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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1927
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- Deutsch
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X- 287, 10, Dezember 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Systeme mehr als aus manchem Werbefeldzug: dcuu das Interesse au all dem Neuen wird wach bleiben und sich zu gelegener Zeit aus wirken. Wir selbst verdanken dem Vorgeführten eine neue Anregung, unsere eigenen Buchführungen — gleich welcher Art — erneut daraus- hin anzuschauen, wie sie im Nahmen des Gegebenen den Erforder nissen unserer Zeit entsprechend verbessert und verfeinert werden können. Es sieht vielleicht verdächtig aus, einen Kursus uneingeschränkt zu loben. Tadelsüchtige können sich ja noch nachträglich melden, jedenfalls läßt die rege Mitarbeit aller Teilnehmer bis zur letzten Stunde nicht auf irgendwelche Mängel schließen. Ich beschränke mich deshalb auf die Anregung, falls weitere Kurse für Berlagsbuchhalter oder Buchhandelslehrlinge geplant find, als Buchungsgrundlage eine kurze Zusammenstellung solcher Buchungen zu schaffen, wie sie dem Buchhandel in besonderer Weise eigentümlich sind (Kommissions- scudungcn, Leipziger Berkehr, .Herstellungskonten usw.). Uber das Buchdrulkgcwcrbc der Gegenwart in England und den Bereinigten Staaten sprach am Mittwoch, dem 7. Dezember, Herr I)r. Julius Rodenberg in der Typographischen Gesellschaft zu Leipzig. Als hervorstechendstes Merkmal des englischen Buch drucks bezeichnet Di. Rodenberg das Vorherrschen des Maschinen satzes. Die Setzmaschine, und zwar hauptsächlich die Monotype, findet seit dem Kriege fast ausschließliche Verwendung, auch für solche Drucke, die wir als schöne Drucke zu bezeichnen gewohnt sind. Ein gehend wurden nun die hauptsächlichsten Schriften behandelt, deren Zahl im Gegensatz zum deutschen Buchdruck sehr gering ist. Die meisten sind Nachschnitte der alten Ncuaissanceschristen, zu denen noch die Baskerville- und Bodoni-Schrift kommen. Auch einige deutsche Schriften haben Eingang gefunden, gleichsam als Protest gegen die sonstige Einförmigkeit. Buchkünstler gibt es fast keine in England, für die Ausstattung sorgt der »Typographer«, der etwa dem künstlerischen Beirat einiger Druckereien gleichzusetzen ist. Bei der fast vollständigen Abhängigkeit des nordamerikanischen Buch drucks vom englischen lag es nahe, auch diesen mitzubehandeln. AIS einzige Abweichung könnte man die reichere Ornamentik auf den Titel blättern bezeichnen, die sehr in Kontrast zu dem starren Satzbilde steht. Die Armut an Schriften ist noch größer als in England. So war z. B. unter den 50 bestausgestatteten Büchern, die seit einigen Jahren vom Institut of Graphic Arts jährlich ausgewählt und in Wan derausstellungen im ganzen Lande gezeigt werden, das vorletzte Mal die große Hälfte und das letzte Mal fast die Hälfte aus der Caslon- Type gesetzt. Eine überragende Nolle im amerikanischen Druck gewerbe spielt der für verschiedene Pressen tätige Bruce Rogers und der Theoretiker Updike. Alle von dem ersteren ausgestatteten Bücher sind sehr gesucht und werden hoch bezahlt. Die führenden Buchdruckstädte sind New Aork und Chicago, daneben Washington mit seiner Staatsdrnckerei, die ein Personal von etwa 12 000 Köpfen beschäftigt. Im ganzen Verlauf seines Vortrages ist Herr I)r. Ruden berg auch auf die Quellen näher eingegangen, ebenso wurden die wichtigsten Fachblätter genannt. Der glänzende Vortrag war also in