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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1884
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- Deutsch
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deren Initial Georg Hirth in München als Schriftgießer auf geführt ist, während es sich doch nur um eine photozinkographische oder höchstens galvanoplastische Reproduktion, welche auf Hirth's Veranlassung gemacht wurde, handeln kann. Dasselbe gilt in Bezug aus die Randcinfassungen und Initialen der Seiten 497— 504, die Knorr L Hirth als Schristgießer zugeschricben werden. Ebenso sind die Typen ans S. 5K1—5K4 von Lawrence in London nicht Schriftguß, sondern in Hirnholz geschnittene Holz buchstaben. Doch diese kleinen Register-Jrrthümer ändern nichts am Werthe des Katalog-Inhaltes selbst; sie sind nur Spuren der Eile, mit welcher ihn sein überarbeiteter Redacteur herzustellen hatte, und ihre Geringfügigkeit ist, genau genommen, eine Folie der sonstigen Bortrefflichkeit der gewiß überaus schwierigen und mühe vollen Arbeit. Wie schon gesagt, hat nur eine Schriftgießerei den vollen Werth des Katalogs als einer permanenten Ausstellung, als eines der rasch vorübergehenden Ostcrmeßschau errichteten dauernden Monuments zu schätzen gewußt, und die übrigen Hilfsgewerbe und -Künste des Buchdrucks und Buchhandels haben ihm die im eigenen Interesse wohlverdiente Aufmerksamkeit nur ausnahmsweise ge schenkt. Hier sind es namentlich die Lichtdrucker, Holzschneider und Zinkographcn, sowie zwei Farbesabrikanten, welche sich selbständig Präsentiren, und unter den ersteren sind es Allen voran Römmler L Jonas in Dresden, die ein Stilllebenblatt von in allen seinen Theile» geradezu wunderbarer Schönheit gesandt haben. Man glaubt hier weit eher eine vollkommen gelungene photographische Copie oder einen vollendeten Woodburydruck (Photoglyptie) vor sich zu haben, als einen Lichtdruck; der Vorwurf der Flachheit und Kälte, welchen man letzterem Verfahren nicht ohne Grund gemacht hat, wird bei diesem Blatte durchaus hinfällig. Auch die Blätter, welche Naumann L Schröder in Leipzig beigegeben haben, sind ganz vortrefflich, und namentlich ist das Bild aus der Gustav- Freytag-Galerie von bewundernswerthcr Klarheit und Weichheit, ohne in den dunklen Partien der Tiefe zu entbehren. Von Holzschneidern sind auch nur einige wenige selbständig aufgetreten, unter diesen aber verdienen Kaeseberg L Oertel in Leipzig besonders genannt zu werden, und wer ihre in den ver schiedensten Manieren ausgesührten Schnitte auf S. 337—344 prüft, wird sicherlich unserem Urtheil beipslichten In Carl Marquardt zu Leipzig haben sie einen tüchtigen, kunstverstän digen Drucker gesunden; wir stehen nicht an, den Frauenkopf aus S. 344 als das bestgedruckte Portrait im ganzen Katalog zu be zeichnen, dessen Reiz in der Vollkommenheit von Schnitt und Druck liegt und selbst bei der einfachen schwarzen Farbe ganz zur Geltung kommt, ohne daß man die bestechende Wirkung des Röthels, wie auf S. 2K0 und 435, zu Hilfe genommen hätte. Der Katalog ist übrigens reich an trefflichen Holzschnitten, aus die alle hinzuweisen hier zu weit führen würde. Es seien deshalb gleich daraus aber die Hauptzeile der Seite aus der schon erwähnten Gnlenberg-Gothisch, welche selbst zu gießen ihnen das Musterschupgesetz verbietet, und noch weitere 9 Zeilen aus derselben Seite und mehrfach Hauptzeilen aus den folgenden aus diesen Typen drucklen, — Fälle, die sich ganz ähnlich aus S. 27S, wo sogar eine amerikanische Gießerei als Schriftlieserantin genannt wird, ferner auf S. 365, 382, 385 re., wiederholen, so will es uns scheinen, als ob die Gießerei Bauer L Co. alle Ursache hätte, sich über Mangel an Wahrhaftigkeit seitens der be treffenden Druckereien zu beklagen. Ob die gerügte Ungenanigkeit auch in Bezug aus andere Schriften anderer Gießereien vorkommt, läßt sich nicht so leichi constatireu als bei der erwähnten Gntenberg-Gothisch, die sich sowohl durch ihre hervorragende Schönheit und Originalität sofort auszeichnet, wie es auch allgemein bekannt ist, daß die Gießerei, welche