Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280317
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192803171
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280317
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-17
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
legten sogenannten Kursürstenbibeln nach den aus den ersten Seiten bcigefllgten Bildern der Ernestin-ischen Kurfürsten und Herzdge, bei Endter tu Nürnberg 1882, 1788, 1788 und durch eine Bibel, die so genannte Osianderbibel, weil sie von dem berühmten Theologen Lukas Oslander erläutert ist, aus dem Verlag des Cornelius Johann von Stern, des vom Kaiser geadelten Buchdruckers, Bürgermeisters und Sülfmeisters von Lüneburg. Wieder ist diese Reihe der Lutherbibeln unterbrochen durch eine Anzahl lateinischer und ausländischer Bibeln des Lutherjahrhunderts. Das ist der große Hauptteil 3 der Ausstellung. Zum sünsten Male begegnet uns hier der Nürnberger Anton Ko- bcrger; aus seine Kosten hat 1516 Jacob Saco in Lyon eine er läuterte mit Holzschnitten gezierte Vulgata hergestellt. Eine 1542 von Peter Schösser in Venedig gedruckte glossierte Vulgata in vorzüg lichem klaren Druck, doch ohne Holzschnitte und eine zweibändige handliche Vulgata von Guarinus in Basel aus dem Jahre 1578 folgen. Dann kommt eine Liblia bsdraica, 1546 von Daniel Bömberg in Venedig gedruckt, hochinteressant deshalb, weil gerade dies Buch Mclanchthons Handexemplar ist und eigenhändige griechische und lateinische Eintragungen des Magisters Philippus ausweist. An dieser Stelle haben dann auch die großen Polyglotten ihren Platz gefunden, die complutensische und die antwerpener . Die erste, 1513—1517 In Alcala, dein Complutum der Römer, von Arnold Wilhelm von Brocario gedruckt aus Veranlassung des Kardinals ikimenez, Erzbischofs von Toledo, unter der Aufsicht und Verantwortung der berühmtesten Gelehrten Spaniens, umfaßt sechs Folianten, wovon der erste Band ausliegt. Die ausgeschlagene Seite zeigt den hebräischen Urtext, di« Vulgata, die Septuaginta mit eigener lateinischer Übersetzung, am unteren Rande einen chaldäifchen Text mit lateinischer Übersetzung. Die zweite, 158g—1572 i» Antwerpen von dem dort ansässig gewordenen Franzosen Christoph Plantin gedruckt auf Kosten Phi lipps II. unter der wissenschaftlichen Leitung des spanischen Theo logen Arias gen. Moutanus unter Zuziehung der gelehrtesten Männer der Zeit, umfaßt acht Folianten, wovon drei ausliegen. Der erste zeigt den charakteristisch«» Einband, Helles Schweinsleber, ein goldenes Randrechleck darauf, mitten darin eine einfache Mittelzier; der zweite zeigt ein Titelblatt mit dem Druckersignet Plantins, einer aus Wolken kommenden Hand mit geöffnetem Zirkel und dem Spruch band: Imbors et Constantia; der dritte zeigt eine Seite des Neuen Testaments aufgeschlagen, wo nebeneinander die alte syrische Über setzung der Peschitto, eine Überkragung des syrischen Textes ins Lateinische, die Vulgata und jetzt erst der griechische Urtext, dazu am unteren Rande die Peschitto mit hebräischen Buchstaben zu sehen ist. Zwei ausländische Bibeln in den Sprachen ihrer Länder sind angefügt, eine isländische von 1884 in Fraktur s>> und eine tsche chische, ein böhmischer Neudruck von 1676 eines in Venedig schon 1568 gedruckten Werkes, beides Leihgaben der Stadtbibliothek. Ein Wendepunkt in der Bibelproduktio» ist das Aufkommen der Bibelgesellschasten. Schon 18W entsteht die erste in England, 1711 die von Canfteinsche in Halle. Aber erst hundert Jahre später entstehen die entscheidenden Hauptgrünbungen. 