Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280329
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192803298
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280329
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-29
- Monat1928-03
- Jahr1928
-
2998
-
2999
-
3000
-
3001
-
3002
-
3003
-
3004
-
347
-
348
-
349
-
350
-
351
-
352
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 76, 29, Mär, 1928, Redaktioneller Teil, Börsenblatts, d. Dtlchn Buchhand«, nach der Rückkehr aus dem Trojanischen Kriege. Der Verfasser hat edle Gestalten gezeichnet und die Handlung in flüssige Verse gekleidet, die durch die Darstellung, für die Spielleiter Richard Busch ver antwortlich zeichnete, recht wirkungsvoll zum Vortrag kamen. Auch trug die Darstellung in jeder Weise zur Belebung des Werkes bei, das arm an Handlung ist. Der Verfasser und die Darsteller konnten sich für den starken Beifall mehrmals bedanken. über Drucker- und Vcrlegerzeichen einst und jetzt hielt Frau vr. Annemarie V oi g t - M e i n e r, die Tochter unseres Herrn Hofrat vr. Meiner, am Mittwoch, dem 21. März, in der Aula der Prana.,--su)ule in München einen von Buchhändlern und Druckern gut besuchten Vortrag mit Lichtbildern. Die Vortragende ist in Fachkreisen durch ihre Arbeit über die Druckersignete wohl be kannt, sie beherrscht den umfangreichen Stoff vollkommen, verfügt über ein großes Bilder material, aus dem sie die wichtigsten Stücke herausgriff und so durch Bild und Wort eine anschauliche Geschichte des Drucker- und Verlegersignets gab. Wie die Buchdruckerkunst schon in ihren ersten Leistungen eine Vollendung auswies, die sie später kaum mehr erreichte, geschweige denn übertraf, so ist auch das erste Signet, das von Fust und Schösser in Mainz, so klar und einprägsam wie wenige der späteren. Es ist offenbar ein Metall schnitt, der in Inhalt und Form stark an die damaligen Handwerks zeichen erinnert, sodaß man wohl annehmen darf, daß diese Ur sprungsmarken die Väter des Signets waren. Für die Goldschmiede, deren Gewerbe durch die Stempelschneider mit den alten Druckern eng verwandt war, war ein solches Zeichen vorgeschrieben, während die Schreibstuben auf ihren Manuskripten es Nicht kannten. Die Entwicklung des Holzschnitts verführte dazu, dem Signet eine reichere Gliederung zu geben. Solange Künstler wie Hans Holdem und sein Holzschneider Lützelburg mit der Ausführung betraut sind, wird dadurch ein neuartiges Kunstwerk geschaffen, aber unter den Spätern wird der Rahmen sowohl als der Gegenstand überladen. Noch mehr war das der Fall, als -der Kupferstich den Holzschnitt ablöste. Be günstigt wurde dieses überwuchern des Ornamentalen durch die Sitte, das Signet nicht am Anfang, sondern am Schluß des Zülches, oft aus einer besonderen Seite, anzubringen. Das 19. Jahrhundert weist im allgemeinen einen Verfall des Signets auf, doch sind auch da noch vereinzelte Treffer zu verzeichnen. Das neue Signet be ginnt mit dem Löwen von Eugen Diederichs und dem Schiff des Insel-Verlags. Seither haben viele unserer angesehensten Graphiker mit -der schwierigen Ausgabe gerungen. Jedermann sieht und kennt ihre Signete, aber die wenigsten nur kennen den Schöpfer, dabei «ist die Schaffung eines guten Signets eine der schwierigsten Auf gaben der Graphik. Einige der wichtigsten Druckersignete (Spamer, Brandstetter u. a.) beschlossen den lehrreichen Vortrag. Die Arbeitsgemeinschaft für buch gewerbliche Fortbildung umfaßt auch die buchhändlerischeu Vereine Mün chens. Mit