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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1903
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- Deutsch
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124, 2. Juni 1903. Nichtamtlicher Teil. 4367 Obschon in der Statistik, der ich diese Zahlen entnehme, nichts näheres bemerkt ist, handelt es sich jedenfalls um die Zahl der r Exemplare«, d. h. Abonnements. Die Zahl der beförderten Zeitungsnummern ist natürlich viel höher. Sie betrug z. B. 1892 904 781 000, 1901 aber schon 1 138 500 000, darunter 360 Millionen aus Berlin. Ein Aufsatz des »Hamburgischen Correspondenten« über den Zeitungsverkehr zwischen Deutschland und dem Ausland enthält folgende Einzelheiten, die ich wiedergeben möchte, da neuere Zahlen in dieser Ausführlichkeit meines Wissens nicht bekannt geworden sind: Im Jahr 1897 wurden durch die Reichspost 62 540 Jahresabonnements (rund 19 Millionen Nummern) reichs- deutscher Zeitungen an Abonnenten im Ausland versendet, dagegen nur 23 063 Jahresabonnements ausländischer Zeitungen (4,6 Millionen Nummern) für deutsche Abnehmer bezogen. Deutschland führte demnach durch die Reichspost etwa dreimal so viel Zeitungen und etwa viermal so viel Zeitungsnummern aus, als es vom Ausland einführte. Die Nachstage nach reichsdeutschen Zeitungen im Ausland war erheblich größer als die Nachstage nach ausländischen Zeitungen in Deutschland. Das erklärt sich zunächst aus der verhältnismäßig großen Anzahl deutscher Reichsange höriger im Ausland, ferner durch das Vorhandensein weiter deutscher Sprachgebiete außerhalb des Deutschen Reichs, die zwar politisch selbständig, literarisch und kulturell aber doch mehr oder weniger von Deutschland abhängig sind. Das selbe gilt in etwas geringerm Grad auch von solchen Ländern, deren Bewohner dem deutschen Volk stamm verwandt sind. Als Abnehmer deutscher Zeitungen sind auch die deutschen Schutzgebiete zu nennen. Weitaus am besten entwickelt ist der Zeitungsverkehr zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn. Er beträgt etwa ein Drittel des gesamten deutschen Zeitungsverkehrs mit dem Ausland. Durch das Reichspostamt wurden nach Österreich-Ungarn 22 090 Jahresabonnements deutscher Zei tungen mit 5 Millionen Nummern versendet und gleichzeitig 5649 österreichisch-ungarische Zeitungen mit 1,4 Millionen Nummern an deutsche Abonnenten übermittelt. In Öster reich-Ungarn ist die Zahl der Reichsdeutschen wie das deutsche Sprachgebiet verhältnismäßig am größten. Genau in derselben Lage befindet sich die Schweiz. Nach der Schweiz gingen durch die Reichspost 8311 Jahres abonnements deutscher Zeitungen mit 3,2 Millionen Nummern. Deutschland bezog nur 2420 Jahresabonnements schweizeri scher Zeitungen mit 0,6 Millionen Nummern. Auch der Austausch mit Rußland zeigt ähnliche Ver hältnisse. Nach Rußland gingen 8486 Jahresabonnements deutscher Zeitungen mit 3,7 Millionen Nummern. Von Rußland aber kamen nur 406 Jahresabonnements russischer Zeitungen mit 0,1 Millionen Nummern. Bemerkenswert ist auch der verhältnismäßig rege Zeitungsverkehr mit stammverwandten Ländern, wie mit Dänemark, den Niederlanden, Schweden und Norwegen. Auch hier ergibt sich für Deutschland ein sehr großer Überschuß der Ausfuhr über die Einfuhr, abgesehen allein von Däne mark, von wo offenbar Schleswig dänische Wochenblätter in größerer Zahl zu beziehen scheint. Durch die Reichspost er hielt Dänemark 5144 Jahresabonnements deutscher Zeitungen mit 1,4 Millionen Nummern, Deutschland dagegen 4399 Jahres abonnements dänischer Zeitungen mit 0,5 Millionen Nummern. Die Mederlande empfingen 3102 Jahresabonnements reichs- deutscher Zeitungen mit 1,5 Millionen Nummern, sandten aber nach Deutschland nur 596 