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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1927
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- Deutsch
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X- 293, 17. Dezember 1927. Sprechsaal. Sprecksaal. Die Best-Seiler«Listen der „Literarischen Welt" find keine Gefahr. In Nr. 285 vom 8. Dezember Ihres geschätzten Blattes glaubt Herr Victor Kubczak, Breslau, aus die G-sahr unserer »Besi- Seller-Llsten« Hinweisen zu müssen, die seiner Meinung nach den »Schlager-Unfug» unterstützen und den Biicherkäuser »um den Rest seiner persönlichen Beziehung zum Buche bringen«. Diese wohlgemeinten Besorgnisse scheinen mir vollkommen un begründet. Gerade wir, »Die Literarische Welt«, haben alles getan, um den Leser systematisch zur Selbständigkeit des Urteils zu erziehen. Kein Literaturblatt Deutschlands zieht das Publikum, den Buch käufer, den Leser in solchem Maße grundsätzlich zur sreisn Mitarbeit heran und gibt ihm dadurch das Selbstbewußtsein, daß seine Kritik ebenso gilt wie die eines Berusskritikers. Jeder Artikel, jede Kritik der »Literarischen Welt» steht dem Leser in weitestmöglichem Maß zur Diskussion ossen. Wir widmen dieser Diskussion der Bücherleser viele Spalten der »Literarischen Welt«. Wir haben eine eigene, vom Lesepublikum reichbeschickte Rubrik eingerichtet, in der jedermann auf ein vergessenes, verschollenes, wenig bekanntes Buch, bas er be sonders schätzt, Hinweisen kann. Wir selbst Haben immer wieder aus ganz unbekannte, der Zeitmode entrückte Bücher mit besonderer Liebe und Sorgfalt hingewiesen. Wir haben namentlich — ich weise aus unseren »Weihnachtsratgeber» hin — mit aller unserer Autorität immer wieder hingewirkt, daß auch die wertvollen älteren Bestände der deutschen Verlage, die nicht mehr in Buchhandlungen auslisgen und von manchem Buchhändler überhaupt kaum noch gekannt wer den, wieder ein wenig in den Strom des Buchhandels kommen. Den Vorwurf, den »Schlagerunsug» mitzumachen und zu verbreiten, kann man uns also zuallerletzt machen. Wer aber dieses selbständige Urteil nicht hat — der kauft ohne hin nach anonymen, unterirdisch wirksamen »Best-Seller-Listen», Er kaust das, wovon er in der Gesellschaft viel sprechen hört, was sein Buchhändler groß ausgestellt hat, was ihm das Fräulein in der Leih bibliothek in die Hand drückt — was ist das anderes, als eine ano nyme, unterirdische »Best-Sellcr-Liste»? Ein gewisser Prozentsatz der Leser, leider ein ziemlich großer, wird immer »nach der Mode» kaufen, ob nun diese Best-Seller-Listen verössentllcht werden ober nicht. Ihm ist nicht zu Helsen. Wir machen diese Listen ja auch nicht zu unserem Spaß — ebenso wenig wie die Engländer und Amerikaner, die solche Listen seit vielen Jahren veröffentlichen, das zu ihrem bloßen Privatvergnügen tun. Sic bilden ein höchst wichtiges kulturhistorisches Material — und eine sür jeden Sortimenter interessante und nützliche Statistik. Wir Deutschen brauchen uns unserer Best-Seller-Liste nicht z» schämen. Wan kann an der Hand dieser Listen fcststellen, daß fast nur wirklich wertvolle Bücher in Deutschland stark ge kauft werden. Diese rein sachlichen Statistiken repräsentieren die deutsche Kultur vor dem Ausland glaubwllrdi-ger und schlagender als hochtönende Worte. Hochachtungsvoll Willy Haas, Herausgeber der »Llierarischcn Welt». „Was soll der Verleger, der mit dem Sortiment arbeiten will, tnn?" <S. auch Nr. 28», 281 und 276.) Herr Otto Quitzow verdient jedenfalls vollste Anerkennung für ^die Behandlung der an ihn gelangenden direkten Bllchevbestellun- gen ans seinem Verlage. Aber das Richiige dünste diese Art nicht darstellen. Es handelt sich doch eigentlich darum, die Besteller aus den Weg des Sortimentsbezugs hinzuwcisen, quasi erzieherisch zu arbeiten. Der Bücherbesteller, der beim Verlag Quitzow be stellt hat, erhält das Buch von diesem zugesandt. Er muß der Mei nung sein, daß er es mit seinem Auftrag vollständig recht gemacht hat. Er bestellt das nächste Mal wieder direkt bei einem anderen Verlag, der Nicht die Sortimentersreundlichkeit hat wie Herr Quitzow! Ein sender ist immer noch der Überzeugung, daß der einzige und rich tige, sortimentersreundliche Weg der ist, baß der Verleger direkte Bestellungen einem befreundeten Sortimenter zuweist. Wenn der Verleger damit einmal unter hundertmal einen Bücherliobhaber an- trisst, der prinzipiell vom Sortiment nicht beliesert sein will, so ist das doch kein Unglück. Wenn ich Verleger wäre, würde ich diesen Einzelsa11 kurz mit einer Karte beantworten: »Ich liefere meine Verlagswerke nur durch das Sortiment an Private. Das Sortiment Hai die Ausgabe übernommen, für die Verbreitung der Bücher zu sorgen. Als Verleger kann ich mich nicht entschließen, meinen Geschäftsfreunden aus dem Sortiment in den Rücken zu sollen». So oder ähnlich. Es muß dem Verleger doch leichter fallen, im Einzel sall einem Unbekannten gegenüber sich einer Reklamation auszu» setzen, als seinem Kollegen und Geschäftsfreund swobei ich den Nach druck aus das Wort »Freund» lege) Konkurrenz zu machen. Wo ein Wille, ein Weg! Kleiter. Im gleichen Sinne hat sich Herr L. H. Meyer in Bad Oldesloe geäußert. Keine Prospekte mit Drahtheftung. Die Gewohnheit der Verleger, Prospekte mit Drahtheftung in ihre Bücher zu legen, führt, wenn das Werk etwas länger am Lager bleibt, zu empfindlichen Beschädigungen der Bücher durch Rostflecke. Alle solchermaßen beschädigten Exemplare müssen im Umtausch remittiert werde». — Verlag wie Sortiment würden sich vor Arbeit und Schaden bewahren, wenn Drahtheftung auch bei Prospekten ganz unterbliebe. Keinesfalls aber dürfen solche Prospekte als Blichercinlagen dienen. Danzig. Rahn'sche Buchhandlung. Buch und Staat, so lautet ein Thema tm neuen Jungbuchhändler-Nundbrief 8 (er scheint am 12. Dezember zu Mk. 1.80), unter dem aus der Tschecho slowakei, Italien, Frankreich, Belgien und Rußland über die Kultur politik äußerst Interessantes berichtet wird. Das Problem »Buch- händlerisches Brachland« wird in drei sehr aufschlußreichen Arbeiten von Praktikern schars diskutiert, und über die Gegenwarts probleme -es Buchhandels bringt das 08 Seiten starke Hest nicht nur sehr wesentliche Aufsätze, sondern auch Mahnungen zur Be sinnung aus der Literatur un- in der Veröffentlichung eines Aufsatzes aus dem Nachlaß einer bekannten Verleger persönlichkeit. Für jeden Buchhändler sind außerdem mehrere Arbeiten zur geistigen Situation der Gegenwart von Interesse, so- daß das ganze Heft als Zeugnis der Berussfreude un- Beweis positiver Arbeit sehr anregend wirkt. Bezug durch Peter Buchgraber, Bühl, oder F. Vvlckmar, Leipzig. Achtung! Blaue Bücherstube sAriur Zinke), Dresden, Gütcrbahn- hosstr. 8 sniitgcieilt von Stelnke L Röhricht, Breslau, Sand straße »/1V>. Emil Greine r, Stuttgart, Kernerstr. 24 a smiigetcilt von der Veririebszenirale Joses Rach, Tübingen, Karlstr. »). Libreria Gcrmana <Jnh. Hans Overbeck alias vr. Specht), Buenos Aires smitgeteili von Balzer L Beutclspacher, Buenos Aires, Sarmienio 815). Pordes - Milo, CH a r l o t t e n b » r g, Gicscbrechtstr. 1» smit- getellt von Paul Baumann, Charlotienburg, Wilmersdorser- straße SS-87). Heinrich Schmidt, früher Dortmund, jetzt Hamm i. Wests., Soesterstr. 131 smitgeteilt von Reinhold Wichert, Berlin-Lichter felde, Ringstr. 107). Anfragen. Wer richtet eine zeitgemäße Buchhaltnngs- und Expedlklons- Methode ein sür größeren Betrieb (Sortiment, Verlag und Nöben- zweig«) mit Verwendung von Bureaumaschinen u. L? In welchem Vortragsbuch ober dergl. ist das Gedicht »Das Sitze kissen» enthalten? Wo steht das Gedicht »Es stehen drei Rosen auf Gottes Flur, die schönste ist die Liebe»? Frdl. Antworten gibt die Schrisileitung d. Bbl. weiter. Verantwort!. Schriftleiter: r a n z Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrtch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtftlcttnng u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg Lg/Buchhändlerhaus), Postschltcßsach 374/75. 1468
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