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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1927
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- Deutsch
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>1 287, 16, Dezember 1927, Redaktioneller Teil, Kleine Mitteilungen. Ausverkauf. — Der im Bbl. Nr. 273 mitgeteilte Ausverkauf der Firma Walter Jacks iu Düsseldorf wegen Geschäftsauf gabe findet nicht statt, nachdem das Geschäft von der Firma Buch laden C. W. Trnndt in Oberhausen (Nhld.) käuflich erworben worden ist. Damit hat sich unsere Notiz erledigt. Die Gesellige Bereinigung Leipziger Buchhändler, die nun 30 Jahre besteht, hat sich dank dem energischen Eintreten von Männern wie Carl Liunemann durch alle Fährnisse der Kriegs- und Nach kriegszeit glücklich durchgcrungen. Sie darf heute von sich sagen, daß sie den namhaftesten Teil «des Leipziger Buchhandels umfaßt. Der Zweck der Vereinigung ist nicht nur reine Geselligkeit, sondern auch der, Fachinteressen von höheren Gesichtspunkten aus in zwang loser geselliger Form zu behandeln, sich über allgemein interessierende Fragen des Berufs, aber nicht allein nur vom Fachstandpunkt ans gesehen, zu orientieren. Es darf gesagt werden, daß die Gesellige Vereinigung auf eine Reihe außerordentlich wertvoller Vortrags- und Diskussionsabende zurückblicken kann. Wiederholt haben sich in dankenswerter Weise insbesondere unsere Herren Syndici in den Dienst der Sache ge stellt, an der Spitze Herr Generaldirektor Di. Heß. Am letzten Dienstag, dem 0. Dezember, fand sich eine in An betracht der Vorweihnachtszeit stattliche Zahl Leipziger Kollegen zu einem gemeinsamen Mahl zusammen. Im Anschluß daran hielt Herr vr. Heß in freier Rede einen Vortrag über »Buchhändlerische Neueste Nachrichten«. Er verstand es, seine Hörer lebhaft zu inter essieren. Alles, was er vorbrachte, war ans einen höheren Gesichts punkt eingestellt. Ausführungen über die Lage im Buchhandel, über einzelne Vorkommnisse, die die Gemüter heftig bewegten, wie z. B. die Neugründung des Buch-Clnbs, über die Einstellung mancher Regierungsstellen zum Buchhandel, über namhafte Aufsätze, über die Lage des belletristischen Verlags (Kurt Wolfs), über Ansland markt, über Ladenpreise und Nabattfragen, über Kartellgesetz, über Mengenpreis, über Enquete-Ausschuß und Oberprüfstelle mögen hier nur in Stichworten Erwähnung finden. Im Anschluß an die außerordentlich anregenden Ausführungen des Redners entspann sich eine lebhafte, und, wie wohl gesagt werden darf, fruchtbare Debatte. Die sonst bei solchen Ge legenheiten leider allzuoft geübte Zurückhaltung derer, die wirklich etwas zu sagen wissen, verschwand, uud im Laufe des Abends wurden noch sehr schwerwiegende und wertvolle Fragen ange schnitten. Besonders erwähnt sei eine kürzere Aussprache für und gegen die Schutzfristverläugerung, >in deren Verlauf wir uns von zwei bedeutenden Leipziger Anwälten, die znm Buchhandel in engerer Beziehung stehen, den Herren Rechtsanwälten vr. Willy Hoffmann und Or. Rudolf Mothes, interessante Mitteilungen machen lassen konnten. Trotz vorgerückter Stunde hielten die doch vorweihnachtlich stark in Anspruch genommenen Kollegen wacker aus, sodaß der Abend zu voller Zufriedenheit um Mitternacht beendet wurde. Der Dank der Anwesenden wurde Herrn I)r. Heß durch den 1. Vor steher unter lebhaftem Beifall der Versammlung zum Ausdruck ge bracht. Der glänzende Verlauf des Abends wird ein weiterer An sporn sein, die Interessen des Leipziger Buchhandels im besonderen und die des gesamten Buchhandels im allgemeinen in solch an regender Form weiter zu fördern und zu wahren. Die großen Er folge der Leipziger Geselligen Vereinigung sollten auch anderwärts zu ähnlichem Zusammenschluß der Kollegenschaft führen. Gerade neben den Fachvereinen, die durch ihre Gründungszwecke meist einseitig gebunden sind, sollten derartige gesellige Vereinigungen an allen größeren Plätzen gegründet werden. Das wäre zweifellos zum Segen des ganzen Berufs. Vorlesungen über Lcscrknnde. — Im Institut für Leser- und Schristtumskunde Leipzig (bei der Zentralstelle für volkstümliches Büchcreiwesen) wird in der Zeit vom 10. Januar bis Anfang Fe bruar 1928 Herr Direktor Walter Hofmanu über das vorgenannte Thema Vorlesungen abhalten. Die Vorlesung wird insgesamt 12—15 Doppelstunden umfassen und folgende Gegenstände behandeln: Auf gabe der Leserkunde — Methodologische Vorfragen der Leserkunde - Tie Statistische Methode — Grundformen des Leseinteresses und der Literaturgliederung - Die Auswirkung des Alters, des Ge schlechts und der Soziallage aus die Lektüre — Die Lektüre des Arbeiters. Den Vorlesungen sind die neuen Arbeitsergebnisse des Instituts zugrunde gelegt. Anfragen und Anmeldungen sind an die Geschäfts stelle der deutschen Zentralstelle für volkstümliches Büchcreiwesen, Leipzig N 22, Richterstraße 8, zu richten. 1438 Die Ausstellung »Das Buch im Urteil des Käufers«, veranstaltet von der Firma Georg C. Steinicke in München, ist jetzt eröffnet worden. Ihr liegt eine Rundfrage des Herrn Stcinicke zugrunde, die von über 1000 Lesern aus allen Kreisen beantwortet wurde. Die Ergebnisse gewähren manchen interessanten Einblick in die Lektüre der Frau, die Beziehungen von Kino und Buch usw. Da Herr Steiuicke so liebenswürdig war, dem Bbl. einen Aussatz über feine Veranstaltung in Aussicht zu stellen, beschränken wir uns aus diesen kurzen Hinweis. Neuerungen der Buchführuugstcchnik. — Unter diesem Namen schrieb der Württembergische Bnchhändlerverein einen Kurs von 12 Abenden aus, und zwar ausdrücklich für »perfekte Buchhalter«. Leiter war Di. Fr. Grünholz, der Vorstand des am Landesgewerbe amt in Stuttgart nenerrichtetcn Instituts für Buchsühruugstechnik. Dieses Institut wurde mit seinen Maschinen und sonstigen Einrich tungen von der Behörde bereitwillig zur Verfügung gestellt. Herr Di. Grünholz ließ sich im Verlag Julius Hoffmann in die besonderen Belange der Verlagsbnchftthrung einweisen. Über Verlauf und Er folg des Kurses, an dem 18 Buchhalter teilnahmen, berichtet ein Teilnehmer wie folgt. Herbert Hofsmann. Beri ch t. Wir waren etwa 20 männliche und weibliche Teilnehmer. Alle wohl »perfekte Buchhalter«, wie man so schön sagt, aber aus den verschiedenartigsten Verlagsbetrieben und mit sehr verschiedener Kenntnis und Erfahrung. Um es vornweg zu nehmen: der Leiter, vr. Griinholz, verstand es ausgezeichnet, jedem etwas zu geben und selbst dem »Eingeweihten« anregend zu bleiben. Seine frische, humor volle Art trug nicht wenig dazu bei; vor allem ging er aber stets ans das Praktische aus. Ta rückte dann auch jeder Teilnehmer mit seiner Meinung heraus; Fortschrittliche und Konservative gerieten aneinander. Schließlich einigte man sich aber immer wieder in der Erkenntnis, daß für die eine Firma dieses, für die andere jenes vorteilhaft sei, und daß letzten Endes jeder Betrieb eine seinerSonder- art entsprechende eigene Buchführung haben müsse. Dabei kam man immerhin auf einige Gesichtspunkte, die für die Wahl einer Durch schreibebuchhaltung oder gar einer Buchungsmaschine eine allgemeine Geltung für den Verlagsbuchhandel haben dürften. Wir begannen ganz einfach mit Buchungen auf Kontobogen alter Art. Als es beinahe anfing, langweilig zu werden, vertauschten wir aber diese Bogen mit richtigen Blättern für die Durchschreibebuch haltung und erfuhren dabei zu unserer Überraschung, daß wir mit unserer ersten Arbeit bereits Sinn und Art jeder Durchschrerbe- bnchführniLg erfaßt hatten. Ihre Eigenart besteht darin, daß sie die früher übliche — durch das starre System und durch die Buchgröße bedingte — geringe Kontenzahl ins Unendliche auflöst, damit die gegenwärtig notwendige Übersicht über jeden einzelnen Vermögcns- teil, jede einzelne Kostenstelle schafft. Sie vermeidet dabei durch die Durchschrift den größten Teil aller Fehlerquellen und ist jeden Dag abschlußbereit. Ihr Vorteil erweist sich in der Hauptsache nur dann, wenn eine große Anzahl gleichartiger Buchungen vorliegt. Wir buchten nun zunächst weiter ans den verschiedensten Formu laren von Fortschritt, Schaber, Taylorix usw., den Systemen also, die die Urschrift anfs Konto, die Durchschrift ans das lose Journal blatt bringen. Später lernten wir auch die Durchschreibebuchhal- tnngen Hintz, Moa, N. O. G. nsw. kennen, die sich noch eines ge bundenen Buches mit der Urschrift bedienen. Ein besonderes Gebiet bildeten die Buchungsmaschinen. Wie bei den manuellen Methoden besprachen wir auch hier Vorteile und Nach teile der einzelnen Systeme und buchten selbst auf den zur Verfügung stehenden Maschinen. Einfache Rechenmaschinen, rechnende Schreib maschinen (System Continental, Burrongh usw.) und schreibende Rechenmaschinen — vor allem die elektrische Mercedes und die slach- schreidcndc Elliot-Fisher usw. Erwähnt sei noch die eigenartige Ormig-Umdruckmaschine. Zuletzt sprachen wir noch über das vollkommenste aller maschinel len Buchhaltungssysteme: über die Hollerith-Maschinen. Nachdem uns der Leiter an der Hand von Lochkarten usw. ein anschauliches Bild dieser bewundernswerten Erfindung gegeben, lernten wir an einem andern Abend die Maschinen selbst in den Räumen des Stutt garter Vertreters kennen und erhielten von ihm weitere interessante Aufschlüsse. Trotz der teilweise geäußerten Begeisterung wird freilich das aus Großbetriebe zugeschnittene Hollerithsystem eines der uner reichbaren Ideale des Buchhandels bleiben. Der Kursus ivar keiu Werbevortrag der Art, wie ihn die Ver treter der manuellen und maschinellen Durchschreibebuchführungen gern halten. Wir vergaßen nicht, nach den Nachteilen zu sehen, und fanden gerade auch viele Maschinen für die kleineren Verhältnisse des Buchhandels nicht rationell genug. Aber doch gewannen alle
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