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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1927
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- Deutsch
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MsEÄMMDelltsckwkMm Nr. 3l)4 (R. 162). Leipzig, Sonnabend den 31. Dezember 1927, 94. Jahrgang. Redaktioneller TA. Börsenvereln der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 188. Auszug aus der Registrande des Vorstandes. (Wiederholt,) Die Bestimmung des Zeitpunktes, von dem ab eine ver billigte Abgabe bestimmter Gruppen von Kalendern erfolgen darf, bleibt den einzelnen Orts- und Kreisvereinen überlassen. Dieser Zeitpunkt soll keinesfalls vor dem 15, Januar liegen. Von der Verbilligung ausgenommen müssen.bleiben Fachkalen der, Jugendschriftcn mit Kalendarium und ähnliche Erschei nungen, die das ganze Jahr hindurch zum vollen Ladenpreis verkäuflich bleiben. Zum 40jährigen Bestehen der Verlags» anstatt Alexander Koch-Darmstadt. Von Dr,-Jng, h, c. Alexander Koch, Am 1, Januar- des Jahres 1928 sind vierzig Jahre ver flossen, seit ich meinen Verlag gegründet habe. Freunde meiner Bestrebungen haben mir nahegelegt, bei dieser Gelegenheit etwas über die Entstehung und Entwicklung des Unternehmens zu sagen. Ich entspreche dieser Anregung umso lieber, als es mir selbst ein Bedürfnis ist, an einem solchen Tage der Rückschau mit einer Äußerung von mehr persönlicher Art vor die Leser dieser Zeitschrift*) zu treten, und dies im vollen Gefühl des Dankes, den ich den zahlreichen und langjährigen Anhängern meiner Lebensarbeit schulde. Ich greife bei dem, was ich hier sagen will, auf eine Selbstdarstellung zurück, die ich, aufgefordert von Professor vr, Gerhard Menz, in dem Bande: »Der deutsche Buch handel in Selbstdarstellungen<- niedergeschrieben habe**). Jeder Mensch des praktischen Lebens ersährt, daß beim Auf bau seines Lebenswerkes außer dem bewußten Verstand und Willen etwas Keimhaftes, Instinktives, etwas Treibendes mit wirkt, Da ist irgendwo in den Tiefen unseres Wesens ein Be gehren oder eine Anlage, eine Begabung oder ein Trieb, Dieses Etwas, das zunächst fast vernunstlos, aber unerhört lebendig ist, führt uns mit nachtwandlerischer Sicherheit auf Wegen oder Um wegen den Arbeitsgebieten zu, auf denen unsere Kraft zu wirken bestimmt ist. Wir folgen eigentlich immer nur einer solchen ge heimnisvoll treibenden Gewalt, Alles was in unserer Auswir kung wachstümlich, gleichsam organisch lebendig und zielvoll ist, stammt aus ihr. Sie ist der Keim, sie ist der Grundstein unserer Betätigung, *) Gemeint ist «Deutsche Kunst und Dekoration«, aus deren Vorwort des Januarheftes 1928 dieser Artikel einen Teilabdruck dar- ftellt. Die Schriftleitung. **) Bor 2 Jahren zum hundertjährigen Jubiläum des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler im Verlage von Felix Meiner- Leipzig erschienen. Natürlich gab es allerlei Umwege, bis dieser eigentliche Be ruf für mich selbst und andere deutlich wurde. Ich bin in Köln als Sohn des Gesangspädagogen Professor Ernst Koch (von 1874 —1894 am Stuttgarter Konservatorium) und seiner Gattin Mathilde, geb. Haberland, einer Jüristentochter, am 9, Novem ber 1860 geboren. Ziemlich bescheiden, und scheinbar sehr ent legen, setzten jene Umwege damit an, daß ich — um möglichst bald auf eigenen Füßen zu stehen — zunächst Kaufmann zu wer den gedachte, nachdem ich in meiner Vaterstadt Köln das Gym nasium, dann in Stuttgart das Realgymnasium und die Han delsschule besucht hatte. Schon in dieser Vorbildung kommt die realistische Richtung meines Wesens zum Ausdruck, Man wird mir zustimmen, wenn ich sage, daß keine Durchsetzung geistiger Werte im praktischen Leben gelingen kann, ohne daß kaufmänni scher Blick die Wege zum Erfolg weist. Glücklicherweise war der Betrieb, in dem ich meine kaufmännischen Sporen zu verdienen dachte, so geartet, daß er zugleich meiner geschmacklichen Leiden schaft Nahrung gab. Es war die Schriftgießerei Otto W e i s e r t - Stuttgart. Alsbald konnten sich da meine zeich nerischen Anlagen betätigen, es ergab sich Beziehung zur Welt der Ornamentik, es ergab sich reichste Übung des Sinnes für Ver hältniswerte, für typographische Schönheit, für eine Harmonie im Vielerlei, Kurz, ich war — als Siebzehnjähriger — sogleich in meinem Fahrwasser, ich hatte nach kaufmännischer Betätigung gesucht und ahnungslos zugleich den ersten Zugang zu meinem künstlerischen Lebensberuf gesunden. Mit einem wahren Feuer eifer studierte ich Ornamentwerke, besah ich alles Schöne in Museen, Schlössern und Villen, Bezeichnenderweise zog mich damals schon das Problem der künstlerischen Schaufensteraus lagen mächtig an, und wenn ich später der Sache eines neuen Typs kunstgewerblicher Ausstellungen und der Sache des schönen, behaglichen Heims einige Dienste leisten konnte, so gehen die Anfänge dieser Betätigung auf jene Kritik und Freude am Schau fenster-Arrangement zurück. Im übrigen mag die Angabe genügen, daß ich in ständiger Fühlung mit geschmacklichen Problemen blieb, und daß ich schließlich, als Sechsundzwanzigjähriger, durch meine Verheira tung mit einer Tochter des Darmstädter Tapctenfabrikantcn Carl Hochstaetter auf das Feld der Tapetenbranche ge zogen wurde. Es erging mir hier, wie es mir bis dahin noch in jedem Wirkungskreis ergangen war: ich fand sofort eine Möglichkeit, ja sogar eine Notwendigkeit zu eigener neuschöpfender Betätigung. Um mich in meinem neuen Berus möglichst schnell einzuarbeiten, hegte ich den Wunsch, mich in Dingen der Tapete rasch und gut zu unterrichten. Aber als ich nach geeigneter Literatur suchte, ergab sich, daß auf diesem Gebiete kein einziges Fachblatt vor handen war. Zugleich ergab sich, daß die ganze Tapetenbranche unter geradezu unglaublichen Mißständen litt, daß von einer ge ordneten kaufmännischen Kalkulation, von einer Organisation des Handels keine Rede war. Es herrschte auf dem ganzen Gebiet anarchische Unordnung, So entschloß ich mich im Januar 1888 kurzerhand zur Herausgabe einer -Tapete n-Z eitung-, die jenem Mangel eines Fachblattes abhelfcn, aber auch zum Werkzeug einer großen Organisation des Tapetenhandels und der Tapetensabrikation werden sollte. Beide Absichten gelangen, 150S
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