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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1928
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- 1928-06-12
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- 12.06.1928
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134, 12, Juni 1928, Redaktioneller Teil, stritten werden können. Worüber dabei im Buchhandel viel geklagt wird, ist bekannt. Daß es anderswo ähnlich ist, läßt z, B, ein Bericht über die Hauptversammlung des deutschen Automobilhändlerverbandes am 27, April in Hannover er kennen, Auf der Tagung wurde von mehreren Rednern die große Bedeutung des Handels als Vermittler zwischen Fabriken und Verbrauchern betont. Die Fabriken selbst, erklärte man, sollten sich vom Handel fernhalten, weil eine Funktionsteilung zwischen Warenherstellung und Warenverteilung sich in der Wirtschaftsgeschichte immer wieder als zweckmäßig erwiesen hat. Eine Ausdehnung des unmittelbaren Werkhandels schädige naturgemäß den freien Handel, der seiner Ausgabe einer sach verständigen Beratung und Bedienung der Verbraucher und eines Ausgleichs zwischen den Anforderungen der Abnehmer und den Lieferbedingungen der Fabriken nur dann gerecht wer den kann, wenn er nicht durch den Wettbewerb des Werkhandels in seiner Entwicklung und Auswirkung beengt werde. Das könnte auch in einem Bericht über eine buchhändlerrsche Ver sammlung gesagt worden sein. Hoffentlich gelingt es auf der Grundlage einer organischen Gruppenbildung innerhalb des Gesamtbuchhandels doch noch, hier den Ausgleich zu finden, der allen billigen Forderungen gerecht zu werden vermag und alle Teile befriedigt. Zur Förderung der buchhändlerischen Vertriebsarbeit dürfte in erster Linie auch eine Modernisierung und Verbesserung des Katalogwesens gehören. Die alten reinen Titellisten reichen sicherlich nicht mehr aus. Als Beispiel einer völlig anderen Orientierung sei einmal auf die Kataloge hingewiesen, die von der »Deutschen Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen in Leipzig herausgegeben werben. Uns liegt im Augenblick ge rade der Katalog »Die Welt um Deutschland- vor, »eine Zu sammenstellung der wichtigsten politisch-geographischen Literatur über die außerdeutsche Staatenwelt, mit Charakteristiken der einzelnen Bücher und mit verbindenden und erläuternden Be merkungen-, Was der Wissenschaftler in seinen kritischen Litera- turberichtcn und Quelleneinführungen längst kannte, ist hier in vortrefflicher Form dem Laien dienstbar und schmackhaft ge macht, Der Katalog ist zum wirklichen Berater geworden. Man kann vielleicht noch weiter gehen und z, B. etwa das Werden aktueller geistiger Bewegungen in solchen bibliographischen Ein führungen verständlich machen (wie es übrigens in anderen Ka talogen der Zentralstelle teilweise schon geschehen ist). Auf diese Weise könnte vielleicht erreicht werden, daß doch auch die alte Literatur neben der Neuigkeit noch zu einiger Geltung käme. Jedenfalls ist jede Vervollkommnungsmöglichkeit zu beachten. Der wirklich ansprechende Katalog dürfte immer noch das aussichts reichste Werbemittel sein. Auch hier aber handelt es sich um ein Gebiet für Gemeinschaftsarbeit von Verlag und Sortiment, wahrscheinlich ebenfalls mit der Notwendigkeit vorangehender Gruppenbildung. Die Verteuerung der Klischees durch die neuen Stückpreis-Listen. Vor längeren Wochen ermahnte an dieser Stelle Herr Hosrat Siegfried Weber den Verlag aufs neue, wieder größere Sorgfalt auf die Ausstattung seiner Bücher zu legen und bei der Herstellung nicht nur die billigsten Angebote sprechen zu lassen, sondern sich auch einer gewissen Qualität zu versichern. Und er bemängelte vor allem die Kurzsichtigkeit, die bei Abbildungen durch H-eranziehen billiger Klischeeanstalten Einsparungen machen will und dann mit mangelhaften Reproduktionen im Ausland, das doch in erster Linie bebilderte Bücher von uns bezieht, das Ansehen deutscher Arbeit untergrübt. Seine Mahnung, daß jeder Verleger sich seiner Ver antwortung und moralischen Verpachtung zur Qualitätsarbeit be wußt fein solle, war angesichts mancher bedauerlichen Erscheinungen auf dem deutschen Büchermarkt gewiß ebenso berechtigt wie be herzigenswert. Wie aber soll der Verleger bet den heutigen wirt schaftlichen Verhältnissen dieser eigentlich selbstverständlichen Forde rung gerecht werden, wenn thm das Loben täglich saurer gemacht wird, sogar von denen, die ihm in seinem schweren Daseinskampf eigentlich Bundesgenossen und Helfer sein sollten? Der Erhöhung der Druckpreise um 5 Prozent folgte die Ver teuerung des holzhaltigen Papiers um 2 Mark: die Preise der Pappen ziehen an und werden nach der umfassenderen Vertrustung der Fabriken voraussichtlich weiter steigeu. Aber das sind doch nur Kleinigkeiten, verglichen mit den vom Bund der chemigraphischen An stalten festgesetzten neuen Preisen für Netz- und Strichätzungen. Ich habe immer darauf gewartet, daß die berufenen Organisationen des Buchhandels hierzu Stellung nehmen würden, um durch geschlossenes Vorgehen wenigstens die schlimmsten Auswüchse dieser «selbst inner halb des Bundes sehr umstrittenen neuen Bercchnungsweise zu be seitigen, und ich folge nur einer Aufforderung der Schriftleitung, um als Unterlage für diese Auseinandersetzung, die kommen muß, darauf hinzuweisen, w o die größten Nachteile für uns liegen. Die neu« Berechnung geht davon aus, daß die Kosten der Raster aufnahme bei der früheren gleichmäßigen Berechnung nach Quadrat- zeutünetern der Bilidfläche bei kleinen Platten ungenügend bezahlt seien. Sie setzt daher für die photographische Übertragung der Vor lage auf die Atzplatte einen in den Tabellenpreisen versteckten Cin- hoitsbetrag fest, woraus sich automatisch eine mit der Größe der Platte prozentual fallende Verteuerung ergibt und die Merkwürdigkeit, daß die ganz kleinen Platten wesentlich teurer, die mittleren viel teurer und die größeren weniger teurer geworden sind. Vor dem Kriege kostete bekanntlich die Netzätzung 10 Pfg., die Strichätzung 5 Pfg. für den Qucrdratzentimeter, und der Rabatt von 1055 für Großabnehmer war so handelsüblich geworden, daß wir ohne weiteres mit 9 und 4)4 Pfennigen rechnen konnten. Nach man cherlei Schwankungen waren die Tarifpreise dann seit Jahresfrist auf 15 und 10 Pfennige festgelegt, aber unter dem Wettbewerb öster reichischer, schweizerischer und holländischer Anstalten und vor allem auch der massenhaft austauchenden kleinen deutschen Außenseiter durch Rabatte bis zu 6075 so untcrhöhlt, daß man es verstehen kann, wenn die Leiter des Bundes der chemigraphischen Anstalten anfingen, darüber nachzudenken, wie man dieser sogenannten »Schmutzkonkur- renz« am wirksamsten begegnen und der eigenen Arbeit die miß trauisch gewordenen Kunden und den Anschein ehrlicher Preisberech nung retten könnte. Denn daß es bei Tarifen, die von den dem Bund angeschlossenen Betrieben selbst mit 25A bis 50A Rabatt unterboten werden können, nicht mit rechten Dingen zugehen kann, ist für je'dcn Einsichtigen klar, und man wird ihn schwerlich vom Gegen teil überzeugen können. Das Ergebnis dieses Nachdenkens sind nun die beiden vom Bund der chemigraphischen Anstalten, Kupfer- und Tiefdruckereien Deutschlands e. V. herausgegebenen Listen der Stück preise für Strichätzungen und Autotypien in Zink, gültig vom 2. April 1928, mit dem Vermerk, daß Nachdruck auch auszugsweise verboten ist. Mit 'der Ausgabe dieser Listen sind die Mitglieder des Bundes zur Berechnung der darauf angegebenen Stückpreise verpflichtet mit höch stens 10A Rabatt für Großabnehmer und einer nach festgesetzten Be trägen abgestuften Umsatzprovision. Nur die Berliner Anstalten haben sich für eine kurze Übergangszeit gewisse Reservatrechte aus bedungen. Nach diesen in Zentimetern quadratisch unterteilten Ta bellen wird der Preis der Platte dadurch ermittelt, daß die fertige Atzung in der linken unteren Ecke angelegt und der Preis aus dem Feld abgelesen wird, in das die rechte obere Ecke hineinragt. Mit an* deren Worten, es wird jetzt st a t t d e r geätzten Bildfläche die ganze Platte mit dem Fasettenrand berechnet. Was also früher nur eine, wohl auf dem Papier stehende, aber im Buchhandel gewiß nur in den seltensten Fällen angewandte Berech nungsweise war, ist jetzt zur Verpflichtung und Norm geworden, und die beschwichtigende Behauptung, daß die Berechnung des 2)4 bis 3 nun breiten Fasettenrandes nicht ins Gewicht falle, dürfte nicht stim men; die Verteuerung ist vielmehr sehr erheblich. Ich lasse bei den folgenden Vergleichen absichtlich jeden Rabatt unberücksichtigt, ebenso alle «später noch zur Sprache kommenden besonderen Berechnungen und stelle nur dem bisherigen Tarifpreise von 15 Pfennigen für den Ouadratzentimeter der viereckigen Netzätzung in Zink und 10 Pfen nigen für die Strichätzung die neuen Stückpreise gegenüber. Das Minimum von 70 qcm Bildfläche ist in der Liste nicht mehr genannt; es haben oder alle Platten bis zu 70 qcm Fuß fläche den Einheitspreis von 12.60 Mk., bisher 10.50 Mk; mehr 2.10 Mk. — 2056. Sobald die Platte aber 70 qcm Bild fläche erreicht, schnellt der Preis auf 15.70 Mk. Die Verteuerung beträgt also dadurch, daß der Fasettenrand mitgerechnet wird, 5.20 Mk. — 50H. Rehmen wir für Bücher die Durchschnittsgröße der Abbildun gen mit 10X15 cm --- 150 qcm an, so steht dem alten Preis von 22.50 Mk. der neue von 30.10 Mk. gegenüber; mehr 7.60 Mk. — ca. 33?L, die etwas größeren Platten von 200 qcm Bilidfläche — 30.—: 38.60 Mk. — auf etwa 20^ sinken. Bei 300 qcm beträgt die Ver teuerung noch 20A, bei 400 qcm 1-4 aber diese Flächen kommen selbst für Zeitschriften nur selten in Frage. Für die im Buch- 635
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