IISSS ^ 275, 26, November 1927. Fertige Bücher. «Ir,-»«>-« I. d. vtlchn, «uch»-n»-I. Soeben erschienen: Geschichte -er deutschen Literatur von Friedrich dem Großen bis zur Marzrevolution von Heinrich von Treitschke AuS der Deutschen Geschichte lm Neunzehnten Jahrhundert ausgewählt und herausgegeben von Heinrich Spiero Broschiert Rm. 6.—, ln Leinen gebunden Rm. 7.50 Treitschke ist ein politischer Historiker. So gründet er jede neue Bewegung dichterischen Lebens auf die vaterländischen Vorgänge vom unglücklichen Kriege 1806 bis zum Anbruch der Revolution von 1848, die er selbst nicht mehr erzählen konnte. Aber diese Verknüpfung ist nicht gewaltsam, sond-rn organischer Auffassung des geistigen Lebens der Nation ent sprossen. Und Treitschke war ja selbst ein Künstler. Gedichte waren seine ersten Veröffentlichungen, und der Dichter zeigt sich nun im Fortgang seiner Lebensarbeit ebenmäßig in ihrem stilistischen Bau wie ln seiner Erfassung künstlerischen Wesens. Weil sein Blick in das Geheimnis dichterischen Schaffens dringt, stellt er die Dichter und Denker der deutschen Ge schichte mit ebenso plastischer Lebendigkeit vor den Leser wie die Helden deS Schwertes und die Meister der Staatskunst. Der Goethe Weimars, der italienischen und der späten Rhein reise ist ihm und durch Ihn uns so vertraut wie die Roman tiker auf dem Heidelberger Schloß, die Berliner Armenviertel durchstreifende graulockige Bettina, der nordisch-schwere Hebbel und schlesisch-heitere Freytag. Immer ist sein Blick zuerst auf das Große gerichtet und sucht nach der Dauer lm Wechsel, Immer seine Leidenschaft gerüstet, daS Schädliche, Kleinliche zurechtzurücken, in seine Schranken zu weisen. Der Herausgeber, der insbesondere durch seine Biogra phien RaabeS und LilicncronS bekannte Literaturhistoriker Heinrich Splero, selbst noch ein Hörer Treikschkes, hat den großen Stoff mit behutsamer Hand zusammengezogen und bietet Ihn ln klarer Gliederung neu dar. Eine von großen Gesichtspunkten ausgehende Vorrede macht den Versuch, Treltschkes Stellung in unserer Literaturwissenschaft zu um- reißen und sein Wesen auS seinen wissenschaftlichen und künst lerischen Wurzeln darzustellen. Ein biographischer Abriß, Anmerkungen und eine Bibliographie nebst ausführlichem Register erhöhen den Gebrauchswert deS Werkes, das allen Literaturfreunden und Literaturforschern, Deutsch- und Ge schichtslehrern, dem Journalisten wie der studierenden Jugend gleich willkommen sein wird. Naabe Lexikon von Heinrich Spiero IV und 250 Seiten Oktav Preis vornehm in Leinen gebunden Rm. Z.75 Endlich! werden die Raabeleser ausrufen, end lich daS Lexikon! Seit Jahren war eS ersehnt, denn die Fülle historischer, mythologischer, lite rarischer, philosophischer, erdkundlicher, juristischer und naturwissenschaftlicher Namen und Anspie lungen erforderte längst eine faßliche und hand liche Erläuterung. Nun liegt sie in einem stattlichen Band vor, von RaabeS Biographen Heinrich Spiero ln jahrelanger Arbeit geschaffen. Sie gibt einen im posanten Liberblick über daS ungeheure Raabische Wissensgebiet und erhellt manche dunkle Stelle seiner Werke. Durch zahlreiche Verweisungen und Nachweisungen aus dem Gesamtgeblet der Literatur und Geschichtsschreibung ist der wissen schaftliche und praktische Wert des Nachschlage werks noch erhöht. Es bildet — auch in Format und Ausstattung — eine Ergänzung zu unserer Gesamtausgabe, ist aber auch für jeden anderen Raabeleser unent behrlich. Daß es in keiner öffentlichen Bibliothek insbesondere keiner Volksbücherei, keiner Schul sammlung, fehlen darf, versteht sich bei der Ver breitung von RaabeS Schriften und ihrer natio nalen Bedeutung von selbst. Lein Raabeleser dürste an diesem Wert, das als bedeutendste Arbeit auf dem Gebiet der Laabe-Lorschung anzusehen ist, vorübergehen. Vorzugsbedingungen auf beiliegendem Bestellzettel Berlin-Grunewald, den 26. November 1927 Verlagsanstalt Hermann Klemm A.--G.