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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1928
- Strukturtyp
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- 1928-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1928
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66. 17. März 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Studio-Sonderheft: Neue Buchkunst. — Die Firma The Studio Ltd.. London W. C. 2, 44 Leicester Square, bereitet eine Sonder- publikation ihrer Kunstzeitschrtst The Studio vor, die dem neu zeitlichen Buche »nd seiner Herstellung gewidmet sein soll. Besonders eindrucksvolle Beispiele sollen abgebildet wer ben, seien es Muster von Satzanordnuug, Buchschmuck, Einband oder Vorsatzpapier. Es wird seitens der Studio-Redaktion um Über sendung von geeignetem Material gebeten, auch besonders repräsentative Elnzelselten und Einbanddecken genügen. Gezeigt werden sollen Spitzenleistungen europäischer und amerikanischer Buchkunst der Neuzeit. Es wird gebeten, bei der Zusendung an obengenannte Adresse anzugeben, ob die Rücksendung erwünscht ist oder nicht, als letzter Termin gilt der 39. April d. I. Ferner möchte bei der Übersendung noch angegeben werden: 1. Verlag. 2. Titel des Buches. 8. Zeichner und Gießerei der Schrift. 4. Illustrator. 6. Einbandzcichner. Deutsche Bücher im Ausland. — Erfreulicherweise nimmt das Interesse des Auslandes an den Erscheinungen der modernen deutschen Literatur rege zu. Ein Beweis dafür sind die sich mehren de» Übertragungen in fremde Sprachen sowohl wissenschaftlicher wie auch belletristischer Werke. So erscheine» aus den verschiede nen Verlagsgebieten der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart, In englischer Sprache: »England» von Wilhelm Dibelius und »Die goldenen Berge«, Roman von Clara Biebig. Paul Belkers »Musik geschichte« liegt bereits in englischer Übersetzung vor, eine franzö sische wird vorbereitet. Bonsels »Biene Maja«, eines der meist übersetzten Werke, ist mit seiner spanischen Ausgabe in die achtzehnte Sprache übertragen. Aus Frankreich. — Am 24. Februar saud die Jahres-Haupt- versammlung des Cercle de la Librairie in Parts statt. In seinen, Jahresberichte führte der Präsident, M. Languereau, u. a. aus, daß die in der Praxis hergestellte Stabilisierung die Unterneh mungslust besonders der Verleger bedeutend angesacht habe. Man könne aus weitere Besserung hoffen, vorausgesetzt, daß bei den kommende» Wahlen die Parteien der Ordnung triumphieren. Erst bis dieser gefährliche Wendepunkt überschritten sein wird, dürfe man auf eine endgültige Besserung rechnen. Mittlerweile hätte die gesamte graphische Industrie alles unternommen, um das Gewerbe zu heben. Als Resultat dieser Bemühungen sei mit Stolz festzustellen, daß, was das Luxusbuch, das Kunstbuch oder überhaupt das Bibliotheks buch anbelange, es nirgends auf der Welt bessere gäbe, dagegen mit dem französischen Gebrauchsbuch und Schulbuch kein anderes auf der Welt in bezug auf den Preis rivalisieren könne. Im weiteren Verlauf seines Berichts kam der Präsident auf die innere Tätigkeit des Cercle zu sprechen. An erster Stelle steht das Organ, die Bibliographie de la France, deren Auslage von 2799 im Jahre 1913 jetzt die 5999 erreicht hätte. Die in Verbin dung damit herausgegebenen Werbeblätter, wie »die Bücher der Woche« und »Die Bücher des Monats» erfreuten sich ständig steigen der Beliebtheit. Dasselbe sei von dem Weihnachtskatalog und dem Katalog der Schulbücher zu sagen. Das angeschlossene Büro für das literarische Eigentum besaht sich auch mit der Anmeldung für das amerikanische Copyright und halte im Jahre 1927 1595 Anmel dungen zu besorgen, gegen ISIS im Jahre 1926. Das Stellenver- mittlungsbllro konnte nur 699 Angestellte unterbringen gegenüber 1499 Angeboten. Das Schiedsgericht hatte 157 Fälle zu behandeln, wovon nur 15 nicht beigelegt werden konnten. Das ständige Aus stellungskomitee hat sich an den Ausstellungen In Mailand und Madrid beteiligt. Außerdem hat es seine Hilfe einer Ausstellung europäischer Luxuswaren, die augenblicklich in Boston vorbereitet wird, geliehen. Im Programm für 1928 stehen die französische Ausstellung in Athen, die Bllchermesse tu Florenz und die Pressa in Köln. Die Unterrichtskurse stir Lehrlinge zählen jetzt 99 Schüler tm ersten und 59 tm zweiten Jahrgang. Der Pariser Sortimenter-Verein hat mit dem Vereinsstempcl versehene Bestellzettel cingesllhrt. In einer Anzeige teilt er mit, daß bereits zahlreiche Verleger dazu übergegangen sind, nur noch aus solchen Zetteln bestellte Bücher zu liefern. Sie werden an alle Pariser Sortimenter abgegeben, die ihre Eigenschaft als Vollbuch- hänbler beweisen können und sich verpflichten, die Verlangzettel nicht weiterzugeben. Als Vollbuchhändler, dle Anspruch auf vollen Rabatt haben, sieht der Verein diejenigen an, die einen dem Publi kum zugänglichen Laden haben, sich verpflichte», die Verkaufsord- uung des Vereins anzuerkennen, «in ständiges Lager haben und sich ständig dem Buchhandel widmen. Unter dem Titel »Die billigste Ware der Welt — ein Roman für 12,59 Franken«, veröffentlichte kürzlich die größte Pariser Mit tagszeitung, der »Parts-Midi», an erster Stelle einen Artikel, der in der Hauptsache auf Ausführungen des Generalsekretärs der »Raison du Livre«, Gasto» Zeiger, beruht, und in dem die nach folgenden Angaben über die augenblicklichen Herstellungs kosten usw. des durchschnittlichen französischen Romanes gemacht werben: Nehmen wir an, daß ein Verleger einen Roman mit einer Aus lage von 4999 Exemplaren herausbringt. Der Preis soll also 12 Franken betragen. Von diesen 12 Franken erhält der Verleger ungefähr 7,75 Kranken, da dem Sortimenter ein Rabatt von 33 Pro zent und dem Vermittler sllr den Verkauf in den Bahnhöfen ein Rabatt von 49 Prozent zugestanden wird. Von den dem Verleger zufallenden 7,75 Franken müssen seine Herstellungskosten, die Kosten für die Reklame und das Honorar für den Autor abgezogen werden. Wie bekannt, benutzt der französische Verlag hauptsächlich skandina visches Papier, und dies ist sehr teuer: 269 Franken der Doppel zentner. Ein Roman von etwa 289 Seiten wiegt aber rund 259 Gramm. Es entfallen also aus die Kosten für das Papier 65 Centimes, und mit dem Umschlag 79 Centimes. Das Broschieren kostet pro Band rund 59 Centimes und die Kosten für Satz und Druck betragen pro Exemplar etwa drei Franken. Was die Kosten sür die Propaganda angeht, so ist es nicht übertrieben, wenn man für eine Auflage von 4999 Exemplaren rund 4999 Franken rechnet. Damit wären pro Band schon 5.29 Franken Kosten er reicht. Und so bleibt dem Verleger ungefähr der gleiche Gewinn wie dem Autor, das heißt rund 1,29 Kranken pro Exemplar. Nu» werden aber nicht immer alle Exemplare verlauft. Im allgemeinen kann man sagen, daß ein größerer Absatz als 2799 Exemplare erzielt werden muß, damit der Verleger nicht verliert. Früher kam der Verleger schon mit einem Absatz von 699 auf feine Kosten. Der Roman zu 12 Kranken ist also nicht nur nicht teuer, sondern er ist billig. »Und wenn der Verleger nicht die neue Möglichkeit hätte, heute mehr Leser zu finden als vor dem Krieg, also seine Bücher mit Auflagen von zehn- bis zwanzigtausend Exemplaren abzusetzen, und dies bei Unkosten, die nicht im gleichen Maße wie die Auflage stei gen, so wäre der Berus eines Verlegers sehr unrentabel.« Verlag sür Börsen- und Finanzliteratur in Berlin. — Die Ak tionäre der Gesellschaft werden zu der auf Mittwoch, den 28. März, nachmittags 1 Uhr, im Geschästslokal, Berlin, Steglitzer Str. 11, an beraumten 29. ordentlichen Generalversammlung etngeladen. Tages ordnung: 1. Genehmigung des Geschäftsberichts und der Bilanz sür das Geschäftsjahr 1927. 2. Verwendung des Reingewinns. 3. Er teilung der Entlastung an Direktion und Aussichtsrat. 4. Wahle» zum Aussichtsrat. (Deutscher Reichsanz. Nr. 54 vom 3. März 1928.) Zuspitzung des Lohnkonfliktes im Deutschen Buchdruckgcwerbc. — Wie bereits in Nr. 64 kurz gemeldet, begannen die n e u e n L o Hu ri« r h a n d l u n g e n am 8. März d. I., nachdem sich tags zuvor die Tarisparteien unter sich besprochen hatten. Die Gehilsenver- treter verlangten eine Lohnerhöhung von 19 Mark wöchentlich aus den bisherigen Spihcnlohn, also «ine Lohu- steigerung von etwas mehr als 19-l,. Der um 19 M. erhöhte Lohn sollte zudem nur ein h a l b es Ia h r G ü l ti g k e i t h a b e n. Das Organ des Deutsche» Buchdrucker-Vereins, die »Zeitschrift sür Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 21) bemerkt in einem ausführlichen Artikel u. a., baß die Begründung der Gehilsenrediier sich aus die kurze Formel bringen lasse, daß hier ei» K o n j u nk tu r l o h n ge fordert werde. In ihre» Reden betonten die Gehilfenvertreter die nach ihrer Ansicht gute, ertragreiche Konjunktur des Gewerbes in der vergangenen und kommenden Zeit, und forderten, daß die Arbeit nehmer an den Konjunkturgeivinnen entsprechend teilnehmen müßten. Da die Teuerungsverhältnisse nicht zur Begründung herangezogen werden konnten, so legten sich die Gehilfenvertreier aus den Kon junkturlohn fest. Die Arbeitgebervertreter ihrerseits be antragten, das bisher geltende Lohnabkommen un verändert um ein Jahr zu verlängern, über die bei den Anträge wurde dann noch stundenlang gesprochen f cs kam aber, wie vorauszusehen war, nicht zu einer Einigung. Beide Tarisparteien riesen nun das Z e n t r a l-S ch l i ch- tungsamt als Einigungsinstanz an. Wie im vorigen Jahre ge hörten diesem außer je drei Vertretern der Tarisparteien die Herren Regierungsrat a. D. I)r. Brahn, Amtsdirektor vr. Depdne und Ge werberat Becker als unparteiische Vorsitzende an. Auch in dieser Instanz wurde eine Einigung nicht erzielt, sodaß schließlich ein Schiedsspruch gefällt wurde, durch den der bisherige Spitz enlohn von 52.59 M. sür die Zeit vom 1. April 1928 bis 31. März 1929 aus 56 M. festgesetzt wurde. Es handelt sich also um eine neue Lohnerhöhung im Betrage von 3.59 M. <- SA °/«>. Die ,» llndliche Begründung, die diesem 307
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