sie geschaffen, keine Matrize» davon an andere Gießereien ab gegeben hat, weshalb wir gerade sie im vorliegenden Falle zum Exempel genommen haben. nur noch einige wenige genannt, so die Buchdecken auf S. 274 und 275, geschnitten von Klitzsch L Rochlitzer in Leipzig; der entzückend schöne Schnitt zu Brandstetter's „Naturstudien" auf S. 169, ebenfalls von Klitzsch (Druck von Grnmbach in Leipzig); der reizende Titel Schloemp's ans S. 249, geschnitten von Brend'amour (Druck von Aug. Pries in Leipzig); der effect volle Schnitt von Kaeseberg L Oertel aus S. 238 (A.G. Liebes ki nd's Verlag, Druck von W. Drugulin in Leipzig); die feinen Schnitte und Drucke von Waldheim in Wien aus S. 476 u. s. w. Unter den Zinkographcn stehen unbestritten obenan Angcrer L Göschl in Wien; ihr Blatt S. 457 hat seines Gleichen nicht im Kataloge; freilich dürften Drucker, wie Friedrich Jasper, welche einer Zinkätzung von solcher Feinheit ihre ganze malerische Wirkung zu geben vermögen, nicht überall zu finden sein. — Gaillard's in Berlin und seiner Leistungen haben wir bereits weiter oben gedacht; das Heidelberger Schloß, S. 346, ist eine sehr gelungene Arbeit von Rudolf Lobs in Leipzig; Meisenbach in München hat als Zinkograph Tüchtiges geliefert, doch lenken vor Allem seine beiden Autotypien, besonders die türkische Fontaine auf S. 371, bei der wir auch den Drucker E. Mühlthaler in München (von dem man an anderen Stellen des Katalogs tüchtige Holzschnitt drucke erblickt) nicht unerwähnt lassen dürfen, die Aufmerksamkeit aus sich. Auch Weinwurm L Hasner's in Stuttgart sei gedacht, deren photozinkographische Reproduction zweier großer Buch händleranzeigen die Schrift bis zu fast mikroskopischer Kleinheit rein und scharf und vollkommen leserlich zeigt, und die auf den Affichen enthaltenen Vignetten klar und deutlich wiedergibt. Farbefabrikanten, obwohl deren nicht weniger als neunzehn genannt sind als Lieferanten für die Drucker des Katalogs, erscheinen nur zwei mit selbständigen Beilagen: Gebr. Jänecke L Friede. Schneemann in Hannover und Christ. Hostmann in Celle, — elftere in der bunten Pracht der ganzen typo-lithographischen Farbcnscala bis zum tiefsten Schwarz sür feine Holzschnitte; letzterer nur mit Proben feiner Jllustrationssarben. Beilagen von Buchdruckern als solchen, d. h. Empfehlungen ihres Geschäfts durch specielle Proben, sind nur ganz wenige vor handen. An ihrer Spitze muß W.Drugulin's Buchdruckerei und Schriftgießerei in Leipzig genannt werden, die ihre Druck- und Schriftproben mit einem eleganten, in vier Farben und Gold gedruckten Titelblatte einleitet, dessen Blau bei etwas größerer Tiefe indeß gewiß eine wesentlich günstigere Wirkung des ganzen Blattes erzielt haben würde. Die Schriftproben sind in sehr zweck mäßiger Weise durch Abdruck von Seiten aus den in der Druckerei der Firma hergestellten Werken gegeben. Aug. Pries in Leipzig zeigt seine Leistungsfähigkeit im Holzschnitt-, wie im zinkographischen Druck, leider wird aber der letztere dadurch, daß die auf der Rück seite des fraglichen Blattes befindlichen, nicht eben untadelhaften Noten abgeschmutzt haben, wesentlich beeinträchtigt. O s c a r L e i n e r 's in Leipzig ganz in Schreibschrift gesetzte Empfehlung wird durch die ausdringlich bunte Einfassung in ihrer Wirkung geschädigt; und Gebrüder Jänecke's Hofbuchdruckerei in Hannover hätte der Seitenleiste, namentlich dem Buchdruckerwappen, eine minder domi- nirende Rolle anweisen dürfen, wenn ihre sonst so schöne und tadellose typo-lithographische Geschäftsempfehlung in der Gesammt- wirkung nicht gestört werden sollte. Wollten wir es nun aber, in Ermangelung eigener Beilagen von Buchdruckern, unternehmen, deren Leistungen zu schildern und abzuwägen nach dem, was die vierundsechzig Bctheiligten für Andere geschaffen, so wäre wohl ein Ende dieser Besprechung nicht leicht abzusehen; zudem ist eine solche Beurtheilung, die ja immer nur ans subjectiven Anschauungen beruht, stets eine sehr heikle ! Sache, die leicht auf Widerspruch stoßen kann. Wenn wir trotzdeM
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