Börsenblatt Beiträge sür daS Börsenblatt sind an die für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigrnthum Lr« BörkenvereiaS der Deutschen Buchhändler. 105. Leipzig, Dienstag den 6. Mai. 1884. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage 4 --- wird nur baar gegeben.) 4 Aßmann, R., Winterbilder vom Brocken. 8°. —. 50 4 Keil, O. H. W^, kaufmännische Unterrichts- Kurie zum Selbst-Studium der Kontorwissen- schaft. 1b. Lfg. 8°. —. 30 A. Hirfettwaid tu Berlin. L. Lrsrioks L. H. v. Law- bsrxsr u. H. 7 Luppl.- 8kl. xr. 8°. * 7. — Sacher-Masoch, Liebesgeschichten aus verschie denen Jahrhunderten. Novellen. 3. Ausl. 8". * 3. — 4 Brehm'S Thierleben. Chromo-Ausg. 136. Hst. gr. 8°. * 1. — 4 Stern, A., Geschichte der neueren Litteratur. Von der Frührenaissance bis auf die Gegen wart. 15. Lfg. 8°. * —. 50 pro oplt. 10. 50 ^^/ull.^8".' ' ^ * 2. 50 ^ ^ ^ * 2. 50 8°. ' ' * 1. 80 14. Lol. * 2. — 2. ^uü. 2 8°'. * 10. —; sstzd. * 12. 80 8eI»Uek!ux, , Uacl k^rrnont. Lin Lükrsr k. Lur^üsts u. Lrswcke. 8". —. 75 4 Romane, illustrirte, aller Nationen. Jahrg. 1883/84. Nr. 40. gr. 8°. Vierteljährlich 1. 25 4 Welt, illustrirte. 32. Jahrg. 1883/84. Nr. 40. Fol. Vierteljährlich 1. 95 Nichtamtlicher Theil. Die „Thesen" des Herrn F. A. Ackermann und die gegenwärtige Lage de« deutschen Buchhandels. Mehr denn zwei Monate sind verflossen, seit der Auszug aus den Verhandlungen betr, die Meißner'sche Resolution im Börsenblatt Nr, 50 zum Abdruck gelangte. Man durfte erwarten, daß dieses Aktenstück eine lebhafte Dis kussion in den Spalten dieses Blattes Hervorrufen würde, Auf sallenderweise ist dies bis jetzt nicht der Fall gewesen. Läßt man die durch jene Publikation hervorgerusenen Artikel in Nr, 64, 72, 82,84,88 und endlichdiefamosenreformatorischenThesendesHrmFr, A, Ackermann in Nr, 98 Revue passiren, so wird man finden, daß sie sämmtlich mit einer einzigen (nicht erheblichen) Aus nahme von Gegnern des Antrages herrühren dürften, den der Vor stand des Börsenvereins gelegentlich der diesjährigen Hauptver sammlung einzubringen gedenkt, — Gott sei Dank sind die Zustände im deutschen Buchhandel noch nicht so verrottet, daß Herr Ackermann mit seinen Thesen eine Reformation unseres Standes in seinem Sinne in's Leben rufen wird; sagt er ja auch selbst, daß er schon sechs Jahre gearbeitet hat, eine Gemeinde sür seine Anschauung zu werben. Andernfalls gebührt ihm die Anerkennung, daß er den Muth gehabt hat, auch die Conscquenzen seiner Ansichten zu ziehen, welche, wie die der meisten in diesen Spalten hervorgetretenen Gegner des beabsichtigten Antrages in dem Satze zusammengefaßt werden Sinundsünszigster Jahrgang, können, daß der Buchhandel und speciell der Sortimentsbuchhandel in Zukunft wie jedes andere kaufmännische Geschäft nach rein kauf männischen Prinzipien geführt werden müsse. Ist das richtig, was ich vorläufig zu bezweifeln mir erlaube, so ist allerdings zunächst der Ladenpreis ein Nonsens, weshalb Herr Ackermann ihn einfach aufzuheben gedenkt. Er hätte von seinem Standpunkte ruhig beifügen dürfen, daß die -l condition-Sendungen je eher je besser ebenfalls gänzlich aufzuheben seien, und daß man rein wissenschaftliche Werke, die nur geringen oder gar keinen Ge winn in Aussicht stellen, künftig aus Kosten der Herren Autoren Herstellen und — vertreiben solle. Für eine idealere Auffassung unseres Berufes, speciell für eine noblere, nicht einzig und allein aus materiellen Gewinn gerichtete Verlagsthätigkeit ist in einem solchen System natürlich kein Raum, Es werden da nur noch „gangbare" Werke verlegt und vom Sorti menter vertrieben. Der Offerte „7/S" und „50HH" bedarf es nicht mehr, ihn zu veranlassen, eine Novität vom rein kaufmännischen Gesichtspunkte zu betrachten, auch nicht der gedruckten Versicherung, daß der Artikel niemals im Preise herabgesetzt werde, wir gehen einem goldenen Zeitalter „friedlicher, gesunder und anständiger Concurrenz" entgegen, das Publicum wallt von Thür zu Thür, zu sehen, wer von den Herren Buchhändlern, „mit dem geringsten Nutzen bei raschestem Umsätze arbeite". Da hätten wir denn so ziemlich den Standpunkt, den die Gewerbesreiheit auch in den Buchhandel hineingetragen hat, und SSü