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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1933
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- Deutsch
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Xr 118. 13. Mai 1833. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. 7 tierten war gut, die Einsicht des Börsenvereins, daß diese gute Tat nun noch besser ausgebaut werden müsse, war aber ebenso gut, ja noch besser. Aber man soll auch das Verdienst Heinrich Burchhardts in Berlin nicht gering anschlagen. Es ist gewiß ein unfreiwilliges, wenn man seine Gründung nur unter dem Ge sichtspunkt seines persönlichen Mißerfolgs betrachtet — es ist aber doch auch ein positives, insofern er zunächst einmal als erster zur Tat schritt und dadurch, wenn auch gegen seinen Willen, die anderen zum Handeln fortriß. Und ein Verein der Buchhändler hat alle Veranlassung auch dessen sich zu freuen, daß im Anfang entscheidenden Handelns auch hier die Privat initiative stand. Hätte der Leipziger Verein versagt, so hätte die Entwicklung des geschichtlich Notwendigen eben einen noch grö ßeren Umweg genommen. Es ist ein Verdienst des Leipziger Ver eins, daß dieser Umweg abgekürzt wurde. Aber es bleibt Burch hardts Verdienst, als Erster entschlossen gehandelt zu haben. Das Verdienst des Börsenvereins aber ist es, daß er nicht klein lich war, sondern die Leipziger Gründung nun seinerseits über nahm und zu dem machte, was sie geworden ist. So stellen sich die Ereignisse von vor einem Jahrhundert dem heute Rück schauenden dar, der von dem Wunsche gerechter Würdigung be seelt ist. Die Deutsche Bücherei als bibliographische Auskunftzentrale Von Bibliothekar Als vor zwanzig Jahren die Deutsche Bücherei ins Leben ge rufen wurde, bestimmten die Gründer der neuen Bibliothek als deren Aufgaben, das gesamte deutsche Schrifttum des In- und Auslandes, mit dem 1. Januar 1813 beginnend, lückenlos zu sammeln, in Bibliographien zu verzeichnen und für die wissen schaftliche und Praktische Benutzung zur Verfügung zu -halten. Die Verwaltung der Bücherei richtete daher, zumal sich in den Kriegsjahren der Benutzungsdienst aus Ersparnisgründen nicht dauernd aufrechterhalten ließ, ihr Hauptaugenmerk auf die vollständige Erfassung der deutschen Literatur, um auf diese Weise eine gute Grundlage für die amtlichen deutschen Bücher verzeichnisse zu schaffen. Daneben aber erwuchs mit der fort schreitenden Zunahme der Bücher- und Zeitschriftenbestände der Deutschen Bücherei bald eine neue wichtige Aufgabe, näm lich die der bibliographischen und wissenschaftlichen Auskunft- erte-ilung. Natürlich werden schriftliche bibliographische Aus künfte gelegentlich von allen größeren Bibliotheken wie auch von kleinen Spezialbibliotheken gern erteilt, soweit sie sich ohne große Mühe i-m Rahmen des Dienstbetriebes erledigen lassen. Gerade in neuerer Zeit aber hat man im In- und Ausland den großen Wert der Auskunsterteilung im Rahmen der -allge meinen Wissenschaftsorganisation erkannt, und so sind in den meisten Kulturländern bibliographische Auskunftstellen, soweit solche nicht schon bei -den größeren Bibliotheken bestanden, neu geschaffen worden. Auch Deutschland -besitzt seit mehreren Jahr zehnten zwei Einrichtungen, deren Hauptaufgabe darin besteht, »nachzuweisen, ob sich ein gesuchtes Buch in einer der deutschen Bibliotheken befindet und welche dies ist«: das 1984 geschaffene, der Preußischen Staatsbibliothek angegliederte »Auskunfts bureau der Deutschen Bibliotheken« und den »Sammelkatalog Deutscher Bibliotheken« in Frankfurt a. M. Dem Auskunfts büro in Berlin steht für diesen Nachweis von Büchern in erster Linie der als alphabetischer Zettelkatalog seit 1895 geführte »Ge- samtkatalog der preußischen wissenschaftlichen Bibliotheken« zur Verfügung, von dem bisher die ersten beiden Bände im Druck erschienen, während der Frankfurter S-ammelkatalog seit 1891 bei der Roihschildschen Bibliothek durch -Verarbeitung von Bibliot-Hekskatalogen des deutschen Sprachgebiets entstanden ist. Daneben wäre für das deutsche Schrifttum noch di« seit 1920 -be stehende Büchernachweisstelle der Österreichischen Bibliotheken bei der Nationalbibliothek -in Wien zu nennen. Diese in Deutschland und Österreich bestehenden Auskunft stellen haben ohne Zweifel der wissenschaftlichen AiLeit große Dienste geleistet. Mit der Auskunftstelle der Deutschen Büche rei trat jedoch insofern eine völlig neue Einrichtung auf den Plan, als hier auf Grund der lückenlosen Sammlung der deut schen Geisteserzeugnisse zuverlässige Aufschlüsse über das deutsche Schrifttum in ssiner Gesamtheit gegeben werden konnten. Wenn es von jeher der Hauptzweck einer Bibliothek war, die gesammelten Bücherbestände in jeder Weise für die Allgemeinheit nutzbar zu machen, so bot sich der Deutschen Bücherei in der Auskunft- erteilung eine neue Gelegenheit, nicht nur dem in Leipzig an sässigen Benutzer, sondern darüber hinaus allen am deutschen Schrifttum Interessierten im In- und Ausland ihre Dienste zu widmen. Jeder, der für wissenschaftliche oder berufliche Zwecke «in bestimmtes Buch braucht oder Literatur über einen be stimmten Gegenstand sucht, hat die Möglichkeit, sich auf dem Wege der schriftlichen oder telephonischen Anfrage von der Di. Ernst Rück ert. Deutschen Bücherei Rat zu holen. Von dieser Gelegenheit ist denn auch sehr bald, besonders vom deutschen Buchhandel, Ge brauch gemacht worden. Seit dem Jahre 1915 wird in den Jahresberichten der Deutschen Bücherei auch über die Auskunft erteilung, die zunächst von den Beamten der Kataloge mit erledigt wurde, berichtet. Da die Zahl der Auskünfte sich von Jahr zu Jahr steigerte, wurde im Jahre 1925 die Auskunftstelle als selbständige Abteilung geschaffen und im Jahre 1928 in Anerkennung ihrer Bedeutung dem stellvertretenden Direktor unterstellt. Die nachstehende Übersicht zeigt im einzelnen die außerordentlich lebhafte Entwicklung der Auskunftstelle, wobei die zahlreichen mündlichen, an Ort und Stelle gegebenen Aus künfte nicht mitgezählt -sind. Etat istik der erteilten Auskünfte 1923 —1932 Jabr 1928 1924 1925 1926 1927 1928 1929 Schriftl. Auskünfte Telephon. Auskünfte 445 605 723 840 960 990 1630 1435 2720 2190 3186 2949 4972 3596 Insgesamt 1050 1563 1950 3065 4910 6135 8568 Jabr 1930 1931 1932 Schriftl. Auskünfte Telephon. Auskünfte 8 437 4 059 10 493 4 940 13 078 5 915 Insgesamt 12 496 15 433 18 993 Der Dienst der Auskunftertsilung ist heute in der Weise organisiert, daß alle eingehenden Anfragen sofort bearbeitet und möglichst noch am gleichen Tage beantwortet werden. -Es ist das Bestreben der Auskunftstelle, dem Fragesteller in jedem Falle mit zuverlässigen Angaben zu dienen. Wenn ausnahms weise die gewünschten Daten nicht ermittelt werden können, werden Hinweise auf andere Stellen und Organisationen ge geben, die vermutlich die betreffenden Auskünfte zu geben in der Lage sind. Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß auf Grund der reichen Hilfsmittel der Deutschen Bücherei etwa 85 Prozent aller Anfragen eine positive Erledigung finden -konnten. Hat doch die Deutsche Bücherei allen anderen Bibliotheken gegen über nicht nur den großen Vorzug der lückenlosen Sammlung des deutschen Schrifttums, sondern auch den des Präsenzcharak ters, sodaß alle Schriften im Hause bleiben und also jederzeit zwecks Orientierung eingesehen werden können. Durch drei .Hauptkataloge, den -alphabetischen Verfafserkatalog, -den Sach katalog und den Verlegerka-talvg, sowie durch eine Anzahl Spe zialkataloge werden di« Bestände nach allen möglichen Rich tungen erschlossen. Als besonders wertvoll für bibliographische und wissenschaftliche Auskünfte hat sich der vorwiegend als Schlagwortkatalog geführte Sachkatalog erwiesen, der, ohne langes Suchen zu erfordern, sozusagen mit einem Griff die Lite ratur über ein bestimmtes Gebiet sestzuftellen gestattet. Für schnelle und zuverlässige Orientierung steht den Beamten der Auskunststelle ferner die Lsses-aalbibliothek zur Verfügung, eine Sammlung von etwa 20 008 Nachschlagewerken, Enzyklopädien und Handbüchern aus allen Gebieten des Wissens, sowie eine umfangreiche bio- und bibliographische Handbibliothek, die heute ungefähr 10 008 Bände zählt und an deren Ausbau dauernd ge arbeitet wird. Hier finden wir nicht nur die Haupt- und Spezial bibliographien aller Wissensgebiete, nicht nur di« Referaten- 2»
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