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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1928
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- 1928-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1928
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X- 244, 18, Oktober 1928, Redaktioneller Teil. BSls-nblatt f, d, DUchn, BuchSand-I, Verband und der Franksurter Ortsverein erblickten daher ihre wichtigste Hauptaufgabe darin, von sich aus Mittel und Wege zu suchen, um dem Schleuderunwesen, unter dem die Hand lungen in Frankfurt und in den dem Mitteldeutschen Verband angeschlossenen Städten schon immer besonders stark zu leiden hatten, zu begegnen. Schon in der ersten, der Gründungsver sammlung salzenden Generalversammlung am 17, März 1879 in Frankfurt nahm der Mitteldeutsche Verband gegen die Schleuderei energisch Stellung, Als ein Hauptgrnndübel, das zur Schleuderei führte, wurde die Leipziger Spesenfreiheit be zeichnet, die damals vielfach mißbraucht worden ist. Me An griffe sowohl des Mitteldeutschen Verbandes als auch des Frankfurter Vereins richteten sich daher in erster Linie gegen Leipzig und führten sogar zu der Drohung, falls Leipzig selbst keine Abhilfe schasse, den Provinzial- und Verlegerverein zu veranlassen, an die Leipziger Handlungen allgemein nur noch mit 15 Prozent auszuliefern. Der Kamps galt aber nicht allein den Buchhändler-Schleuderern, sondern auch dem immer mehr um sich greifenden Handel privater und amtlicher Stellen, der nicht minder gefährlich war. Der Mitteldeutsche Verband be schäftigte sich aus seiner am 3, September 1882 in Darmsladt stattgefundsnen Generalversammlung eingehend mit dieser Frage und faßte entsprechende Beschlüsse, die dem Börsenverein unterbreitet wurden. Die Verhältnisse in Frankfurt und den anderen dem Mittel deutschen Verband angeschlossenen Städten lagen aber so, daß die endgültige Erreichung des wirklichen Zieles, nämlich die gänzliche Abschaffung des Kundenrabattes und die Einführung des festen Ladenpreises nur vorsichtig und schrittweise angestrebt werden konnte. Eine entscheidende Wendung brachte erst der im Juni 1886 von dem Rheinisch-Westfälischen Kreisverein ge faßte Beschluß: -Als höchster zulässiger Rabatt dars dem Privat publikum vom 1, Januar 1887 an 5 Prozent gegeben werden nur bei Barzahlung und solchen halbjährlichen Rechnungen, welche innerhalb 4 Wochen nach Empfang bezahlt werden,» Dem Ausruf der Rheinländer und Westfalen an die übrigen Provinzial- und Lokalvereine, in ihren Kreisen für die An nahme der Rabattkonvention zu wirken, folgte im März 1887 auch der Mitteldeutsche Verband. Nun war aber auch die Zeit für den Börsenverein ge kommen, der sich den Forderungen des weitaus größten Teiles des deutschen Buchhandels nicht mehr länger widcrsetzcn konnte. Der Börsenverein beauftragte daher einen der eifrigsten Ver fechter des festen Ladenpreissystems, den ehemaligen Börsen vereinsvorsteher Adolf Kröner selbst mit der Ausarbeitung von Abänderungsvorschlägen für die Statuten, Für Kröner galt als oberster Grundsatz einer Reorganisation des Börsenvereins die Festsetzung allgemeingültiger geschäftlicher Normen im Ver kehr nicht nur der Buchhändler untereinander, sondern auch des Sortimentsbuchhandels mit dem Publikum in bezug aus Ein haltung des Bücher-Ladenpreises resp, den von letzteren zu ge währenden Rabatten. Kröners großes Reformwerk stand im Mittelpunkt der De batte aus der Hauptversammlung des Börsenvereins, die im September 1887 in Frankfurt a. M, stattsand, und trug dort einen vollen Erfolg davon. Von 395 Teilnehmern an dieser entscheidenden Hauptversammlung stimmten 361 für die Annahme der von Kröner ausgearbeiteten neuen Satzungen, die noch heute das Fundament aller buchhändlerischen Bestimmungen bilden. Die von dem damaligen Vorsitzenden des Mitteldeutschen Verbandes Moritz Abendroth gelegentlich seiner Begrüßungs ansprache im Palmengarten ausgesprochene Hoffnung: -Möge die Stadt Frankfurt, von wo der deutsche Friede ausgegangen ist, auch die Stätte sein, wo der deutsche Buchhandel ein für ihn fruchtbringendes Werk sricdlich zu Ende führt- war in Er füllung gegangen. Im Oktober 1888 hat der Mitteldeutsche Verband dann den ersten Schritt unternommen, die Beschlüsse der vorjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins in die Tat umzusetzen. Er versandte ein Rundschreiben an alle wichtigeren Staats- und Stadtbehörden