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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1903
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
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- Jahr1903
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1903
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- No.
- [10] - 2528
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2528 Nichtamtlicher Teil. ^ 72, 28. März 1903. sein, sie erschien 1489; zwei Jahre später gab Kübel eine deutsche Ausgabe dieses Werks heraus, bei der es zum Schluß heißt: »Zu Heydelberg getruckt und erdicht . . . Tausend fierhundert X6II zeit man da Uff, aller mann faftnacht volendet gering Morgens vor fantast ee man butzen ging, sudooaJ leböck bin ich genant, Die Wörter leß gegen der lincken hant Wirstu gewar in kurtzer frist Wer diß buchs ein angeber ist.« Roth berichtet dann weiter über den Verkehr Kübels mit den Humanisten, die ihn auch mehrfach in Briefen und Schriftstücken unter dem Namen Oaballinus erwähnen. Ein weiteres Werk von Kübel aus dem Jahr 1494 ist das Volksbuch: »Der Fußpfadt tzu der ewigen seligkeit«. Dieses zeigt als Druckermarke eine auf einem Passions blumenzweig sitzende Eule, wie Roth anführt, der Haus marke des Hauses entlehnt, das Kübel zu Heidelberg be wohnte. Exemplare dieses Druckes finden sich nach Roth in Göttingen und Wien. Aus dem gleichen Jahre stammt eine weitere Schrift von Kübel unter dem Titel: »Sibille wisag.« Nach Roth trägt diese Schrift Knoblochzers Firma: »Gedruckt von heynrico Knoblochtzern«. In demselben Jahr verließ Kübel seine Vaterstadt und siedelte nach Oppenheim über. Er hatte sich am 8. Mai 1494 mit Elisabeth zum Gelthus, Tochter des Heinrich zum Gclthus, Ratsherrn zu Oppenheim, vermählt und verlegte nun seinen Wohnsitz nach Oppenheim, wo er die Stadt schreiberstelle erhielt; diese Stelle erforderte einen wissen schaftlich gebildeten und geübten Rechtsgelehrten, der in Abfassung von Aktenstücken Bescheid wissen mußte und in jeder Weise juristisch gebildet war. Dieses war bei Kübel, der 1491 ja Bakkalaureus der Rechte geworden war, der Fall. Neben diesem verantwortungsreichen Stadtschreiber posten betrieb er, der auch im Rathaus wohnte, die Rats weinwirtschaft und mußte angesehene Freunde beherbergen; auch war er Feldmesser und eine Art Aichmeister. Man sieht, sein Beruf war vielseitig, aber auch einträglich. Auch den: Buchdruck wandte er sich nunmehr zu und wurde Verleger und Drucker. Er ist der erste Buchdrucker Oppen heims. Ilngefähr zur gleichen Zeit wie Kübel, wahrscheinlich 1495, verließ Knoblochzer Heidelberg, nach Roth hätte die Trennung des Verlegers Kübel von dem Buchdrucker Knoblochzer das Geschäft des letzteren lahm gelegt. In Oppenheim begann Kübel seine Drucktätigkeit 1502 mit einem »Kalender und Wegweiser der zeit und der land« für 1503; diesem folgte 1503 eine »Lraotioa« des H. Virdung von Haßfurt und die »Osksasio bulle Lixtiue« und 1504 »Oislogus opologetioue kratris XVigauäi IVirt«. In der Oeksusio, die Gedichte von Sebastian Brant und andern Berühmtheiten enthält, ist auch Kübel selbst mit Beiträgen vertreten. Die nächsten Jahre waren die Blütezeit seiner geschäft lichen Tätigkeit in Oppenheim. Als Freund vieler der be deutendsten Geister seiner Zeit, trat er auch iu geschäftliche Beziehung zu den namhaftesten Humanisten und erhob Oppenheim, wie Roth hervorhebt, zu einer Empore der Wissenschaft und des geistigen Wesens. Als Schriftsteller, Herausgeber, Verleger, Buchdrucker, Kunstfreund verdient er einen Ehrenplatz in der deutschen Literaturgeschichte. Die Abhandlung von Roth bringt uns ein mit Liebe gezeichnetes, ausführliches Lebensbild dieses hervorragenden Vertreters unsers Standes und schildert in erschöpfender Weise seine vielseitige anregende Tätigkeit. Ich kann mir nicht versagen, noch auf einige Einzelheiten einzugehen. 