Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1928
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- 1928-02-11
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X» 36. 11. Februar 1928. Redaktioneller Teil. Ehrung Paula Groggers in Berlin. — Der österreichischen Dich terin Paula Grogger (ihr Noinan »Das Grimmingtor« wird in sechs Sprachen übersetzt) wurde soeben in der Reichshanptstadt ein festlicher Empfang bereitet. Vertreter des deutschen und österreichi schen Schrifttums überbrachten am Bahnhof die ersten Grüße der Stadt und geleiteten die Dichterin zum Ncichskanzlerpalais, wo sie vom Reichskanzler und seiner Gattin begrüßt und als Gast für die Tauer ihres Berliner Aufenthalts willkommen geheißen wurde. Minister Or. Frank gab ihr zu Ehren in den Räumen des Gesandt schaftspalais einen Empfangstee, zu dem außer den führenden Per sönlichkeiten des kulturellen Lebens und der Gesellschaft die Frau Reichskanzler, der österreichische Geschäftsträger, der Gesandte Frei tag vom Auswärtigen Amt und Staatssekretär Zweigert vom Ministe rium des Innern erschienen waren. Tags darauf fand ein Paula Grogger-Abend statt, an dem namhafte Berliner Künstler mitwirkte». Leopold Friedrich Günther von Göckiugk. — Der 18. Februar erinnert uns an eine bedeutsame literarische Persönlichkeit: am 18. Februar 1828 ist der Geheime Oberfinanzrat, Dichter und Jour nalist Göckiugk gestorben. Eine bleibende Bedeutung erlangte er durch die Gründung des »Journal von und für Deutschland« 1781, das durch die vielen sachkundigen und eingehenden Schilderungen der verschiedensten Einrichtungen dauernden Wert besitzt. Nicht lange sollte er seine schöne Zeitschrift leiten dürfen. Ein mainzischer Be amter hatte in ihr die mainzische Justizverwaltung scharf kritisiert. Die mainzische Regierung erblickte darin eine schwere Beleidigung, beschwerte sich in Berlin und verlangte die Nennung des Namens des Verfassers. Da Kurmainz damals für Preußen wegen des Fürstenbundes eine große Bedeutung hatte, wurde Göckingk scharf zur Verantwortung gezogen, aber auch die größten Drohungen konn ten ihn nicht bewegen, den Namen zu nennen. Auch als man ihm eine Festungsstrafe zuerkannte, blieb er standhaft bei seiner Weige rung. Da die hervorragendsten Publizisten seiner Zeit, besonders Prof. Schlözer in Hannover, sich seiner annahmen nnd das Vorgehen der preußischen Negierung scharf kritisierten, so wurde durch das Eingreifen des Ministers von Hertzberg der verdrießliche Handel dadurch erledigt, daß Göckiugk sich bereit erklärte, die Leitung seines Journals aufzugeben. Die Redaktion der Wochenschrift übernahm an seiner Stelle der Domkapitular von Bibra zu Fulda, Göckingk aber blieb ein eifriger Mitarbeiter an dem vortrefflichen Blatte, das bis 1792 bestanden hat. Göckingk stieg vom Kanzleidirektor in Ellrich bis zum Geheimen Oberfinauzrat in Berlin empor. In hohem Alter widmete er sich wieder ganz der schöngeistigen Literatur, mit Ge dichten und wissenschaftlichen Abhandlungen. Im März 1826 zog er sich aus dem geräuschvollen Leben Berlins nach Deutsch-Warten'berg in Schlesien zurück, wo seine Tochter verheiratet war. Hier erlag er, fast 86 Jahre alt, der langsam fortschreitenden Altersschwäche. S. H. Deutscher Lichtbild-Nachweis c. V., München. — Ter Deutsche Lichtbild-Nachweis hat die Aufgabe, das Bildmaterial der 12 000 Mitglieder, die dem Centralverband Deutscher Photographen-Vereiue und -Innungen und dem Verband Deutscher Amateurphotographen- Vereiue angeschlossen sind, in einer Zentralstelle zu sammeln und von hier aus Schriftstellern, Wissenschaftlern, Technikern, Verlegern, Zeitschriften, Fremdenverkehrsvereinen usw. leicht und schnell zu gänglich zu machen. Der Deutsche Lichtbild-Nachweis besitzt bereits ein sehr ansehn liches Bildarchiv, aus dem jeder Interessent unverbindlich Ansichts sendungen von Lichtbildern aus den verschiedensten Stoffgebieten er halten kann, z. B. Architektur, Landschaften, Städtebilder, Kunst, Sport, naturwissenschaftliche Ausnahmen usw. Besonders wertvoll ist es für den Bildsucher, daß durch den Deutschen Lichtbild-Nachweis auf Wunsch beliebige Einzelbilder sowohl als ganze Bilderreihen aller Art unverbindlich beschafft werden können, auch wenn sie nicht im Bildarchiv auf Lager sind. Anfragen und Anforderungen von Ansichtssendungen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Lichtbild-Nachweises in München. Blutenburgstr. 3 (ehem. Kriegsschule), zu richten. Aus dem Vorwort eines Verlagskatalogs. — . . . Wenden Sie sich nur vertrauensvoll an den Sortimentsbuchhändler. Er ist ja dazn da, zwischen Ihnen und dem Verlage zu vermitteln. Die Bücher bekommen Sic immer durch den Buchhändler geliefert, nur wenn es ganz besonders eilig ist, unmittelbar von uns, aber auch dann erfolgt die Verrechnung durch den Buchhändler. Denn die vielen Buchhändler in allen Ländern sind die Pioniere des Verlages. Sie arbeiten nicht nur für sich, nicht bloß für uns, sondern auch für Sie! Denn wenn Sie heute in jeder Stadt und jedem Städtchen ohne langes Suchen und Schreiben und Erkundi gungen einen recht wesentlichen Ausschnitt des geistigen Lebens be haglich ldurchmustern können, ohne kaufen zu müssen, wenn Ihnen zu jeder Stunde die genauesten Auskünfte über fast alle Druckwerke zur Verfügung stehen, die seit fünfzig, sechzig oder noch mehr Jahren in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz erschienen sind, so ist das nicht zum wenigsten «das Verdienst des unverdrossenen Sorti mentsbuchhändlers. Deshalb verdienen die Buchhändler die Förde rung aller Bücherfreunde. (Entnommen dem Katalog: »Herder- Bücher. l: Aus allen Gebieten«.) verkelrrSuackriekten. Berliner amtliche Devisenkurse »m ». Februar ISSS »m lO- Februar «SS» Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs 20,408 »0 44» aa.aa YN4N? 168,61 Buen. Aires (Pap. Pes.) 1 Peso 1,700 1,791 Oslo >00 Kr. III.44 111,50 100 Kr. 112,19 100 Kr. 112,60 112,66 1 § 4,197 4,1908 Paris 100 Belga 58,425 58,455 100 Lire 100 Frcs. 16,45 16,50 80,565 80.725 80.74 71,31 71,45 71,30 71,44 1 Milreis 0,503 0,505 0,5035 0,5055 l den 1,963 1,964 1.968 Pran 100 Kr. 12,413 12,417 12,437 Helsmgfors . . Lissabon 10,55 10,553 10,573 19,68 19,58 19,62 3,030 3,032 100 Dinar 7,368 100 Schill. 58,975 100 Pengö 73,21 73,35 73,20 100 Guld. 81,57 81,73 81,60 Konstantinopel. 1 türk. ^ 2,121 2,125 2,121 2,125 Athen. . . . 100 Drachm. 5,606 5,544 5,556 20.977 100 Lei 2,569 2,581 100 Zlotp 46,90 100 Lats 80,78 lOOEstn.M. 112.20 100 Litas 41.28 «1.62 ?ersona1nacliriclrteir. Gestorben: am 25. Januar im Alter von 79 Jahren Herr Wilhelm Pflug in London. Der Verstorbene war in Hamburg als Sohn eines Geistlichen geboren. Vor etwa 50 Jahren kam er nach London in die damals sehr vornehme Hofbuchhandlung von P. Rolandi, darauf ging er zu I. W. Kolckmann. Später war er als Hauslehrer und Sprachen- lehrer tätig; eine Zeitlang Schauspieler. Dann kamen Arbeiten im Britischen Museum (längere Zeit für eine Benediktiner-Abtei); während und nach dem Kriege war er zehn Jahre bei Jaschke, bis seine Fähigkeiten zur Arbeit versagten. Tann ging er noch eine Zeit lang wieder täglich ins Lesezimmer des nahen Britischen Museums, wo die freundlichen Beamten ihn gern sein Mittagsschläfchen halten ließen. Als auch dieser kurze Gang für ihn zu viel war, erhielt er vor einem Jahr einen Platz im Heim des Deutschen Hospitals zu Talston. Pflug war ein gebildeter, wohlbelesener Mann, der aber seine Kenntnisse nicht vorteilhaft genug zu verwerte» wußte. Einige Herren, welche vor dem Kriege hier waren, werden sich seiner erinnern: Kleine Gestalt, freundlich, bescheiden, hilfsbereit, etwas hartnäckig, ganz der Typ des »Onkel« Lippner, der noch einigen im Gedächtnis sein wird und welcher vor 25 Jahren, als er fiir diese Erde zu müde geworden war, ebenfalls ins Deutsche Hospital ging. Pflug erzählte gern aus seiner Jugendzeit, z. B. von dänischen Soldaten in Altona, oder von seiner Wanderung von Hamburg nach Triest, und von Abenteuern dort mit Kroaten und Italienern. Unser alter Freund hatte vergessen zu heiraten, und in einem Formular, welches er während des Krieges auszufüllen hatte, gab er an, daß er keine Verwandten mehr drüben habe. Er wohnte lange Zeit in dem kleinen ruhigen Colvill Place, bei der großen geräuschvollen Tottenham Court Noad, wo er eine wohlbekannte Figur war. Die Nachbarschaft ließ ihn zur Zeit der politischen Aufregung stets unbehelligt. Am 30. Januar wurde er im Friedhof zu Tottenham beerdigt, nach einer trostreichen Ansprache des Pastors der Hamburger Luthe rischen Kirche. Auf seinem Sarge steht »At Nest«. London, den 2. Februar 1928. R. I. 159
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