im Verbandsbezirke, in welchem er diesen, unter besonderm Hinweis auf die Bedeutung des festen Ladenpreises 1138 für den Buchhandel, die Erklärung abgab, daß die dem Ver band angeschlossenen Buchhandlungen vom I, Januar 1889 ab die regelmäßigen Bücher- und Zeitschriftcnlieferungcn nur noch zum vollen Ladenpreise aussühren können unter Abzug eines Skontos von 5 Prozent bei größeren Bücherbezügcn, Wie sehr die in diesem Rundschreiben ausgesprochene Bitte: »Insbeson dere geht unsere ergebene Bitte dahin, es möchten die von den verehelichen Behörden bisher unterhaltenen Beziehungen zu ihren gegenwärtigen Lieferanten um des künftig nur wenig höheren Prcisansatzes willen eine Beeinträchtigung, resp, eine Lösung nicht erfahren-, angebracht war, zeigte schon kurze Zeit später das Verhalten der Königlichen Regierung in Wiesbaden, die eine am 27, April 1892 von den Wiesbadener Sortiments- buchhändlcrn cingcreichte Eingabe betreffend Rabattgewährung dahin beantwortete, daß die König!. Regierung beschlossen habe, ihren Bücherbedarf von Buchhandlungen außerhalb Wiesbaden zu beziehen. Die Abschaffung des Kundenrabatts, bzw. Herabsetzung des selben bei größeren Bezügen aus 5 Prozent bereitete bei der Privatkundschaft keine größeren Schwierigkeiten, Schwerer war jedoch die Durchführung der Bestimmungen den Behörden und Bibliotheken gegenüber. Schon die Tatsache, daß im Verbands gebiet des Mitteldeutschen Verbandes vier Landesregierungen in dieser Frage mitzusprechen hatten, gebot ein rücksichtsvolleres Eingehen auf die territorialen Besonderheiten, wie Budget- Perioden usw. Die Kämpfe um die Rabattfrage und die eng damit zu sammenhängende Bekämpfung der Schleuderei beschäftigten in hohem Grade sowohl den Mitteldeutschen Verband als auch den Frankfurter Ortsverein noch die ganzen folgenden Jahre hin durch und sie sind, wie wir alle wissen, auch bis zum heutigen Tage zu keinem endgültigen Abschluß gekommen. Als eine der ersten uyd wichtigen Aufgaben hatte der Mitteldeutsche Verband gleich bei seiner Gründung die Organi sierung eines gemeinschaftlichen Bezuges seiner Mitglieder zwecks Wahrnehmung der höchsten Rabattvorteile und Ver ringerung der Spesen der Einzelnen in sein Programm aus genommen, Zu diesem Zwecke wurde am 4, August 1880 das Mitteldeutsche Vereins-Sortiment auf der Basis einer einge tragenen Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung gegründet, 16 Firmen erklärten sich schon auf der Gründungsversammlung dazu bereit, die vorgelegten Statuten zu unterschreiben und An teilscheine in Höhe von je 500 Mark zu übernehmen. Das Unter nehmen erfreute sich anfangs eines so raschen, vielversprechen den Aufschwungs, daß die Stuttgarter fürchteten, durch das selbe etwas von ihrer süddeutschen Vormachtstellung einzubüßen. Der Stuttgarter Verlegerverein faßte im Juli 1883 den Be schluß: »Im allgemeinen Interesse des Stuttgarter Kommissions- Platzes hat der Stuttgarter Berlegerverein beschlossen: Es wer den an Bereinssortimente, welche im Rayon des süddeutschen Buchhandels liegen, für die Folge keine Kontinuationen, keine Sammelscndungen und keine Novitäten geliefert, weder direkt, noch indirekt; sonstige Sendungen können nur durch Kommissio när gemacht werden,- Dieser Beschluß konnte zwar die Weiter entwicklung des Frankfurter Vereinssortiments nicht aushaltcn, er hat aber zweifellos doch auf manchen Außenstehenden ab schreckend gewirkt. Die Zahl der Genossenschafter zeigte schon kaum ein Jahrzehnt nach der Gründung eine starke Tendenz nach unten und reichte um die Jahrhundertwende nur noch knapp dazu aus, die satzungsgemäßcn Ämter des Vorstandes und des Aufsichtsrates zu besetzen. Die weitere Entwicklung des Vereinssortiments zeigte bald, daß das Institut auf viel zu schwacher finanzieller Basis aufgebaut worden war. Der Vor stand gab in einem Rundschreiben an die Frankfurter Verleger im Jahre 1891 freimütig zu, daß das Mitteldeutsche Vercins- sortiment bisher noch keine so guten Abschlüsse zu erzielen ver mochte wie andere ähnliche Institute, da es in der Hauptsache immer noch mit fremdem Geld arbeite und die Bankspesen sehr groß seien. Die Hoffnung, durch den Verkauf der eigenen Buch binderei im Jahre 1898 eine Sanierung herbeiführen zu können, erfüllte sich nicht. Auch die Erhöhung der Genossenschaftsanteile von 500 aus 1000 Mark tonnte den langsamen, aber sicheren
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