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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030602
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4366 Nichtamtlicher Teil. ffsL 124, 2. Juni 1903. ab eine Trennung nach politischen und nichtpolitischen Zeitungen nicht mehr stattgefunden hat. Die Börsennachrichten wurden bis 1850 lediglich mittelst Kurszettels bekannt gegeben. Die eigentlichen Börsen zeitungen erschienen erst nach dieser Zeit. Um sich eine genaue Vorstellung von dem Aufschwung der Zeitungsliteratur zu machen, ist es notwendig, die all jährlich abgesetzte Nummern- und Bogenzahl der einzelnen Blätter zu berücksichtigen. So betrug im altpreußischen Postgebiet die Nummern zahl der durch die Post vertriebenen Zeitungen (also aus schließlich der Kreuzbandsendungen) im Jahr 1850 29 591 000 und 1874 153 494 000 Nummern, mithin die Zunahme während 25 Jahre mindestens das Fünffache. Die im Jahr 1824 in Berlin erschienenen 52 Zeitungen umfaßten 2819 ganze Bogen 2184 halbe 1155 viertel „ (Kurszettel) im ganzen etwa 4200 ganze Bogen, sodaß jährlich im Durchschnitt 80 Bogen auf je 1 Zeitung kamen. Da jeder dieser Bogen durchschnittlich etwa nur eine Höhe von 32 ow und eine Breite von 46 ein (mithin die Größe eines Bogens des »Kladderadatsch«) hatte, so würde die im Jahr 1824 zu den 52 Berliner Zeitungen ver wendete Papiermenge, die einen Flächenraum von 618 gw ausmachte, im Jahr 1876 noch nicht einmal zur Herstellung einer einzigen Jahreslieferung der Vossischen Zeitung aus gereicht haben. Diese bestand nämlich aus etwa 2500 47 ein hohen und 64 om breiten Bogen, die zusammen einen Flächenraum von 752 gm bedeckt hätten. Der erste Jahrgang der Allgemeinen Preußischen Staatszeitung (1819), der Vorgängerin des Deutschen Reichsanzeigers ist ein einziger mäßig starker Band von 1,258 üg (einschließlich Einband); der Jahrgang 1892 besteht dagegen aus 12 starken Bänden im Gesamtgewicht von 43,593 (einschließlich Einband). Noch im Jahr 1860 sind durchschnittlich höchstens 90 bis 100 Bogen von ungefähr 36 ein Höhe und 50 om Breite auf eine jede Jahreslieferung einer Zeitung gekommen. Die 1852 eingeführte Zeitungs-Stempelsteuer wurde 1874 im deutschen Reichspostgebiet aufgehoben. Gleichzeitig kam auch die Kautionsleistung der Verleger in Wegfall. Die Postzeitungsliste ist auch jetzt noch unvollständig, denn es fehlen darin insbesondre alle jene bayrischen und württembergischen Zeitungen, die keinen Absatz über die betreffenden Länder hinaus haben, ferner alle Anzeigenblätter, die gratis versendet werden. Die Zahl dieser Blätter fällt aber nicht sonderlich ins Gewicht. Die Zeitungspreisliste enthält für 1902 11852 Zeitungen und Zeitschriften, darunter 8668 (1901: 8438) in deutscher Sprache und 3184 (1900: 2884) in 32 fremden Sprachen. Von den deutschen Blättern erscheinen 7703 im Deutschen Reich, darunter 918 in Bayern und 390 in Württemberg. Es erscheinen: 5 Blätter 19 mal wöchentlich, 4 18 mal, 14 13mal, 69 12mal, 2 11 mal, 80 7mal, 1189 6mal. 7 5mal, 39 4mal, 1063 3mal, 711 2mal, 1563 Imal, 559 alle 14 Tage, 655 Imal monatlich. Die übrigen verteilen sich auf folgende Länder: Öster reich 344, Schweiz 307, Böhmen 85, Amerika 40, Ungarn 39, Luxemburg und Mähren je 21, Rußland 20, Tirol und Steiermark 18 usw. Von den 3184 fremdsprachigen Blättern erscheinen 993 in englischer Sprache, 872 in französischer, 243 in dänischer, 189 in schwedischer, 151 in italienischer, 132 in polnischer, 127 in holländischer, 105 in russischer, 95 in norwegischer, 75 in spanischer, 40 in serbischer, 40 in ungarischer, 