vereinten Kräften wird so sine umfangreiche Vortrags tätigkeit über alle Zweige des Buchgewerbes entfaltet — eine Ge legenheit, etwas zu lernen, -die die frühere Generation nicht kannte. Fast jeden Mittwoch abend findet ein Vortrag statt. Es wäre nur zu wünschen, daß diese Gelegenheit insbesondere vom Jungbuchhandel -etwas mehr benutzt würde als bisher. Büchcr-Versteigerung in Leipzig. — Friedrich Meyer's Buch handlung in Leipzig versteigerte am 20. und 21. März den ersten Teil der Bibliothek des verstorbenen Professors vr. Eduard von Bamberg auf Schloß Braunshardt. Diese erste Abteilung ent hielt Literatur, Zeitschriften, gesammelte Werke und -einzelne BUcher- Samm-lungen. Für die Versteigerung bestand lebhaftes Interesse der Bücherfreunde, doch wurden die unverbindlichen Richtpreise viel fach nicht erreicht. Besondere Seltenheiten erzielten dagegen auch recht hohe Preise. Im folgenden seien einige interessante Ergeb nisse milgeteilt. Es brachten Clemens Brentanos Schriften >in der Erstausgabe in neuen Einbänden 250 Mark, Kuno Fischers Geschichte der Philosophie (10 Bde. 3.-^5. Ausl., Hsrz.) 240 Mark, Grimms Deutsches Wörterbuch (bis 1926) 340 Mark, Herder, -in der Suphan- schen Ausgabe, 33 Hsrzdde., 100 Mark, Nietzsches Werke, erste Ge samtausgabe des Naumann-Verlags, 3 Abtlgn. -in 19 Orig.-Hfrz-bdn., 115 Mark, A. W. v. Schlegels Werke, -erste und einzige Gesamt ausgabe, 184-6—47, 300 Mark, Thieme-Beckers Künstlerlexikon, Bö. 1 bis 20, 435 Mark, Voltaire, Oeuvres completes, 70 Bände, Kehl 1784—89, Hldr., 120 Mark, Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Oesterreich, 360 Mark, »Das literarische Echo«, Jahrgang 1 bis 25, 100 Mark, Go-edekes Grundriß, 2. Auf!., 18-84—1916, 240 Mark, Goethes sämtliche Werke in der Sophien-Ausgabe, 143 sehr schöne Hfrzbde., 1850 Mark. 8t. Deutsche und ausländische Bücherpreise. — Wie wenig die Klagen über hohe deutsche Bücherprorfe begründet find, zeigt ein Artikel in der Kölnischen Zeitung von ihrem Berichterstatter in Oslo, wo am 20. März Ibsens 100. Geburtstag feierlich begangen wurde. Er bemerkt, baß die Übertragungen Ibsens im allgemeinen sehr viel billiger find als die Urform. »Insonderheit sind die deutschen Ausgaben, -auch die prächtigen Gesamtausgaben S. Fischers — nicht zu reden von den wohlfeilen Neclamhesten — für einen Bruchteil des Geldes zu erstehen, das die Originalausgaben des Gylden-dal scheu Verlags kosten: für den norwegischen Ibsen muß man 72 Kronen — 80 Mark (Lederrück-cn) oder 110 Kronen — 120 Mark (Ganzlederband) -an- legen! Auch d-ie literarischen Würdigungen Ibsens und seines dichte rischen Werkes, wie sie aus norwegischer Seite in den Arbeiten Halvdan Kohts, Gerhard Gvans und Gunnar Höibeogs vorliegen, sind unverhältnismäßig teurer als z. B. die zweibändige Biographie des Dichters von Roman Wörner. Selbst die schmucklosen Schul ausgaben stehen im Preis unerwartet hoch: Brand kostet 2.75 Kronen --- 3 Mark!« Eine deutsche wissenschaftliche Bücherei in Konstantinopel. — Im Jahre 1916 schlossen -sich auf Vorschlag von Professor Kampfs meyer die Professoren F. Giefe, G. Jacob, G. Kampffmeyer, Enno Littmann und R. Tschudi zu einer freien »Vereinigung von Freun den türkischer Literatur« zusammen, -deren Hauptzweck die Errichtung eines deutschen wissenschaftlichen Instituts in Konst-antinopel war. Es gelang den Bemühungen Professor Kamp ff meyers, eine solchem Zweck dienende umfangreiche Büchersammlung zu schaffen, die im Nahmen der von ihm gegründeten