hohem Maße dazu angetan, einen Einblick in das heutige Druck- gcwerbe Englands und Amerikas zu vermitteln. Vor Beginn und nach dem Vortrag konnte eine Reihe bemerkenswerter englischer und amerikanischer Druckerzeugnisse frei besichtigt werden, die vr. Ruden berg liebenswürdigerweise aus seiner Privatsammlung zur Ver fügung gestellt hatte. Kalcndcrständcr »Silvester«. — Eine wertvolle Bereicherung des Wcrbematerials, das dem Buch-, Ärmst- und Papicrhandel zur Verfügung steht, verspricht dieser Kalenderständer zu werden, den die Buchhandlung Paul Nesf in Stuttgart herausgibt. Er paßt für- alle bekannten Kunstkalender und hat den Vorzug, den Kalender wir kungsvoll zu umrahmen, vor allem das Abreißen der Kunstblätter, die einfach umgelegt werden, unnötig zu machen und die Lagerexem plare selbst zu schonen, d. h. vor dem Umbiegen und Einreißen der Blätter speziell an den Kanten zu beniahren. Der Kalenderständer selbst ist schmuck und stabil, die Holzteile aus Eiche, die Metallteile vernickelt oder lackiert. Er eröffnet eine besondere Perspektive als Werbemittel dadurch, daß man durch Ausprägung der Firma den Käufer ständig an sich erinnert. Dieser hat also nicht mehr nötig, seinen schönen Kunstkalender mit einem Nagel an der Wand zu be festigen, sondern er steht künftig aus dem Schreibtisch und wird in seiner Wirkung durch den geschmackvollen Kalenderständer noch ge hoben. Durch ihn dürfte so mancher angeregt werden, sich regel mäßig Kunstkalender anzuschafsen, was eine Belebung des Kalen- dergeschästs bedeutet, daneben aber auch eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle für die ihn ausnehmenden Geschäfte. Den Vertrieb hat die Buchhandlung Paul Nesf, Stuttgart, Marienstr. 32, die alleinige Auslieferung Fr. Foerster, Leipzig, Qucrstr. »Jl Natale dcl Libro«: Weihnachten des Buches soll, ziemlich wörtlich übersetzt, die Devise einer Veranstaltung sein, die für den laufenden Monat die im Börsenblatt bereits erwähnte Allianz« del Libro vorbereitet. Der Hauptzweck der Veranstaltung ist, anläßlich der Feste zu Weihnachten und Neujahr sowie Drei Könige dem Pu blikum die Überlegenheit und den Wert, den das Buch gegenüber- andern Geschenkgegenständen hat, vor Augen zu sichren. Einzelheiten und Instruktionen für die Veranstaltung sind seitens der Haupt leitung der Gesellschaft, die ihren Sitz in Mailand hat, ihren einzelnen Vertretern, die sie in den meisten Städten Italiens hat, bekannt gegeben worden. Hervorzuheben sind die folgenden Punkte: 1. Es ist ein geeignetes Lokal zu wählen, möglichst ein großer Saal, am besten ein Theater, zu welchem das Publikum leicht Zutritt hat. In diesem Saale ist ein Weihnachtsbaum aufzustellcu, entweder ein richtiger, oder, da ein solcher, besonders in Sliditalren, nicht immer aufzutrciben sein wird, ein aus Leinwand gemalter, woran die haupt sächlichsten letzten literarischen Neuigkeiten hängen. Gleichzeitig wird um den Baum herum oder in dessen Nähe ein Stand errichtet mit einer Pesca del libro (Angellotterie). Die Veranstaltungen sollen den gleichen lebhaften malerischen Eindruck erwecken wie das jedes Jahr im Mai veranstaltete Festa Nazionale del libro. Um das Pu blikum besonders zu interessieren, sollen gleichzeitig, soweit es -die einzelnen Vertreter für angebracht erachten, Vergnügungen jeder Art stattfinden: Konzerte, studentische Chorgesänge usw. 2. Die Generaldirektion der Alliance ist in der Lage, sofort das Nötige znr Errichtung der Lotterie zu liefern. Man hat bereits eine strenge Auswahl an geeigneten Veröffentlichungen dafür getroffen. Die Lose sollen zum Preise von Lire 1.— verkauft werden, und für jedes ist ein entsprechender Gewinn in Aussicht genommen. 3. Soweit es die Delegierten für nützlich erachten, sind in dem gleichen Saale, in dom der Weihnachtsbaum errichtet ist, Verkaufs stände aufzustellen. Hierzu ist die Mithilfe der ortsansässigen Buch händler anzufordern, uud sofern diese zur Mitarbeit nicht bereit sind, wird die Vereinigung den Delegierten kleinere Bücherauswahl sendungen zustellen. 4. Für die Lotterie dürfen keine anderen Bücher und Lose ver wendet werden, als die von der Direktion gelieferten. Evtl, geplante Einzelheiten der verschiedenen Vertreter sind der Generaldirektion zu unterbreiten und bedürfen deren Gutheißung. N. K. Ein neues Werbemittel für das wissenschaftliche Buch. - Spanien uud die spanischsprechenden Länder Süd- und Mittelamerikas sind be kanntlich nicht die besten Absatzgebiete für das deutsche Buch. Etwa die Hälfte der Bevölkerung braucht das Buch überhaupt nicht, weil sie es nicht lesen kann, in der anderen Hälfte gibt es, abgesehen von den Auslauddeutschcn lZ. V. in Chile), nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Menschen, die die deutsche Sprache so beherrschen, daß ein regelmäßiger Bezug deutscher Bücher in Frage käme. Im allgemeinen sind es in erster Linie die Akademiker unter den Spa niern und Jberoamerikancrn, die in Deutschland ihre Ausbildung erfahren haben und die, wenn sie einmal für die deutsche Kultur gewonnen sind, auch die treuesten Abnehmer des deutschen wissen schaftlichen Buches zu werden pflegen, wenn es — ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gestatten. Da so der Boden von vornherein nicht gerade günstig zu nennen ist, müßte die Werbung um so intensiver ein- setzcn. Großzügige Veranstaltungen, wie Anfang 1925 die Deutsche Buchausstellung in Barcelona, haben das deutsche Buch in Kata lonien bekannt gemacht und ihm zahlreiche Sympathien verschalst. Für nachhaltige Eiuzelwerbung jedoch kommt dem Verleger ein neues Neferatenorgan zustatten, von dem soeben das erste Heft allsgegeben worden ist. Es ist das in Madrid erscheinende »kole- t 1 n ü 1 b 1 i o § r ä k! e o«, das von dem rührigen, unter Leitting des Privatdozentcn vr. Gerhard Moldenhauer stehenden Centrv cke lnteicambio Intsleetual (Hermano-Lspanol (Arbeitsstelle für deutsch-spanische Wissenschaftsbcziehungen) vierteljährlich lediglich zu dem Zweck veröffentlicht werden soll, um in spanischer Sprache Besprechungen deutscher wissenschaftlicher Neuerscheinungen zu bringen, die für die gelehrte Welt Spaniens und Jberoamcrikas von Interesse sein könnten. Diese neue Zeitschrift steht unter Leitung des jungen spanischen Gelehrten vr. Jose Gavira, während vr. G e r h a r d M o l d e n h a u e r lind Di. Edmund Schram m die Schristleitung habeu. Das erste Heft im Umfange von 20 Seiten Großoktav macht einen sehr gediegenen Eindruck. Berücksichtigt sind etwa 40 Werke aus den Gebieten der katholischen Theologie, Philo sophie, Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunst, Musik, Geschichte, Rechtswissenschaft, Geologie und Geographie, Naturwissenschaften, Technik und Medizin, vor allem natürlich solche Bücher, die in Spa nien auf Absatz rechnen können. Die zum Teil recht ausführlichen Besprechungen sind mit Namen gezeichnet uud in selbstloser Mitarbeit- von folgenden spanischen Gelehrten und deutschen Hispanisten bei- 1439
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