Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1928

X: 36, ll. Februar 1928, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. B-rnay's Vier - Staaten - Fach-, Jahr- u, Adreßbücher, 1928. T. 1—4. 4° Wien: Canislusgasse 8—10: Vernay- V-rlag. 4V,—. <Jiihrl.> <28 18129.1 Deutsche W e h r, Jg, I: 1928. Rr 1, IJanJ 20 S, 4" Olden burg i, O,: Gerhard Stalling, —.so. (Wöchentl.) <28 181S2.1 Der Welt - Funk. Ergäirzungsprogramme zur Werag. Jg. 1: 1927. H. 3. Dez. 18 S. 4° Köln: Rusu-Berlag. Das H.—.IS. IWöch., <28 18 053.1 An der Wende. Jg. 1: 1927. H. 1. 32 S. 8» Wiesbaden: Hermann Rauch. Viertel!. 1.50. <Mon>> <2L 10 038.1 Werkszeitung für Bergbau A.G. Lothringen in Bochum, Ge werkschaft des Steinkohlenbergwerkes Gras Schwerin in Castrop- Rouxel, . . . Jg. 1: 1927. Rr 1. <Dez.> 8 S. 2» Düfs-ldors: Hütte u. Schacht. (Halbmon.» <26 8140.1 Rheinische W o ch c n scha u. Jg. 1: 1927. Nr 3. <Dez.1 18 S. 2° Ober-Ingelheim: H. Eckoidt. Mon. —.80. <Wöch.> <26 8143.1 WSW-Kalender. s1:s 1928. 94 S. 8» Berlin SW 81, Belle Altiancc-Pl. 13 I: Rheinhold L Co. <Jährl.> <2L 10 018.1 Zeitschrift der Höheren Polizeischule sür die Fortbildung der Polizeibeamten Thüringens. Jg. 1: 1928. Nr 1. <Jan.> 8 S. 4" Jena: Höhere Polizeischule. <Mon.> <28 18150.1 Unsere Zeitung. Jg. 1: 1927Ü8. Folge 1. <Dez.> 12 S. 4° Prag: Roland Verlag Morawitz. —.15. <Mon.> <28 18128.1 Kleine Mitteilungen Das Inhaltsverzeichnis zum Börsenblatt 1027 liegt der gesamten Auflage der heutigen Nummer bei, worauf wir alle Leser hiermit besonders aufmerksam machen. An die Herren Verleger im Reiche! — Aus unseren Mitglieder kreisen wird der Wunsch rege, die reichsdeutschen Verlagsanstalten mögen die Abrechnungstermine für das Kommissionsgut einheitlicher gestalten. Wir verstehen dieses Ersuchen voll und ganz, ist es doch dem aus ländischen Sortimenter unmöglich, die verschiedenen Abrechnungs- termine (1. Januar — 15. Mai) genau cinzuhaltcn, weil die Mög lichkeit, Sendungen nach Leipzig abgchen zu lassen, nicht jede Woche gegeben ist und einzelne kleine Rücksendungen durch die Portospesen den aus den Kommissionssendungen entstehenden Nutzen verschlingen würden. Daher an den reichsdeutschen Verlag die Bitte: Abrech nung s t e r m i n e für K o m m i s s i o n s g u t mit 15. Mai l. I. f e st s e tz e n und evtl. Herbstabrechnungen nie vor Ende Okto ber fordern, weil der Sortimenter während September und erster Hälfte Oktober durch die mi? Schulbeginn einsetzenden Arbeiten nicht genügend Bewegungsfreiheit hat. Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik. Sitz: Dux. Vortrag. — Professor Guardini hält am 29. Februar in Potsdam im Palast Barberini einen Vortrag über das Thema: »Vom Sinn der Schwermut«. Aufgebaut ist der Vortrag auf dem philosophischen Werk von Söven Kierkegaard. Karten zum Preise von 1 bis 3 Mark sind in der Buchhandlung Karl Heidkamp, Potsdam, Humboldtstr. 1, zu haben. Rundfunk-Literatur. — Vom 25. bis 27. Februar findet in H c l m st e d t eine Rundfunkausstellung statt. F. Richters B u ch h. ersucht M einer Anzeige in Nr. 35, S. 1212 um Prospektmaterial und Kominissionsliefcrung. Bibliothekscrwcrb. Die etwa 2000 Nummern umfassende vor wiegend kunstgeschichtliche und bibliophile Werke enthaltende Biblio thek in Schloß Bieberstein bei München ging in den Besitz des Münchner Antiquars Georg C. Steinicke über. Die Leipziger Ncklamcmcsse (Reklame und Verpackung im Ni»g- meßhaus). — Die Leipziger Reklamemessc wächst von Messe zu Messe. Heute ist sie genau 2^mal so groß wie bei ihrem ersten Erscheinen in der Akademie der graphischen Künste. Das neue Heim, das Ning- meßhaus, gibt für eine grosse Entwicklung reichlich Raum. Die Groß aufbauten bedeutender Druckerfirmen in Reklame in der großen Halle des 5. Stockwerks des Ningmeßhauses erfahren zur Frühjahrs messe vom 4. bis 10. März wieder eine Vermehrung, sodaß diese 158 mächtig wirkende Halle jetzt einen geschlossenen, prächtigen Eindruck macht. Hier sammelt sich zu gedrängtem, eindrucksvollen Überblick fast alles, was an bedeutender Großreklame im letzten Halbjahre in Deutschland herausgekommen ist. Georg Müller Verlag -l.