und geleiteten »Deutschen Aus land-Bibliothek« zuscnnmengestellt und katalogisiert wurde. Wesent liche Bereicherung erfuhr diese Büchers-ammlung durch namhafte Mittel, die Herr Verlagsbuchhänd-ler Dr. Max Hofmann in Leipzig stiftete. Als dann im August 1917 Herr Professor Becker im Preußischen Kultusministerium seinerseits die Absicht aussprach, ein staatliches deutsches, wissenschaftliches Institut in Konstantinopel zu gründen, erlbot sich Pros. Kampffmeyer, dem Ministerium für solchen Zweck d-ie von ihm geschaffene Sammlung zur Verfügung zu stellen und fand -hierfür auch die Zustimmung der -oben neben ihm genannten Herren-. Das Ministerium übernahm die Verpflichtung, -in Erfüllung der bei der Gründung der V. F. T. L. -sestgestellten Zweck bestimmung die ihm überlassene Sammlung im Orient zur Be nutzung durch deutsche Gelehrte bersitzustvllem Das damals von Herrn Becker geplante Institut-ist nun freilich nicht gegründet worden. Es erschien aber jetzt dem Preußischen Unterrichtsminister möglich, den Zweck der Vereinigung zunächst im Rahmen des von Prof. vr. Martin Schede in Konstantinopel geleiteten Archäologischen Insti tuts durchzuführen. Die Sammlung ist demgemäß im Sommer 1927 nach Konstantinopel überführt worden. Die Bibliothek der V. F. T. L. umfaßt neben allgemeinen Hilfsmitteln wie Enzyklopädien und Wör terbüchern große Zeitschriftenreihen (Z. D. M. G.. Journal Asiatique, Journal os the Geogr. Soc. usw.) und insbesondere reichhaltige Lite ratur zum Studium türkischer Verhältnisse nach den verschiedensten Richtungen. Archäologie ist nicht vernachlässigt, neben ihr über hat die Vereinigung ebenso oder mehr noch -sonstige geschichtliche, lite ratu rg-eschichtliche, philologische und andere aus die Türkei gerichtete Studien -ins Auge gefaßt. So ist der Sammlung -als -wertvoller Bestandteil etwa die Hälfte des Katalogs Otto H-arras-sowitz Nr. 372 (Türkische Moderne) einoerleibt worden, über den G-esamtinhalt der Sammlung der V. F. T. L. unterrichtet ein Zettelkatalog, von dem sich ein zweites Exemplar -in der deutschen Auslandbibliothek zu Händen von Prof. Kampffmeyer befindet. Prof. Kampffmeyer hatte auch für die Herausgabe einer Biblio graphie der Türkei umfangreiche Vorarbeiten unternommen. In folge des Zusammenbruchs konnte diese Arbeit nicht fortgesetzt wer den. Die vorhandenen -etwa 20 000 Zettel mit den dazu gehörenden Kästen sind nun auch von Pros. K. der nach Konstantinopel überge- fiihrten Sammlung beigefllgt worden. Seldst wenn eine weitere Beavbeitun-g dieser Materialien nicht möglich sein sollte, werden diese Zettel in Konstantinopel, sofern sie nur in den übersandten Kästen systematisch geordnet werden, mannigfachen Nutzen stiften können. Zu diesen im soeben erschienenen X. Baude »Der Welt des Islam«- erschienenen Ausführungen aus der Feder Prof. Kampffm-eyers mag ergänzend mitgeteilt werden, daß es sich bei der inzwischen nach Konstantinopel verdrachteu Büchersammlung in der Hauptsache um -eine hochherzige Stiftung handelt, die vom Inhaber der Dr-ete- rich'sch-en V e r l a-gs bu ch h a-ndlu n g in Leipzig, vr. Max Hofmann, der übrigens erst -am 2L August 1917 durch die bereits oben g-e-nannden Orientalisten ins Leben gerufenen »Vereinigung von Freunden der türkischen Literatur« gemacht wurde. Diese Bücherei wurde der Preußischen Unterrrchtsoerwaltuug ausdrücklich nur »für deutsche Gel-ehrtenarbeit -im Orient« zur Verfügung gestellt und Prof. 349
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht