Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1928
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- 1928-03-29
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- 29.03.1928
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 76, 29, März 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Kmnpfsmeyer emstweiieu zu treuen Händen übergaben. Die Absicht, ein der Erforschung des nahen Orients gewidmetes Institut mit dem Sitz in Konstantinopel ans Leben zu rufen, hat bereits vor dem Weltkrieg ernstlich bestanden. Der Plan konnte jedoch bisher ans verschiedenen Gründen nicht verwirklicht werben. Ta, wie bekannt, die Staatlichen Museen in Berlin einen »Kustos im Orient« unter halten, und zwar in der Person Prof. vr. Martin Schedes, hem un längst die Amtsbezeichnung Direktor verliehen wurde, erachtete man im Zusammenhang mit anderen Erwägungen den Zeitpunkt für ge kommen, diese großartige Stistungsbibliothek nach Konstantinopel zu verbringen, wo sie zunächst in der Deutschen Schul« Aufstellung fand. (Mitteilungen der Deutsch-Türkischen Vereinigung, Berlin, März 1928.) Das Buch in den Tropen ss. a. Nr. 72, S. 331). — Aus lang jähriger eigener Tropenersahrung möchte ich zu diesem Gegenstand einiges sagen. Natürlich ist es ganz schön, den Leim und Kleister zu vergiften. Arsenik ist dazu auch gut (arseniksaures Natron dem Leim oder Kleisterwasser zugesetzts. Das kommt aber doch selten in Frage. Der Tropenmann bezieht einmal hier, einmal dort seine Bücher, erbt Bücher aus der Heimat und bekommt von dort welche geschenkt. Die sind natürlich nicht vergiftet. Und nachträglich? Da fehlen doch meistens tu den Tropen die Voraussetzungen. Wie hal ten sich nun Bücher in den Tropen? Ich habe einmal eine vernach lässigte Bücherei eines alten deutschen Arztes sür die Erben aus genommen. Der alte Herr war Sonderling geworden und schlies tatsächlich auf seinen Büchern, da sein wackelig gewordenes Bett durch Bücherstöße gesichert wurde. Die Termiten hatten dadurch Zeit und sich Gänge und ganze Wohnungen in den Büchern eingerichtet, aber die Einbände waren äußerlich erhalten geblieben. Wenn man die Bücher ausschlug, hatte man ein Termitennest, es war ein Rand von 1 nun gelassen und sonst die Stelle, die früher das Buch ein nahm, in ein Nest verwandelt mit Gängen und Höhlungen, die Ter miten hatten das Papier durch den Körper gehen lassen und daraus dann einen Stoff zum Nestbau gewonnen. Am schlechtesten war es de» englischen Ganzleinenbändcn ergangen, sie waren verspakt oder verschimmelt. Gut erhalten waren Lederbände mit Papierübcrzug der Deckel salso Halbfranz). Es waren keine Verlegerbände neuerer Massenherstellung, sondern Handeinbände, da es immer Sitte war, daß die Bücherfreunde in den Tropen bessere Werke durch Ver mittlung eines Sortimenters in Deutschland einzeln binden ließen. In dem eben beschriebenen Falle handelte es sich um eine starke, selten vorkommende Vernachlässigung. Die Termiten hatten jahre lang ungestört Zeit, sich anzusiedeln. Wie kann man das verhin dern? Man braucht weder Gist noch staub- und insektendichte Schränke, sondern — die ordnende Hand einer deutschen Hausfrau, oder wenn man diese nicht hat, ein klein wenig eigne Aufmerksam keit. Wer seine Bücher liebt, sie gebraucht und ab und zu in die Hand nimmt, wird gar nichts von diesen Schädigungen merken, denn Moder, Schimmel und Insekten brauchen Zeit und diese nimmt man ihnen, wenn man einfach seine Bücher von Zeit zu Zeit pflegt. Mir sind in den Jahren meiner Tropcntäiigkcit keine Bücher verdorben, trotzdem ich nicht einmal einen verschließbaren Schrank für sie hatte, sondern nur ein offenes Gestell. Nun gibt es noch Sondersälle. Da war ein alter Herr auf ungefähr ein Jahr nach Europa gereist und hatte seinen Bücherschrank abgeschlossen, aber das Schlüssel loch durch Abziehen des Schlüssels sreigelassen. Als er wieder kam, konnte er einige Bücher nicht öffnen, sie hatten auf der oberen Schnittfläche einen Überzug von feinem Wachs. Wilde Bienen hatten bas Schlüsselloch als passendes Flugloch ausersehen und angcsangcn, sich ihre Wohnungen zwischen den Büchern zu bauen. Sonst hatten sie nichts beschädigt. Also nur etwas Aufsicht. Worin unterscheidet sich der Deutsche, her tu die Tropen kommt, von dem Tropeneiuge- sesfenen? Daß er deutsche Arbeitslieds, Ordnung und Fleiß mit bringt, und wenn er diese Eigenschaften nicht verliert (das zweite Geschlecht ist darin mehr gefährdet), wird er feine Bücher genau so gut erhalten, und sich daran freuen können wie in der Heimat. Schösser. Blichervcrtrirb unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. (Nachdruck verboten.) — Der Inhaber einer (nicht im Buchhändleradreßbnch aufgesllhrten) Firma wurde vom Landgericht Hamburg am 1l>. September 1927 wegen Betrugs im Rücksalle zu 7 Monaten Ge fängnis verurteilt. Er hatte, um seinen Kundenkreis zu erweitern, seinen Abnehmern gegenüber den Glauben erweckt, er arbeite für bas »Kieler Institut sür Seeverkehr und Weltwirtschaft«, das all gemein als volkswirtschaftlich bedeutendes Unternehmen bekannt ist. Durch diese Vorspiegelung, die der Wahrheit nicht entsprach, da die Bücher im eigenen kleinen Verlage des Angeklagten erschienen waren, 350 hatte der Angeklagte vier Firmen in Bremen, Karlsruhe und Mann heim zum Kaufe von Büchern veranlaßt. Die Bücher wurden auch geliefert. Trotzdem erachtete das Landgericht Hamburg durch das Vorgehen des Angeklagten den Tatbestand des Betruges sür erfüllt, weil anzunehmen sei, daß di« vier Firmen die Bücher nicht gekauft hätten, wenn ihnen bekannt gewesen wäre, baß sie nicht aus dem Institut sür Seeverkehr stammten. Die Käufer wollten die Leistungen des Instituts, nicht aber die des kleinen Buchhändlers bezahlen. — Der Angeklagte legte gegen das Urteil des Landgerichts Revision beim Reichsgericht ein, und zwar mit der Begründung, daß die von ihm gelieferten Schriften einen so großen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wert repräsentiert hätten, daß eine Vermögens schädigung der Käufer nicht entstanden sei. Der III. Strafsenat des Reichsgerichts schloß sich dieser Auffassung jedoch nicht an, son dern verwarf die Revision. (Aus den »Reichsgerichtsbriesen«. Her ausgeber:-K. Mtßlack, Leipzig S 3.) (HI O 1014/27. — 8. März 28.) Kunstanstait B. Grosz Aktiengesellschaft in Leipzig. — Die Ak tionäre der Gesellschaft werden zu der am Sonnabend, dem 28. April 1928, nachmittags 12)4 Uhr, tm Sitzungssaale des Bankhauses George Meyer, Leipzig, Neumarkt 4V, stattsindenden ordentlichen Generalversammlung etngeladen. Tagesordnung: 1, Vorlegung des Geschäftsberichts für 1927. 2. Genehmigung der Bilanz sowie Ge winn- und Verlustrechnung und Verfügung über den Reingewinn. 3. Entlastung des Vorstands und des Aufstchtsrats. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 73 vom 26. März 1928.) Universitätsdruckerei tz. Stürtz Aktiengesellschaft in Würzbnrg. — Unter Bezugnahme aus die Paragraphen 21 ss. der Satzungen wird bekanntgegeben, daß Donnerstag, den 19. April 1928, nachmit tags 3 Uhr, in den Geschäftsräumen, Friedhofstraße Nr. 1 in Wiirz- burg, die 19. ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Gesellschaft stattfinden wird. Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung sowie des Geschäftsberichts des Vorstands und des Aufstchtsrats für das Geschäftsjahr 1927. 2. Be schlußfassung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sür das Geschäftsjahr 1927. 3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstands und des Aufstchtsrats. 4. Ver fügung über den Gewinn. 5. Beschlußfassung über Änderung des 8 23 Absatz 1 dev Satzungen. (Änderung der Hlnterlegungsbestim- mungen durch Streichung der Worte »der Reichsbank oder« im letzten Satz.) 9. Festsetzung der Mttgliederzahl des Aussichtsrats. Wahlen zum Aufsichtsrat. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 73 vom 28. März 1928.) Herbert Ttnbcnrauch Verlagsbuchhdlg. A.-G. in Berlin W IS. — Bilanz am IS. Mai 1927. Aktiva. Utensilienkonto Kassa-, Postscheck- und Bankkonto . Debitorenkonto Verlagskonto Sortimentskonto Gewinn» und Verlustkonto 192S/27 Passiva. Aktienkapitalkonto Darlehnskonto Kreditorenkonto Unkostenkonto . . Akzeptenkonto Gewinn» und Verlustkonto I924/2S Gewinn- und Verlustkonto. Haben. Unkostenkonto 6 467 23 Verlagskostenkonto 6 602 Utensilienkonto 27 45 12 096 68 Soll. Zinsenkonto 6 25 Agiokonto 1473 75 Verlagsauslieferungskonto 6 819 10 Sortimentskonto 656 71 Bilanzkonto 4 141 87 12 096 88 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 71 vom 23. März 1928.) 246 80 538 22 99 17 71 088 60 61 18 7 925 44 79 957 41 10 000 62 939 36 1075 65 317 76 3 950 1674 64 79 957 41
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