Tageblattes, von zahl reichen Jachblättern ganz abgesehen. Mil Eifer und sreu- biger Hingabe sind zahlreiche unserer Gelehrten an der Arbeit, nicht nur unserem Volke Spanien und seine Leistungen näherzubringen, sondern auch die Bedeutung Spaniens aller Welt vor Augen zu stellen und an seiner wissenschaftlichen Erschließung milzuarbeiten. Ich darf hier an die Ausgra bungen erinnern, die zur Entdeckung der Ruinen von Numan- tia führten, und an andere archäologisch« und paläontologtsche Arbeiten, die Ihnen ohnehin bekannt sein werden. Gern treten deutsche Wissenschaftler auch für die Entdeckungen ihrer spanischen Kollegen vor aller Welt ein, wie besonders das Beispiel Ihres genialen Ramon y Cajal, des Vaters der modernen Histologie, zeigte. Bei diesen engen Beziehungen wird es nicht wunder nehmen, daß das deutsche Buch bei Ihnen anllopft. Auch hier können wir aus Jahrhunderte alte Verbindungen zurllck- blicken. Zu allen Zeiten pslegte der deutsche Buchhandel den Verkehr mit Spanien. Wie es einer der Größten von uns einmal ausdrückte: Wir deutschen Buchhändler haben uns stets als die Quartiermacher der Ritter vom Geist gefühlt. Der Wissenschaft und der Kunst suchten wir di« Wege zu ebnen und damit an unserem bescheidenen Teil das allgemeine Wohl der Menschheit und di« Kultur zu fördern. Von unserer Bugra wurde 1914 gesagt: Ein Friedenswerk wollten wir schassen im besten Sinn« des Wortes, international aus kraft voller nationaler Basis, stolz auf das eigene Wesen und gerade darum voller Verständnis und Achtung für das Wesen des Nachbars. Und so wird unsere Ausstellung endlich auch nicht ein blendendes Feuerwerk sein, das schön, aber zwecklos verpufft, sondern sie wird bleibende Werte schassen für die Erziehung und Fortbildung nicht nur unseres eigenen Ge werbes, sondern Wetter Kreise der Völker. Das gilt für die Arbeit des Buchhandels überhaupt, das gilt insbesondere für unsere Ausstellung hier, die wir heute eröffnen. Es ist nicht die erst« deutsche Bllcherschau ans spanischem Boden, es mag auch nicht die letzte bleiben. Ich schließe mit dem Wunsch des Wohlergehens für Ihr schönes Land und sein ritterliches Volk und mit der Hoffnung, daß der rege Austausch der Schätze der Gelehrsamkeit und Bildung, vermittelt durch einen seiner Verantwortung bewußten Buchhandel, nie aushören und unsere Völker immer enger zusammensührcn möge. Daraus ergriff der Generalkonsul von Deutschland für Spa nien, Ulrich von Hassell, das Wort und führt« in spani scher Sprache etwa folgendes aus: -Es sei mir als Generalkonsul Deutschlands für Spanien und auch als Vertreter des Botschafters meines Landes in Madrid, der zu seinem großen Bedauern nicht hat kommen können, gestattet, mich im Namen des deutschen Generalkonsu lats der Kundgebung des Herrn Vorstehers des Börsenvereins-
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