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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1928
- Strukturtyp
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- 1928-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1928
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- Deutsch
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Ai 138, 16, Juni 1928. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Daß der Verband in den Berichtsjahren einen erheblichen Schritt vorwärts gekommen ist, bewies der ausgedehnte Geschäftsbericht Uber die Berichtsjahre, auch auf die günstigen Rechnungsabschlüsse sei in dieser Hinsicht verwiesen. Der Geschäftsführer richtete aber an die Versammelten erneut die ernste Mahnung, das Hauptaugenmerk auch in Zukunft auf die Werbearbeit zu legen, denn nur durch einen größeren Zusammenschluß seien schließlich wirtschaftliche und sozial politische Vorteile zu erroichen. Getreu dem Grundsatz des D.H.V., nicht inseitige Klassen-- nn-d Jnteressenpolitik zu treiben, sondern im Gedanken der Volksgemeinschaft und nnter Berücksichtigung aller der Verhältnisse, die sich günstig für unser Vaterland auswirken können, müsse die 'Arbe it des Verbandes getragen sein. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilfen-Verband kann für sich in Anspruch nehmen, die größte Angestellten-Organisation des Deutschen Buchhandels zu sein, und es wurde auch auf der Tagung wieder allgemein anerkannt, daß der gewerkschaftliche Anschluß an den D.H.V. als der richtige Weg bezeichnet werden müßte. Die 36. Generalversammlung der Gcwerbckammcr der französi schen Sortimentsbuchhändler fand Mitte Mai in Paris statt. Von den mannigfaltigen, aus der Versammlung erörterten Fragen seren hier einige kurz genannt. Was die Beziehungen des Sortiments zu dem Verlag angeht, so sagte der Vorsitzende, Herr Poirö, daß »die Hal tung der Verleger hinsichtlich der Rabatte die gewerbliche Zukunft des französischen Buchhandels ernsthaft bedroht. Der eigentliche Buchhandel wird bald verschwinden, wenn die Verleger sich nicht gegenseitig verständigen, um die wirklich qualifizierten Buchvevkäufer zu schützen. Wir sind in der Tat einerseits die Opfer einer zu großen« me.hr oder weniger loyalen Konkurrenz, anderseits die Opfer einer ungenügenden Erhöhung des Vuchpreises, der in keinem richtigen Verhältnis zur allgemeinen Preissteigerung steht«. (Hierzu mag be merkt sein, daß kurz darauf die Verleger eine Kommission bildeten, um mit den Sortimentern über diese Fragen zu beraten.) Weiter kamen die Bemühungen um einen billigeren Transporttarif sehr ausführlich und zwei vom «französischen Buchhandel im Berichts jahre unternommene Aktionen zur Sprache, nämlich die zu Weihnach ten veranstaltete G e m e i n s ch a f t s w e r b u n g (s. Nr. 128) und die Schaffung eines Wettbewerbes für «den »guten Gehilfen« (s. Nr. 134). (Bei der Diskussion über diesen Wettbewerb wurde mehr fach die Befürchtung ausgesprochen, daß das Prüfungsprogramm viel zu weit gespannt sei.) Die am lebhaftesten erörterte Frage war die des »snvo! ä'okkiee«, worunter die vom Verlag ohne Rücksicht auf die Wünsche der Buch» Händler zusammengestellte Kommissionssendung von Büchern zu ver stehen ist. Hierbei soll der Buchhändler nicht nur mit den furcht barsten Ladenhütern überschüttet werden, sondern er hat hierfür auch noch das Porto zu bezahlen. Trotz lebhafter Diskussion kam es zu keinem klaren Beschluß, doch ist es wahrscheinlich, daß der Verlag den Buchhandel mit einem höheren Rabatt für die Kosten dieses »euvoi ck'okttes« entschädigen wird. Auch wurde die Gründung eines neuen Syndikates gefordert, desjenigen des juristischen, medizinischen und wissenschaftlichen Sortiments, das bis jetzt dem Verlag gegenüber seiner Zersplitterung wegen machtlos sei; diese Forderung fand derart Anklang, daß das Syndikat sofort geschaffen wurde. Ebenfalls sofort verwirklicht wurde der von Herrn Poir6 vorgebrachte Vorschlag der Schaffung eines Ehrentitels für die tüchtigen« sich zurückziehen den Buchhändler: danach erhalten jene Buchhändler, die ihren Beruf während zwanzig Fahren ausgeübt und sich dann zurückgezogen haben, auf Vorschlag eines Syndikates oder einer Gruppe ihrer ehe maligen Kollegen den Titel »üdrsireZ bonoraires«. Am Vorabend der Generalversammlung hatte das Syndikat des religiösen Buchhandels in der alten Kirche von Saint-Germain eine Messe für die verstorbenen Buchhändler lesen lassen, bei der Mgr. Baudrillard eine Ansprache hielt. Bei dem der Generalversammlung am gleichen Tage folgenden D.mer, dessen Doyen der Buchhändler Hetze! war, wurden viele Ansprachen gehalten; unter ihnen wurde jene des bekannten Romanciers Rosny des Alteren am meisten be achtet, der die Verleger beschwor, die Mittelmäßigkeit der großen Masse des Herausgebrachten doch einmal -tn Betracht zu ziehen, die Produktion aus Werke von Wert einzuschränken und nur für diese Propaganda zu machen. — Es wurde auch beschlossen, den fünften lNationalkongreßder Buchhändler am 12. August in Bordeaux a bzuhalten. —r. Paris. Aus Griechenland. — Das Athener Ministerium für Nationale W irtschaft veröffentlicht folgende Neueintragungen in die zuständigen am tlich-griechischen Register im Laufe des vergangenen Monats: ^Gesellschaft für Verlagswesen und Graphische Künste Pyrsos« mit dem Sitz in Athen; das Gesellschaftskapital beträgt vier Mil- 6 66' lionen Drachmen, die Vertragsdauer fünfzig Jahre. Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgal>e des Werkes »Grande Encyclo- pödie Hellöniquc« sowie weiterer wissenschaftlicher Werke sowie der Betrieb der eigenen Druckerei, Geschäfte im Zusammenhang mit dem Buchhandel und der Papierindustrie, Publizistik, und ganz allgemein jegliche kommerzielle oder industrielle Operation in verwandten Ge bieten und die Beteiligung an gleichartigen Unternehmungen. »Griechische Presscgesellschaft Takts Picramenos Cie« mit dem Sitz in Athen. Das Kapital des Unternehmens beträgt 1500V00 Drachmen, die Vertragsdauer dreißig Jahre. Gegenstand des Unternehmens ist Ankauf und Verkauf von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und anderen periodisch erscheinenden Druckerzeugnissen im In- und Auslande gegen Kommission sowie die Beteiligung an verwandten Unternehmungen. Di-. M. Aus den Vereinigten Staaten. — Die Werbung zur »Conven tion«, dieser jährlich Mitte Mai abgehaltenen Buchhändlervcrsamm- lung, wird echt amerikanisch gehandhabt. In der Ende April-Nummer von Publishers' Weekly ist dafür eine Anzeigenseite benutzt, die in Schrift und Zeichnung als Zerrbild gehalten ist. Die erste Zeile zeigt groß das Wort: »Come«, «darunter Atlantic City (Ambassador) Hotel) May 14—17. Daneben eine Zeichnung der atlantischen Küste, unter Hervorhebung des Punktes, wo dieser berühmte Badeort liegt. Darunter 4 Figurenzcichnungen im Kinderstil mit folgenden Über schriften: Swimming, Dining, Dancing und Speaking. Man ver spricht damit den Buchhändlern sehr vergnügliche Tage, an denen die eigentlichen Verhandlungen erst an vierter Stelle genannt sind. Die Schlußzeilen sagen: ». . . Und der neue große Anzeigenplan, um Leser und Nichtlefer in die Buchläden zu bringen . . .