28 in tschechischer, 7 in wendischer, 6 in litauischer, 1 in arme nischer und 1 in persischer Sprache. Die Zeitungspreisliste für 1903 weist wiederum eine Zunahme auf. Die Zahl der zum Postvertrieb angemeldeten Blätter in deutscher Sprache ist von 8668 auf 9013 ge stiegen. Die in deutscher Sprache erscheinenden Blätter ver teilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt: Deutsches Reich 8049*) Italien 2 Österreich 371 Bukowina 2 Schweiz 306 Niederland 2 Böhmen 84 Liechtenstein 1 Amerika 42 Bosnien 1 Ungarn 33 Kiautschou 1 Rußland 23 China 1 Luxemburg 20 Deutsch-Ostafrika 1 Steiermark 18 Deutsch-Westafrika 1 Tirol 18 Japan l Mähren 15 Ostasien 1 England 8 Uruguay 1 Kärnthen 3 Norwegen 1 Frankreich 3 Türkei 1 Rumänien 2 Belgien 1 Von den 3337 Blättern in fremden Sprachen erscheinen in arabischer Sprache 3, in armenischer 1, bulgarischer 3, kroa tischer 4, tschechischer 29, dänischer 242, englischer 1068, finnischer 14, französischer 895, griechischer 7, hebräischer 4, holländischer 130, italienischer 162, isländischer 2, latei nischer 1, litauischer 6, norwegischer 98, polnischer 136, portugiesischer 10, romanischer 2, rumänischer 13, russischer 111, ruthenischer 1, schwedischer 194, serbischer 54, slowakischer 3, slowenischer 4, spanischer 79, türkischer 3, ungarischer 43, vlämischer 8 und wendischer 7. 1894 erschienen in Berlin 802 Zeitungen und Zeit schriften, von denen sich allein 219 mit Kunst und Wissen schaft beschäftigen. 1897 erschienen in Deutschland nach den Berechnungen Hjalmar Schachts**) 3405 (politische) Zeitungen in 1884 Ver lagsorten; darunter waren 68 fremdsprachige, nämlich 39 polnische, 19 dänische, 7 französische und 3 litauische. Die Zahl der täglich ausgegebnen Zeitungsnummern schätzt Schacht auf 12 Millionen. Auf ein einzelnes Zeitungsexemplar kommen nur 4,28 Einwohner, wobei Frauen und Kinder eingerechnet sind, somit eine außerordentlich günstige Zahl. Die Zahl der politischen Zeitungen beträgt jetzt etwa 3800, die in 2100 verschiednen Ortschaften erscheinen. Diese Zahl wird verhältnismäßig von der Schweiz übertroffen, wo 1 Zeitung auf 7075 Einwohner***) und 98 Quadratkilometer kommt (in Deutschland 1 Zeitung auf 15 675 Einwohner und 147 Quadratkilometer, in Österreich 1 Zeitung auf 61 224 Einwohner und 981 Quadratkilometer).-^ Von 1871—1897 hat sich die Zahl der durch die Post vertriebnen Zeitungsexemplare von l'/s auf rund 3 ff, Mil lionen und die Zahl der Zeitungsnummern sogar von 202^ auf 937 Millionen jährlich erhöht. Während hiernach im Jahr 1871 auf ein Exemplar durchschnittlich 169 Nunrmern entfielen, belief sich deren Zahl im Jahr 1897 auf 269. 1878 wurden an Zeitungen und Zeitschriften durch die Post befördert: im Reichspostgebiet 330 388 im bayerischen Postgebiet 82 010 im württembergischen Postgebiet .... 29058 Zusammen im Deutschen Reich 441 456 *) Der Daubesche Zeitungskatalog führt nur 7068 auf, da runter 3776 politische Zeitungen und 3292 Zeitschriften. **) Statistische Untersuchung über die Presse Deutschlands. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Jena 1898, S. 508. ***) Mit Einschluß der Zeitschriften sogar auf 4941. k) Es würde zu weit führen, hier auch auf die Verbreitung der Zeitungen nacb der politischen Richtung einzugehen. An einer eingehenden statistischen Untersuchung hierüber fehlt es noch, doch liegen schon einige Beiträge dazu vor, z. B. meine Abhandlung: Die Entwickelung der katholischen Presse (Literarische Beilage Nr. 16 der Kölnischen Volkszeitung 1900, S. 122—125).
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