Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1927
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Aus dem Buchdruckgewcrbe. — Die Zahl der arbeitslosen Buchdruckergehilsen ist in Berlin in den letzten Wochen wesent lich zuriickgegangen, wie aus nachstehenden Ausführungen hervorgeht. In der Woche vom 3. bis 8. Oktober d. I. waren 632 Gehilfen arbeits los, und zwar 363 Handsetzer, 138 Maschinensetzer, 87 Drucker, 6 Schweizerdegen, 25 Stereotypeure und 15 Korrektoren, außerdem 396 Hilfsarbeiter und 133 Hilfsarbeiterinnen. In der Woche vom 14. bis 19. November ist dagegen die Zahl der arbeitslosen Gehilfen auf 359 zurückgegangen, und zwar 160 Handsetzer, 109 Maschinen setzer, 55 Drucker, 1 Schweizerdegen, 17 Stereotypeure und 17 Kor rektoren, außerdem 397 Hilfsarbeiter und 78 Hilfsarbeiterinnen. In der Stadt und im Bezirk Breslau waren am 14. November d. I. insgesamt 27 Handsetzer, 2 Maschineusetzer, 22 Drucker, 1 Kor rektor und 34 Druckereihilssarbeiter arbeitslos. — Auf dem Ar beitsnachweis in Frankfurt a. M. waren Ende Oktober d. I. 10 Handsetzer, 1 Maschinensetzer, 20 Drucker, 1 Schweizerdegen und 1 Korrektor (kein Stereotypeur) als arbeitslos gemeldet, des wei teren 27 Hilfsarbeiter und 23 Hilfsarbeiterinnen. Auf den Ar beitsnachweisen in Mainz, Wiesbaden, D a r m st a d t, Gießen und Kassel waren insgesamt 48 Handsetzer (kein Maschinensetzer) und 13 Drucker eingetragen (keine Stereotypeure und keine Korrektoren), außerdem 1 Hilfsarbeiter und 10 Hilfs arbeiterinnen. — In den »Mitteilungen des Kreises Hl (Vorort Frankfurt a. M.) des Deutschen Buchdrucker-Vereins« wird daraus hingewiesen, daß dieser Kreis seit längerer Zeit Ausbildungs kurse für Maschinensetzer eingerichtet habe, um dem drin genden Mangel an wirklich tüchtigen und leistungsfähigen Maschinen setzern nach Möglichkeit abzuchelfen. Wider Erwarten seien aber die Ausbildungskurse nicht in dem gewünschten Ausmaße in An spruch genommen worden. Diese Tatsache sei um so befremdlicher, als der Mangel an Maschinensetzern sich in offensichtlicher Weise bemerkbar mache. Es wird dann erwähnt, daß im Jahre 1913 die Anzahl der Setzmaschinen 4035 betragen habe, 1925 dagegen 7848 (gegenwärtig noch bei weitem mehr). Die Anzahl der Maschinen setzer stieg von 5685 im Jahre 1913 auf 10 221 im Jahre 1926. Des weiteren wird noch betont, daß der Ausbildung von Hand setzern zu Maschinensetzern keinerlei tarifliche oder gesetzliche Be stimmungen entgegenständen, vielmehr sei es jedem Prinzipal und Gehilfen freigestellt, Maschinensetzer heranzubilden oder sich zum Maschinensetzer ausbilden zu lassen. — Die gleichen Feststellungen werden fast im ganzen Reiche gemacht. In Nr. 250 des Bbl. (Seite 1268) berichteten wir von der Kündigung der Breslauer Buchdruckergehilfen. Der Lohn konflikt wurde allerdings vor Eintritt in den Streik beigelegt. Das Vorgehen hatte aber doch für die Gehilfen das Ergebnis (nach einem Bericht des Gehilfenorgans »Korrespondent«), daß alle Gehilfen mit einem Wochenlohn unter 60 Mark eine einmalige Beihilfe von 20 Mark und Gehilfen mit 60 Mark Lohn und darüber eine Bei hilfe von 15 Mark erhielten. Diese einmalige Zuwendung betrug für Hilfsarbeiter 10 Mark und für Hilfsarbeiterinnen 8 Mark. Auf Grund dieser einmaligen Zuwendungen wurden die Kündigungen zurückgezogen, desgleichen die seitens der Arbeitgeber angestrengte Berufungsklage vor dem Roichsschiedsamt in Berlin. Kann der ausgeschicdene Gesellschafter Einsicht in die Geschäfts bücher verlangen? — Das Reichsgericht hat in einer interessan ten Entscheidung vom 28. Juni 1927 (Akt.-Z. II 464/26) zu dieser Frage Stellung genommen. Bei dem zugrundeliegenden Fall han delte es sich darum, daß in einem Auseinandersetzungsvertrage dem Kläger eine prozentual festgelegte Beteiligung am Reingewinn ver sprochen und ihm das Recht zugestanden worden war, in das Geheim buch der betreffenden Firma zur Prüfung der jährlich aufzumachcnden Bilanz Einsicht zu nehmen. Die vom Kläger verlangte Vorlegung der übrigen Geschäftsbücher wurde verweigert unter Hinweis darauf, daß nur die Einsichtnahme in das Geheimbuch vereinbarungsgemäß eingeräumt worden sei. In seiner Entscheidung stellte sich das Reichs gericht auf den Standpunkt, daß es nicht gerechtfertigt erscheine, wenn das Oberlandesgericht aus allgemeinen Gründen ein Recht der Klä ger auf Einsicht der Handelsbücher zur Nachprüfung der Bilanzen ablehne. Wenn nach § 810 des Bürgerlichen Gesetzbuches demjenigen, der ein rechtliches Interesse daran hat, das Recht eingeräumt werde, eine in fremdem Besitz befindliche Urkunde einzusehen, so brauche es sich nicht um eine Urkunde zu handeln, die das ganze Rechtsverhält nis umfassend beurkundet. Es sei zu berücksichtigen, daß bei einem Einzelkaufmann die Geschäftsbücher auch dem Zwecke der Feststellung der Gewinnbeteiligung dienen und daß demgemäß auch ein Recht auf Vorlegung der Handelsbücher und derjenigen Papiere, die zur Nach prüfung der Bilanzangaben nötig sind, anerkannt werden müsse. Man müsse in dem vorliegenden Falle davon ausgehen, daß dann, wenn dem Kläger die Einsicht des Geheimbuches ausdrücklich ver sprochen worden sei, das Einsichtrecht in die offenen Handelsbücher als selbstverständlich vorausgesetzt sei. dl. Die Fachpresse als Lehrgegenstand am Institut für Zeitungs- wescn an der Universität Halle. — Nachdem an verschiedenen Hoch schulen in Deutschland Lehrstühle für Pressewesen eingerichtet wor den sind, wobei aber nur die Tagespresse berücksichtigt wurde, äußerte auch die Fachpresse den Wunsch, diesen Zweig des Pressewesens in die Lehrtätigkeit der Hochschulen einzubeziehen. Diesem Wunsche dürfte die Universität Halle demnächst entsprechen. Denn hier ist ein »Institut für Zeitungswcseu« geschaffen worden, das nach einer Erklärung des Leiters dieses Instituts, Herrn Unioersitätsprofessors vr. jur. Max Fleischmann, auch die »bisher stiefmütterlich bedachte Fachpresse berücksichtigen will«. Der vorläufige Stundenplan des Instituts für Zeitungswesen in Halle ist für 4—6 Semester vorge sehen. Auf Ersuchen des Leiters dieses Instituts hat der Heraus geber des »Archiv für Gewerbepolitik und Volkswirtschaft«, Hoch schuldozent und Syndikus vr. Richard Pape-Berlin, eine Denk schrift über die Fachpresse als Lehrgegenstand des Instituts für Zei- tnngswefen an der Universität Halle ausgearbeitet. Es steht zu erwarten, daß der Plan der genannten Universität noch im Laufe dieses Semesters zur Durchführung gelangt, namentlich da das preußische Ministerium für Kunst und Volksbildung die Vorschläge des Prof. vr. Fleischmann bereits genehmigt hat. Neue Handschriftcncrwcrbungcn der Wiener Nationalbibliothck. — Die an sich schon sehr reichhaltigen Handschristenschätze der Wiener Nationalbibliothek sind in der letzten Zeit durch eine Reihe von Neu erwerbungen, über die bisher in der Öffentlichkeit nichts bekannt wurde, erheblich vermehrt worden. So ist es, wie kürzlich General direktor vr. B i ck im »Neuen Wiener Journal« berichtete, durch Kauf im Ausland gelungen, zuerst 58 und dann noch weitere 60 Briefe Robert H a m e r l i n g s zu erwerben, die in das Leben und Schaffen des Dichters reiche Einblicke gewähren. Die Briefe dürften demnächst nach Wien gebracht werden. Für N e st r o y - Verehrer von großer Bedeutung ist die Erwerbung der Handschrift des Bühnenstückes »Der alte Mann mit der jungen Frau« in der Urfassung. Weiterhin sind Briefe von Metternich und Grieg sowie sonstiger hervor ragender Persönlichkeiten, mehrere Handschriften dichterischer Werke und anderes der Art zu erwähnen. Vor allem aber konnte die Musiksammlung einige wirklich bedeutende Stücke neu erwerben, so aus Privatbesitz das Manuskript des großen Requiems von B r u ck- n e r und symphonische Werke des gleichen Komponisten, ferner eine handschriftliche Komposition von B r ahms und mehrere Lieder Hugo Wolfs. Die Porträtsammlung erwarb eine große Anzahl von österreichischen Heerführern und Universitätslehrern sowie sämtlicher Ritter des Franz-Josefs-Ordens, an Zahl 771. Die Theatersamm lung wurde durch eine Anzahl von Dekorationsentwürfen der Wiener Oper und anderer Wiener Bühnen vermehrt, darunter u. a. das Original des Bühnenentwurfs bei der Uraufführung der »Meister singer« an der Wiener Oper. Sehr reich waren auch die Neuerwer bungen der Kartensammlung, so besonders Originalaufnahmen des berühmten Nordpolfahrers Julius von Payer von Grönland und Franz-Josess-Land sowie Karten und Aufnahmen aus den deutschen Kolonien des Forschers Schauta. Ein Unikum mar ein gleichfalls in den Besitz der Sammlung übergegangener handschriftlicher Atlas, der auf achtzig Tafeln die Entwicklung des Eisenbahnwesens der früheren österreichisch-ungarischen Monarchie von 1837 bis 4915 verzeichnet. Der Atlas war die Lebensarbeit eines Mannes, von der er sich zuletzt unter dem Druck der Not trennen mußte. Or. S. Geist. Gedruckten Geist zu naschen Kann man sich schwer entschließen; Gebrannten zu genießen, Entleert man froh die Taschen. Ja, wären Bücher Flaschen! (Aus d. Simplicissimus.) ?ersonalnackrickten. Gestorben: am 18. November -im 31. Lebensjahr« Herr vr. Oskar Oertel, Inhaber der Firma Louis Oert«l in Hannover. Nach längerem Leiben wurde er in noch so jungen Jahren seinem Wirkungskreise entrissen, in dem er als rühriger und sehr geachteter Fachmann stand. Im Jahre 192g promovierte er mit einer hervor-
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