-G. in München. — Bilanz per 30. Juni 1927. Aktiva. .4L Kassa, Postscheck, Wechsel und Effekten 6 376 83 Waren 901 947 76 Kontokorrent 87 662 51 Autoren 18 332 08 Osthaus-Archiv 33 000 — Mobilien 3 600 Klischees I — 1 050 910 18 Passiva. Aktienkapital 700 000 Reservefonds 70 000 45 000 Bank 70 461 70 Akzept 121 671 82 Gewinn- und Verlustvortrag 37 937 92 Gewinn- und Verlustkonto . 5 838 74 1 050 910 18 Gewinn« und Verlustkonto per 30. Juni 1927. Verlust. 'S, 670 971 09 . . 15 000, b) Mobilien . . 1 204,— o) Maschinen . . . I, 16 205 — Verlust- und Gewinnkonto 5 838 74 693 014 83 Bruttoerlös 612014 83 Auflösung der Umstellungs- und Sonderrücklage .... 81000 — 693 014 83 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 19 vom 23. Januar 1928.) Verurteilung zur Unterlassung eines Zcitungstitels wegen Ver wechslungsfähigkeit. — Die B.sche Buchdruckerei in Ulzen ist Verlegerin der in illzen seit 15 Jahren unter dem Titel »Allge meine Zeitung der Lüneburger Heide« erscheinenden Zeitung. Die S.sche Buchdruckerei G. m. b. H. in Lüneburg gibt seit vielen Jahrzehnten eine Zeitung heraus, deren Titel mehrfach gewechselt hat. Seit dem Jahre 1866 lautete er »Zeitung für das Fürstentum Lüneburg«, von 1885 an »Zeitung für den Regierungs bezirk Lüneburg«. Seit dem 1. Oktober 1925 benutzt die Beklagte für ihr Blatt den Untertitel »Die Zeitung der Lüneburger Heide«. Die B.sche Buchdruckerei in ttlzen hat wegen Führung dieses Titels gegen die Lüneburger Zeitungsfirma Klage auf Verurteilung zur Unterlassung erhoben. — Im Gegensatz zum Landgericht in Lüneburg erkannte das Obcrlandesgcricht in Celle auf Verurteilung der Beklagten, die Führung des Titels »Die Zeitung der Lüne burger Heide« zu unterlassen und den der Klägerin entstandenen Schaden zu ersetzen. Tie gegen dieses Urteil von der Beklagten beim Reichsgericht eingelegte Revision ist ohne Erfolg geblichen. Aus den r e i chs g e r,i ch t l i ch e n Entscheidungsgrünben: Das Oberlandesgericht Hält den Unterlassungsanspruch aus 8 16 UWG. für begründet. Es stellt die Verwechselungsfähig keit beider Titel fest. Die Revision der Beklagten wendet ein, der Titel »Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide« könne nicht als «besonldere Bezeichnung« im Sinne des 8 16 UWG. angesehen werden. Dieser Nevisionsangriff geht fehl. Unter einer besonderen Bezeichnung einer Druckschrift im Sinne des 8 16 UWG. versteht man eine frei gewählte Bezeichnung, Lue dazu bestimmt und geeignet ist, die Zeitung von anderen Druckschriften zu unterscheiden. Es kommt also darauf an, daß der gewählte Titel an sich Unterscheidungskraft besitzt und neu ist. Die Neuheit des Titels wird nicht bestritten. Aber auch die Jndividualisicrungskraft wird man nicht verneinen dürfen, weil die Zeitung sich nach der Gegend bezeichnet, deren Leserkreis in Frage kommt. Eine derartige land schaftliche oder geographische Bezeichnung ist gerade bei Zeitungen sehr gebräuchlich. Der Beklagten soll zwar nicht schlechthin das Recht abgesprochen werden, auch ihrerseits einen Titel zu wählen, der auf das Landschaftsgebiet der Lüneburger Heide hinweist. Aber sie muß diese Bezeichnung so wählen, daß jede Verwechslungssähigkeit mit der andern Bezeichnung ausgeschlossen ist. (Aus den »Neichsgerichts- briefen«. Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig S 3.) (II 262/27. — 16. 12. 27.)