Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19271112
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192711129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19271112
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-12
- Monat1927-11
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xi 264, 12, November 1927. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Gegensatz der Jntercssenverbände in den Parteien, Das Be denkliche dabei ist, daß schließlich der ganze Kampf doch aus den, Rücken der Wirtschaft ausgetragen 'wird. Zunächst ist aber zu begrüßen, daß durch den Schritt des Rcparationsagcnten doch einmal die breiteste Öffentlichkeit ans die Dinge hingcwiesen und aufgerüttelt morden ist. Der 'Bericht des preußischen Ministeriums über »Handel und Gewerbe im Oktober 1 82 7« klingt diesmal weniger optimistisch. Es heißt dort in der einleitenden Zusammenfassung: Es ist eine Steigerung der Ausfuhr im September, besonders in Fertigwaren, und ein allmählicher Rückgang der Passivität unserer monatlichen Handelsbilanz sowie ein weiterer Rückgang der Arbcitsloscnzifser ans insgesamt 442 800 scstznstellcn. Diesen verhältnismäßig günstigen Tatsachen steht gegenüber, daß die Preise vieler Ware» und der Lebenshaltungsindcx gestiegen sind, und daß die Wünsche der Arbeitnehmer nach Lohnerhöhungen verstärkt hcrvortrctenl Der Rcichsbankdiskont wurde ferner von l! auf 7 v, H, heransgcsctzt. Die Berliner Börse erreichte mit einem Dnrchschnittskurs von 1S4,g v, H, ihren tiefsten Stand tu diesem Jahre, Die großen Ausordcrungcu der öffentlichen Hand lassen eine Milderung des Steuerdrucks noch nicht erhoffe». Aus dem engeren Gebiet der buch-gewerblichen Industrien wird insbesondere berichtet: »In der Zellstofsindustrie entwickelte sich unter dem Einfluß der Preissteigerungen für Papierholz einerseits und des sehr niedrigen Standes der Weltmarktpreise andererseits das Auslandgeschäft unbefriedigend. Im Jnlande war die Geschäftslage der Papierindustrie nicht einheitlich. Im Buch- und Steindruckgswerbe war die -Beschäftigung im allge meinen befriedigend, ebenso in den Schriftgießereien und chcmi- graphischen Anstalten«, Die Industrie- und Handelszeitung macht ferner für die Papierindustrie in ihren monatlichen Kon- junkturtabcllcn für den Oktober folgende Angaben: »Uneinheit liche Beschäftigung der Papier-Industrie, immerhin im allge meinen noch zufriedenstellende Besetzung der Werke; stellenweise weniger befriedigende Beschäftigung der bessere Papiere her- stcllenden Fabriken, — In Westdeutschland wird teilweise Ver kürzung der Arbeitszeit unter die 48 Stundcu-Wochc befürchtet. Uneinheitliche Nachfrage in der Papier-Industrie; teilweise fühl bares Nachlassen der Nachfrage und des Auftragsbestandes; teil weise Berichte über befriedigenden Geschäftsgang, durchaus rege Nachfrage und Besserung des Absatzes auch am Auslandsmärkte, Großhandclsindcxzisscr des Statistischen Rcichsamtes-vom 26, Ok tober für die Gruppe ,Papierstoffe und Papier' 150,7 gegen 150,4 am 28, September, Stark -gedrückte Papierpreise auf dem Inlands- und Auslandsmärkte bei Auswärtsbewegung der Holz preise. — Schleppendere Zahlungswcise, Klagen über Geld mangel; teilweise auch Sättigung -des Marktes, Unterbietung aus anderen Papier erzeugenden Ländern, vor allem im Aus landsgeschäft. — Allerdings teilweise Preiserhöhungen der holländischen, stark beschäftigten Fabriken, die bisher billiger als die deutschen verkauften«. Über die Lage im Einzelhandel äußert sich die Industrie- und Handelszeitung im selben Zusammen hang wie folgt: Die Erwartungen des Einzelhandels auf Umsatzsteigerung infolge Gehalts- und Lohnerhöhungen und Saisonwcchscl haben sich nicht voll erfüllt, Rheinland und Westfalen berichten vielfach über lebhafte Umsätze, während in anderen Teilen des Reiches, wie Oberschlesien und Mitteldeutschland, hier unter Einwirkung des Braunkohlcnstrciks, über schlechte» Geschäftsgang geklagt wirb. Die Zahlungseingänge in den ländlichen Gegenden haben sich teil weise gebessert, doch läßt der schlechte Ernteausfall besonders im Osten es hier nicht zu einer rechten GeschästSbelebung kommen. Die kühle und nasse Witterung zu Beginn des Monats brachte eine erhöhte Nachfrage nach warmer Winter- und Herbstkleidung. Ter Bedarf erstreckte sich in erster Linie ans sertige Kleidungs stücke, Besonders stark war die Nachfrage nach Damemnänteln, vor allem nach den jetzt so gangbaren marineblauen Ottoman- mäntcln. Auch gestrickte Konfektion, namentlich Kleider, Westen und Pullover, wurden lebhafter abgesetzt. Anscheinend unter dem Einfluß der Trcnch-Coat-Mode wurden über Erwarten viel Herren- »lstcr mit ganzem Taillcngiirtel verlangt. Die Fertigstellung zahl reicher Wohnungen