1864 wird die bri tische gegründet, 1865 die preußische, 1812 die württembergische, 1814 die sächsische usw. Mit ihrem Entstehen geht nämlich die Her stellung der Volksbibel vom Buchhandel in die Hände dieser Gesell schaften über. Dem Buchhandel bleiben nur besonders illustrierte Bibeln und Liebhaberausgaben. Denen gilt Teil 4: Bibeln des 16. und 26. Jahrhunderts. Solche sind mehrere zu sehen. Ta ist »Die Bibel in Bildern», 1866 in Leipzig bei Georg Wiegand erschienen, d. h. Schnorr von Ca- rolsfelds große Holzschnitte. Da ist die große Familienbibel, die der geniale phantasievolle und phantastische Gustave Dorö (1833—1888) illustriert hat und die in Frankreich, England und Deutschland weit verbreitet war und ist. Da ist die schwache Pseilstückerbibel, eine katholische Ausgabe, übersetzt von I>r. Joseph Franz von Allioli, aus schlechtem Papier, mit archäologischen und anderen Bildern ver sehen, der Einband mit vier roten Steinen geschmückt, der goldene Schnitt mit Ranken und Blumen verziert, dem heutigen Geschmack unerträglich, 1892 bei Pfeilstücker in Berlin herausgekommen. Da ist di« Psleidererbibel, von dem Miner Stadtpsarrer Kr. Psleiderer herausgegeben, nicht viel besser als die vorige, schlecht ausgestattet, wenn auch der Gedanke, hier die besten biblischen Bilder der Kunst geschichte zufammenzustellen, seine Reize haben mochte. Mit dem 26. Jahrhundert wird es besser mit der Ausstattung. Zwei holländische Großsolioausgaben geben sich redliche Mühe, die Juliana von 1666 mit dem aufgelegten in seiner Art großartigen " Bilde: Der Geist Gottes schwebt über den Wassern, und die Nem- brandtbibel, eine Sammlung aller je von Rembrandt zu biblischen Motiven gemachten Bilder und Zeichnungen in Reproduktion. Ein fach und schlicht sind die Typen der Dovcs Preß; in Hammersmith bei London ist diese Bibel, die auf Bilder verzichtet und nur die Schmuckivirknng der Buchstaben gelten läßt, 1863 erschienen. Vor nehm und ruhig wie diese englische wirkt die nach demselben Prinzip komponierte Ausgabe der Reichsbruckerei, Berlin 1668, die soge nannte Sütterlinbibel nach dem Schristreformer Ludwig Slltterlin, der für sie verantwortlich ist. Die neueste Erscheinung aus diesem Gebiet ist die Bibel der Bremer Presse, München 1828, die den altertümlichen Luthertcxt wieder hat (Leihgabe der Deutschen Bü cherei). Die CranaHholzschnitte nach der Ausgabe von 1541 gibt die Degeringbibel wieder, 1928 von Hermann Degering, dem Leiter der Handschristenabteilung der Preußischen Staatsbibliothek, in Ber lin herausgegeben. Eine Art Kuriosum ist die englische Regenbogen- bibel von 1964, die den Versuch macht, die Quellenschriften des Alten Testaments durch verschiedene Farben voneinander zu scheiden. Drei Illustratoren folgen: der leider schon verstorbene begabte Jude Ephraim Mose Lilien mit seinen stilisierten orientalischen stark ins Auge fallenden Schwarzweihzeichnungen und die beiden noch lebende» ausfallendsten religiösen Künstler der Gegenwart Rudolf Schäser und Daniel Greiner, der Norddeutsche mit seinem Dresdner