Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1928
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- 1928-04-10
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x° 83, 10. April 1928, Redaktioneller Teil, BSrftnAaU I, d. Dtlchn. Buchhandel. andere Bände rutschen von selbst nach und schließen sich zu einem schönen Kreis. Das Gesamtbild vergrößert sich und deutlich leser lich ist jetzt jeder Buchtitel. Querüber steht groß »Sammlung Göschen«. Das Publikum, noch ganz im Banne der Handlung, erkennt erst jetzt, daß es einem Rcklamestlm so große Ausmerksam- kelt geschenkt hat. Einige werbende Worte sürs Buch, an die sich der Hinweis auf unsere Buchhandlung anschließt, beenden die Vor- sührung. Diesen gelungenen Werbefilm, den uns der Verlag Walter de Gruyter L Co. liebenswürdigerweise und kostenlos zur Verfügung gestellt hat, ließen wir längere Zeit hindurch in zwei der besuch testen Kinos laufen. Gleichzeitig verteilten wir nach der Vorführung Kataloge der Sammlung Göschen und richteten außerdem ein kleines Sondcrsenster ein. Wir haben den Erfolg tatsächlich feststellen kön nen und die Kosten dieser nicht alltäglichen Werbung stellten sich nicht höher als die einer größeren Zeitungsanzeige. Ich glaube, daß es sich lohnen dürste, dieses moderne Werbe mittel ausgiebiger in den Dienst des Buches zu stellen. Besonderen Erfolg wird, kraft seiner seltenen Verwendung als Werbemittel, ein Spielsllm haben, der unbedingt dem gezeichneten Trickfilm vorzu ziehen ist. Dieser ist heute schon vom gesamten übrigen Großhandel sllr seine Werbung in Beschlag genommen. Für ein einzelnes Buch kommt dte Herstellung eines Reklamesilms zu hoch. Es muß daher für eine ganze Romansevie, Zeitschriften oder sllr Werke geworben werden, die sich an die weiteren Schichten des Volkes wenden. Beim Aufbau des Films ist natürlich besonders daraus zu achten, daß genügend Hinweise im Text eingefllgt werden, dle die Vorzüge der erwähnten Werke besonders hervorheben. Ed. Jackl, Graz. Wjährigcs Bestehen. — Am 10. April können bi« im Verlag« der »Kameradschaft Verlagsgesellschast m. b. H»«, Berlin W 35, er scheinenden Zeitschriften »Die Polizei« und »Ter Gendarm» aus «in Wjähriges Bestehen zurllckblicken. Ans diesem Anlaß gab der Verlag von 'beiden Zeitschriften reich ausgestattet« Festnummern heraus, in denen nicht nur der großen Bedeutung dieser Fachdlätter für die Entwicklung des neuzeitlichen Polizelwesens, nachgewiesen durch 'die glänzenden Urteile der führenden Polizcifachmänner Deutschlands, und der zieldewuhten und energischen Führung durch ihre Verleger, dem verstorbenen Kommissionsrat Robert Kersbach und dem jetzigen Leiter der Firma, Fritz Kersbach, 2. Vorsitzender des Reichsverbandes der deutschen Fachpresse, sondern auch der Ent wicklung des gesamten Polizei- und Landjägerwesens in den letzten 25 Jahren Rechnung getragen wird. Von der dänischen Buchhändlcrsachschule. — Nach Ablauf des 30. Schuljahres hat nun am 5. März d. I. der 31. Kursus seinen Anfang genommen und gleichzeitig dem reformierten Lehrplan Platz gegeben, indem der bisherige Unterricht in Sprachen und in den elementaren Schulfächern in Wegfall kommt. Der Lehrplan dieser Fachschule, in die nur solche, bereits im Buchhandel tätige Lehrlinge oder Angestellte ausgenommen werden, die eine entsprechende Schul bildung haben oder aber ihre Vorbildung in einer Prüfung Nach weisen können, verteilt sich auf drei Jahreskursc, wovon jeder zwei Semester (Frühjahrs- und Herbstsemester) innsaßt. Er umfaßt dänische Sprache und Literaturgeschichte, Buchhaltung, die prak tischen Arbeiten innerhalb des Buchhandels wie auch Unterricht im Gebrauch von bibliographischen und sonstigen Nachschlagewerken, außerdem die graphischen Fächer nebst Bucheinband (hierbei müssen die Schüler die Arbeiten selbst aussllhren) und als besonderes Fach noch den Unterricht im Gebrauch von ausländischen Biblio graphien und sonstigen Nachschlagewerken. Neben den regelmäßigen Unterrichtsstunden finden auch besondere von der Schulleitung ange- orbnete Vorträge statt, welche sich mit Literaturgeschichte und sonsti gen, dem Buchhandel naheliegenden Gegenständen befassen. Infolge der ltberfllllung des Buchhändlerberufes in Dänemark wird schon seit langem darauf htngearbeitct, die Zahl der Lehrlinge möglichst zu beschränken, zumal da der älteren Gehilfenschaft durch die ganz Skandinavien eigen« Berussorganisation die Möglichkeit zur Selbständigkeit ohnehin ziemlich erschwert ist. K. V. Aus Großbritannien. — Aus ihrer am IS. Februar in London abgehaltenen Jahreshauptversammlung wurde die International Association os Antiquarian BooksellerS in Antiguarian Booksellers Association umbenannt, da sich dte alte Bezeichnung als zu schwer fällig erwiesen habe. Herr E. H. Dring, Direktor der Firma Ver narb Onarttch, wies in seiner Rede als scheidender Vorsteher aus das erfolgreiche Vereinsjahr hin, das eine stark vermehrte Mit- gstederzahl gebracht hat. Zu seinem Nachfolger wurde Herr P. W. Barnard gewählt, als Mitglied des sachwissenschastlichen Beirats u. a. Herr vr. Karl W. Hiersemann in Leipzig. Von Herrn A. B. Lamberton wurde ein Dringllchkeitsantrag vorgeschlagen, nach dem der Vorstand ein wirksames Sicherungssystem gegen BUchcrbiebe.. schassen soll, um dle dadurch dem Handel entstehenden Verluste zu beseitigen. Tic 1813 gegründete, bekannte Londoner Firma Williams L Norgade ist nach Übergang des Auslandsortiments an David Nutt in eine reine Verlagsgesellschast umgewandelt worden. Außer der Home University Library und den Macbeth Raeburn Publications hat diese alle Bestände des alten Verlags übernommen. Vorsitzender des Aussichtsrats wurde Herr Stanley Unwin. Sitz der Gesellschaft ist jetzt London, W. C. 1-, 38 Great Ormond Street. Das deutsche Buch in Ceylon. — In den letzten Jahren macht man erfreulicherweise doch immer wieder die Beobachtung, daß deutsche Bücher selbst in sehr entlegenen fremdsprachigen Ländern Beachtung finden. Zu diesen Gebieten gehört neuerdings auch Ceylon, obwohl dort gewiß nur ganz verschwindend wenige Deutsche ansässig sind, die in der Lage wären, die Kenntnis vom deutschen Buch zu fördern. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß einige Tageszeitungen in Ceylon, so vor allem der »Ceylon Obscrver», öfter und zum Teil sehr eingehende Besprechungen deutscher Bücher bringen. So finden wlr zum Beispiel in der Nummer vom 2ki. Februar eine umfang reiche und das Buch gut charakterisierende Würdigung von Gras Hermann Keyserlings »Das Spektrum Europas« (Verlag Kamp- mann-Hctdelberg), wobei namentlich die Ausführungen über die Eng länder und Franzosen, die Deutschen und die Ungarn hervorgehoben werden. — In einer früheren Nummer des »Ceylon Observer» findet man eine Besprechung des Werkes von Richard Stumpf »Warum die Flotte zerbrach«, Kriegstagebuch eines christlichen Arbei ters (Verlag I. H. W. Dietz, Berlin 1927), und auch dieses Buch ist von dem Eeyloner Blatt mit voller Objektivität behandelt worden. — Andere Hinweise aus deutsche Bücher sind uns im »Ceylon Mor- ning Leader« und anderen Blättern begegnet. Hoffentlich tragen diese Besprechungen dazu bei, die bisher nur kleine deutsche Buch ausfuhr nach Britisch-Jndien (sie betrug im Jahre 1927 73 ckr im Werte von RM. 89VVV.—) in Zukunft anwachsen zu lassen. Ör. v. L. Die Bücher- und Noten-Ein- und -Ausfuhr Polens. — Nach d«r km Februar Heft 1927 im Prizeglad Ksiegarski, dem offiziellen politi schen Buchhändlerblatt, veröffentlichten Ein- und Ausfuhrstatistik für die Monat« November und Dezember 1927 betrug die Bücher- und Noten-Ein- und -Ausfuhr Polens aus bzw. nach Deutschland: November Dezember Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Dz. lOMZloty Dz. 1000 Zloty Dr >000 Zloty Dz. 1000 Zloty Bücher s 2 S8S 40 37 472 342 28 34 Zeitschrift. u.Zeitgn. 781 184 8 7 907 234 7 3 Noten 37 43 1 3 38 38 0.4 2 Was die Einfuhr auslänidtscher Bücher anbetrisst, so steht Deutschland weitaus an erster Stelle, danach folgen in weitem Ab stand Frankreich mit 58 (28), Österreich mit 48 (29) und Tschecho slowakei mit 47 (34) Doppelzentnern in 'den beiden Monaten No vember und Dezember 1927. Die größten Abnehmer polnischer Bücher waren in diesen beiden Monaten außer Deutschland noch Österreich mit 31 (22), Tschecho slowakei mit 45 (23), Frankreich mit 41 (19), Lettland mit 29 (14) und Rumänien mit 33 (191) Doppelzentnern. In der Zeitschriften- und Aettungsaussuhr nach Polen Nimmt nur noch Österreich neben Deutschland eine beachtenswerte Stellung ein, und zwar hat es 137 bzw. 217 Doppelzentner Zettungen im November bzw. Dezember nach Polen geschickt. Dis Gefamtelnsuhr an Michern nach Polen betrug tm Jahre 1927 589 Doppelzentner gegen 478 im Jahre 1928. In demselben Jahve hat Polen 254 bzw. 23V Doppelzentner Bücher exportiert. Die Zeitschrifien-Abtetlung der »Press»« schreibt uns: Der große Lese- und Repräsentativ ns - Saal der Zeit- schristen-Ubteilnng wird wegen seiner reizvollen künstlerischen Archi tektur, seiner vornehmen, modernen Ausstattung und neuartigen sach lichen Rauimbehandlung ein besonderer Anziehungspunkt der Presse- Ausstellung werden. Bequeme Sitzgelegenheiten und gemütliche Lese- ccken machen ihn zum Ruhe- und Erholungs-Aufenthalt für den Aus stellungsbesucher. Aber auch für den, der ein einzelnes Zeit- schristeugebiet in Ruhe bearbeiten und studieren will, ist jede Er leichterung vorgesehen. 387
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