Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1928
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Köln den »Wächter« redigierte, und der spätere Kultusminister Wallraf seine Führer waren. Schillers jüngster Sohn Ernst erhielt in Köln seine Ausbildung im preußischen Justizdicnst und war von 1835 an als Appellationsgerichtsrat dort tätig. Er starb 1811 in Vilich, gegenüber Bonn. Friedrich Schlegel lebte von 1804 bis 1808 in Köln, wo er mit seiner Gemahlin Dorothea (geb. Mendelssohn, geschiedene Veit) zur katholischen Kirche übertrat. Die junge Annette von D r o st e - H ü l s h o f f verlebte den Winter 1825/26 bei ihrem Oheim Werner von Haxthausen in Köln, wo sie sich von ihrer melancholischen Stimmung befreite. Im August 1838 kam Victor Hugo nach Köln, aber er besuchte nur den Dom und das Rathaus. Sein Kapitel über das Sterbehaus der Maria von Medici enthält nur geschichtliche Betrachtungen, das über das Wall- raf-Museum nur kritische Bemerkungen über die Trinkgeldcrplage am Rhein (an einem Tage mußte er 18 mal Trinkgeld geben, schwan kend zwischen 50 Centimes und 2 Franken!). Nach zwei Tagen zog Hugo ab, um das schöne Wetter am Rhein zu genießen. In Köln wurde Freiligrath Ende 1848 Mitarbeiter an der radikalen »Neuen Rheinischen Zeitung«. Als Feuilletonredakteur wirkte an der »Kölnischen Zeitung« Levin Sch tick ing von 1845 bis 1852 und später Karl Freiherr von Perfall (seit 1886). Die Blumenspiele wurden von dem Hofrat Fastenrath in Nachahmung der spanischen Einrichtung in Köln eingeführt. Ge boren wurden in Köln: Joseph Laufs (1855), Wilhelm Bölsche (1861) als Sohn eines Redakteurs der Kölnischen Zeitung, Emil Kaiser (1868), der Verfasser des Romans »Karneval«, und Emil Rosenow (1871), der Dichter des »Kater Lampe«. Noch vieles wäre zu berichten von Dichtern, die den Rhein bereist haben, wie z. B. Kleist, Lord Byron u. a., zumal in der Zeit, da man in einer »Wasser-Diligence« reiste, eine Nheinfahrt reicher an Zwischenfällen war als heute, wo man auf den bequemen Rheindampfern fährt. Aber die Buchhändler werden auf ihrer Herbsttagung am Rhein sicher auch reiche Eindrücke aufnehmen. Mögen sie dann am Schluß ihrer Tagung auch sagen können wie Wolfgang Müller: Der schöne Tag verglühte, Doch meiner Seele nicht; Heim geh ich, im Gemllte Voll Fülle, Segen, Licht! Die wkffenschaftlichen Berlage der UdSSR. Von russischer Sette wird uns nachfolgende Darstellung zur Verfügung gestellt: Das Buch ist notwendige Quelle und Anreger der wissenschaft lichen Tätigkeit des Menschen. Nach der Verlagstätigkeit und dem Zustande der Bibliotheken eines Landes kann man über Tempo und Niveau des wissenschaftlichen Lebens dieses Landes urteilen. Die wissenschaftliche Produktion Rußlands befindet sich trotz klingender Namen und Erfolge bis heute noch in Abhängigkeit von der europäischen Wissenschaft. Die Tätigkeit der wissenschaftlichen Verlage nährt sich, trotz zweihundertjähriger Vergangenheit, vor wiegend von der Herausgabe der Werke europäischer Gelehrter. Das Tempo der Produktion und der Verbreitung der wissenschaft lichen Literatur in Rußland war so langsam, daß sie bis heute noch nicht lm allgemeinen Bücherstrom nennenswert hervorgetreten ist und zur Gründung von Spezialunternehmungen geführt hat. Bis zur Revolution war Petersburg die Zentrale der wissen schaftlichen Bllcherproduktion. Ihm solgten in der Bedeutung Moskau, Odessa, Kiew, Kasan und Saratow. Unter den Petersburger Ver lagen, außer dem der Akademie der Wissenschaften, traten als Heraus geber wissenschaftlicher Werke hervor: K. L. Ricker Medizin und Technik), G. W. Golsten sTechnik), A. K. Deorient (Landwirtschaft und Naturwissenschaft) und »Obrasowanije«. In Moskau: Sa- baschnikoss (Naturwissenschaft), Karzew (Medizin): für Landwirtschaft spezialisierte sich »Agronom«. In Odessa gab wertvolle Werke über Mathematik und Naturwissenschaft der Verlag »Mathesis« heraus. In Kiew waren tätig »Sotrudnik« (Medizin) und Ogloblin, in Kasan Baschmakoff und Dubrowtn, in Saratoss Haller (Medizin). Im neuen Rußland begann die Produktion der wissenschaftlichen Bücher ernstlich erst im Jahre 1822. Auf Grund der Angaben der bibliographischen Statistik sah die Produktion der wissenschaftlichen Literatur in diesen Jahren folgendermaßen aus: 1822 1823 1824 1825 182« Insgesamt Herausgegeb. Werke: 377 518 470 687 888 3822 Welcher Anteil auf die theoretische Wissenschaft und welcher auf die Anwendung ihrer Resultate im praktischen Leben entfällt, zeigt folgende Tabelle: 1922 1823 