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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1927
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- 1927-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1927
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x° 264. 12. November 1927. Redaktioneller Teil. Buchgewerbe und dem Buchhandel, die sich jetzt, technisch, umge- staltcn. Neuerdings ist es geistreich geworden, zu sagen, die Biblio philen seien die mit dem alten Buche untergehenden By zantiner. Aber gerade sie sind die ersten, die die biblio- techntsche Problematik unserer Gegenwart verstanden haben, die das »Buch« ans dem Chaos seiner Umformungen retten, wie das schon einmal die Humanisten taten. Auch sie sind eine geistige Macht, die keine verlorene Stellung verteidigt, wenn sie zuschlägt. Abbaucn heißt hier Aufbanen. Es genügt ein — bisher leider nicht vor handenes — internationales Jahrbuch der Bibliophilie. Das ent lastet dann von allem doch nicht erschöpfenden Beiwerk die mit ihrem Herzen im Lokalen und Territorialen wurzelnden Jahrbücher und Zeitschriften, die an Bodenständigkeit so znnehmen. Die »Büchcr- schau« des vorliegenden Jahrbuches zeichnet sich durch manches treff sichere Urteil aus. Wäre sie nicht nützlicher, verdienstvoller, weit wirkender, wenn sie sich auf das Österreichische beschränken wollte? Das soll kein Vorwurf sein. Oder doch nur einer, der allgemein geltend zu machen ist. Wir haben bibliographische, kritisch metho- disierte Zentralorgane, die fortlaufend über die Neuerscheinungen unterrichten und rascher und vollständiger, als das in den Biblio- philen-Periodicis möglich ist. Außergewöhnliche Bücher mag man ans zeichnen, die bibliographische Registrierung ist für den Durchschnitt hinreichend. Die Anregungen, die von den größeren und kleineren Aufsätzen des vorliegenden Jahrbuches ausgehcn, sind fast bedeu tungsvoller als die Forschungsergebnisse, die diese Mitteilen. Sie sind für die aktuelle Orientierung des Bibliophilen und ebenso des Antiquars wertvoll. Um nur ein Beispiel zu geben: man vergleiche das S. 106 in der Anmerkung über die Begrenzung einer Thcater- sammlnng, über die Grammophonplatte und die moderne Szcueu- anfnahme Gesagte — es gibt hier schon manche noch unbekannte Seltenheitswerte. Man hat sich allzusehr daran gewöhnt, die retrospektive Betrachtungsweise für die ausschließliche der Biblio philie zu halten. Und doch entsteht tagaus tagein neues Sammlergnt: altes wird anders neu bewertet und wiedergefundeu, die Gegenwart bringt rasch verschwindendes hinzu. Schon deshalb sind die Biblio- philie-Periodica dem Sammler wichtig, sie halten ihn aus dem Lau fenden über die Sammclrichtungcn in ihren Wendungen. Man darf auch weiterhin dem »Jahrbuch Deutscher Bibliophilen« wünschen, daß es sich seinen angesehenen Platz unter den deutschen Sammlerzeit- büchern bewahrt und in seiner Ausgestaltung znm österreichischen Bibliophilen-Herold wird. G. A. E. Bog eng. Kleine Mitteilungen. Buchhändlerischer Jachschulvcrcin München. — Am 21. Oktober sprach Herr Theodor Marcus-Breslau ans Einladung des Fachschulvereins in der Aula der Buchdrucker-Fachschule über »Tagesfragen des Buchhandels«. Wie schon aus der Wahl des Themas hervorgeht, lag cs nicht in der Absicht des Vor tragenden, irgendein Problem erschöpfend zu behandeln, es etwa gar einer wenn auch nur subjektiven Lösung nahezubringcn. Seine Absicht war, auznregen, aufzurütteln, zu zeigen, wo die Probleme stecken und welche Wichtigkeit ihnen beizumessen ist. Die vielfältige Erfahrung der buchhändlerischen Fachbildungsarbeit der letzten Jahre hat eindeutig gezeigt, daß den verschiedenen Weitcrbildungs- formen (lange und kurze Freizeiten, Soudcrkurse, Einzelvorträge) auch nur ganz bestimmte Ausgaben Angewiesen werden können. Eben dieses Aufzcigcn von Problemen ist Sache eines Einzelvortrags. Daß dies dem Vortragenden gelungen war, zeigte die nach Schluß ein setzende lebhafte und langdauerudc Debatte, an der sich die Herren vr. Friedrich Oldcnbourg, Georg C. Steinicke, Prokurist K. Schei- dccker beteiligten. In frischer Weise begann Herr Marcus sofort die Grundthescn seiner Anschauung über den Ausbau der deutschen Bildungsschichten an der Wandtafel durch eine Zeichnung zu illustrieren. In klarer Weise wies er auf die Absonderung der verschiedenen Schichten hin, zwischen denen nur noch weuig Verständiguugsmöglichkeit bestehe, zwischen denen ein Übergang und Aufstieg nur selten vorkomme. Über dies sei namentlich noch der akademisch gebildete Oberbau in die Gruppen humanistisch und naturwissenschaftlich-technisch geschieden. Zur weiteren Verdeutlichung teilte Herr Marcus sämtliche Bücher (uud damit ihre Vcrtriebsmöglichkeiteu) in drei Gruppen: das wissenschaftliche Buch, das Gebrauchsbuch als Handwerkszeug zur Fortbildung, das Buch der Gesellschaft. Davon ist eigentlich heute nur die dritte Gruppe dem allgemeinen deutschen Sortiment als Ver triebsobjekt