1518 ließ Johann Stöfler, der schon seit 1513 mit Kübel in Geschäftsverbindung stand, bei demselben sein Oalsuckariuw Koms-imm waAuma, den ersten wissenschaftlichen Kalender erscheinen, für den Kübel sich durch Konrad Peutiuger zu Augsburg ein Privi legium gegen Nachdruck auf sechs Jahre besorgen ließ. Das Buch selbst war vom Herausgeber und Verleger dem Kaiser Max I. gewidmet, erschien in prächtiger Ausstattung gegen Ende September 1518 mit Beiträgen der hervorragendsten Humanisten, darunter auch von Alexander Brassicanus und Ulrich von Hutten, die sich in Gedichten an den Kaiser, den Papst, den Leser u. s. w. wendeten. Zu der Reformation nahm Kübel auch Stellung, er sah, wie der große Teil der Gebildeten in Luthers Auftreten eine Besserung der sozialen Verhältnisse, hoffte jedoch, daß der Kaiser Karl V. die gründliche Reform durchführen würde. In diesem Sinne richtete Kübel verschiedene Schriften an den Kaiser, so 1519 »Eynn zyerliche Rede und Ermanung zu dem Großmechtigsten Carolo, ytzo zu Römischem Köng erwelt, Mit Antzeigung, was Tugend und Geschicklichkeit ein Oberster regirer an ym haben soll« und 1520 »Zu Kaiserlicher Maiestat, dem Aller großmechtigsten Fürsten unnd Herren der gantzen weit, Carolo dem fünfften u. s. w. Einem haubt und beschirmer der Christenheit, Doctor Martin Luthers lere sampt andern des heiligen Reichs underthan Clagen wäre antzeig. Zu Hinlegung herinnegung und Bitte«. Auch als Verfasser von Rechenbüchern tritt uns Kübel entgegen, sowie als Herausgeber einer Schrift: »Vom Ur sprung der Teilung und Messung des Ertrichs, der Ecker, Wyngarten, Krautgarten und anderer Beider, in was form und Gestalt die feind«. 1522 erschien auch von ihm eine deutsche Übersetzung des lateinischen Kalendariums von Stöfler. Der lutherischen Lehre wandte sich Köbler nicht zu, zwar nahm man an, daß er infolge seiner Schriften an den Kaiser der neuen Lehre zuneigte, und begeisterte Anhänger von Luthers Lehre, so der bekannte Hartmut von Cronberg, wandten sich mit Druckschriften an ihn und lobten sein Vorgehen. Kübel selbst zog sich aber von der Bewegung zurück, als Luthers Auftreten eine andre Richtung einschlug und nicht zur Heilung der sozialen Schäden, sondern zur Trennung der Kirche führte, vor allem auch als das Ein greifen des Kaisers unterblieb. 1528 druckte Kübel von Sebastian Münster, den er auch bei seiner Cosmography unterstützte: »Erklerung des nerven Instruments der Sunnen nach allen seinen Scheyben und Circkeln. Item eyn ver- manung Sebastiani Münnster an alle liebhaber der künstenn, im hilft zu thun zu warer unnd rechter beschreybung Deutscher Nation«. Es ist dieses die Ausgabe, auf der verzeichnet steht: »Volgt hernach eyn besundere unnd weitlauffige Be schreibung des becircks umb Heydelberg auff sechs Meilen weit, mit vermanung und bitt Sebastiani Münster an alle lieb haber der lüstigen kunst Geographia, gleichs durch sie umb ire stät zu verfertigen«. Das Buch enthält eine Karte des Odenwalds und der Bergstraße, die wohl die erste ihrer Art sein dürfte. Gegen Ende seines Lebens scheint Kübel seinen Verlag und seine Druckerei aufgegeben zu haben, denn seit 1531 erscheinen Schriften von ihm bei Christian Egenolff zu Frank furt a/M., so 1531: »Der Stab Jacob, künstlich und gerecht zu machen und zu gebrauchen, damit an Gebäuen auch sonst zu messen« und im gleichen Jahr: »Ein künstlich subtile underrichtunge, wie durch einen spiegel, Ein höhe eines thurms, Auch die lcnge einer Ebene, Als äcker, Wisen u. s. w. erkennen und erfarenn solt. Darzu in der Vorrede, Warumb das Spiegelglas erfunden. Jetzo dem Jacob stab anqehencket von Jacob Kübel. An. 1531«. Auch frühere Bücher Kübels, so das Rechenbuch, er schienen in neuen Ausgaben bei Egenolff nnd so kann man fast die Vermutung hegen, daß Egenolff den Verlag von Kübel erworben haben könnte. Kübel redet Egenolff an: »Die weil nun deine werck dich einen fleißigen gerechten
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