1824 1925 1928 Insgesamt Theoretische Disziplinen: 186 288 215 191 282 1864 Praktisch- Disziplinen: 181 258 255 475 788 1957 Am vollständigsten wirb der Inhalt der Produktion wissenschaft licher Werke durch ihre Verteilung aus die verschiedenen Zweige der Wissenschaft erhellt: Zweige: 1922 1823 1924 1925 1926 Insgesamt Mathematik: 23 29 28 16 24 120 Astronomie: 0 48 40 6 7 58 Physik: 60 68 43 38 34 235 Chemie: 30 24 38 31 32 155 Vermessungskunde: 18 31 18 11 18 96 Biologie: 44 98 87 63 73 337 Theoretische Medizin: 12 8 18 27 14 71 Klinische Medizin: 54 77 41 75 169 418 Technik: 77 94 132 288 434 1027 Landwirtschaft: 47 76 74 105 178 488 Veterinär-Medizin: 3 1 9 7 15 35 Insgesamt: 377 510 478 687 998 3622 Aus den letzten Tabellen ist klar ersichtlich, daß man in den ersten Jahren des Aufbaus sich vorwiegend mit der Theorie be schäftigt hat, vom Jahre 1924 an aber herrschten mit Bestimmtheit die praktischen Disziplinen vor. An der Produktion wissenschaftlicher Bücher nahmen im Laufe der letzten fünf Jahre ungefähr 148 Verlage teil. Unter ihnen waren Verlage von Hochschulen, Staatsanstalten und Zentralkomitees der Gewerkschaften, außerdem Spezialoerlage und Selbstverläge einzelner Autoren. Unter den den Hochschulen angegliederten Verlagen, die Werke des besonderen Faches dieser Hochschulen herausbringen, treten her vor der Verlag der Technischen Hochschule in Moskau, der eine Reihe wertvoller Bücher über Elektrotechnik herausgebracht hat: der des Wärmetechnischen Instituts, der des Moskauer Instituts der Trans- portingenieure und der der Kubutsch (Kommission zur Verbesserung der Lage der Studenten beim Leningrader Exekutivkomitee). Kubutsch (Leningrad, Moikastraße 53) arbeitet für verschiedene Leningrader Hochschulen und gibt Bücher in allen Zweigen der Technik, über Elektrotechnik, Bergbäu, Eisenbahnbau, Medizin und Flugwesen heraus. Unter den wissenschaftlichen Anstalten nimmt die Akademie der Wissenschaften den ersten Platz ein. Ihr Verlag existiert bereits seit über 288 Jahren und gab eine gewaltige Zahl von wissenschaft lichen Werken aller Zweige heraus. In den letzten Jahren erschie nen viele wertvolle Werke über Mathematik, Naturwissenschaft, Eu genik und »Keps« (Erforschung der Natur- und Produktionskräfte). Ihr folgt die Akademie der Künste und --Ranion- (russische Asso ziation der wissenschaftlichen Institute für Gesellschaftskunde). Unter den amtlichen Verlagen tritt besonders der des Zentral- statistischen Amtes der UdSSR, mit einer großen Produktion statisti scher Werke hervor, der des Rates der Naphtaindustrie (Moskau, Kriwokalennystr. 3), der des Zuckertrusts (Kiew) und der des Volks kommissariats für Gesundheitswesen (Moskau). Die Staatsverlage säst sämtlicher Republiken sind allumfassend in ihrer Produktion. Den speziell wissenschaftlichen Büchern schenkt seine Aufmerksamkeit der Staatsverlag der Ukraine und der der RSKSR. (russische, sozialistische, föderative Sowset-Republik). Der Staatsverlag der RSKSR. ist der größte Produzent von wissen schaftlicher Literatur in der UdSSR. (Union der sozialistischen Sow jet-Republiken), er gibt Werke fast aller Zweige wissenschaftlicher Theorie und Praxis heraus. Seine Erzeugung umfaßt etwa 50°/o der Gesamtproduktion der UdSSR. Im Lause der 5 Jahre seit der Einführung der Neuen ökonomischen Politik hat er mehr als 1888 Werke in einer Gesamtauflage von 514 Millionen Exemplaren im Werte von 12 Millionen Rubel herausgebracht. Darunter sind grundlegende Werke wie die »Darwin-Gesamtausgabe-, Mendelejcw »Grundlage der Chemie- (2 Bde.), Chwolson »Lehrbuch der Physik» (7 Bde.), Lehrbücher sür die Hochschulen, technischen Lehranstalten und für die Gelehrten aller Fächer. Die Serien des Staatsverlages, wie »Die Klassiker der Naturwissenschaft«, »Zeitgenössische Pro bleme der Naturwissenschaft», »Natur und Kultur», »Aus Natur und Laboratorium», »Die Darwinsche Bibliothek», »Die Bibliothek des praktischen Arztes», »Bibliothek der Bienenzucht» usw. sind zu sammengesetzt aus den Werken der berühmtesten russischen und west europäischen Gelehrten und sind sehr verbreitet unter den Spezia listen und solchen Lesern, die sich für wissenschaftliche Literatur inter essieren. Kerner gibt der Staatsverlag in Gemeinschaft mit dem Staatskomttee für Wissenschaft etwa 58 wissenschaftliche Zeitschriften heraus. Die wissenschaftlichen Bücher des Staatsverlagcs zeichnen sich nicht nur durch die Reichhaltigkeit des Inhaltes, sondern auch
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