Jahresabonnements nieder ländischer Zeitungen mit 0,25 Millionen Nummern. Nach Schweden gingen 2911 Jahresabonnements deutscher Zei tungen, nach Deutschland aber nur 509 Jahresabonnements schwedischer Zeitungen, nach Norwegen 1776 reichsdeutsche, nach Deutschland nur 337 norwegische Zeitungen, nach Luxemburg 2290 reichsdeutsche, aber nach Deutschland nur 457 luxemburgische Zeitungen. Zu erwähnen sind noch die Zeitungsbezüge der deutschen Kolonien und Schutzgebiete. Nach den deutschen Schutz gebieten in Afrika sandle das Reichspostamt 498 Zeitungen mit 78 000 Nuinrnern, nach China 151 deutsche Zeitungen mit 14 000 Nummern. Außerdem gingen nach der europäischen Türkei 931 deutsche Zeitungen mit 198 000 Nummern und nach Ägypten 146 Zeitungen mit 26000 Nummern. Das genannte Blatt fügt hinzu, daß diese Zahlen sich nur auf die Zeitungen beziehen, die durch Ver mittlung der Reichspost im Abonnement zur Versendung gelangen, also nicht auf die unter Kreuzband versandten Zeitungen. Um die Übersicht vervollständigen zu können, müßte man ferner auch die Aufstellungen der bayerischen und der württembergischen Postverwaltungen auf diesem Gebiet in die obigen Berechnungen einbeziehen. 1900 betrug im innern Verkehr die Zahl der bei der Post bestellten Zeitungs- und Zeitschriften - Exemplare 6 215 319, die der beförderten Nummern 1 394 858 801. Aus dem Ausland waren bestellt 35 182 Exemplare, und es gingen ein 6 739 642 Nummern. Dagegen wurden nach dem Ausland, das 125 669 Exemplare bestellt hatte, 30 107 646 Nummern versandt. Das Post-Zeitungsamt in Berlin, das den Verkehr zwischen den Verlegern und den auswärtigen Postanstalten vermittelt, war am 1. Januar 1822 als »Zeitungsdebits kontor - mit 4 Beamten und 2 Unterbeamten gegründet worden. Jetzt weist es bereits über 250 Angestellte auf. Bis zum Jahre 1822 war, wie Gustav Klitscher in der Zeitschrift »Für Alle Welt- mitteilt, der Vertrieb der Zeitungen durch die einzelnen Postmeister erfolgt, und zwar auf ihre eigne Rechnung. Sie konnten von den Abonnenten erheben, was sie wollten, und es kam wohl vor, daß sie sich auf diese Weise ganz bedeutende Nebeneinnahmen schufen. Der Postmeister von Tilsit stand sich damals auf 10 000 Taler Einkünfte, und der von Posen auf 6000 Taler. Im Jahr 1825 waren noch immer 6 Beamte im Zeitungs debitskontor, die Jahreseinnahmen betrugen nach heutiger Währung 230 000 Im Jahr 1840 aber finden wir schon 14 Beamte und 5 Unterbeamte, die in einem Jahr 13 800 000 Nummern expedierten. Von da ab wachsen die Zahlen rasch. 1850 waren 22 Beamte und 13 Unter beamte beschäftigt, 1860 waren es 32 Beamte und 21 Unter beamte, die 22 990 000 Blätter beförderten, 1870 bestand das Personal schon aus 116 Köpfen, 60000000 Zeitungen wurden versandt, die Zeitungspreisliste wies schon 4368 Namen auf, 140 Verlagsgeschäfte rechneten mit dem Post- zeitungsamt ab. 1888 zählen wir 164 Beamte, 219 Verlags geschäfte, 76 000 000 expedierte Blätter, 7713 Namen in der Zeitungspreisliste. 1890 waren es 195 Beamte, 342 Ver lagsgeschäfte. In Berlin bestanden 616 Zeitungen, 214 000 000 Nummern wurden im Jahr expediert, die Preisliste enthielt 10122 Namen. Die letzten Jahre haben natürlich noch wieder einen Aufschwung gebracht. Von den 256 Köpfen des Personals waren 237 wirkliche Beamte, die mit 449 Berliner Verlegern und 775 Berliner Blättern zu tun hatten. 278000 000 Nummern wurden befördert, zudem noch 15 000000 außergewöhnliche Bei lagen, die besonders mit einem Viertel Pfennig das Stück bezahlt wurden. Diese Massen wurden in 5118 000 Paketen verpackt — im Jahr 1860 waren erst 1414 000 nötig, und dazu brauchte man täglich 18 000 Streifbänder und 10 500 Bogen Papier. Diese Pakete 580'
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