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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1927
- Strukturtyp
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- 1927-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1927
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- Deutsch
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VckjMMEMKMMNläümM Nr. 248 <R 132). Leipzig. Sonnabend den 22. Oktober 1927. 84. Jahrgang. RedMLouMer Teil Preffa Köln 1928. Die Zeitfchriften-Abteilung, wie ich sie mir denke! Wie ich sie mir vorstelle? Wie ich sie mir denke? Natür lich als den Brennpunkt der gesamten Pressa! Ein schlechter Abteilungsleiter, der nicht von der absoluten Zuversicht getragen wäre, daß die große Zahl der hervorragenden Angehörigen des deutschen Zcitschriftcnverlages, die sich mit Begeisterung zum Gelingen der Schau »Die Deutsche Zeitschrist- zur Verfügung gestellt haben, in gemeinschaftlicher Arbeit diese so gestalten, daß sie sich eine Perle im Kranz der Prchsa nennen darf. Ich sehe ein mitleidiges Lächeln über das Gesicht des kun digen Ausstellungsbesuchers huschen. Denn wie kann eine An einanderreihung von Tausenden von Zeitschriften (cs soll deren mehr denn SVVV in Deutschland geben, die Zahl wechselt und wächst von Tag zu Tag) etwas anderes -a-uslöfen, als das Ge fühl der unerträglichen Gleichförmigkeit und schneller Ermüdung im Anblick dieses Wustes gedruckten Papieres! Würden wir die Ausstellung »Die Deutsche Zeitschrift- so darzustellen beabsichtigen, dann sollten wir von der Bühne ab- treten, ehe wir auch nur einen Strich Arbeit geleistet hätten. Aber aus einer Zeitschristenschau läßt sich etwas anderes machen! Warum sollte es nicht gelingen, den Geist, der sich in den mannigfaltigsten Schattierungen und Farben in den deut schen Zeitschriften zu Wort und Bild geformt hat, in eine Aus stellungsform zu gießen, sodaß nicht nur ein blankes Bild vom deutschen Wesen der neuen Zeit entsteht, sondern daß auch gleich zeitig der mächtige Faktor »Die deutsche Zeitschrift- und ihr überragender Anteil an dem deutschen Geistes-, Wirtschafts- und Kulturleben in all seinen Verzweigungen in eindrucksvoller Weise zur Darstellung gelangt? Wie kann das geschehen? Die Ausstellungen der letzten Jahre haben mit ihren Fortschritten in den Darstellungssormen die Wege dazu gewiesen. In engstem Zusammenhang mit Wissenschaftlern und Männern der Praxis sind Ideen und Bilder entstanden, die die Grundlage geben zu dem, was in der Zeitschristenschau in wir kungsvollster Werse verwirklicht werden soll. Aber genug der Vorworte! Statt dessen die Bitte an den Loser, mit mir einen Gang durch meine Abteilung anzutreten. Durch die wundervollen gärtnerischen Anlagen des Pre-ssa- geländes sind wir gewandert und haben uns einigermaßen von den, in der Kultuvhalle Geschauten erfrischt. Jetzt steuern wir dem Presseturm zu mit der Absicht, uns zunächst einmal von dessen Höhe «inen überblick über das Gelände und das herr liche Stadtbild der alten Rheinmetropole zu verschaffen, da fällt uns, wie wir uns ihm nähern, eine große Aufschrift in ganz eigenartiger Farbe ins Auge. Wir losen »Die deutsche Zeitschrift-, und wie wir davor stehen, sehen wir, daß die eigenartige Farbe dadurch gewonnen ist, >daß die Buchstaben der Aufschrift aus Tausenden von Zeit- schriftentideln zusammengesetzt sind, die in den verschiedensten Farben leuchten. Ein« wirkungsvolle Eingangspforte lenkt uns unwillkürlich von unserer ursprünglichen Absicht ab, und che wir