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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1928
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- 1928-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1928
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- Deutsch
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^ 1K6. 19. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchhandel. Tagungen der Verbände seien nötig, um den Kollegen Gelegen heit zur Aussprache zu geben. Zu den Hauptversammlungen des Börsenvereins könnte doch nur ein kleiner Teil der Mit glieder kommen. Herr SchmorI - Hannover spricht den alten Wunsch des Landesverbandes Hannover-Braunschweig aus, daß bei einer regionalen Neueinteilung die Gebiete Minden-Bielefeld und Oldenburg dem Verbände zugeteilt werden sollten. Beide Gebiete gehörten wirtschaftlich und verkehrstechnisch mehr zu Hannover-Braunschweig als zu Rheinland-Westfalen bzw. dem Kreis Norden. Herr Otto-Delmenhorst als Vertreter des Kreises Norden kann sich mit diesem Vorschläge nicht befreunden. Herr Diestelmann- Braunschweig und Herr Müller- Hannover empfehlen Wochenendzusammenkünfte für Chefs. Der Verband hat im Verbandsjahr eine solche in Springe mit erfreulichen Positiven Ergebnissen unter Mitwirkung von Prof. vr. Menz-Leipzig, Oberstudiendircktor vr. Hciligcn- stacdt-Hannover u. a. Persönlichkeiten abgehalten. Im Anschluß daran spricht Herr Ruprecht- Göttingen über Sommer- akademien. Herr N i t s ch m a n n - Berlin bittet dieses hochtrabende Wort durch Freizeit zu ersetzen, man diene den Teilnehmern dieser Ausbildungskurse mehr, wenn man sie nicht zu offiziellen Sommerakadcmikern stempele. Zur Schulbücherfrage bittet der Vorsitzende Herrn N i t s ch m a n n - Berlin um ein Referat über die Berliner Tagung der Schulbüchersortimenter. Herr Nitschmann teilt mit, daß inzwischen Verhandlungen mit den zuständigen Behörden eingeleitet sind, die zunächst das überraschende Ergebnis brachten, daß die Behörden von der eigentümlichen Lage des Schulbuch sortiments, besonders von den Auswüchsen des Schulbuchhandels, keine Ahnung hatten. Besonders war den Behörden unbekannt, daß das Schulbuchsortiment keine Möglichkeit hat, nicht mehr verwendbare Schulbücher an den Verleger zurückzugeben. Die Klagen des Sortiments fielen auf fruchtbaren Boden und es scheint, als ob für das nächste Jahr besondere Vorkehrungen der Behörden zum Schutze des Sortimentsbuchhandels zu erwarten sind. Das preußische Kultusministerium will durch behördliche Maßnahmen unmöglich machen, daß kurz vor oder gar noch nach dem neuen Schuljahre Neueinführungen stattfinden. Die Verhandlungen werden fortgesührt, und es wird über das End ergebnis später an anderer Stelle berichtet werden. Es sprechen noch zum Thema die Herren M a u s - Braunschweig, Har ze n s - Braunschweig, Ruprecht- Göttingen, Fechner - Lüneburg und Otto- Delmenhorst. Die Mitteilungen des Herrn Otto hatten eine Schilderung des Schulbüchergeschäfts im Nachbarkreis »Norden» zum Gegenstand. Von Interesse war die Mitteilung, daß Hamburg und Bremen einen Aufschlag von 10 Prozent mit behördlicher Genehmigung erheben dürfen. In einer anderen Stadt des Kreises Norden ist ein sehr empfehlens werter Brauch eingeführt: alle bis zum vierten Tage nach Ferien- ansang bestellten Schulbücher werden ohne Aufschlag, alle später bestellten bzw. verlangten mit 10 Prozent Aufschlag geliefert. Man kann sich vorstellen, daß in dieser Stadt die Elternschaft einen entsprechenden Druck aus die Schulleitungen ausüben wird, um rechtzeitig Kenntnis von den neuen Schulbüchern zu erhalten. Zu dem nächsten Gegenstand: Kreis-Wer best eilen erhält Herr Ruprecht- Göttingen das Wort. Herr Ruprecht bedauert, daß der Verband sich nicht an der Heimatwerbung des Kreisvcrbandes Sachsen-Thüringen beteiligt hat. Gerade das abgeschlossene Kulturgebiet Niedersachsen sei für eine gemein same Werbung durchaus geeignet. Er schlägt der Versammlung vor, die Einrichtung einer Kreis-Werbestelle nicht aus dem Auge zu verlieren. Herr Maus- Braunschweig spricht die Hoffnung aus, daß sich unter den Verbandsmitgliedern eine geeignete Per sönlichkeit finden möchte, denn ohne diese sei es unmöglich, die Kreis-Werbestelle einzurichten. Nachdem der Herr Vorsitzende noch einige Veränderungen des Mitgliederstandes bekanntgegeben hatte, konnte die Be sprechung des Jahresberichts geschlossen werden. Herr Regie rungspräsident Berghaus-Aurich ergriff dann das Wort zu einer kurzen Ansprache an die Versammlung, in der er besonders auf die Rede von Herrn Nitschmann-Berlin über die Schulbücher frage zurückkam und auch seinerseits das Versprechen gab, alles 828 zu tun, was in seiner Macht stände, um den Buchhandel in seinem Bezirke weitestgehend zu unterstützen. Indem der Redner noch die Kulturaufgabe des Buchhandels betonte, verabschiedete er sich mit herzlichen Worten von der Versammlung, den weiteren Verhandlungen besten Verlauf wünschend. Nach einer kurzen Pause erledigte die Versammlung die weiteren Punkte der Tagesordnung, zunächst Neuwahlen. Die ausscheidenden wieder wählbaren Mitglieder des Verbands ausschusses, die Herren Maus-Braunschweig, Hanckel-Osnabrück und Diestelmann-Braunschweig wurden von der Versammlung durch Zuruf bestätigt. An Stelle des nicht wieder wählbaren Herrn Ey-Hannover wurde Herr Müller-Hannover in den Aus schuß gewählt. Herr Maus-Braunschweig referiert über die neue Satzung des Börsenvereins. Die Versammlung be schließt, daß der Vorstand an den Börsenverein einen Antrag auf Anerkennung des Verbandes stellen soll. Der Vorsitzende wird ermächtigt, seinen Vertreter im Kreis-Ausschuß aus dem Verbands-Ausschuß selbst zu wählen. Herr Hanckel-Osna brück verliest darauf die durch die neue Börsenvereins-Satzung notwendigen Änderungen der Verbandssatzungen, Beschlüsse können über diese Änderungen in dieser Versammlung nicht ge faßt werden, da ein entsprechender Antrag auf der Tagesordnung fehlt. Die alten Satzungen bleiben bis zur nächsten Hauptver sammlung in Kraft. Die Rechnungsprüfer stellen die Richtigkeit der Kassen- führung fest. Die Versammlung erteilt dem Kassierer Ent lastung. Nach Vorlesung des Voranschlages wird der Jahres beitrag auf 10 Mark herabgesetzt. Zum Punkt Verschiedenes weist Herr Nitsch mann-Berlin auf die Entscheidung des Reichssinanzhoss vom 17. Dezember 1927 hin, nach der alle Umsätze, die nicht direkt vom Lager verkauft werden, umsatzsteucrfrei sind. Es handelt sich hierbei um alle Lieferungen, die durch das Bestellbuch als Kundcnbestellungen laufen. Einzelne Finanzämter haben aus Billigkeitsgründen die Umsatzsteuerfreiheit solcher Posten auf das ganze Jahr 1927 rückwirkend ausgedehnt. Man versäume nicht, bei den Umsatzsteuererklärungen einen entsprechenden Vor behalt zu machen. Herr H a r g e n s - Braunschweig bittet um Aufnahme eines stenographischen Berichts und um Veröffent lichung eines ausführlichen Berichts über die Verhandlungen. Dem letzteren Wunsche entspricht die Versammlung durch einen Beschluß, dagegen soll auf einen stenographischen Bericht ver zichtet werden. Als nächster Tagungsort wird auf Vorschlag von Herrn Ehrich Hameln festgesetzt. Der Vorsitzende schließt die Versammlung 14.25 Uhr. Fassen wir kurz das Ergebnis der Tagung zusammen, so müssen wir zunächst feststellen, daß die anwesenden Verbands mitglieder an dem Weiterbestehen des Verbandes unbedingt fest- halten. Die überwiegende Mehrzahl der (Sortimenter-)Teil- nehmer erwartet von dem neuen Fachausschuß des Börsenvcreins eine Besserung der Lieferungsbedingungen der wissenschaftlichen Verleger, eine Unterbindung der direkten Belieferung des Publi kums durch eine Änderung der Verkaufsordnung (Mcngenprcis) und Abhilfe von den Auswüchsen des Schulbuchhandels. Sie verspricht sich davon eine wesentliche Stärkung ihrer finanziellen Mittel, die nach und nach weiter zu erhöhter Kaufkraft und Auf nahmefähigkeit führen wird, wodurch bei dem ewigen Kreislauf der Dinge wieder der Verlag den Nutzen hat. Nach der Arbeit das Vergnügen. So folgte auch der Jahres versammlung das übliche Festessen. Es war eine stattliche Zahl Damen und Herren, die versammelt waren. Und das Essen war gut und reichlich, den Wein nicht zu vergessen. Der Reden waren eine ganze Zahl und alles was recht ist, sie waren nicht schlecht. Der Vorsitzende, der die Gäste begrüßte — der Herr Bürgermeister und der Herr Kurdirektor hatten sich eingesun den —, ging dann, wie man das bei ihm gewöhnt ist, in seiner Deutschlandrcde ganz seine eigenen Wege. Es war keine der üblichen Hurrareden. Hoffnungsvoll klang zum Schluß das »dennoch, mein Deutschland!« hindurch, und der Glaube an den deutschen Buchhandel, der nicht nur das Buch des Tages, son dern auch das Buch inneren Wertes und das Buch, das an das
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