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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1884
- Sprache
- Deutsch
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1838 Nichtamtlicher Theil. 92, 21. April. Nichtamtlicher Theil. Leipziger Lagerhaus und Vereinssortiment. Herr 2. glossirt in Nr. 84 d. Bl. unfern Artikel in Nr. 72 über „Staatzhilfe und Selbsthilfe" und meint, das (H8. schon oftmals und von anderer Seite vorgeschlagene) „Lager- und Auslieferungshaus in Leipzig" sei identisch mit dem Vereins sortiment. Es geht aus seinen Zeilen hervor, 1) daß er das vorgeschlagene Lagerhaus in Leipzig doch nicht richtig in seinen großen, Verlegern und Sortimentern dienenden Aufgaben erkannt hat, 2) daß er meint, uns gehe die Kenntniß des Vereinssortimentes ab*) und 3) daß nach seiner Meinung über Vereinssortimente noch kein ausführliches Bild gegeben worden sei. Fleißige und mit einem guten Gedächtniß begabte Leser des Börsenblattes wissen aber nun recht gut, daß der Vertreter der Unterzeichneten Chiffre den Gedanken des Vereinssortimentes in die Welt gerufen, ihn nach allen Seiten erläutert, die Vortheile beleuchtet und durch Organisationspläne und Statutenentwürse greifbar gemacht hat. — Der Urheber und Vertreter dieser Idee, die leider erst in drei Orten realisirt wurde, kann also doch wohl ganz genau wissen, was ein Vereinssortiment ist und — noch werden muß. Dieses Vereinssortiment ist aber durchaus nicht mit dem von uns nur reproducirten Lager- und Auslieferungshause in Leipzig zu vergleichen. Unseretwegen könnte dieser Gedanke ganz fallen — wir erwähnten ihn nur, um die Debatte auf andere Dinge zu lenken, und weil er nach einer Seite hin doch von Wichtigkeit werden könnte. Der Unterschied zwischen den beiden genannten Ein richtungen ist aber sehr leicht zu finden, wenn man davon ausgeht, daß das Leipziger Haus den Verlegern ein Auslieferungslager dar bietet und den von sehr vielen Verlegern noch gewünschten directen Verkehr mit den Sortimentern, um im Specicllen die Absatzwege der Artikel controliren zu können. Das Letztere ist beim Vereins sortiment gänzlich ausgeschlossen, während das Auslieferungs lager diesen auch nur Iheilweise und in anderer Organisation ge währen kann. Die vorhin erwähnte Bedeutung des Leipziger Hauses liegt darin, daß es dem Verkehr neue Bahnen bieten würde, namentlich nach den Centralpunkten, d. h. den Bereinssortimenten hin. Diese würden in noch viel größerer Zahl begründet werden und dann auch noch kräftiger gedeihen. Wenn Herr 2. sich nun auch in seinen Annahmen geirrt hat, so sind wir ihm doch dankbar, daß er uns Gelegenheit gibt, auf den jüngst erschienenen „Geschäftsbericht des Schlesischen Vereins-Sortiments in Breslau für 1883" hinzuweisen. Dieser bringt uns die Kunde, daß man in Breslau daran denkt, dem Unternehmen dadurch eine weitere Ausdehnung zu geben, daß man auch an Nichtmitglieder liefert. — Auch dieses haben wir s. Z. schon, als noch kein Vereinssortiment begründet war, empfohlen, da dadurch den unternehmenden Vcrcinsgliedcrn ein neuer Vortheil erwächst. In den zwei anderen Vereinssortimenten ist es wohl schon länger eingeführt. Diese Lieferung an Nichtmitglieder ist aber nur ein Schritt. Ein zweiter und hochwichtiger im Interesse des Sortiments wäre der, auch L condition zu beziehen und ä condition zu liefern. Mit der Durchführung der Rechnungs- und Baar-Ausliescrung wäre das *) Wurde wohl nicht angedeutet. Red. Vereinssortiment erst dem von uns s. Z. ausgesprochenen Endziel, das schnell, billig und exact wirkende Bindeglied zwischen Verlag und Sortiment zu sein, nahe geführt. Von dem Ziele sind wir aber noch sehr weit entfernt. So lange man noch in negativen Maßregeln: Verbot des Postdebits für das Börsenblatt, Bekämpfung der Schleuderei u. s. w., das Heil des Sortiments erblickt, dürste eine praktische und schöpferische Thätig- keit Wohl nicht eintreten. Und so lange muß dann und wann noch etwas Oel aus das erregte Wasser geschüttet werden, um immer wieder das Wort „Selbsthilfe" in den Buchhandel hinein zu werfen. Hoffentlich wird es endlich vernommen werden. Lese man doch, was Herr R. Winkler aus Börsenblatt 1838 berichtet — und man wird 1888 vielleicht keine Klage mehr führen, sondern stolz auf das über den ganzen Buchhandel gelegte Netz von Vereinssortimenten blicken, in welchem sich ein solider Buchhandel unter eigener, selbstbewußter Controls bewegt. 3. 8—r. Misccllcn. Friedrich Leypoldt-f. — Fast gleichzeitig mit unserem Landsmann Nic. Tpübner in London starb am 31. März in New-Zork Herr Friedrich Leypoldt, 49 Jahre alt. In Stuttgart geboren, kam er 1853 nach New-Dort und fand eine Stellung bei Herrn F. W. Christern. Später etablirte er in Philadelphia ein Verlagsgeschäft, verbunden mit einer Leihbibliothek. 1866 kam er nach New-Dork zurück und war bis zum Jahre 1871 mit Herrn Henry Holt associirt. Nachdem Leypoldt schon früher das „I-itsrarz- 8ullerin anä Wracks Oiroular" gegründet hatte, vereinigte er später 6eo. vv. vhilcks' „knblisdar's Oiroular" damit und setzte die so vergrößerte Wochenschrift unter dem Titel: „Tds Lubiisbsr's IVosi-I/' fort. Seit dem Jahre 1873 gab er das „?ul>lisbor's Track« Inst Lnnual" heraus; später unternahm er auch die unsäglich mühevolle und doch undankbare Compilation des „Lmerioao 6s.tg.loxa«". Er gründete die „lätorar/ dksrvs" (1875), das „Ickdrarz- ckournal," den „Inck«x msckions" und andere Unter nehmungen, die eine immense Arbeit der sorgfältigsten Art er forderten, für die Interessenten äußerst werthvoll waren, den Autor aber nicht für die aufgewandte Mühe entschädigten. Leypoldt hat dem amerikanischen Buchhandel und speciell der Bibliographie unschätzbare Dienste geleistet und dabei Gesund heit und Leben geopfert, statt den reichlich verdienten Lohn zu ernten. New-Aork. E. Steiger. Karl Tauchnitz ff. — Am 16. April ist ein hochverdienter Veteran des Leipziger Buchhandels und Buchdrucks, Herr Karl Christian Philipp Tauchnitz gestorben. — Geboren zu Leipzig am 3. März 1798, übernahm der Verstorbene nach dem Tode seines Vaters, des Buchhändlers und Buchdruckers Karl Christoph Traugott Tauchnitz, die von demselben begründete Firma „Karl Tauchnitz", von der er 1865 zurücktrat, um sich in das Privatleben zurllckzuziehcn. Das Verlagsgeschäst der Firma ging an die 1854 errichtete Firma Otto Holtzeüber, die Druckerei an Fr. L. Metzger (Metzger L Wittig). Die Erinnerung an den Entschlafenen wird auch in Folge seiner bei Lebzeiten geübten großen Wohlthätigkeit eine dankbare und dauernde sein.
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