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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1927
- Strukturtyp
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- 1927-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1927
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- Deutsch
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X- 293, 17. Dezember 1927. Redaktioneller Dell. legt, der körperlichen Ausbildung, der sportlichen Betätigung seine Aufmerksamkeit zu schenken) — Begabung — Fleiß — Freude am Beruf — Verständnis (Enthusiasmus) für die Ware. An Lebensformen wird verlangt: Selbstvertrauen statt Un sicherheit, Schüchternheit — Liebenswürdigkeit statt mürrischen Wesens — Zuvorkommenheit statt Gleichgültigkeit — Takt statt verletzender Art. An Charaktereigenschaften: Geduld statt Ungeduld — Ziel bewußtsein statt Unentschlossenheit — Energie statt Laschheit — Phantasie statt Bürokratie. An Kenntnissen wird vorausgesetzt: Allgemeinbildung — Kenntnis der wichtigsten wirtschaftlichen Zusammenhänge — Kenntnis des Marktes und der Mode — Kenntnis seiner Ware — Kenntnis seines Warenlagers — Kenntnis der Organisation seiner Firma. Die psychologische Schulung des Verkäufers kann unter Vor aussetzung der verschiedensten äußeren Merkmale des Kunden erfolgen: Die elegante Dame — die praktische Hausfrau — die Landkundschast — die Frau mit dem Umschlagetuch — die alte Dame — das junge Mädchen — das Kind — der Herr — der Ehemann — die »gute Freundin«. An Käufertypen werden unterschieden: Der Anspruchsvolle — der Entschlossene — der Liebenswürdige — der Sachver ständige — der Rechthaberische — der Sachliche — der »Teure» — der Bescheidene — der Schwankende — der Unfreundliche — der nach Beratung Verlangende — der Zugängliche — der Eitle — der »Billige«. Zur Ergänzung der Ausbildung oder zur Ausbildung selbst geht vr. Elsbach erst dann über, wenn Zusammenhänge im Geschäft erkannt werden. Lehrlinge werden in der Regel nach einem halben Jahr herangezogen. Um das Idealbild des Händlers und seiner Verkäufer zu ergänzen, sprach am selben Tage Fräulein vr. Bode, Ge schäftsführerin der Zentrale der Hausfrauenvereine Groß-Ber lins, über Wünsche des Käusers an den Einzelhandel. Ihre zum Teil auch von Reklamezeitschriften behandelte Kritik des Inserats und verschiedener Werbeformen brachte den Zuhörern nichts Neues. Vom Schaufenster verlangen die Käuferinnen Orien tierungsmöglichkeit, daher Preise hinein. Das Schaufenster darf nicht nur Lockmittel sein, auch nicht Ausstellung oder gar Mu seum. Die Hausfrauen wollen auch im Laden möglichst ohne zu große Beanspruchung des Personals die Waren in Augen schein nehmen. Vom Verkäufer wird verlangt, daß die Höflich keit sich mit Aufrichtigkeit paare. Mit den sehr allgemein gehaltenen Ausführungen waren die meisten Hörer nicht zufrieden. Es zirkulierte die Frage, warum die Kursusleitung nicht Vertreter der Beamtenorganisationen oder anderer darüber sprechen ließe, aus welchem Grunde sie die Warenbeschaffung der Konsum-Genossenschaften vorziehen. Lebhaft und anregend leitete am Mittwoch der Syndikus des Reichsverbandes für Damen- und Mädchenkleidung, Otto K i tz i n g e r - Berlin, seinen Vortrag über »Statistik als Grundlage für Disposition und Erfolg im Einzelhandelsgeschäft« ein. Die Verzinsung des Ka pitals ist heute nicht Privatangelegenheit des Einzelnen. Bei der Bilanz darf nicht gefragt werden: Was verdiene ich?, son dern: Wie arbeitet das Kapital? Es ist notwendig, diese Frage zu trennen von der persönlichen des Unternehmers, um dem Personal die Notwendigkeit neuer Kapitalbildung und schnel len Umsatzes (im Gegensatz zum großen Umsatz der Vorkriegs zeit) verständlich zu machen. Kapital erstickt, wenn es keine Aus wirkung hat. Die vorgebrachten Beispiele überzeugten. Im Geschäft des Referenten werden deshalb alle Mitarbeiter, soweit sie urteilsfähig sind, über die Lage des Geschäftes genau unter richtet, die Geheimniskrämerei sei beseitigt. Bei der Sammlung von zahlenmäßigen Unterlagen für die Disposition (Statistik) kömmt es aber nicht nur aus den guten Willen der Angestellten an, sondern auf natürlichen Zwang des Systems. (Vergl. hierzu Reinecke, Organisation eines Sortiments, Bbl. Nr. 110, 123, 12S, 130, Jahrg. 1927.) I4S2 Der in verschiedenen Orten durch seine Vorträge über Ver- kaussberatung bekannt gewordene Reklamefachmann H. W. Tü - mena saßte zusammen, daß die vier hauptsächlichsten Werbe mittel: Zeitungsanzeige, Werbebrief, Schaufenster, Innenaus stattung fast überall verbesserungsbedürftig seien. Superlative und langweiliger Ausdruck sind zu vermeiden; originell, aber sympathisch muß Reklame sein. Hier also auch die Ein sicht, daß für »Sensationsreklame» die deutschen Köpfe nicht ge nügend veramerikanisiert sind. Als wichtigste Mittel der Wer bung betrachtet er Kundenlartei und Verkaussgespräche. Die Gemeinschastsreklarne wird zwar erwähnt, kommt aber zu kurz. Wie ein Zukunstsmanager aus Romanen von Dominik oder Richter führte der Architekt Mendelsohn, Berlin, Lichtbil der über moderne Bauten und Einrichtungen vor, sich dabei zu Standardisierung ausdrücklich bekennend. Seine im Bauhans- gedanken gipfelnden Anschauungen gewähren jedoch Raum für Zweckmäßigkeit, Wohnlichkeit und machen besonders verständlich, daß mit Ornamentüberladung und schlechten Lichtquellen die Reklamemöglichkeit alter Läden im Gegensatz zu den nach neueren Grundsätzen erbauten gering ist. Mitten hinein in die »Reklamepsychologie« führte vr. C. Piorkowski, Berlin. Zu meinen stärksten Ein drücken gehört, daß ein hervorragender, ganz und gar moderner Fachmann vor stilistischer Übertreibung warnte. Das Anschau lich-Primitive dominiert heute. Bei Vermeidung jeden Unlust- gesühls haben die auf Kontrast oder Illusion eingestellten, sugge rierenden oder überzeugenden Werbemittel gute Wirkung, wie auch die ästhetischen, wenn sie nicht vom eigentlichen Zweck ab lenken. Von Standard-Versen sind nachweislich die populärsten geworden: Feuer breitet sich nicht aus, hast Du Minimax im Haus! Sind's die Augen, geh' zu Ruhnke! Sei sparsam, Brigitte, kauf Ullstein-Schnitte! Die Ergebnisse eines Preisausschreibens (20 000 Antworten), das sich an die Provinzbevölkerung auf dem Wege über II Zei tungen wandte, hat zur Aufstellung folgender Thesen über das Inserat geführt: 1. Das Inserat muß unter Verwendung von Photos an schaulich gemacht werden. Bilder sind weniger zu empfehlen. 2. Werden Bilder verwandt, so sollen sie humoristisch sein und zum mindesten von naiver Vertrautheit. 3. Auf die Harmonie zwischen Schrift und Bild ist zu achten. 4. Preise sind übersichtlich und gut geordnet auszuführen. 5. Suggestive Schlagwörter und Schlagzeilen haben guten Erfolg. 6. Bei Jnseratbestellungen ist möglichst die Placierung zu bestimmen. Kleineren kann durch die Anpassung an große vielfach mehr Wirkung gegeben werden. Praktische Vorführungen über Lichtanlagen in Räumen und an Schaufenstern gaben im Osram-Lichthause den Kur susteilnehmern einen Eindruck von der Arbeit eines neuen Be rufes: des Lichtingenieurs. In der Anzeige im Börsenblatt Nr. 134 (1927) ist auf die Bestrebungen der Zentrale der deut schen Schaufenster-Lichtwerbung, Berlin, hingewiesen. Dem Buch handel wird daher erneut empfohlen, die Erfahrungen anderer sich ebenfalls zunutze zu machen. Uber den Kursus hat die Hauptgemcinschast des Deutschen Einzelhandels eine Pressenotiz verbreitet, die so schließt: -In Verfolg dieses Kursus wird seitens der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels mit Unterstützung des Reichskurato riums für Wirtschaftlichkeit planmäßig an der Rationalisierung des Einzelhandels weitergearbeitet werden. Zu diesem Zweck wird die schon als vorläufige Gründung bestehende Ver- kaussberatung der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels endgültig konsti tuiert und die Geschäftsführung in die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels verlegt werden. Durch diese Verkaufs beratung werden mit Hilfe der Fach- und Landesverbände des Einzelhandels überall Vorträge und Kurse über die obengenann ten Themen sowohl für Chefs als Angestellte abgehalten wer-
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