« Nach dem Vorbild der englischen Universitätsverlagshandlungen (Pressen von Oxford und Cambridge) hatten sich ja auch bekanntlich die amerikanischen Universitäten eigne Verlagsanstalten (University- Preß) zugelegt. Dreizehn von ihnen haben sich jetzt zusammen geschlossen, um ein gemeinsames Verlagsverzeichnis herauszugeben. Dies Verzeichnis ist unter dem Namen: »Shclfward Ho!« von der Princeton Presse gedruckt worden, und zwar in schönster Ausstattung. Ein Nebengedanke ist dabei, daß dies Verzeichnis aufgehoben werden soll. Der Berichterstatter sagt: »Es wird bei uns alles gesammelt, auch Verlagskataloge, und diesen Sammlern wird dies Buch will kommen sein«. Von jeder Universitätspresse sind nur 6 Veröffent lichungen ausgewählt worden, so daß das Verzeichnis nur für 65 Werke Dienst tun soll. Das Verzeichnis ist in 12 500 Stücken ge druckt, und jede Universität sendet es 500 ausgesuchten Buchlieb habern zu, außerdem wird es jeder Sortimenter erhalten. Da die angezeigten Bücher nur der Wissenschaft dienen, ist dies Unternehmen kein starker Wettbewerb für die amerikanischen großen Verlags häuser, deren Hauptgeschäft ja immer in schöner Literatur besteht. Ein Buchhändler in Chicago macht auf die kommende Reisezeit, die im Juni beginnt, aufmerksam und empfiehlt dem Buchhandel, dazu gerüstet zu sein. »Selbst bei uns«, sagt er, »so viele tausend Meilen (engl.) vom Meere entfernt, werden mehr Reisebllcher ver kauft werden, wie je vorher, da das Reisen nach Europa viel größere Zahlen ausweisen wird wie in irgendeinem anderen Jahre. Man werde auch viel mehr Bücher für die Reise verlangen, die nicht gerade die Reise betreffen, sondern sich auch in höherer Form mit den ver schiedenen Europaländern beschäftigen, in die der Neiscstrom fließen wird, dabei muß man auch versteckte Winkel Europas beachten, die besucht werden. Jeder Europareisender ist Bücherkäufer und der Buchhändler hat es an der Hand, durch entsprechende Ausstattung seiner Fenster diese Reisenden in seinen Laden zu locken«. Wie Publishers' Weekly mitteilt, hat vr. Otto H. F. Vollbehr aus Berlin, der soeben schon seine 10 800 Blatt umfassende Drucker markensammlung der Library of Congreß in Washington vermacht hat, dieser Bibliothek auch seine Jntunabeln-Sammlung angeboten, unter der Bedingung, daß die Hälfte des Wertes von einem andern Stifter beigebracht wird. Es wird hinzugefügt, daß die Sammlung 3000 Wiegendrucke umfaßt, darunter ein Pergament-Exemplar der Gutenbergbibel und baß ein Sachverständiger ihren Wert auf 2 500 000 H geschätzt hat. Sch. Chr. Belser, A.-G. Verlagsbuchhandlung u. Buchdruckcrei, in Stuttgart. — Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am Donnerstag, dem 28. Juni 1928, vormittags 11 Uhr, in der Kanzlei der Rechtsanwälte vr. v. Kraut und Or. Schott, Stuttgart, Olga straße 108, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung ein geladen. Tagesordnung: 1. Vorlegung der Bilanz auf 31. Dezember 1927. 2- Beschlußfassung über Gewinnverteilung. 3. Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats. 4. Neuwahl des Aufsichtsrats. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 121 vom 25. Mai 1928.)
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