Schmuck- tcftamcnt, das seine innige besinnliche Art klar zeigt, der Süd deutsche mit seinen urwüchsigen krastvolien Holzschnitten zu seiner noch unvollendeten Bilderbibel. Den Beschluß dieses Teils bilden ein Band der 4übändigen Blin denbibel von der Deutschen Zentrakbücherei für Blinde in Leipzig mit doppelseitiger Brailleschrift und neben dem Folianten Zwerge: die bei Pustet in Negensburg 1922 heransgekommenen zierlichen Vulgatabändcheu und als Beispiel einer modernen Volksbibel eine Canfteinbibel aus Halle, diese letzten Bände wieder Leihgaben der Deutschen Bücherei. Teil 5, von der Ev.-Iutherischen Mifsionsgesellschaft in Leipzig entliehen und von ihrem Misfionsinspektor Pfarrer Gerber ausge baut, zeigt Missionsbibeln. Von den fast 806 Sprache», in die die Bibel zur Zeit übertragen ist, kann natürlich nur ein winziger Bruch teil dem Auge vorgesührt werden. Immerhin sind Beispiele aus Amerika, Asien und Afrika vorhanden. Als erstes sieht man Vor arbeiten zur Bibelübersetzung, ein biblisches Lesebuch der Wakamba- mission in Br.-Ostasrika 1961, ein Spruchbuch in Kikamba (Leipzig 1968), biblische Geschichten in Ehasu, Ostafrika (Leipzig 1912/13). Tann folgen die eigentlichen Bibeln oder Neuen Testamente, aus Amerika ein Neues Testament in der Sprache der Odfchdbwä-Jn- dianer (NewAork 1844), eins in der Sprache der Grönländer (1851), eins in Kr!, der Eskimosprache mit dem eigenen von Missionare» erfundenen Alphabet zur Wiedergabe der von den Eskimo gebrauchten Schnalzlaute (1964), aus Asien die berühmte Fabriciusbibcl aus ta- mulisch und in tamnlischen Zeichen, davon drei Ausgaben, ferner ein Neues Testament aus singhalesisch (Colombo 1847), aus bengalisch (Kalkutta 1837), in Sanskrit (Kalkutta 1916), in Hindi ein Altes Testament (Allahabad 1851), eine Vollbibel in kanaresisch, ein Neues Testament in Telugu, Lukas in tibetanisch, ein Neues Testament in Wenlt, japanische Faltenbücher, aus Afrika Werke in Suaheli, der lingua krauen der Bantuneger, in Madschame, Dschagga und Kamba und ein äthiopisches Neues Testament. Das sind die fünf großen Teile der Ausstellung. Leicht wird man dies oder das vermissen. Indes bedenke man zweierlei, ein mal daß der zur Verfügung stehende Raum arg knapp ist, und zum andern, daß die Ausstellung sich ganz bewußt beschränkt aus — 166 Bibeln von Gutenberg bis zur Gegenwart. vr. Rudolf Stöwefanb. Bücherzettel. Zusammengestellt von Oberpostsekretär Schlichter. Da in letzter Zeit wiederholt Anfragen über die Zulässigkeit von Bllcherzettcln und auch Klagen über Beanstandungen bei uns cingingen, veröfsentlichcn wir nochmals die in Betracht kommenden Bestimmungen. Bllcherzettel unterliegen den Bestimmungen im K 7 VIII8 der Postordnung; sie zählen zu den Drucksachen. Gebühren: Bücherzettel I» Form einfacher, offen versandter Karte» auch mit anhängender Antwortkarte 3 Pfennig, Bücherzettel unter Umschlag bis 56 g 5 Pfennig. Bet Bücherzetteln ist es zugelassen: 1. die bestellten oder angebotenen Werke' »sw. handschristlich, mit der Schreibmaschine, mit Stempel usw. zu bezeichnen. Hierzu gehört: Zahl der Stücke oder Bände, Titel, Ausgabe und An gabe des Verfassers. Diese Zusätze bleiben bei der Feststellung der zulässigen Nachtragungen unberücksichtigt; 303
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder