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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1927
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- Deutsch
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X» 287, 10, Dczcmbdr 1927, Redakttoneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buckrkandet. Als erfreulich wurde festgestellt, daß durch den glatten Ver lauf der Tagung das auf 14 Uhr eingesetzte Festessen seit einer Reihe von Jahren wieder einmal pünktlich beginnen konnte. Jeder Platz war mit einer stattlichen Anzahl von Gaben bedacht. So spendete die Stadl Nordhausen zur Erinnerung an das 1000jährige Bestehen eine aus Meißner Porzellan hergestellte Denkmünze, eine Flasche guten Nordhäuser (leider keine Liter flasche, sondern nur ein Fläschchen) und eine Blechbüchse mit dem zweiten Erzeugnis Nordhausens, das den Namen der Stadt in die ganze Welt hinausgetragcn hat, einer kleinen Rolle echten Kautabak, der besonders viel Humor hervorrief und auch bei den Damen Anklang fand. Die Kollegen des Ortes hatten uns durch Gaben in Gestalt von Ansichtskarten und Dichtungen in Nordhäuser Mundart erfreut. Unser verehrter Berbandspoet, Kollege Hertel, hat es wieder meisterhaft verstanden, die Teil nehmer durch ein prächtiges Tasellied zu erfreuen, das von un^ mit Begeisterung gesungen wurde. Auch an begeisterten Tafel- rcden fehlte es nicht, sodaß auch das Festmahl in den herrlichen Räumen der Loge recht angenehm verlies. Zwei dichtbesetzte große Autos brachten uns am Nachmittag nach einer kurzen Besichtigung der ehrwürdigen Ruine Walken ried nach Bad Sachsa, In dem anmutigen Städtchen verlief die Zeit fast zu schnell, als die einlretende Dunkelheit uns ver- anlaßte, aus dem schönen Harzwald uns zum Abendessen zu begeben, welches ebenfalls wieder durch Vorträge launiger Art stimmungsvoll verlief. Unser Vorsitzender zeigte sich hier als Coupletsänger und Dichter von einer noch nicht gekannten Seite, Der reiche Beifall bewies ihm, wie gut er sich auch auf diesem Gebiete bewährte. Gegen 23 Uhr trafen wir wieder in Nord hausen ein, um hier im Kreise der Kollegen noch ein Stündchen angenehm zu verplaudern. Am Montag früh hieß es wieder von einigen Kollegen Ab schied nehmen, und dann ging es in lustiger Fahrt mit dem Autobus in den Harz, Die Kalkmühle war das erste Ziel, eine Wanderung, unterbrochen von unfreiwilligen Kneippkuren auf feuchten Wiesen, führte uns durch den weniger bekannten ent zückenden alten Stolberger Forst nach der Höhle, der Heimkehle, Von dort brachte uns der Autobus in das romantische Tyratal nach der Tyramühle, Unser lieber Kollege Hornickel hatte es so praktisch eingerichtet, an diesem Tage seinen Geburtstag zu haben, den wir nun bei Kaffee und Torte recht vergnügt feierten. Die anwesenden Verleger staunten, wie leistungsfähig der deutsche Sortimenter doch ist, als einige Kollegen wider Er warten immer neue Partiebezüge in Torte machten. Eine photo graphische Aufnahme hielt diese vergnügte Geburtstagsfeier fest, worauf uns das Auto aus dem schönen Harzwald in die prächtige goldene Aue, am Kyffhäuserdenkmal vorbei, nach Kelbra brachte. Die in der Richtung Halle abfahrenden Kollegen verließen uns hier, während die kleinere Anzahl mit dem Auto nach Nord hausen zurücksuhr. Wir haben in jeder Beziehung herrliche, un vergeßliche Stunden verlebt und danken nochmals denen, die sie uns zu gestalten wußten. Albert Breunung, Sport — Sportliteratur — Buchhandel. Im Börsenblatt 279 befindet sich unter obigem Titel ein Hinweis ans die Vernachlässigung des Sportbuches im Buchhandel. Da Sport und Turnen eines der von mir gepflegten Hauptgebiete darstellen und die Fachliteratur schon jetzt Formen angenommen hat, die weit über das Maß dessen hinausgehcn, was wir im Sport heute brauchen, möchte ich auf die optimistische Einstellung des Aussatzes eingehen und von den Erfahrungen sprechen, die ich bisher mit der Sport literatur machte. Es will mir scheinen, als sei der schon erwähnte Aufsatz der Notschrei eines Verlegers gewesen: denn ich kann mir nicht vorstellcn, daß ein Sortimenter günstige Erfahrungen mit der fachlichen Sportliteratur gemacht hade, es sei denn, daß unter »Sport literatur« eine Richtung gemeint ist, die mit den Leibesübungen als Kanzem und als Wissenschaft wenig oder gar nichts zu tun hat. Im Nachfolgenden soll nur von dem sportlich ernsthaften Buch gesprochen werden, also von denjenigen Büchern, die entweder rein praktische Bedeutung haben oder durch ihre philosophische Einstellung der Bewegung der Körperkultur nützen. Wie in allen anderen Wis sensgebieten so auch hier ist neben genauester Kenntnis der Fach literatur d i e K e n n t n i s d e s K a u f b e d a r f s G r u n d b e d i n - gung für die Zusammenstellung eines rationellen SortimentS- lagerS. Wer dem Sport und seiner Bewegung innerlich fernsteht, wird nie und nimmer eine glückliche Hand in der Auswahl der in Betracht kommenden Literatur haben. Vor allem sei darauf hingc- wiesen, daß weder in der Technik, in der Medizin, auf juristischem Gebiet, noch auf einem anderen Zweig des Buchhandels die Werke so schnell veralten wie unsere Sportliteratur. Bücher, die eine Lebensdauer von mehr als 6 Monaten haben, sind zu zählen. Der artige Bücher fest zu beziehen, ohne Absatzersahrungen zu besitzen, hieße Ladcuhütcr bzw. Antiquaria.schaffen, die nutzlos ihr Dasein im Bücherregal vertrauern. Wer große Erfahrungen in der Sport literatur hat, wird allerdings nicht so schlecht fahren: aber auch bei mir kommen häufig Uberbestellungen vor, die sich rächen. Wie gesagt, wer daran denken will, die Sportliteratur als besonderen Zweig anfzuuehmcn, der fasse die Vorsicht als seinen Zwillingsbruder auf. Versichern kann ich aus vollster Überzeugung, daß bis ans weiteres weder großer Gewinn noch etwa gar Ruhm mit diesem Litc- raturzweig zu erzielen sind. Mit der Philosophie der Leibesübungen ist es ähnlich. Der Unter schied besteht nur darin, daß fast an einer Hand die Werke zu zählen sind, die hier als führend gelten, die vor allen Dingen ihren Wert bestand behalten, auch wenn die Zeit schnell fortschreitct. Dafür ist der Känfcrkreis aber um so kleiner. Ich weiß von guten Büchern, die in Auflagen von 2099 oder weniger gedruckt wurden, Auslagen, die als außerordentlich klein anzusehen sind uud doch für ein bis zwei Jahre ausreichten, wenn sie überhaupt verkauft wurden. Auch meine Firma hat am Leim des Sportbücher-Verlages geleckt, und ich spreche daher aus Erfahrung. Dann bitte ich zu bedenken, daß niemals die Literatur einer Bewegung den Boden bereitet und ihr Durchgeistigung verleiht, son dern daß stets die Träger der in Frage stehenden Bewegung die Hauptarbeit leisten. Ist die Bewegung an sich durchgeistigt, dann ist die Verbindung zum Buch von selbst vorhanden. Diejenigen Kreise, die wir als Durchgeistigte im Sport ansprechen können, sind ohne hin Bücherkäufer. Diejenigen aber, die aus körperlicher Betätignngs- freude die Leichtathletik oder den Fnßballsport zu einem wesent lichen Teil ihrer freien Zeit gewählt haben, denken gar nicht daran, ein Sportbuch zu kaufen. Nicht einmal technische Anleitungen wer den gekauft. Es besteht nach meinen sehr weitgehenden Erfahrungen keinerlei Bedürfnis dafür. Aus meiner Arbeit mit den Vereinen, wie auch aus meiner Erfahrung als Vereinsmitglied mehrerer Sportvereine weiß ich, daß die Einstellung eine durchaus bücher- fremde ist. Diese Einstellung kann der Buchhandel bestimmt nicht beseitigen, das sehen wir daran, daß ihm diese Ausgabe bisher nicht gelungen ist. Um ein Beispiel zu nennen, möchte ich den Fußball sport als Volkssport (z. Zt. 909 099 aktive Mitglieder, ohne die Arbeiter-Verbände) erwähnen. Es gibt kaum ein Fußball-Buch, das sich rühmen kann, einen dieser Niesen-Mitgliederzahl entspre chenden Absatz gefunden zu haben. Wer Führerpersönlichkeiten im Sport kennt, wirb für das Sporl- buch an sich etwas tun und auch schon einige Erfahrung besitzen. Die jenigen Kollegen vom Sortiment, die über die hauptsächlichsten Fragen im Bilde sind, wenden mir aber bestätigen, daß ein großes Geschäft aus den Leibesübungen nicht herausschaut. Dazu bedarf es noch einiger Zeit der Entwicklung, denn unser Sport ist zu jung, als daß wir von ihm schon Aufgaben erwarten könnten, die er erst in späterer Zeit lösen kann. Zum Schluß sei kurz bemerkt, daß der gegenwärtige Stand in den Leibesübungen eine Art Übergang bedeutet zu einer Zeit, da die Führer der Bewegung ihrem Ziel nähergckommen sind: durch die Leibesübungen als Allgemeingut unseres Volkes in einem kraft gesunden Körper auch Willensstärke und Energie zu erhöhter gei stiger Tätigkeit zu veranlassen. Die Zeit kommt ganz von selbst, da ein gegen heute größerer Bedarf in geistiger Nahrung eintritt. Dann aber wird das Publikum nicht mehr kaufen, was ihm von geschäfts tüchtigen Verlegern geboten wird, es wird selbst fordern, was es haben will, wonach cs aus innerem Drange verlangt. Werner Reher (Firma August Neher), Berlin. Merian, Gerhard: Weile. MS Gedanken und Gedichte deutscher Denker und Dichter. Stuttgart-Degerloch: Gerhard Merian. 123 S. KI.-8«. Lwd. Mk. 2.80. Das achte der Merian-Bücher tritt seinen Flug an, feinen Flug in die Weite, wie es der Einband zeigt, aus dem in ihrem reinen und glänzenden Weiß eine Möwe sich hoch durchs weite Himmelsblau schwingt, über das Meer des Zeiteujahrcs. Es ist das achte der Me rlan-Bücher und das erste der »Merian-Bücher«; die Merian-Bücher wurden in den sieden Jahren so bekannt und genannt, daß sie jetzt 1435
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