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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1928
- Strukturtyp
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- 1928-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1928
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- Deutsch
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.X? >60, 12. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchhandL haben rund 85 Prozent des zahlenmäßigen Bestandes der Aktien gesellschaften Berücksichtigung gefunden. In Anbetracht des Umstandes, daß ein erheblicher Teil der Aktiengesellschaften, die bisher nicht berichtet haben, nicht mehr arbeitet, kann das Er gebnis für das Geschäftsjahr 1926/27 so ziemlich als endgültig betrachtet werden. Es setzt sich zusammen aus allen bisher ver öffentlichten Bilanzen, deren Stichtag am 31. Dezember 1926 oder im Jahre 1927, einschließlich des 31. Dezember 1927, lag. Bon den Aktiengesellschaften der Papiererzeugungs- und -Ver arbeitungsindustrie wurden insgesamt 151 Gesellschaften mit einem Gesamtkapital in Höhe von 183,29 Millionen Mark und von den Aktiengesellschaften des graphischen Gewerbes in gleicher Weise 225 Gesellschaften mit einem Gesamtaktienkapital von 118,75 Millionen Mark in die Untersuchung einbezogen. In der Gegenüberstellung zu den ermittelten Zahlenwerten für die Gesamtzahl der deutschen Aktiengesellschaften ergeben sich für die Gesellschaften der Papierindustrie und des graphischen Ge werbes folgende Werte: » 2 » «v S'Z ^Jnöustrie. »4 Zs S Zahl der Aktiengesellschaften 151 225 8,115 Aktienkapital sin Will. Mk.) 183,29 118,75 16,054,95 Feste Vermögenswerte sin Will. Mk.) 184,80 118,97 17,040,69 Flüss. Vermögenswerte sinMill. Mk.) 178,51 114,31 16,365,90 2,828,07 Reserven (in Will. Mk.) 21,80 15,92 Langfristige Schulden sin Mill. Mk.) 47,15 26,88 4,784,58 Kurzfristige Schulden sin Mill. Mk.) 101,39 65,00 8,999,65 Abschreibung sin Mill. Mk.) 14,26 17,22 946,13 Dividendensumme sin Mill. Mk.) . . 9,50 5,58 738,38 Rohgewinn in Proz. d. Aktienkapitals 13,1 20,2 10,5 Reingewinn in Proz. d. Aktienkapitals Durchschnittsdividende in Proz. des 5,3 5,7 4,6 Aktienkapitals 5,2 4,7 4,6 Zahl der mit Gewinn abschließenden Gesellschaften 104 160 5,152 Davon erteilten Dividende Zahl der mit Verlust abschließenden 48 57 1,999 Gesellschaften Gewinnergebnis der Dividende ver- 47 65 2,963 teilenden Gesellschaften Verlustergebnis der mit Unterbilanz 13,61 10,78 1,094,76 arbeitenden Gesellschaften sin Mill. Mk.) 3,93 3,95 355,42 Wie die Statistik erkennen läßt, erzielten von den 151 Aktien gesellschaften der Papiererzeugungs- und -Verarbeitungsindustrie 104 und von den 225 Aktiengesellschaften des graphischen Ge werbes 160 einen Gewinn. In der Lage, eine Dividende aus zuschütten, waren jedoch nur 48 Gesellschaften der Papierindu strie und 57 Gesellschaften des graphischen und Verlagsgewerbes. Hinsichtlich der Gewinnergebnisfe ist bemerkenswert, daß sowohl der Rohgewinn, der Reingewinn und die Durchschnittsdividende in beiden Fachzweigen über dem Durchschnittsergebnis bei den Aktiengesellschaften der gesamten Industrie liegen. Ebenso ist die Rentabilitätsziffer höher als bei dem Gesamtergebnis der deutschen Aktiengesellschaften. Bemerkenswert ist auch gegen über der Gesamtindustrie die Höhe der in dem Berichtsjahr ge machten Abschreibungen. Als günstig ist ferner das Liquida tionsverhältnis zu bezeichnen, da in beiden Fachzweigen den kurzfristigen Schulden ganz beträchtliche flüssige Mittel und den langfristigen Schulden ebenso bedeutende feste Vermögenswerte gegenüberstehen. Beachtlich ist allerdings, daß zwar das Ver hältnis der Zahl der mit Gewinn abschließenden Gesellschaften in allen drei Gruppen ziemlich gleich ist, daß dagegen die Zahl der Gesellschaften, die Dividende verteilten, sowohl in der Pa piererzeugungs- und -Verarbeitungsindustrie wie auch im gra phischen Gewerbe wesentlich größer ist als bei der Gesamtzahl der deutschen Aktiengesellschaften. Freilich ist auch zu beachten, daß es sich hier um Papierindustrie und graphische Betriebe handelt. Schlüsse daraus auf die Lage des Buchhandels sind nicht ohne weiteres möglich. Die Produktionslage im B u ch h a n d e l ist durch die Preis steigerungen der letzten Zeit wie auch durch die Lohnsteigerungen gespannter geworden. Eine Auswirkung auf die Produktions freudigkeit ist allerdings noch nicht zu spüren. Erstmalig an gekündigte Neuigkeiten waren im Börsenblatt im Juni 1197 zu zählen gegen 931 im vorigen Jahre. Die Gesamtproduktion des ersten Halbjahres 1928 ist damit nun doch um fast 200 Num mern größer als die 1927 in der gleichen Zeit, während das erste Vierteljahr 1927 noch ein Plus hatte. Naturgemäß wächst damit weiter die Notwendigkeit verstärkter Vertriebstätigkeit und verbesserter Absatzorganifation. Der Bayerische Buchhändler verein hat diesen Fragen in seiner letzten Versammlung be sondere Aufmerksamkeit gewidmet. Erfreulicherweise wies kürz lich auch »Der freie Angestellte- einmal auf die Notwendigkeit vermehrter Werbung für Buch und Zeitschrift hin und unter strich dabei mit Recht, daß daran auch das Buchgewerbe sehr stark interessiert sei. Im Hinblick aus die Absatzmöglichkeiten ist aber auch immer wieder an die Zahlen der Bevölkerungsent wicklung zu erinnern. Sie sind auch um deswillen zu beachten, weil sie die Aussichten des gewerblichen Nachwuchses beleuchten. Der deutschen Wirtschaft standen Anfang 1928 etwa 33,1 Millionen Erwerbstätige zur Verfügung, das sind rund 5 Millionen mehr als bei Ausbruch des Krieges. Der jährliche Zugang bis zum Jahre 1930 bleibt nur wenig hinter dem Durchschnitt der Jahre 1907 bis 1914 zurück. Vom Jahre 1930 ab setzen die Wirkungen des Geburtenausfalls auch auf dem Arbeitsmarkt ein. Die Zahl der Jugendlichen, die das 15. Lebensjahr vollenden, beträgt im Lause der Jahre: 1928 1241 000 1933: 627 000 1937: I 156 000 1929 1 226 000 1934: 976 000 1938: 1 081 000 1930 937 000 1935: 1 269 000 1939: I 067 000 1931 1932 699 000 624 000 1936: 1254 000 1940: 1 072 000 Die Zahl der Schulentlassenen sinkt vom Jahre 1930 ab von jährlich rund 114 Millionen bis auf jährlich 625 000 in den Jahren 1932 und 1933. Erst im Jahre 1935 werden wieder 114 Millionen erreicht. In den darausfolgenden Jahren ver ringert sich allerdings diese Zahl wieder infolge der Auswir kungen des Geburtenrückgangs der Nachkriegszeit auf etwa 1 Million. Es muß also damit gerechnet werden, daß vom Jahre 1930 ab ein Mangel an Lehrlingen und jugendlichen Arbeits kräften eintritt. Darauf wird man sich durch Rationalisierung der Betriebe entsprechend vorzubereiten haben. Naturgemäß be deutet diese Sachlage im allgemeinen aber für den Buchhandel auch eine Einengung der Absatzmöglichkeiten. Der Buchhandel in den Vereinigten Staa ten von Nordamerika macht gegenwärtig offenbar genau dieselben Schwierigkeiten wie der deutsche durch. Auch in Amerika ist eine Reihe von Buchgemeinschaften entstanden, gegen die der gewerbsmäßige Buchhandel einen sehr energischen Kampf ausgenommen hat. Da die eine dieser Gründungen ihre Propaganda unter dem Schlagwort betreibt, sie liefere gegen über dem Sortiment zum halben Preise, so spielt die Frage der Preisunterbietung eine besondere Rolle. Die amerikanische Ge setzgebung verhindert bekanntlich die vereinsmäßige Organi sation eines Schutzes des festen Ladenpreises. Im Kongreß ist aber jetzt ein Gesetz in der Schwebe, daß für Markenartikel mit deutlichem Konkurrenzcharakter die Verpflichtung der Wieder verkäufer durch den Hersteller zur unbedingten Jnnehaltung des vorgeschriebenen Verkaufspreises gestattet sein soll. Das er öffnet für das Buch ebenfalls die Möglichkeit des Schutzes des Ladenpreises und der Unterbindung der Schleuderei mit Hilfe einer entsprechenden Lieserungsklausel des Verlags. Auch die Bindung des Zwischenhändlers und Grossisten wäre möglich nach dem Gesetzentwurf. Nur ist noch zu entscheiden, ob das Buch zu den konkurrenzintenfiven Markenartikeln und nicht zu den Monopolwaren gehört. Der amerikanische Buchhandel erhofft eine ihm günstige Lösung, da er unter der zügellosen Schleuderei 787
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