Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1928
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- 1928-07-19
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- 19.07.1928
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168, 19, Juli 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. Innere klopft, bewußt verbreiten wolle. Die Damenrcde hielt ein junger Ehemann — die Angabe genügt. Der Bürgermeister erzählte von den hundert Jahre alten Beziehungen des Bades Norderney zu den Buchhandlungen der Stadt Hannover. Der Herr Kurdirektor pries Norderney und das neu hergestellte Kur haus, Herr Nitschrnann lobte den Verband und seinen Vorstand, Der Vorsitzende dankte an der Festtafel herzlich dem ausge schiedenen Vorstandsmitglieds Herrn Ey-Hannover, das neu gewählte Vorstandsmitglied Herr Müller-Hannover fand die nötigen Worte für die Unterstützungskasse, Kurz, es herrschte alles andere, nur keine Langeweile und das soll ja im allge meinen ein gutes Zeichen für den Verlauf solch eines Festmahles sein. Man bummelte zum Kurhaus, besichtigte es, trank seinen Kaffee, machte Pläne sür den nächsten Tag, fand sich am Abend gruppenweise zusammen und beschloß befriedigt den Tag, Der nächste Tag fand schon geleerte Reihen, immerhin, der größte Teil wunderte bei strahlendem Sonnenschein in die Dünen, an die See, Am Abend fand sich unverabredet der Rest von etwa 20 Damen und Herren nochmals im Europäischen Hof zusam men, Es wimmelte am Strande, 3000 Bäcker waren angelangt, es gab Musik, Feuerwerk, was will man noch mehr? Das nächste Morgenschiff trug die Letzten heimwärts, froh befriedigt, das Herz voll Sonne und See, G, M, Der Mengenpreis. Von Paul Eugen Schuh -Hildesheim. Auf der Hauptversammlung des Buchhändler-Verbandes Han- nover-Braunschweig am 10. Juni 1928 in Norderney wurde u. a. auch über Len »M e n g e n p r e i s« gesprochen ls. vorstehenden Be richt). Er ist meines Erachtens ein äußerst gefährliches Experiment, da er den langsamen Übergang zur Aufhebung des festen Laden preises bedeuten kann. Besonders das System des Herrn Schmor! halte ich für sehr bedenklich, es dürfte schnell in vielen Kreisen des bücherkaufenden Publikums Schule machen zum Schaden des allge meinen Sortiments. Einzelne Sortimenter werden dadurch eine Anzahl von privaten Zwischenhändlern züchten, die in Kreisen arbeiten, die den Buchladcn bisher noch persönlich aufsuchten, ihm aber durch dieses System ganz entfremdet werden. Die persön liche Fühlungnahme des Sortimenters mit dem Bücherkäufer geht da durch vollkommen verloren, was bei der augenblicklichen schwierigen Lage des Buchhandels nicht unterschätzt werden darf. Ganz schlimm würde dieses System ausarten, wenn das System Schmor! vom Börsenverein anerkannt wird. Ter Einwand von Herrn Schmorl, daß pon diesen 10—12 Be stellern eines Buches durch den Vermittler die Mehrzahl das Buch in der Buchhandlung nicht kaufen würde, mag eine gewisse Be rechtigung haben, aber nur mit der Einschränkung, daß es letzten Endes immer von der intensiven Werbetätigkeit des Sortimenters abhängt, die Interessenten der erscheinenden Bücher zu erfassen. Es ist sehr verhängnisvoll, für den Mengenpreis in dieser Form zu propagieren: dem allgemeinen Sortiment werden die Ver- dienstmöglichkeiten und das Absatzgebiet nur weiter erschwert, zu mal da es schou unter der Konkurrenz schwer genug zu leiden hat. Die von Herrn Nit sch mann gekennzeichnete Form der An wendung des Mengenpreises ist für das Sortiment noch tragbar, zumal da diese Praxis heute schon vielfach geübt wird, um die direkten Bezüge von Studenten-Korporationen zu unterbinden. Auch in der von Herrn Maus ausgeführten Handhabung des Mengenpreises ist ein direkter Schaden für das Sortiment nicht zu erblicken, bedenklich wird diese Form nur dann, wenn die Ver leger nur direkt an die Mittelspersonen liefern und das Sortiment ausschalten. Im S ch u l b u ch h a n d e l hat sich der Mengenpreis durch die Sammelbestellungen geschlossener Schulklassen durch direkte Ver leger-Angebote an Schulbehörden und Lehrerschaft aus sich heraus entwickelt, aber auch hierbei kommt der verbilligte Ladenpreis dem einzelnen Käufer und nicht der Mittelsperson der Sammelbestellung zugute. Ter klasscnweise Bezug von Schulbüchern und Schullektüre hat für den Sortimenter einerseits den Vorteil, daß jedes Risiko für den Absatz ausgeschlossen ist, andererseits bringt die Sammel lieferung eine große Arbcitsersparnis, da der Einzelverkauf und das Ausschreiben der kleinen Posten vermieden wird. Die Vertei lung dieser Sammelbestellungen an die Sortimenter am Platze regelt sich durch den Kundenkreis von selbst, svdaß keiner benachteiligt wird. Aufgabe des gesamten Sortiments und der Kreisvereine sollte cs sein, die Frage des Mengenpreises mit größter Aufmerksamkeit zu verfolgen, damit in den Fach-Ausschüssen die Stimmung des Sortiments zur Geltung kommt. Wird der Mengenpreis in jeder Form vom Börsenvercin sanktioniert, so wird damit versteckter Preisunterbietung und der Heranbildung von privaten »Auch«- Buchhändlern Tür und Tor geöffnet. Die Grundmauern des festen Ladenpreises werden gelockert und damit die Grund stützen des gesamten Buchhandels. Der Anfang damit ist bereits gemacht bei einer Reihe von Sammlungen mit »M i n d e st Ver kaufspreisen«. Was dabei herauskommt,, konnte ich bei Ge legenheit eines Besuchs der »Presse« feststellcn, nämlich daß in vier großen rheinischen Städten die Bücher der gleichen Sammlungen mit Preisdifferenzen von Mk. 1.75 bis Mark 2.25 in den Schau fenstern der Buchhandlungen ausgestellt waren. Das muß natürlich Verwirrung in die Kreise des Publikums, das bisher nur einen festen Ladenpreis im Buchhandel kannte (mit Ausnahme des modernen Antiquariats), tragen, zum Schaden des regulären Sortiments. Die Druckausstattung von Gerhart Hauptmanns Till Eulenspieget. Der Verleger S, Fischer hat dem neuesten Werk seines großen Autors Gerhart Hauptmann eine besondere Druckausstattung zuteil werden lassen. Er hat damit seinen bewährten Hanskünstler E, R, Weiß betraut. Zunächst ist das Format ein außergewöhnlich großes, ein Quarto, Der Verleger wollte augenscheinlich — vielleicht lag auch ein Wunsch des Dichters zugrunde — dieses neuzeitliche Epos schon äußerlich hervorheben. Die Kolumne mußte breit gewählt werden, damit die Hexameter ohne Abbruch Platz fanden. Den rotbraunen Umschlag, ebenso wie den Leinenband schmückt ein wundervoll ge zeichneter Kops des Helden der Dichtung, des Kampffliegers, Gauklers und Narren Till Eulenspiegel, Eine Plastik des 18, Fahrhunderts in einem Straßburger Spital gab der Zeichnung die Vorlage, Als Drucktype wählte Weiß seine neue -Weiß-Antigua» der Bauerschen Gießerei, die hier nächst der im vorigen Jahr erschienenen Weiß- Kcstschrist ihre erstmalige freie Verwendung fand. Mit breiten Rän dern stehen die Verskolumnen in der formschönen, reinen, breitge- sührten Weiß-Antigua in dem großen Cicero-Grade voll und ohne Abbruche aus den Seiten, An den Kapitelanfängen ergibt sich eine angenehme Unterbrechung durch die in gotischer Type gesetzte Über schrift, Aus diese folgt die Inhaltsangabe des -»Abenteuers» I» einem kleineren Grade der Antigua, und als Abschluß ein über die ganze Breite der Kolumne geführter Toppelstrich, Darunter beginnen mit einer gotischen Initiale die Verszeilen, Diese Ansänge de? Abenteuer sind, wie wir es bei Weiß gewöhnt sind, fein ab- und ausgewogen, und daraus erklärt sich ihre ausgezeichnete Wirkung, Ein besonderes Meisterstück der Satzkunst ist der von dem Künstler entworfene Titel, Tie Zeileneinteilung, die Wahl der verschiedenen Typengrößen, die Mischnng von Antigua und Gotik, die einzige hand geschriebene Rotzeile »Till Eulenspiegel» — das muß man alles ein mal selbst nachprllfen und nachslthlen, um die Schönheit eines solchen Schristtitels ganz zu ermessen. Auch der Vortitel mit seinen vier Antiquazeilen und der einen gotischen Zeile >vill beachtet sein. Wenn ich noch hinzusllge, daß den Druck kein Geringerer als Poeschel de Trepte ausgesiihrt hat, und daß ein zartes weißes welches Papier gewählt ist, so brauche ich wohl nicht mehr ausznsprechen, daß wir hier ein ganz hervorragend schönes Druckwerk vor uns sehen. So wird die Dichtung, die jedenfalls ein bemerkenswertes Dokument unserer Zeit bedeutet, auch äußerlich als ein Zcitdokument überliefert. Hans Loubier, Lobatta. Hanns- kintüstrunx in ckie kucllliuncke. Lin Hauckbuotr kür Libliotbslraro, küebgrliebkaber unck Anti quare, Vien, dillioker L lianscbdurg (1S27), VII, S28, XVI 8, 8» I-vck, RA 18,—, Je stärker die Flut der Bücher und der Bücher darüber an Umsaug zunimmt, desto begrüßenswerter sind alle Übersichten, die Ordnung und Regel in dem anscheinend wirren Strom der Dinge auszuzeigen suchen, Bohatta, der uns bereits mehrere bibliographische Hilfsmittel geschenkt hat, bemüht sich in seinem neuen Werke, in das Werden des gedruckten Buches einzusühren und in einzelnen Ab schnitten: Buchgeschichte, Das Buch und seine Teile, Gattungen des Buches und Einband das Wichtigste über das Außere des Buches auszuschließen. Der wäre ein schlechter Freund und Hüter der Bücher, der aus einem langjährigen Umgänge mit den Büchern 829
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