getrollt, befinden wir uns in der Vorhalle der Zeitschriftenschau, die «gleichzeitig ihre Ehrenhalle bedeutet. Das erste, was sich uns bietet, ist ein überwältigender Ein druck von dem Gesamtkomplex der Fragen, den die deutsche Zeit schrift mit sich bringt. Haben wir uns in der Kulturhalle über die Entstehung und historische Entwicklung der Zeitschrift unterrichten können, so erhalten wir hier ein« unvergleichliche Übersicht über die moderne Zeitschrift als Kultur- und Wirtschastsfaktor. Die Abteilung »Menz-, so wollen wir sie nach ihrem Schöpfer, Professor vr. Menz, nennen, ist so recht der einleitende Vortrag zu der ge samten Zeidschristenschau. Was das Zeitschriftenwesen an gei stigen Gütern, an Rohstoffen und an Arbeitskraft konsumiert, alles ist in anschaulichen Modellen, großen Wandgemälden und plastischen Statistiken dargestellt. Handelt es sich doch hier nicht um eine bloße Veranschau lichung der Masse der Zeitschriften und ihrer Zusammensetzung unter den verschiedensten Gesichtspunkten, sondern auch um die Darstellung der Leistung, die die Herstellung der Zeitschrift be deutet, ferner um die Steigerung der quantitativen Leistungs fähigkeit in Bezug auf den Produktionsprozeß im Laufe der letz ten Menschenalter und die Darstellung der mit dem Absatz der Zeitschriftencrzeugung in Erscheinung tretenden Arbeit. Diese eindrucksvolle Übersicht lädt zur eingehenden Besich tigung der Zeitschriftenschau ein, und das Gefühl, daß man sich durch eine öd«, langweilige Ausstellung Lurchquälen muß, ist verschwunden. Wir wandern weiter durch die untere Halle der deutschen Zeitschrift und gelangen zunächst in eine der Sonderschauen »Die deutsche Kolonie-. In wehmütiger Erinnerung sehen wir auch hier wieder im Spiegelbild der Zeitschrift, die teils sich mit Kolonialwissenschaft und -Wirtschaft beschäftigte und auch -heute noch beschäftigt, teils einen Überblick über die heutigen Kolonial- fra-gcn gibt, was dem Deutschen Reiche roh und rücksichtslos von seinen Feinden entrissen wurde. In plastischer Darstellung ivird die Einwirkung des gedruckten Wortes auf die -wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der deutschen Kolonien gezeigt. Belustigt stehen wir vor einer kleinen Schwarzen-Druckerei, in der wirkliche und nicht angestrichene Neger Flugblätter setzen und drucken, -deren Inhalt uns in knappen Worten einen über blick von dem gibt, was unsere Kolonien waren. Noch verweilen unsere Gedanken -bei diesem Thema, da dringen beim Weiter-gehen Maschinengeräusche an unser Ohr, und wir beeilen uns, -in die zweite Abteilung zu kommen, in der technische Darbietungen aller Art uns zeigen, wie eine moderne Zeitschrift technisch entsteht. Hier schnurrt eine große Zwei- farben-Offsetmaschinc, die die farbigen Umschläge einer Textil- sachzeitschr-ist druckt, dort entstehen in modernster Reproduk- tionsart in einer Muster-Chemigraphischen-Anstalt die heute mehr denn je zum Text nötigen Abbildungen, an einer dritten Stelle -werden die feinsten Tiefdruckbeilagcn hergestellt, und an einer vierten Stelle sehen wir, in welcher Eile eine täglich er scheinende Fachzeitschrift fertiggestellt werden muß. Mögen es teilweise Wiederholungen sein von dem, was der aufmerksame Beschauer schon in -der Mäschinen-abteilung sehen konnte, so bietet diese Abteilung, in den Rahmen der deutschen Zeitschriftcnschau eingesügt, doch eine gute Erläuterung dafür, wie die Technik niit der geistigen Arbeit Zusammenwirken muß. I2SZ
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