geblieben, die erste Gruppe wird durch eine kleine Zahl von Spezialhandlungen vertrieben, und die sehr große mittlere Gruppe gehe größtenteils eigene Wege. Das Problem, das zugleich von der Produktionsseite aus gesehen auch ein sprachliches sei, ist also, wieder sämtliche Gruppen in die Kanäle des deutschen Sortiments zu leiten. Dann behandelte der Vortragende die Frage der sogenannten Überproduktion, wieder erläutert durch eine graphische Darstellung. Dies Problem ist zum Schlagwort durch das Winterhoffsche Buch ge worden. Es gilt daher, reiu methodisch zu prüfen, wie es um die Überproduktion bestellt ist, wo der wirkliche Fehler der zu vielen Bücher stecke und wie dem abzuhclsen sei. Er zeigte, daß die Haupt- schwierigkeit nicht nur die Ermittlung des richtigen Preises, sondern auch die Festsetzung der richtigen Auflagenhöhe sei. (In der Debatte vertrat später Herr Or. Oldcnbourg den Standpunkt, daß ein ge wisses Maß an Überproduktion nötig und unvermeidbar sei.) Auch von der These der Bilduugsschichtung her ergibt sich, daß große Teile der angeblichen Überproduktion nur durch die Behandlung des gleichen Themas für die verschiedenen Schichten entstehen. (Es sei an dieser Stelle schon darauf hingewiescu, daß Herr Professor I)r. Menz für die Ausgabe 1028 des »Buchhändler-Taschenbuchs« eilten interessanten Beitrag über die Frage des Auslagenoptimums beigesteuert hat, der au Hand eines englischen Beispiels zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt.) Mit besonderer Offenheit wurde das Problem auch nach der Autorcnseite hin beleuchtet und für das Bogeuhouorar eine Lanze gebrochen. Im letzten Teil seines Vortrags, der hier nur in den Gruud- zügeu dargcstellt werden kann, entwickelte Herr Marcus bann die Anwendung dieser Ergebnisse aus die Fragen Ladenpreis, Rabatt, Fach bildung uud Werbung, wobei er dankenswerterweise auf alle Ele mente hiuwies, die in diesen schwierigen Zcitproblemcn sich ver einigen. Seine Kritik der übersteigerten und falsch verstandenen oder falsch angewandten Werbe technik sei auch au dieser Stelle noch mals unterstrichen! In einem Schlußwort versuchte er dann mit Glück, seine Darstellungen nnd die Ansichten der Diskussionsredner auf eine gemeinsame Ziellinie zu vereinigen. Die Wintervcranstaltuugen des Fachschulvereins haben mii diesem Vortrag einen schönen Anfang genommen. Im November wird Herr Ernst Reinhardt über seine jugoslawische Reise berichten. Weiterhin ist geplant, im Januar 1028 wieder mit einem der früher so be liebten Hcrstelluugskurse zu beginnen. Interessenten au einem sol chen Kursus werden schon heute gebeten, um einen vorläufigen Über blick zu erhalten, ihre Absicht zur Teilnahme dem Unterzeichneten mitzuteilen. K l i e m a n n. Die Büchcrstundc im Rundfunk. — Diese wöchentlich erschei nende Zusammenstellung in den »Mitteilungen der Werbestelle« be findet sich in dieser Nummer nicht auf der dritten, sondern aus nahmsweise aus der zweiten U m s ch l a g s e i t c. Die Ersaßkassc der Allgemeinen Vereinigung der Buchhandels- angestclltcn, Kaufmännische Krankenkasse Halle, veranstaltet am Montag, dem 14. November 1027, abends 8 Uhr im Städtischen Kaufhaus Leipzig einen Lichtbildervortrag Schaffensfreude — Schaffenskraft (Hygiene der Berufsarbeit). Den Vortrag hält Professor vr. Weisbach, Direktor der Hygiene-Akademie Dres den. Der Eintritt ist frei. Gäste willkommen. Ladcnncubau. — Uber die neue Ladeneinrichtung von Ullrichs Buchhandlung vorm. Jda Lux in Osterode, die nach der Übernahme durch Herrn Eberhard Ullrich vor kurzem ihre neu ausgestalteteu Räume am Alten Markt 12 bezogen hat, erhalten wir folgenden Bericht: »Der ganze Verkaufsraum wurde in Gelb ge halten, zu dem die halbduuklen Bücherregale einen schönen Kontrast bilden. Den Hauptanziehungspunkt des Raumes bildet eine einge baute Vitrine, die mit ihren bunten Fenstern von innen indirekte Beleuchtung erhält. Note Samtbespannung erhöht noch die Farb wirkung inmitten des Lagers der Lederausgaben und schafft so die rechte Stimmung, in dieser Ecke an einem Lesetisch mit bequemen Sesseln sich beim gedämpften Lampenschein ganz zwanglos über die dort ausliegenden Bücher zu orientieren. Die Einrichtung selbst wurde auf das zweckeutsprechcudste vorgenommen. Die einzelnen Fächer der Luxusbücherecke wurden mit Stoff bespauut, um die Bücher vor jeglicher Beschädigung zu schützen, große Streulampen sorgen für gut verteiltes Licht, uud viele Fächer sind mit farbigen Vorhängen verkleidet, um einmal eine gewisse Abwechslung in der Raum- nnd Farbwirkung zu erzielen, dann aber auch mit der Ab sicht, hierdurch manche Unausgeglichenheit in der Wirkung infolge der verschiedenen Formate zu überwinden. Auch von außen erhielt das Ganze eine Umwandlung. Das Haus wurde in zwei Farben gestrichen und leuchtet in kräftigen Tönen stber die beiden Märkte der Stadt. Schaukästen mit Soffittenbclcuchtuug erhöhen noch 1333
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