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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1926
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- Deutsch
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LS, 11, März IS26, Redaktioneller Teil, vörfenbUM f. b. Dtschrr. Buchhandel. aktiv. Der Buchhandel hat daran zu seinem bescheidenen Teil mit gewirkt, aber noch ist gerade hier die unbedingte Notwendigkeit des Exports nicht in dem Maße erkannt worden, wie es der Lage ent spricht, denn die allgemeine Notwendigkeit der Volkswirtschaft ist zugleich eine Zwangslage für jeden Unternehmer, jeden Verleger; er muß, will er nicht erliegen, mit allen Mitteln versuchen, die ge sunkene Kaufkraft der Heimat zu ersetzen durch gesteigerten Absatz im Auslande. Der Börsenvercin ist in dankenswertester Weise und in klarster Erkenntnis der Sachlage auf diesem wichtigsten Gebiet vorausgcgangen. Die verschiedenen erfolgreichen Ausstellungen des deutschen Buches im Ausland haben erheblich dazu beigetragen, das Interesse für die deutsche Literatur, schöngeistige und wissenschaftliche, in aus- landdcutschen und ausländischen Kreisen zu beleben. Aber es bedarf doch daneben einer verstärkten privaten Initiative, die nur vom einzelnen Verleger getragen werden kann. Vor allem musr es sich darum handeln, die Einmaligkeit mehr kulturell gerichteter Aus stellungen zu überwinden durch eine nachhaltige und dauernde Wer bung für das deutsche Buch, die auch in feinere Kanäle einzudringen vermag und größere Teile des Auslands regelmäßig bearbeitet. Das Konsignationslager, gewissermaßen die wirtschaft liche Form der Dauerausstellung, sollte noch stärker gepflegt werden. Die verhältnismäßig hohen Kosten werden durch den Zusammenschluß befreundeter Verlegergnrppen leichter bestritten werden können, die ihre Vertretungen an geeigneten größeren Plätzen des Auslands in dieser eindrucksvollsten Form bei ihren Werbemaßnahmen unterstützen sollten. Noch wirksamer erscheint jedoch eine regelmäßige Bear beitung der zahlreichen Auslandsb u ch handlnngen, die doch die gegebenen Mittler des deutschen Buches draußen sind. Während die Exportbuchhandlungen in erster Linie das Ausland- dcutschtum in der Zerstreuung aussuchen und besonders dorthin arbei ten, wo es an Auslandsbuchhandlungen fehlt, sind gerade die stärksten deutschen Kolonien im Ausland an den größeren Plätzen im wesent lichen auf deutsche und einheimische Buchhandlungen angewiesen. Nur ein kleiner Teil dieser Buchhandlungen ist Mitglied des Börsenvereins und damit Bezieher des Börsenblattes, die andern sind, was die deutsche Literatur betrifft, auf gelegentliche Prospektvcrsendungen und sonstige mehr zufällige Werbemaßnahmen der Verleger angewiesen, es sei denn, daß sie nicht vollständig dem Geratewohl der Wünsche ihrer Kunden anheimgegeben sind. Hier muß noch mehr getan werden, um den Gedanken des deutschen Buches im Ausland zu stärken. Der neuerdings von der Firma Kaustisch L Co. in Hamburg herausgcgebene bxportanzeiger für den Deutschen Buch-, Kunst- und M u s i k a l i e n h a n d e l im Ausland sucht diese Lücke auszufüllen und auch denjenigen Sortimenter draußen zu erreichen, der dem Börsenverein nicht ange schlossen ist. Vielleicht bietet sich hier dem Verlag ein geeignetes Mittel zur stärkeren Erfassung des Auslandes. Daneben wird die Bearbeitung durch Reisende nicht außer acht gelassen werden dürfen. Die Bedeutung der persönlichen mündlichen Werbung für den Absatz ist im Inland unbestritten; auch im Auslande wird eine plan mäßige Arbeit in dieser Form zur Notwendigkeit. Auch hier werden die erhöhten Kosten durch stärkeren Zusammenschluß der Verleger ge tragen werden müssen, dessen Ansätze schon im Jnlande in steigendem Maße zu bemerken sind. Entscheidend und im Mittelpunkt aller Diskussionen ist natür lich die Preisfrage: 9 Mark für einen neuen und gut ausgcstatteten Roman, das gilt in den Ländern mit geschwächter Währung, vom Publikum aus gesehen, als teuer — bedeutet dieser Preis doch in Frank reich etwa 66 Franken, in Italien 50 Lire, in Spanien 15 Pesetas, eben soviel Milreis in Brasilien —, um so mehr, als das einheimische Buch in diesen Gebieten ans Jnflationsgrundlage kalkuliert und daher wesentlich billiger ist. Billiger zu erzeugen, ohne den berechtigten Verleger- und Sorti- mentcrgcwinn ungebührlich zu verkürzen, wird in Deutschland bis auf weiteres kaum möglich sein, wenn dies auch das vornehmste Ziel der nächsten Jahre bleiben muß. Aber trotz den als hoch empfundenen Preisen gibt cs Mittel genug, den ausländischen Sortimenter durch Vorzugsangebotc, durch günstige Bedingungen und gelegentliche höhere Rabatte für stärkere Mitarbeit am Absatz des deutschen Buches zu interessieren. Der Erfolg einer bewußten und planmäßigen Heranziehung des ausländischen Buchhändlers durch den deutschen Verlag wird nicht ausbleiben. Der bisher bescheidene Anteil des Buchhandels an den Ziffern des deutschen Gesamtexports wird wachsen, eine Entwicklung, die nicht nur dem Ansehen der deutschen Kultur im Auslände und der heimischen Volkswirtschaft im allgemeinen, sondern auch dem deutschen Buchgewerbe und dem einzelnen Verleger voll zugute kommt. 6 i o - 6 i d I i o § r a p k i s c d e koitrüxe rur OsZcliickts cker lieedts- uuck 8taLt8^vi886U8cli2kt6n. ^b- teiluuZ 8t2St8^vi886Q8ckakten »ekt 4: Oerbart von 8eliulro Werke von vr. Kurt rielenrißer. 1926. 8°. 56 8eiten m. 1 Porträt, k. I.. prsZer, Berlin 1926. IM. 3.50. An dieser Stelle wurde seinerzeit das früher erschienene Heft 5 der Abteilung Staatswissenschaften dieser interessanten Sammlung be sprochen, welches Lujo Brentano behandelt. Das neu erschienene Heft 4 bringt nun Biographie und Bibliographie eines seiner bedeutendsten Schüler, des Gelehrten, Sozialwissenschaftlers und liberalen Politikers GerhartvonSchulzeGaevernitz. Es fällt eine merkwürdige Ähnlichkeit in Herkommen, Bildungsgang, wissenschaftlicher und poli tischer Betätigung zwischen beiden auf: wie Brentanos Familie dem Goethe- und Romantikerkreise nahestand, so die Vorfahren und Eltern von Schulze Gaevernitz der Frankfurter Goethe-Familie, dem Fürsten hause und den literarischen Kreisen in Weimar und Jena in der klassischen und nachklassischen Zeit. Die erste große literarische Arbeit Brentanos, die Frucht seiner Englandreise, war das Werk »Die Ar beitergildcn der Gegenwart«. Ebenso holt sich sein Schüler Schulze Gaevernitz aus England Anregung und Stoff zu seinem ersten großen Werk »Zum sozialen Frieden«, ein freimütiges Buch in liberalem und sozialem Sinne, das zu der damaligen Strömung in den höheren Ne gierungskreisen im Elsaß 1890 gar nicht paßte und dem kühnen Ne- gicrungsassessor sofort jede Aussicht ans Vorwärtskommcn im Staats dienst nahm. Er geht zur Gelehrtenlaufbahn über und habilitiert sich in Leipzig. Größere Reisen führen ihn außer nach England nach Belgien, Frankreich, Italien und besonders nach Rußland, um dort wirtschaftliche und soziale Studien zu treiben. Nach seiner Rückkehr 1893 wird er als außerordentlicher Professor der Nationalökonomie nach Freiburg i. B. berufen, wo er, seit 1896 als ordentlicher Pro fessor, seit 1922 in freierer Stellung noch heute lebt und wirkt. 1912 wird er in den Reichstag, 1919 in die Nationalversammlung gewählt und betätigt sich lebhaft an politischen Fragen. Er war ein engerer Freuird des verstorbenen Friedrich Naumann. Namentlich während des Krieges arbeitete er stark im Sinne einer vermittelnden, versöhn lichen Politik und eines annehmbaren Friedensschlusses im Geiste Wil sons. Auch nach Beendigung des Krieges sucht er Versöhnung der Völker und Wiederherstellung der geistigen und wirtschaftlichen Be ziehungen durch persönliche Vermittlung und schriftstellerische Tätigkeit zu erreichen und erwirbt sich dadurch überall, besonders in Amerika, großes Ansehen. Die Zahl seiner Bücher ist nicht allzugroß, doch sind verschiedene in fremde Sprachen übersetzt. Die Bibliographie im vorliegenden Heft verzeichnet 16 selbständige Schriften, darunter die umfangreichen »Zum sozialen Frieden« und »Britischer Imperialismus und englischer Freihandel im 19. und 20. Jahrhundert«. Um so zahlreicher sind seine Aufsätze in Zeitschriften. Die kleine biographisch-bibliographische Schrift über einen der bedeutendsten lebenden Nationalökonomen und Politiker hat sicher größeres Interesse über die engeren Fachkreise hinaus. Für den Buchhändler und für Bibliotheken ist die sorgfältige Zusammenstellung aller Schriften von und über Schulze Gaevernitz von besonderem Wert. 8. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen ».Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K ^ Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur des B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: -- Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — 4 — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) — f — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Hanbels- gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 1.-6. März 1926. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 53. Art. Institut Orell Füßli. Zürich. Auslieferung für ^ Berlin fetzt: Müller L Co. Verlag, Potsdam. sB. 52.) Baereckesche Buchhandlung Ernst Martinu, Eisenach. Die Prokura der Frau Hedwig Martina ist erloschen. Der Frau Charlotte Martin» geb. Eisoldt wurde Prokura erteilt. sH. 3./IH. 1926.) 325
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