zum 1, Oktober steigerte die Nachfrage nach Gardinen, Teppichen und anderen textilen Gegenständen zur Aus stattung der Wohnräinnc. Mit der Erwärmung in der zweiten 1330 Oktoberhälftc stauten dann das Geschäft und besonders die Umsätze in Wintersachen ab. Ferner verstimmte die erneute Anstellung der Bcamtenbesoldnngssragc, In der Schnhbranche kam das Ge schäft mit festem Winterschuhwcrk zu keiner rechten Entfaltung, Indessen wurde überraschend viel Schnhwcrk in Hellen Karben, besonders von der Landkundschast, verlangt, Während hier be richtet wird, daß die Knndschast infolge steigender Leder- und Schnhprcisc vielfach die mittlere und geringere Qualität bevor zugte, richtet sich im Tcxtilhandcl die Nachfrage erfreulicherweise i» stärkerem Maße auf die besseren Ausführungen, Das Publi kum ist offenbar müde, die schnell sich abnützcnde und rasch un ansehnlich werdende Textilwarc zu gebrauchen. Im Kreise des Einzelhandels wird darüber geklagt, daß die Lieferanten infolge der eingctretcnen Preissteigerung die vor Monaten festgesetzten Licsernngstermine nicht einhaltcn und dadurch den Einzelhändler zwingen, die notwendigen Lagcrergänznngen durch Erwerb sofort greifbarer Ware zu erheblich höheren Preisen vorzunchmen, Für -die Bedeutung des Einzelhandels hat im übrigen am 12, Oktober aus der Tagung--der Hanptgemein- sch-aft des deutschen Einzelhandels der Reichswirtschastsminister treffliche Worte gesunden. Den Presseberichten zufolge führte er u, a, aus: Die Bestrebungen, den Einzelhandel als entbehr lich auszuschalten und feine Funktion entweder nach -der Seite der Produktion oder -der Seite der Verbraucher zu verschieben, können immer nur auf beschränkten! Gebiet Erfolg zeitigen. Gerade die zunohmcnde Konzentration der Produktion und die zunehmende Entfernung dieser Produktion von der großen Masse der Verbraucher lasse den Einzelhandel als das letzte und dem Verbraucher am nächsten stehende Glied in der Kette der Waren vermittlung als besonders wichtigen Wirtschaftszweig erscheinen. Der Minister begrüßte ferner die Tatsache, daß der Einzelhandel feinen festen Willen bekundet habe, gemeinsam mit der Indu strie Qualitätsarbeit zu fördern. Die Mitarbeit des Einzelhan dels fei für den Erfolg der Erzeugung qualitativ höchstwcrtigcr Warcn entscheidend, weil ja er den breiten Verbrauchcrschichten die Erzeugnisse -anznbieten habe. Der Minister kennzeichncte daher die Aufgaben des Einzelhandels für diesen Spezialsall mit den Worten »möglichst hoher Umsatz in Qualitätswaren bei niedrigsten Vertriebskosten«, Zur Erreichung niedrigster Ver triebskosten fei unerläßlich ein genaues Studium der Verhältnisse und Verschiebungen in der Verbraucherschaft und ihrer Kauf kraft. Im Interesse möglichst hohen Umsatzes -würden Preis heraufsetzungen aus Grund einer Erhöhung der Einkommens- Verhältnisse großer Verbraucherfchichten eine Verkennung wich tiger wirtschaftlicher Gesetze darstellcn. In diesem Sinne er warte die Reichsregierung, daß der Einzelhandel in der gegen wärtigen Konjunktur-Phase diesen wirtschaftlichen Grundsatz im eigensten Interesse beachte. Alle Einwände gegen die Schwierig keiten müßten zurückgestellt werden, -und der Einzelhandel habe die Pflicht, am gegenwärtigen Prcisstandc fcstzuhalten, Der Minister ging dann noch breiter auf die Rentabilitätssragen ein. Neben der Beobachtung der Entwicklung unserer Wirtschaftslage gelte auch für den Einzelhandel das Gebot -der Rationalisierung, d, ih, der Senkung der Unkosten. Die Betriebsstatistik könne wohl -als die beste Lehrmeisterin des Einzelhandels bezeichnet -werden. Auch vr. Tiburtius, das geschäftsführende Präsidial mitglied der Hauptgemeinschaft, kam in feinem Referat später auf betrwbsstatistische Erhebungen zu sprechen. Wir möchten -diese Gelegenheit benutzen, um auch an dieser Stelle wieder einmal für die Beteiligung an den vom Börsenverein eingerichteten Er hebungen zu werben. Die Geschäftsstelle ist zur Beantwortung von -Anfragen stets -gern bereit. Andere Verbände haben den Wert dieser Statistiken sofort richtig erkannt. Der Buchhandel sollte hier nicht zurückstehen. Neben der Unterstützung der Teil nehmer in der allgemeinen Konjunkturbeobachtung dient die Spezialerhebung in erster Linie dem Einzelnen als Prüfstein -dasür, ob sein Betrieb die Forderung niedriger Vertriebskosten erfüllt. Ebenso wurde auf der Tagung der Hauptgemeinschaft hevvorgehoben, daß eine Statistik über die Einzelvorgänge in einer Branche dem Unternehmer die Möglichkeit gebe, sestzu- stellcn, ob sein Betrieb ans dem einen oder anderen Gebiete hinter den Durchschnittsleistungen in seiner Branche zurück bleibe, Die Hauptgemeinschaft sieht in einer zweckmäßigen Aus-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder