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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1884
- Sprache
- Deutsch
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72, 28. März. Nichtamtlicher Theil. 1447 Das, was der Buchhandel verlangt, kann schließlich jedes andere Geschäft auch verlangen; denn die Concurrenz ist auf allen Ge bieten, namentlich aber in den leichter zu handhabenden Detail geschäften enorm. Wir wollen dem Verfasser des angeregten Artikels nur einen Fall vorlegen und ihn bitten, uns dafür die Ab hilfe zu nennen. Früher kam der Gutsbesitzer, der Pächter, größere Bauern hofbesitzer u. s. w. zur Stadt, wenn er Kleider gebrauchte. Jetzt werden dieselben „bereist", und selbst bei dem kleinsten Hausmeister auf irgend einem entlegenen Vorwerk sprechen im Frühjahr und Herbst 4—5 Reisende von Garderobchandlungen vor, legen Tuch proben vor, nehmen Maß und lassen dann die fertige Waare von ihrem Hause zusenden. Die Schneiderzunst in den Städten geht dabei zu Grunde, und die Garderobchandlungen verdienen auch nicht viel, die Kleiderconsumenten verlangen eben immer ge ringere Preise, — und wer will es ihnen verdenken, wenn sie sehen, wie man sich um das Geschäft mit ihnen bemüht? Derartiges kann man aus fast allen Geschäften ansühren; wir aber möchten vom Verfasser des Artikels nur erfahren, wie der Staat in diesem einen einzigen Fall helfensoll? Wohin kann man sich schließlich «ersteigen, wenn man die Hilfe nurvon außen erwartet, aufdiejadochalleRefvrmbestrebungen in Buchhandel hinaus laufen! An Selbsthilfe wird nicht ge dacht, und die verschiedenen Vorschläge, die dafür gemacht worden sind, finden keine Beachtung. Warum Wohl? Die Antwort liegt sehr nahe, sie lautet: Dazu fehlt es an Geld und Unternehmungs geist. Wie könnte das Sortiment das Heft in der Hand haben, wenn es sich ein Lager- und Auslieferungshaus in Leipzig be gründete, su muss« einkaufte und den Verleger-Rabatt seinen Mitgliedern zufließen ließe; wenn es, so geschlossen, von den Verlegern verlangte, nur dem Sortiment zu liefern, welches durch den Leipziger Centralpunkt vertreten ist, und wenn andere praktische und Gewinn bringende Einrichtungen sich anschlössen. Dann würden alle s. g. „Wilden", die sich jetzt nur einen Commissionär zu nehmen brauchen, um Buchhändler zu sein, ganz von selbst verschwinden, und der Reinigungsprozeß würde ohne jede Hilfe vom Börscnvercinsvorstand oder Staat, in bester Weise functioniren. Jetzt liegt die „Buchhändler-Macherei" auch in der Ueber- völkerung von Commissionären in Leipzig, deren Stellung durch dievonihnen geleisteten—Vorschüsse einefastunantastbare geworden ist, eine Stellung, die sich gegenüber den Auftraggebern wohl in keinem Geschäfte wiederholt. Mit Vorliebe wird gerade den Sortimentern ein Vorschuß gewährt, da sie dadurch an den Commissionär gefesselt sind. Schreiber Dieses verdenkt es den Commissionären durchaus nicht, wenn sie die Situation ausnutzen; sie müßten nicht die gediegenen Geschäftsleute sein, die sie doch sind, wenn sie es nicht thäten. Aber, wenn man resormiren will, so gehe man auch der Sache aus den Grund, und wenn man dort die richtige Erkenntniß ge wonnen hat, dann stelle man die Frage auf, wie man sich selbst helfen kann. Ohne ganz energische Inangriffnahme der Selbsthilfe werden alle Reformbestrebungen nutzlos sein, — denn der Ver legerkann sich und sein Wohl auch nur einem kraftvollen Sorti mentsbuchhandel anvertrauen. Wenn der Verfasser des besprochenen Artikels Recht hat, daß bei 60,000 M. Umsatz nur 3600 M. Gewinn erzielt werden, und wenn alle die schrecklichen Schilderungen von der hilflosen Lage des Sortiments richtig sind, dann hört die Creditsähigkeit eines solchen Geschäftes eben aus, und der Verlagsbuchhandel wird schließ lich gezwungen sein, für den Vertrieb seiner Erzeugnisse zur Selbst hilfe zu greifen, welche, wie ein College einmal hervorhob, darin bestehen könnte, daß eine Vereinigung von Verlegern sich in größeren Städten Verkausslocale begründet. Diese Verkausslocale würden Wohl sehr bald anders geartete Sortimente sein, deren Gewinn auch noch dem Verlag zufiele. Es dürfte an der Zeit sein, daß der Sortimentsbuchhandel be denkt, was es heißt, wenn seine Klagen immer lauter werden, und er seine Lage als gänzlich verloren hinstellt. Auch derSortimentsbuch- handel ist ein Geschäft, und die Hauptgrundlage der Credit, wie bei allen anderen Geschäften. Ruinirt er sich den Credit derartig, daß selbst schon außerhalb der Berufskreise von seiner hilfl»sen Lage ge redet und geschrieben wird, dann hat er sich selbst die Grube ge graben, aus der nur eine neue Gestaltung des Sortiments (etwa wie oben angegeben) retten kann. 3. L—r. Miscellen. Das „Lritisü Äussum" hat soeben eine Sammlung karaktischer Bibelmanuscripte erworben, den hebräischen Text in arabischen Buchstaben enthaltend. Das bemerkenswertheste der selben, die acht ersten Kapitel des Exodus umfassend, soll demnächst veröffentlicht werden. Die Ordnung der ungeheueren Documenten-Sammlung der sogenannten „Indischen Archive" zu Sevilla, ist vor Kurzem beendet worden. Man hat dabei eine Liste der Namen aller Begleiter des Kolumbus auf seiner ersten Reise, ausgenommen zwei, gefunden, sowie verschiedene Manuscripte, welche Aufklärungen über die Beziehungen des großen Seefahrers zu den Brüdern Pinzon bringen. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Circular. sl5380.) Linnich, R.-B. Aachen, 20. März 1884. k. ? Hierdurch die ergebene Mittheilung, daß wir mit dem gesammten Buchhandel in Verbin dung getreten sind. Wir unterhalten Sortiment und Verlag. In unserem Sortiment haben wir Ver wendung für Achitektur, Kunstgewerbe, alte und neue Kunst, Heraldik, Ornamentik, Illustratio nen aller Art, Medicin, Naturwissenschaften, Pädagogik, Clich6s rc. betr. Fachzeitschriften: Handel und Gewerbe, Bau- und Jngenieur- kunde, Hauswirthschaft, Erziehung und Unter richt, Naturwissenschaften, aller graphischen Künste, sowie belletristischer und kunstwissenschaftlicher Richtung. Im Allgemeinen wählen wir selbst unseren Bedarf; doch sind uns unverlangte Zu sendungen hervorragender Erscheinungen auf obigen Gebieten stets willkommen. In unserem Verlage sind erschienen und erscheinen in Continuation: Alle in unseren Druck- bez. lithographischen Anstalten von unseren Glasmalerei-Cartons copirten Gegenstände, als Holzschnitte, Lithographien, Lichtdrucke und Lriginalphotographien, darstellend kunstgeschicht liche Abbildungen werthvoller Flächenmalereien aller Jahrhunderte, sowohl Ornament, als Bild sachen. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit schenken wir der Specialität: lebensgroße Car tons alter und neuer Meister kirchlichen und weltlichen Genres in allen Stilarten; dieselben sind sowohl als Wandschmuck, wie namentlich als Zeichenvorlagen verwendbar. Verlagskatalog unter der Presse. Allmonatlich werden wir an Wiederver käufer Circulare versenden. Wir bitten die selben, die Käufer unserer Verlagsartikel zu 206*
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